Tätigkeitsbericht des Vorstandes 2006-2009

15. Mai 2009

Mitteilungen der HOG

Der Vorstand der "Dorfgemeinschaft der Brenndörfer" (HOG Brenndorf) legt Rechenschaft ab über die Tätigkeiten in der Amtszeit 2006 bis 2009 in den "Briefen aus Brenndorf", 67. Folge, Pfingsten 2009. Auf diese Weise können sich die Mitglieder über die Tätigkeit des Vorstandes informieren und dann in der Mitgliederversammlung vom 26. September 2009 in Brackenheim darüber abstimmen.
Liebe Brenndörfer Landsleute, liebe Freunde,

beim Nachbarschaftstag 2003 in Brackenheim wurde ein Generationswechsel im Vorstand vollzogen. Der neue Vorstand ist nun seit sechs Jahren im Amt und bildet ein inzwischen eingespieltes Team. Unsere Arbeit baut auf die dreiunddreißigjährige Erfahrung der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ auf. Wir versuchen, die Gemeinschaft in der neuen Heimat fortzuführen, unsere siebenbürgisch-sächsische Kultur zu dokumentieren und zu pflegen und sind dabei stets bedacht, auf die Bedürfnisse unserer Landsleute einzugehen. Der Tätigkeitsbericht wird vorab im Pfingstheft der „Briefe aus Brenndorf“ veröffentlicht, zur Diskussion gestellt und der Mitgliederversammlung am 26. September 2009 in Brackenheim zur Abstimmung vorgelegt. Über die Aktivitäten wurde im Heimatbrief regelmäßig und ausführlich berichtet. Deshalb werden hier die Entwicklungen der letzten drei Jahre zusammenfassend behandelt.

Das Treffen findet heuer zum vierten Mal im Bürgerzentrum in Brackenheim statt. Der neunte Nachbarschaftstag vom 23.-24. September 2006 in Brackenheim war eine gelungene Begegnung unserer Mitglieder, mit festlichem Gottesdienst und direktem Dialog mit den Vertretern der Heimatgemeinde (Pfarrer Dr. Peter Klein, Kuratorin Rosi Rusu und Kirchenratsmitglied Emilia Schuster). Der Vorstand wurde verjüngt (neu sind Schriftführerin Heide Stamm-Kaul und ein zweiter Jugendvertreter: Gert Mechel). Die Blaskapelle Brenndorf trug zur heimatlichen Atmosphäre bei, die Musikband „Vocalis“ sorgte für eine hervorragende Stimmung bis spät in die Nacht. Eine neue Satzung wurde verabschiedet, um Schritt zu halten mit den aktuellen Entwicklungen unserer Gemeinschaft. Unsere Heimatortsgemeinschaft ist zurzeit ein nicht rechtsfähiger Verein. Ob es für uns vorteilhafter ist, ein eingetragener Verein zu werden oder nicht, konnte mangels Fachwissen noch nicht entschieden werden. Deshalb regt der Vorstand der HOG Brenndorf an, dieses Thema bei der Burzenländer Arbeitstagung 2010 in Crailsheim zu erörtern.

Der neue Vorstand hat die bewährte Arbeit des alten Vorstandes fortgesetzt. Wir sind unserem Ehrenvorsitzenden Otto Gliebe sehr dankbar, dass er uns weiterhin bei der engen Kontaktpflege zu unseren Mitgliedern unterstützt und uns immer wieder beratend zur Seite steht. Da die meisten Vorstandsmitglieder mitten im Berufs- und Familienleben stehen, wird die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt. Der Kontakt zu unseren Mitgliedern wird von allen Vorstandsmitgliedern gepflegt, die sich für das Wohlergehen unserer Landsleute verantwortlich fühlen.

Mit eigener Trachtengruppe in Dinkelsbühl

Die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ hat am Pfingstsonntag, dem 11. Mai 2008, erstmals mit einer eigenen Trachtengruppe am Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl teilgenommen. Als die beiden Jugendreferenten Norbert Thiess und Gert Mechel das Vorhaben beim Brenndörfer Regionaltreffen im Oktober 2007 in Garching ankündigten, waren viele noch skeptisch. Dank vieler Telefonate und persönlicher Gespräche in den folgenden Monaten ist es gelungen, eine stattliche Trachtengruppe von 28 Personen zusammenzustellen. Brenndorf war beim Festumzug 2008 in Dinkelsbühl mit allen Altersklassen, von Kindern über Jugendliche bis zu Personen reiferen Alters, vertreten. So wurde die Teilnahme am Pfingstfest ein großer Erfolg. Daran versuchen wir auch beim Festumzug 2009 in Dinkelsbühl anzuknüpfen und hoffen wieder auf eine rege Teilnahme unserer Landsleute.

