Ehrenamtlicher Einsatz für Brenndorf: Vorstand tagte in München

1. November 2008

Mitteilungen der HOG

Der Vorstand der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ (HOG Brenndorf) setzt sich mit erheblicher Energie und großem Zeitaufwand für die Sachsen von hüben und drüben ein. Dieser Einsatz ist ehrenamtlich und Ausdruck eines hohen Verantwortungsbewusstseins für die Heimatgemeinde und deren sächsische Bewohner, die heute verstreut in der ganzen Welt leben.
Wie breit gefächert diese Themen sind, zeigte die prall gefüllte Tagesordnung, die in einer sieben Stunden langen Vorstandssitzung am 14. September 2008 in München bewältigt wurde. Erörtert wurden die vielen Aktivitäten in Deutschland (Trachtenumzug in Dinkelsbühl, Ski- und Faschingstreffen, Planung des großen Treffens 2009 in Brackenheim, Regionaltreffen in Garching und St. Augustin, Herausgabe des Heimatbriefes und der Presbyterialprotokolle, Familienforschung, Internetauftritt) und die Hilfe für Brenndorf.

Kirchenrenovierung

Seit geraumer Zeit kommen die vorbereitenden Maßnahmen und Genehmigungen zur Kirchenrenovierung in Brenndorf kaum noch voran. In den letzten Monaten haben sich zwei Fachleute, Ing. Gavril Szabo und Dipl.-Ing. Sebastian Szaktilla, in rumänischer bzw. deutscher Sprache mit Brenndorf befasst und Vorschläge gemacht, wie man die verfahrene Lage überwinden kann. Der angesehene Denkmalpfleger Sebastian Szaktilla, der Peter Maffays Kinderprojekt in der Kirchenburg Radeln koordiniert, empfiehlt ein neues Sicherungskonzept mit einem sorgfältig zusammengestellten Team von Fachleuten zu erarbeiten. Diese Variante sei die einzige reelle Möglichkeit, den Kostenrahmen (ca. 60.000 Euro) sowie sämtliche Normen und Genehmigungswege einzuhalten, um die erforderliche Sicherung und Instandsetzung der Brenndörfer Kirche herbeizuführen. „Die hiermit verbundenen Mehrkosten für neuerliche Planungen sind zu rechtfertigen, zumal die bauhistorischen und archäologischen Studien wieder verwendet werden können“, schreibt Szaktilla, der auch bereit wäre, der Kirchengemeinde Brenndorf bei der Suche nach geeigneten Experten und Statikern zu helfen und das weitere Projekt selbst zu begleiten.

Diesen Vorschlag findet der Vorstand der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ sinnvoll. Es ist erfreulich, dass sich die Kirchengemeinde Brenndorf in Zusammenarbeit mit dem Kronstädter Bezirkskonsistorium noch stärker als bisher in der Pflicht sieht, die Kirchenrenovierung zu koordinieren. Es werden demnach Wege gesucht, das Projekt nicht mehr so aufwändig wie bisher zu planen und die nötigen Genehmigungen bei den Behörden in Kronstadt einzuholen. Unsere Dorfgemeinschaft wird die weiteren Schritte mit ihren bescheidenen Mitteln unterstützen und dabei eng mit der Kirche und der Siebenbürgisch-Sächsischen Stiftung zusammenarbeiten, die als größter Geldgeber 40 000 Euro für die Kirchenrenovierung in Brenndorf zugesagt hat. Das Ganze wird sich über Jahre hinziehen. Wir brauchen also viel Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen, um dieses Vorhaben zu einem guten Ende zu bringen. Vor allem bitten wir unsere Mitglieder um Geduld und Verständnis, da es nicht in unserer Macht liegt, die Verfahren von hier aus der Ferne zu beschleunigen.

Friedhof und Pfarrhaus

Der Vorstand stellte mit Genugtuung fest, dass der Friedhof in Brenndorf wieder in einem ordentlichen Zustand ist. Er wird – wie bereits berichtet – seit Anfang dieses Jahres von drei Personen: Hans Zacharias, Hilda Schuster und Manfred Copony, betreut. Die HOG Brenndorf engagiert sich weiterhin in der Friedhofspflege. Unsere Mitglieder zahlen zweckgebundene Spenden in einen Friedhofsfonds ein, aus dem die Pflegearbeiten bestritten werden.

