Tätigkeitsbericht des Vorstandes 2000-2003

1. Juni 2003

Mitteilungen der HOG

Vorsitzender Otto Gliebe legt Rechenschaft ab über die Aktivitäten der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ (HOG Brenndorf) in der Amtszeit 200 bis 2003.
Liebe Brenndörfer Landsleute, liebe Freunde,
wenn wir einen Rückblick auf den letzten Nachbarschaftstag in Brackenheim und die seither vergangenen drei Jahre halten, können wir ein überwiegend positives Ergebnis vorweisen. Dieses können wir der Kontinuität in der Arbeit des Vorstandes zuschreiben, der es verstanden hat, auf die Bedürfnisse der Menschen, die er betreut, einzugehen und sie zu berücksichtigen. Die Wahl eines anderen Trefflokals mit einem entsprechend schönen Veranstaltungssaal hat sich bewährt und alle vorher geäußerten Bedenken sind nicht eingetreten. Das Fest in Brackenheim im Jahr 2000 ist zur vollen Zufriedenheit der etwa 500 anwesenden Gäste ausgefallen. Der Gottesdienst mit Pfarrer Helmut Kramer, begleitet vom Kirchenchor und dem Orgelspiel unseres mittlerweile verstorbenen Organisten Guido Copony, die Überraschung beim Eintreten in den Saal, wo uns die Miniaturen von Kirche und Rathaus von Georg That und die vielen Schautafeln mit alten Fotos, schön arrangiert von Uta Martini, empfingen. Der Festsaal, dessen Wände geschmückt waren mit den gemalten siebenbürgisch-sächsischen Kirchenburgen von Juliana Fabritius-Dancu, beeindruckte Landsleute und Gäste zutiefst. All diese Eindrücke und das gute Wetter trugen zur guten Stimmung im Festsaal bei.

Was hat der Vorstand seither geleistet?

Die langjährige Kontinuität bei der Besetzung der Vorstandsriege hat sich auch auf die Arbeit des Vorstands übertragen und wenn wir einen Rückblick auf drei Jahre seit unserem letzten Nachbarschaftstag halten, können wir eine überwiegend positive Bilanz ziehen, die sich auf alle Bereiche unserer Tätigkeit bezieht. Diesen Bericht möchte ich auf einige Sparten aufgliedern und jede einzeln durchgehen.

„Briefe aus Brenndorf“

Unser Hauptaugenmerk liegt noch immer auf unseren Heimatbriefen, von denen ihr heute die 55. Folge vor euch liegen habt. Die Kronstädter Karpatenrundschau, die regelmäßig und ausführlich über die Heimatblätter der Burzenländer Gemeinden berichtet, stellte fest, dass die Heimatblätter lebendige Chroniken seien. Dieses ist auch unserer Meinung nach der Sinn dieser Blätter. Sie sollten sich wie eine Chronik vor den Augen unserer Leser öffnen. Sie sollten über alle Ereignisse, die sich in der Gemeinschaft abspielen, wie Todesnachrichten, Vermählungen, Geburten, die verschiedensten Treffen, Goldene Konfirmationen, Klassentreffen usw. sowie über die Ereignisse und das Leben unserer Landsleute aus der alten Heimat informieren. Sie sollen das Bindeglied zwischen uns allen sein und dazu beitragen, alle Brenndörfer in eine starke Gemeinschaft einzubinden.

Leider, und das wird von allen Redakteuren der verschiedenen Heimatblätter betont, fließen die Informationen spärlich und müssen oft in mühevoller Kleinarbeit oder durch viele Telefonate zusammengetragen werden. Wir rufen euch alle hiermit nochmals auf, vor allem die ältere Generation, uns mitzuteilen, wenn eure Kinder heiraten, wenn sich Nachwuchs einstellt, wenn sie eine neue Wohnung beziehen und sich die Anschriften ändern. Auch Todesfälle bitten wir bekannt zu machen. Wir alle wollen am Leben der Gemeinschaft teilhaben und das können wir nur, wenn wir offen sind und uns gegenseitig mitteilen, in unserem Fall über unseren Heimatbrief.