Erfreulich rege Jugendarbeit

Die Jugend und Junggebliebenen haben unter der Regie von Norbert Thiess und Gert Mechel in den letzten Jahren eine rege Tätigkeit entfaltet. So wurde im Sommer 2006 bereits das sechste Fischertreffen organisiert, diesmal in Roysund in Norwegen. 2007 und 2009 organisierten die beiden Jugendreferenten Skitreffen in Österreich. Sehr beliebt sind auch die Faschingstreffen, die seit 2006 jedes Jahr in Neuhaus gefeiert werden.

Die Jugendarbeit wird von der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ seit 2006 mit einem Betrag von bis zu 500 Euro pro Jahr gefördert. Damit wollen wir die junge Generation stärker motivieren, an gemeinschaftlichen Treffen teilzunehmen und unsere Traditionen fortzuführen. Wir laden die junge Generation ein, in der Dorfgemeinschaft mitzumachen, die Angebote zur aktiven Freizeitgestaltung unserer Jugendreferenten wahrzunehmen und auch unseren Heimatbrief mit Texten und Fotos mitzugestalten.

Familienforschung

Ein Höhepunkt für die „Dorfgemeinschaft“ war der Besuch von Peter Maffay im Burzenland. Der bekannteste Siebenbürger in Deutschland begab sich Ende Februar 2008 mit einem Fernsehteam des Mitteldeutschen Rundfunks (mdr) auf die Spuren seiner Vorfahren in Siebenbürgen. Der Film wurde unter dem Titel „Das Geheimnis meiner Familie“ am 28. April 2008 im Ersten (ARD) gezeigt. Mütterlicherseits stammt Peter Maffay aus Brenndorf und Tartlau. An den Vorbereitungen des Filmes war die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ (Heimatortsgemeinschaft Brenndorf) beteiligt. Unser Familienforscher Hugo Thiess hat ein Familienbuch von Peter Maffays Brenndörfer Vorfahren erstellt, das 14 Generationen bis ins 17. Jahrhundert zurückgeht. Zudem wurde der Kontakt zu Ilse Muerth geb. Kuhn, einer Cousine von Maffays verstorbener Mutter, vermittelt, die als Überraschungsgast im Film auftrat, und zwar im Pfarrhof in Brenndorf.

Die Familienforschung wird unter Anwendung moderner PC-Programme fortgeführt. Hugo Thiess nimmt regelmäßig an den Seminaren für siebenbürgische Familienforscher teil und verwendet – wie viele andere Ortsgenealogen – das Programm Gen_Plus. Das Ganze ist als Vorarbeit für ein Brenndörfer Ortsfamilienbuch gedacht, das mittelfristig herausgegeben werden soll.

Eine für Siebenbürgen einmalige Dokumentation

Brenndorf verfügt eine für Siebenbürgen einmalige geschichtliche Dokumentation. Zu Pfingsten 2009 erscheint eine CD-ROM mit acht Bänden Consistorial- und Presbyterialprotokolle der evangelischen Kirchengemeinde Brenndorf. Das Werk erfasst 200 Jahre evangelische Kirchengeschichte von 1807 – 2006 und findet seinen Weg in die Bibliotheken und zu Siebenbürgen-Liebhabern, die sie auch zu wissenschaftlichen Studien nutzen können. Nach vierjähriger mühevoller Arbeit hat unser Ehrenvorsitzender Otto Gliebe die Transkription der Protokolle abgeschlossen und somit einen Wunsch unseres verstorbenen Chronisten und Archivars, Hermann Schmidts, der die beiden ersten Bände 1807- 1867 und 1868-1885 erfasst hatte, erfüllt. Bei Band III hat unser Familienforscher Hugo Thiess mitgewirkt.

Otto Gliebe hat zu Pfingsten 2007 ebenfalls auf CD den fünften und sechsten Band der Presbyterialprotokolle von 1907 bis 1920 veröffentlicht.

Neues Wappen der HOG

Das neue Wappen der HOG Brenndorf ist rot (Schild), der Ring und der senkrechte Stab sind golden. Dies hat der Vorstand der HOG Brenndorf Anfang 2008 beschlossen. Grundlage für diese Entscheidung waren die mehrjährigen Forschungen von Hugo Thiess über Viehbrandzeichen, Siegel und Wappen von Brenndorf. Die Form des Schildes lehnt sich an das von unserem Chronisten Rudi That entworfene HOG-Wappen an. Diese Form des Wappenschildes (mit Aussparungen, den so genannten Tartschen, links und rechts oben) ist Gemeinden mit Marktrecht vorbehalten. Dies trifft auch auf Brenndorf zu. Brenndorf ist seit zwei Jahren eine Marktgemeinde. An der Kreuzung von Marienburg/Árápatak (Araci) werden mehrmals im Jahr Viehmärkte und andere Veranstaltungen abgehalten.

