Rückblick auf unser Fest in Brackenheim, verbunden mit einer Bitte

20. November 2003

Mitteilungen der HOG

Ihren Rückblick auf unser Fest in Brackenheim verbindet Karin Darabas mit vielen Danksagungungen und einer Bitte.
Liebe Brenndörfer Freunde!
Die Freude klingt auch jetzt in mir nach, wenn ich an unser wunderbares Treffen in Brackenheim denke. Es war ein gelungenes, schönes Fest. Es ist gut, solche Ereignisse im Herzen zu bewahren, sich an die unvergesslichen Stunden zu erinnern und darüber auszutauschen. Darum möchte ich auch in diesem Brief einige Gedanken festhalten:

- Die perfekte Planung und Vorbereitung des Treffens hat jedem eine sichere Unterkunft und einen herzlichen Empfang ermöglicht.

- Der Tag war gut strukturiert. Er begann mit einem gelungenen Gottesdienst. Wir haben Gott hineingenommen in unser Fest: Wir hatten ein großes Talent an der Orgel; der Chor war gut vertreten. Detlef Copony hatte die Noten für die drei Lieder mitgebracht und dirigierte; Hartmut und Alexandra Darabas ließen ihre Flöten erklingen; Pfarrer Helmut Kramer legte seiner klaren Predigt die Jahreslosung zugrunde: "Der Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an" (1. Samuel 16,7). Wir gedachten der Verstorbenen und beteten für sie. Wir nahmen uns Zeit für die Fürbitten. Der Segen hat uns und unser Fest getragen.

- Der Nachmittag und Abend verliefen intensiv. Es war viel hineingepackt: die fleißigen und tüchtigen Handreichungen zu Tische durch das Küchen- und Helferteam, das Grußwort des Bürgermeisters, Berichterstattungen, Neuwahlen, Kinderbetreuung, das Anschauen der vielen Fotos und Bilder von Uta Martini, Blasmusik, Band, Tanzen bis in die Nacht hinein. Und die frohen Begegnungen, das Erzählen und Zuhören. Denn es waren viele gekommen: Kinder, Teenies, Jugendliche, Erwachsene. Viel zu kurz war die Zeit. Man hat längst nicht alle sprechen können. Für mich war es eine besondere Freude, mit unseren Kindern eine biblische Geschichte zu hören und nachzuspielen, mit Orff-lnstrumenten Lieder zu begleiten und zu singen, zu basteln und zu malen.

Persönlich und im Namen aller, die sich gefreut haben (ich hoffe sie stimmen mir zu), möchte ich ganz herzlich danken:

Bürgermeister Rolf Kieser für die Begrüßung und Willkommensworte.

Wiltrud und Jürgen Mooser für die vielen, vielen Stunden, die sie uns von ihrer Zeit geschenkt haben, um das Fest im Detail zu planen und den Saal so schön zu schmücken.

Allen Helfern, die sie unterstützt haben.

Dem alten und neuen Leitungsgremium für sein ehrenamtliches Engagement in der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“.

Der Blasmusik fürs Proben und Aufspielen zum Tanz.

Uta Martini für ihre ansprechende und erquickende Fotoausstellung.

Herrn Lauterwasser, dem Hausmeister.

Dem Kirchenchor für das gesungene Gotteslob, Detlef Copony für die Noten und das Dirigieren, Hartmut und Alexandra Darabas für ihr Flötenspiel.

Pfarrer Helmut Kramer für den gelungenen Gottesdienst.

Gott freut sich, wenn wir ihn in unsere Mitte rufen. Er freut sich, wenn wir ihm die Ehre geben, ihn loben und preisen. Und das nicht nur in Brackenheim, sondern auch in unseren Gemeinden, zu denen wir gehören. Gott braucht uns, er ist angewiesen auf uns. Und wir? Brauchen wir ihn nicht? Machen wir es uns nicht zu leicht mit den Sätzen, die ich oft höre: Der Gottesdienst gefällt mir hier nicht. Er ist ganz anders als in Brenndorf. Was soll der Klingbeutel? Und die Gitarre gehört nicht in die Kirche. Viel zu modern. Auch die Lieder sind neu. Unsere waren viel besser. Warum muss der Pfarrer so lange begrüßen? Und überhaupt ist es nicht so feierlich. Und diese "Deutschen" (was sind denn wir?)! Bei ihnen gilt Ansehen, Macht, Geld, Essen und Eigenliebe. Diese Einwände können unseren Weg in die Gemeinde zwar erschweren, dürfen aber nicht bewirken, dass wir den dreieinigen Gott in Brenndorf oder in Brackenheim lassen, in den eigenen vier Wänden vor dem Fernseher verharren und als Einzelchristen verdorren. Die Urgemeinde in Jerusalem hatte auch nur Bestand, weil die Christen zusammenkamen im Tempel und in den Häusern und das Brot miteinander brachen, beteten und festhielten an der Apostel Lehre.

Die Umsiedlung hat uns viel gekostet. Jeder von uns musste Wärme und Geborgenheit zurücklassen. Ich erinnere mich noch genau, wie das war, als ich im Herbst 1992 in Lahr ankam. Ich wäre am liebsten heimgelaufen vor Schmerz und Heimweh. Aber es wurde bald besser. Ich suchte die Gemeinde auf, ging in die Gottesdienste, lernte neue Menschen kennen, hörte mit ihnen zusammen Gottes Wort, sang Lieder und betete mit ihnen. Wie das doch verbindet! Ich besuchte die Kreise und begegnete vielen, vielen warmherzigen und hilfsbereiten Menschen. Sie halfen mir, in Deutschland eine neue Heimat zu finden. Und jetzt als Gemeindediakonin bin ich zutiefst mit meiner Gemeinde verbunden und weiß, wie dringend die Kirche jeden Einzelnen von uns braucht mit seinen Gaben, die ihm Gott gegeben hat: gute Stimmen und Instrumentalisten für die Chöre, damit Gott mit hellem Schall gelobt wird; Gottesdienstbesucher, die dem Wort Gottes zuhören und sich von ihm bewegen lassen und heimgehen voller Liebe und Wärme; Christen, die vergeben können, wenn das stolze Umfeld Wunden schlägt; Christen, die ihre Kritik auch mal hinunterschlucken und sich bemühen, das Schöne zu behalten und dafür zu danken; Christen, die in den Kreisen und auf den Gemeindefesten mitwirken; Christen, die ein offenes Ohr haben für die Nöte der anderen.

Wir haben alles und doch nichts, wenn wir Jesus nicht haben. „In ihm liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis“, schreibt Paulus im Brief an die Kolosser 2,3. Ich wünsche euch und mir eine verstärkte Sehnsucht nach dieser Weisheit. Denn sie führt uns zu einer persönlichen Beziehung zu Jesus, die uns ganz erfüllt und glücklich macht. Was sollte Jesus auch anders machen, als uns segnen, helfen, trösten, erfreuen und uns nach dem Tod auferwecken?

Mit herzlichen Grüßen und dem Wunsch: Möge Gott das Werk unserer Hände und Lippen fördern.

Karin Darabas

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