Die Heimatbriefe erscheinen in einer Auflage von 725 Stück, wovon etwa 100 Stück an verschiedene Bibliotheken, an die politischen und kulturellen Vertretungen der Landsmannschaft, an die Burzenländer Nachbarväter und ihre engsten Mitarbeiter, an unsere Landsleute in Brenndorf, die Landeskirche in Hermannstadt und, wie schon erwähnt, an die Karpatenrundschau in Kronstadt verschickt werden. Wir hoffen, dass wir diese Auflage halten oder sogar noch steigern können, und wären froh, wenn der Heimatbrief in keinem Hause fehlen würde.

Burzenländer Heimatkalender

Die Burzenländer Heimatkalender werden gemeinsam von allen Burzenländer Heimatortsgemeinschaften herausgegeben und erfreuen sich bei den Landsleuten besonderer Beliebtheit. Der Kalender ist inzwischen zur Tradition geworden. Laut einem Beschluss, den die Burzenländer Nachbarväter bei ihrer Tagung im März dieses Jahres fassten, wird die Reihe mit ansprechenden Motiven fortsetzt. Der Kalender 2004 ist den Mühlen der Burzenländer Gemeinden gewidmet. Der Kalender wird auch weiterhin nur jenen Landsleuten zugeschickt, die unsere Arbeit moralisch und finanziell unterstützen.

Adressenverzeichnis

Eine wichtige Aufgabe ist die ständige Überarbeitung unseres Adressenverzeichnisses. Bedingt durch häufige Wohnungswechsel, muss unser Adressenheft ständig auf dem neuesten Stand gehalten werden. Dies kann aber nur geschehen, wenn wir alle daran mitarbeiten. Deshalb ergeht folgende Bitte an euch: Bitte überprüft im letzten Adressenverzeichnis eure Anschrift, die eurer Kinder, Verwandten und Bekannten. Wenn eine davon nicht mehr aktuell ist, teilt uns das bitte kurz mit. Wir sind dankbar für jeden kleinen Hinweis und hoffen, dass wir euch im Dezember 2003 ein vollständiges Adressenverzeichnis zuschicken können.

Bitte schickt uns auch die Anschriften eurer volljährigen Kinder, die zwischen dem 1. Januar 1983 und 31. Dezember 1985 geboren wurden.

Wir wollen unsere volljährigen Jugendlichen, soweit sie uns bekannt sind, auch in das Verzeichnis aufnehmen. Wir sind der Meinung, dass die jungen Leute uns einmal ablösen wird und ein Recht darauf hat, als selbstständige und erwachsene Mitglieder unserer Gemeinschaft betrachtet zu werden. Die meisten haben ihre Kindheit bzw. frühe Jugend in Brenndorf verbracht und sind mit den Gegebenheiten der Gemeinschaft vollauf vertraut. Ab ihrem 18. Lebensjahr sollten sie also auch in unser Adressenverzeichnis aufgenommen werden.

Verzeichnis – Letzte Ruhestätte unserer Toten 1930 -2000

Vor drei Jahren wurde in Brackenheim das Verzeichnis von Otto Gliebe verfasst und mit einem von Uta Martini gezeichneten Friedhofsplan verteilt bzw. den nichtanwesenden Landsleuten mit dem Weihnachtsbrief 2000 zugeschickt. Wir versprachen damals, auf dem Friedhof in Brenndorf eine Schautafel mit dem Friedhofsplan und dem Verzeichnis der letzten Ruhestätte unserer Toten 1930 -2000 aufzustellen. Die Schautafel wurde 2001 von Herrn Keller, dem Schwiegersohn von Hans Wagner, aus Edelstahl angefertigt und im selben Jahr von Hans Wagner, mit Hilfe von Fritz Schuster, auf dem Friedhof im Brunnenrondell aufgestellt. Die Tafel gibt Auskunft über die genaue Lage jedes einzelnen Grabes und somit auch darüber, in welchem Grab der gesuchte Verstorbene liegt.

Familienforschung

Obwohl Hermann Schmidts zurzeit aus gesundheitlichen Gründen nicht seine volle Arbeitskraft zur Erforschung unseres Kirchenarchivs einsetzen kann, hat er mit Hilfe seiner Frau Edda, die vor allem bei der Eingabe der Daten in den PC sehr fleißig mitgeholfen hat, die genealogischen Daten von 1900 bis 2000 erfasst, die Pächterverzeichnisse aus dem 16. und 17. Jahrhundert ausgewertet usw. Es ist eine zeitraubende, mit viel Geduld, Wissen und Hingabe verbundene Arbeit. Wir wünschen Hermann Schmidts baldige Genesung, damit er seine sich gesetzten Ziele zu Ende führen kann.