Heimatbrief sehr beliebt

Die „Briefe aus Brenndorf“ werden seit Pfingsten 2005 mit farbigem Umschlag und in hochwertigem Offsetdruck hergestellt. Der ansprechende Inhalt, das Erscheinungsbild und die vielen Fotos finden eine positive Resonanz. Unser Heimatblatt ist eine lebendige Chronik, die nach Möglichkeit über alle Ereignisse, die sich in der Gemeinschaft abspielen, wie Todesnachrichten, Vermählungen, Geburten, die verschiedensten Treffen, Goldene Konfirmationen, Klassentreffen usw. sowie über die Ereignisse und das Leben unserer Landsleute aus der alten Heimat informiert. Die „Briefe aus Brenndorf“ sollen das Bindeglied zwischen uns allen sein und dazu beitragen, alle Brenndörfer in eine starke Gemeinschaft einzubinden.

Damit das Heimatblatt auch künftig lebendig und vielseitig über die wichtigsten Ereignisse berichten kann, rufen wir euch alle hiermit nochmals auf, uns mitzuteilen, wenn eure Kinder heiraten, wenn sich Nachwuchs einstellt oder sich die Anschriften ändern. Todesfälle bitten wir, immer Otto Gliebe oder Hugo Thiess mitzuteilen. Wir alle wollen am Leben der Gemeinschaft teilhaben, und das können wir nur, wenn wir uns gegenseitig informieren.

Die Heimatbriefe erscheinen in einer Auflage von 750 Stück, wovon etwa 100 Stück an verschiedene Bibliotheken, an die Burzenländer Nachbarväter, an unsere Landsleute in Brenndorf, die „Karpatenrundschau“, den Kirchenbezirk und das Forum in Kronstadt sowie die Landeskirche in Hermannstadt verschickt werden. Wir hoffen, dass wir diese Auflage halten können, und wären froh, wenn der Heimatbrief in keinem Brenndörfer Haus fehlen würde.

Burzenländer Heimatkalender schon zum 17. Mal

Die Heimatkalender werden von den Burzenländer Heimatortsgemeinschaften seit 1993 jährlich herausgegeben und erfreuen sich bei den Landsleuten besonderer Beliebtheit. Der Kalender 2009 erschien in einer Auflage von rund 7 200 Exemplaren in Farbkunstdruck und war den Kirchenglocken gewidmet. Die Aquarelle wurden schon zum sechsten Mal in Folge von Sylvia Buhn gemalt. Die Reihe wird mit ansprechenden Motiven fortsetzt, für 2010 sind Ortsansichten, vom Kirchturm aus gesehen, geplant. Der Kalender wird auch weiterhin nur jenen Landsleuten zugeschickt, die unsere Arbeit moralisch und finanziell unterstützen.

Adressenverzeichnis

Eine wichtige Aufgabe ist die ständige Überarbeitung unseres Adressenverzeichnisses. Beim Treffen in Brackenheim werden die aktuellen Anschriften unserer Mitglieder ausgehängt, so dass jede/r überprüfen kann, ob seine/ihre Adresse korrekt erfasst ist. Wir sind dankbar für jeden Hinweis und hoffen, dass wir euch im Dezember 2009 wieder ein neues, vollständiges Adressenverzeichnis zuschicken können.

Bitte teilt uns auch die Anschriften eurer volljährigen Kinder mit, die zwischen dem 1. Januar 1989 und 31. Dezember 1991 geboren wurden. Wir wollen unsere volljährigen Jugendlichen, soweit sie uns bekannt sind, auch in das Verzeichnis aufnehmen. „Die jungen Leute haben ein Recht darauf, als selbstständige und erwachsene Mitglieder unserer Gemeinschaft betrachtet zu werden“, schrieb unser Ehrenvorsitzender Otto Gliebe. Das ist auch heute gültig.

Fotoarchiv

Ein großer Schatz unserer Gemeinschaft ist das von Uta Martini verwaltete Fotoarchiv. Mit ihren nach bestimmten Themen ausgewählten Foto-Ausstellungen erfreut sie uns alle bei den Nachbarschaftstagen in Brackenheim. Die Ausstellung 2006 war dem 30-jährigen Jubiläum der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ gewidmet, im September 2009 wird Uta Martini die „Kirche in Brenndorf im Wandel der Zeit“ dokumentieren.