Als Maßnahme zur Substanzerhaltung des Pfarrhauses in Brenndorf ist eine Erneuerung der Außenfassade notwendig. Der alte beschädigte Putz wurde in ehrenamtlicher Arbeit von Jugendlichen des Internationalen Bauordens im Mai 2008 abgetragen. Für die anstehenden Arbeiten (Auftragen des neuen Putzes und Malerarbeiten) holte Manfred Copony drei Angebote ein. Der Vorstand sprach sich für das Angebot von Ovidiu Ţânţărean der Firma „KBT Bau“ aus, weil es günstiger und Ovidiu ein zuverlässiger Handwerker ist. Die Vorstandsmitglieder beschlossen einstimmig, dass die HOG den größten Teil der Putz- und Malereiarbeiten trägt, und zwar 4 000 Euro, da es sich hier um die Substanzerhaltung eines Gemeinschaftsbaus handelt, eine Aufgabe, die auch in der Satzung der „Dorfgemeinschaft“ festgehalten wird.

Die vier Gästezimmer im Pfarrhaus werden hingegen alleine von Manfred Copony eingerichtet, finanziert und genutzt. Herta und Horst Seimen-Sperlich übernachteten schon im Mai 2008 in Brenndorf und waren begeistert von der heimischen Atmosphäre und der einfühlsamen Betreuung durch Manfred (siehe Erfahrungsbericht in diesem Heft). Manfred Copony berichtete über weitere aktuelle Ereignisse in Brenndorf: das diesjährige Gartenfest, die Rückgabe von enteignetem Kircheneigentum und einen Riss in der Abendglocke. Die Weihnachtspäckchen 2008 sollen, wie im letzten Jahr, mit Kaffee aus Deutschland aufgewertet werden. Dieser kommt bei unseren Landsleuten sehr gut an.

Brackenheim und Dinkelsbühl

Die zehnten Nachbarschaftstage der „Dorfgemeinschaft“ finden am 26.-27. September 2009 in Brackenheim statt (mehr dazu auf Seite 10). Ob es für die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ vorteilhafter ist, ein eingetragener Verein zu werden oder nicht, kann mangels Fachwissen der Vorstandsmitglieder nicht entschieden werden. Deshalb wurde angeregt, dieses Thema bei der Burzenländer Arbeitstagung in Neuhaus zu erörtern. Die erfolgreiche Teilnahme am Trachtenumzug in Dinkelsbühl spornt uns dazu an, auch beim nächsten Heimattag mit einer Brenndörfer Trachtengruppe mitzumachen. Ebenfalls für 2009 planen die Jugendreferenten Norbert Thiess und Gert Mechel je ein Skitreffen und ein Faschingstreffen.

Otto Gliebe berichtete über den Abschluss der Transkription der Brenndörfer Presbyterialprotokolle von 1807 bis 2006 (siehe Artikel in den Briefen aus Brennbdorf, Folge 66/2008, Seite 11).

Ein neues farbiges Wappen der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ hat der Vorstand Anfang dieses Jahres beschlossen. Der Vorstand stellt fest, dass die Form des Schildes, wie sie unser Ortschronist Rudi That vor Jahren erarbeitet hat, gültig und aktuell ist. Diese Form des Wappenschildes (mit Aussparungen, den so ge­nannten Tartschen, links und rechts oben) ist Gemeinden mit Marktrecht vorbehalten. Dies trifft auch auf Brenndorf zu. Brenndorf ist seit zwei Jahren eine Marktgemeinde. An der Kreuzung von Marienburg/Árápatak (Araci) werden mehrmals im Jahr Viehmärkte und andere Veranstaltungen abgehalten.

Themen, die unsere Heimatortsgemeinschaft beschäftigen, wie die Wappenforschung, Herstellung eines Wappenschildes, Mundartaufnahmen auf www.siebenbuerger.de haben wir auch in die Arbeitstagung der HOG-Regionalgruppe Burzenland eingebracht. Erfreulich ist auch die rege Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der HOG Brenndorf: Mehrere Artikel über Brenndorf wurden in der Siebenbürgischen Zeitung veröffentlicht, unser Peter-Maffay-Aufsatz wurde in der Karpatenrundschau und im Tartlauer Wort nachgedruckt und die Homepage www.brenndorf.de wird mit stets neuen Bildergalerien und aktuellen Veranstaltungsterminen bestückt.

An der Sitzung nahmen Ehrenvorsitzender Otto Gliebe, Vorsitzender Siegbert Bruss, stellvertretender Vorsitzender Volker Kreisel, die Jugendreferenten Norbert Thiess und Gert Mechel, Familienforscher Hugo Thiess und Manfred Copony, Referent für die Beziehung zur Heimatgemeinde, teil. Die Sitzung wurde durch einen umfangreichen elektronischen Briefverkehr vorbereitet.

Siegbert Bruss

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