Die Dorfgemeinschaft hat die Drucklegung einer wissenschaftlichen Arbeit, die auch Brenndorf zum Gegenstand hat, mit 500 Euro bezuschusst. Rosemarie Hochstrasser hat in ihrer Dissertation an der Universität Graz Brenndorf als einen der zwei Beispielsorte in einer Untersuchung über die siebenbürgisch-sächsische Gesellschaft in den Jahren 1867 bis 1992 behandelt. Das Buch „Die siebenbürgisch-sächsische Gesellschaft in ihrem strukturellen Wandel 1867-1997 unter besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse in Hermannstadt und Brenndorf“ erschien im letzten Jahr in der Reihe Transsylvanica im hora Verlag Hermannstadt und im Verlag des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde Heidelberg.

Foto-Archiv

Einen großer Schatz jedes Vereins bilden seine Archive und diese zu verwalten und zu gestalten, erfordert viel Zeit. Uta Martini, obwohl in leitender Funktion angestellt, hat sich oft „Zeit nehmen müssen“, um mit ihren gezielten und nach bestimmten Themen ausgewählten Ausstellungen, den Sinn unserer Treffen zu prägen. Uta Martini geht im Mai 2003 in Rente. Wir hoffen, dass sie auch weiterhin Zeit findet, unsere Treffen mit ihren Ausstellungen zu bereichern.

Brenndorf im Internet

Brenndorf ist seit zwei Jahren, wie viele andere siebenbürgisch-sächsische Ortschaften auch im weltweiten Datennetz vertreten. Erfreulicherweise hat sich Edmund Seimen bereit erklärt, eine Homepage aufzubauen, grafisch zu gestalten und zu pflegen. Edmund ist auch beruflich im EDV-Bereich tätig, pflegt jedoch die Webseite für die Brenndörfer ehrenamtlich, sozusagen als Hobby. Edmund versteht sich als Administrator der Homepage, für die Inhalte der veröffentlichen Artikel sind zudem Schriftführer Siegbert Bruss und Vorsitzender Otto Gliebe zuständig.

Brenndorf ist unter der Adresse www.brenndorf.de erreichbar. Ziel des Webauftritts ist es, die Jugend und all jene zu informieren, die an der Geschichte Brenndorfs und der siebenbürgisch-sächsischen Kultur interessiert sind und sich über diese Themen austauschen wollen. Die Homepage von Brenndorf versteht sich zugleich als Nachschlagewerk rund um Brenndorf mit folgenden Inhalten: Geschichte Brenndorfs, Bilder von Kirche, Schule und Dorf, Menschen, Musikanten usw., wichtige Adressen und Links von siebenbürgisch-sächsischen Institutionen, Veranstaltungshinweise, Berichte der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“, Artikel aus der Siebenbürgischen Zeitung mit Bezug zu Brenndorf und dem Burzenland.

Auch soll ein E-Mail-Verzeichnis von Brenndörfern eingerichtet werden, damit diese auch auf elektronischem Wege miteinander in Kontakt treten können. Natürlich werden dabei keine persönlichen Daten oder Adressen veröffentlicht, es sei denn die oder der Betreffende erklärt sich damit einverstanden. Auf diesem Wege rufen wir alle Brenndörfer auf, mit Texten und guten Bildern zu unserem Internetauftritt beizutragen. Die E-Mail-Adresse von Edmund Seimen lautet: seimen [ät] online.de.

Die Nachbarschaften der Dorfgemeinschaft

Die regionalen Untergliederungen, die Nachbarschaften in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, werden von der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ koordiniert, arbeiten aber als selbständige Gruppen. Sie organisieren kleine Treffen in den Jahren, in denen es kein großes Brenndörfer Treffen gibt. So luden Laura und Hans Darabas im Oktober 2001 zu einem Treffen in Garching ein, bei dem gleichzeitig das 25-jährige Bestehen der Dorfgemeinschaft gefeiert wurde. Zu diesem Treffen hatten wir auch den Vorsitzenden des HOG-Verbandes, Michael Konnerth, eingeladen, der bei dieser Gelegenheit dem Vorsitzenden der Dorfgemeinschaft, Otto Gliebe, zu seiner 25-jährigen Tätigkeit gratulierte und ihm eine Ehrenurkunde des HOG-Verbandes überreichte. Seitens der Dorfgemeinschaft wurde Otto Gliebe mit dem Bildband "Siebenbürgen im Flug" überrascht. Hartmut Darabas umrahmte diese Feierstunde mit einigen Solostücken für Querflöte.

Im Jahre 2002 wurden zwei gelungene Regionaltreffen gefeiert, und zwar Anfang Juni in Drabenderhöhe, organisiert von Annerose und Berthold Kreisel, und Mitte Oktober in Garching, wo wieder Laura und Hans Darabas als Gastgeber auftraten. Beide Treffen waren sehr gut besucht und auf beiden Treffen spielte die Brenndörfer Blaskapelle zum Tanz auf.

Außer diesen Treffen gab es in diesem Zeitraum noch einige Klassentreffen und Goldene Konfirmationen, die von den jeweiligen Jahrgängen organisiert wurden.

Die Arbeit mit der Jugend

Wie die meisten Burzenländer Gemeinden haben auch wir Brenndörfer Schwierigkeiten mit der Jugendarbeit. Sie beruht darauf, dass unsere Brenndörfer Landsleute, und somit auch die Jugendlichen, in ganz Deutschland verstreut leben und somit bei jeder Zusammenkunft weite Wege in Kauf nehmen müssen. In den ersten Jahren nach der Wende wurden die in Brenndorf geschlossenen Freundschaften noch sehr gepflegt. Inzwischen hat sich der Freundeskreis im engeren Umfeld erweitert, und aus den Jugendlichen sind heiratsfähige Frauen und Männer geworden, die ihre eigenen Wege gehen.

Trotzdem gab es immer wieder Jugendtreffen, die von Volker Kreisel und Benno Wagner organisiert wurden. In den letzten Jahren trafen sie sich beim Jugendfasching in Reichenberg, in der Gastwirtschaft von Manfred Copony.

Diese Treffen reichen jedoch nicht aus, die Jugend in die Gemeinschaft einzubinden, denn sie soll einmal unsere Stelle in der Gemeinschaft einnehmen und dafür Sorge tragen, dass dieses kleine Völkchen der Siebenbürger Sachsen hier in Deutschland heimisch wird, seine Traditionen und Eigenarten jedoch nicht ablegt, sondern sie für die zukünftige Generationen bewahrt. Ob das gelingen wird, hängt sehr davon ab, wie die Gemeinschaft mit dieser unserer Jugend umgeht, ob die Jugend von allen akzeptiert wird und wie die Generationen zueinander stehen.

Grundlage für diese Zielsetzung ist stets die Gemeinschaft, die sich über Jahrhunderte bewährt hat und heute noch bei den Siebenbürgern aktuell ist. Wie sonst kämen die vielen großen Heimattreffen, an denen Hunderte von Landsleuten teilnehmen, oder die Burzenländer Jugendtreffen zustande, bei denen mehrere hundert Jugendliche mitmachen? Es spricht alles noch für den Gemeinschaftssinn, wenn Jugendliche gemeinsam ins Skilager fahren, gemeinsame Wanderungen oder Radtouren unternehmen oder Sportveranstaltungen organisieren. All diese Aktivitäten müssten von der Gemeinschaft gefördert werden, auch finanziell, denn die Jugend ist gewillt, die Gemeinschaft zu fördern.

Die junge Generation wirkt auch aktiv an der Gestaltung bzw. Bewältigung der Aufgaben in der Gemeinschaft mit, wie wir bei Tagungen der Burzenländer Ortsvertreter in Neuhaus bei Crailsheim immer wieder feststellten. Die Jugend drängt nach vorne, und das finde ich gut. So präsentierten sich bei der letzten Tagung die meisten Burzenländer Gemeinden mit jungen Vorstandsvorsitzenden und ich bin überzeugt, dass auch Brenndorf dieser Tendenz folgen wird. Wir würden es sehr begrüßen, wenn noch einige junge Brenndörfer(innen) stürmischer nach vorne drängen würden, um aktiv im Vorstand mitzuarbeiten. Wer macht mit?

Beiträge und Spenden

Zu den erfreulichen Tatsachen können auch die Beiträge und Spenden für unsere Dorfgemeinschaft gezählt werden. Der überwiegende Teil der Brenndörfer kommt diesen „Pflichten“ gewissenhaft nach und unterstützt unsere Arbeit, so dass unsere Verpflichtungen gegenüber der Allgemeinheit und unserer in Brenndorf verbliebenen Landsleuten gewährleistet ist.

Als Gegenleistung erhalten Sie regelmäßig die Heimatbriefe, den Burzenländer Kalender, das Adressenbuch und sonstige kleine Publikationen zugeschickt.

Durch diese Zuwendungen haben wir die Möglichkeit, die verschiedensten Treffen zu einem niedrigen Eintrittspreis zu organisieren und wenn nötig, auch finanziell zu unterstützen.

Ein Teil der Spenden dient aber als Rücklage für eine neue erweiterte Chronik, die erst in einigen Jahren, nachdem alle Kopien aus dem Archiv der Brenndörfer Kirche gesichtet und bearbeitet wurden, erscheinen wird. Somit werden wir in der Lage sein, euch die neue Chronik zu einem angemessenen Preis anzubieten.

Im Namen des Vorstandes danke ich euch für jede Spende, die auf das Konto der Dorfgemeinschaft eingezahlt wurde, und versichere euch, dass diese Gelder ausschließlich der Gemeinschaft zugute kommen.

Wer sich über die Buchführung informieren möchte, kann dies ohne Weiteres tun. Die ganzen Unterlagen seit der Gründung der Dorfgemeinschaft im Jahr 1976 werden während des 8. Nachbarschaftstages im Ausstellungsraum vorliegen.

Hilfe für Brenndorf

Seit Bestehen der Dorfgemeinschaft wurde die Bindung zu Brenndorf stets aufrecht erhalten. Die erste Bewährungsprobe brachte das schwere Erdbeben vom 4. März 1977, als die Kirche und der Kirchturm, ein Jahr nach ihrer Renovierung so schwer beschädigt wurden. In den 80er Jahren schickte die Dorfgemeinschaft, gemeinsam mit einigen Hilfsorganisationen, hunderte von Lebensmittelpaketen nach Brenndorf.

Nach der Wende wird den dort Verbliebenen durch kleine Geldbeträge und die Weihnachtsbescherung, die jedes Jahr an alle Familien der Kirchengemeinde geschickt wird, geholfen. In den letzten Jahren wurde die Hilfe nach Brenndorf dahingehend erweitert, dass die Dorfgemeinschaft zwei Friedhofspfleger ausfindig gemacht und deren Belohnung übernommen hat. Die Friedhofspflege wird finanziert durch Spenden der Dorfgemeinschaft.

Da die Kirchengemeinde in Brenndorf immer kleiner wird und die Einnahmen der Kirchensteuer die Ausgaben der Kirche nicht mehr decken, mussten wir auch die Aufgaben der Kirchenleitung unterstützen. So wurde 1999 die Friedhofsmauer instandgesetzt, die zerbrochenen Dachziegeln erneuert und die Mauer weiß gestrichen. 2001 wurde die erwähnte Schautafel auf dem Friedhof aufgestellt und 2002, während meines Aufenthalts in Brenndorf, haben wir, zusammen mit dem Presbyterium einige Maßnahmen ergriffen, um den Bestand der Kirchengebäude zu sichern. So wurde im Sommer 2002 die Front des Pfarrhauses ausgebessert und das ganze Pfarrhaus neu gestrichen. Im Herbst 2002 wurden die Kachelöfen aus dem Betsaal und der Kanzlei mit Gasbrennern bestückt und mussten auch neu aufgesetzt werden. Die Kosten der beiden Reparaturen wurden von der Dorfgemeinschaft getragen.

Im Frühjahr dieses Jahres wurde die Turmuhr, die schon einige Jahre gestanden ist, wieder in Gang gesetzt. Scheinbar ist ihr der lange Stillstand nicht gut bekommen, denn sie muss noch justiert werden, um die genaue Uhrzeit anzuzeigen.

Wir werden diese Hilfe an die Kirchengemeinde auch in Zukunft, im Rahmen unserer Möglichkeiten leisten müssen, um Kirche und Pfarrhaus vor dem völligen Verfall zu bewahren.

Otto Gliebe

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