Volker Kreisel hat zahlreiche Bilder aus unserem Fotoarchiv eingescannt und zu einem digitalen Bildarchiv zusammengetragen, das bereits über 1 500 Bilder umfasst.

Uta Martini gibt ihr Amt nach ihrer langjährigen, verdienstvollen Tätigkeit in jüngere Hände – an Gert Mechel – weiter. Wir hoffen, dass das Archiv und die wertvollen Erfahrungen nahtlos fortgeführt werden.

Brenndorf im Internet

Brenndorf ist seit 2001 im weltweiten Datennetz unter der Adresse www.brenndorf.de vertreten. Die Homepage wurde von Edmund Seimen aufgebaut und grafisch gestaltet. Beliebte Bereiche sind die geschichtlichen Daten über Brenndorf, die Bildergalerie mit historischen und aktuellen Aufnahmen, das Archiv der „Briefe aus Brenndorf“ und die Veranstaltungshinweise.

Berichte und weitere Infos über Brenndorf sind auch unter der Adresse www.siebenbuerger.de/ortschaften/brenndorf/ abrufbar.

Die Blaskapelle – eine wichtige kulturelle Institution

Die Blasmusik Brenndorf leistet nach unserer Meinung einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt der siebenbürgisch-sächsischen Kultur und Traditionen aus Brenndorf. Deshalb unterstützt die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ die Blaskapelle und hat in einer Sitzung am 30. Oktober 2004 in Tandern die „Grundsätze der Zusammenarbeit zwischen der ‚Dorfgemeinschaft der Brenndörfer‘ und der Blaskapelle Brenndorf“ beschlossen. Die moralische und finanzielle Förderung der Musikantenauftritte und -treffen soll ein Ansporn sein, dass die Blasmusik ihre Kulturarbeit regelmäßig entfaltet. Die Musikanten spielen bei unseren Nachbarschaftstagen in Brackenheim und den Regionaltreffen in Garching.

Regionaltreffen

Die regionalen Untergliederungen, die Nachbarschaften in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, werden von der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ koordiniert, arbeiten aber als selbstständige Gruppen. Sie organisieren kleine Treffen in den Jahren, in denen es kein großes Brenndörfer Treffen gibt. So laden Laura und Hans Darabas regelmäßig zu Treffen in das Gasthaus „Neuwirt“ in Garching bei München ein. Die beiden letzten Treffen fanden 2007 und 2008 statt. Es spielte die Blaskapelle unter der Leitung von Walter Dieners, die wertvolle Kulturarbeit leistet. Neben dem Kirchenchor ist es die einzige Brenndörfer Kulturformation, die in Deutschland noch aktiv ist.

Rainer und Monika Schuster haben ihren Einstand als Organisatoren des Regionaltreffens Nordrhein-Westfalen am 8. Oktober 2005 in Drabenderhöhe erfolgreich bewältigt. Am 1. November 2008 organisierten sie ein gelungenes Fest in Sankt Augustin in Bonn. Wir hoffen, dass das Ehepaar Rainer und Monika Schuster auch künftig Treffen in Nordrhein-Westfalen veranstalten und somit dem Bedürfnis unserer Landsleute, sich wiederzusehen und gemütlich beisammen zu sein, Rechnung getragen wird.

Für die Treffen in Baden-Württemberg suchen wir weiterhin Organisatoren und rufen geeignete Ehepaare auf, sich für diese Aufgabe zur Verfügung zu stellen. Unsere Gemeinschaft kann nur fortgeführt werden, wenn sich unsere Mitglieder dafür einsetzen!

Des Weiteren ermuntern wir die Brenndörfer, dem Beispiel anderer Burzenländer zu folgen und öfter Klassentreffen zu organisieren. Auch bei diesen Zusammenkünften wird Brenndörfer Gemeinschaft in kleinem, überschaubaren Rahmen gepflegt, es werden Erinnerungen und Neuigkeiten ausgetauscht.

Beiträge und Spenden

Die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ betreut in Deutschland, Österreich, Frankreich, der Schweiz, Schweden, den USA und Kanada über 800 Familien. Etwa drei Viertel von ihnen sind aktive Mitglieder, die die Arbeit des Vorstandes durch freiwillige Spenden regelmäßig unterstützen. Der überwiegende Teil der Brenndörfer kommt diesen „Pflichten“ also gewissenhaft nach. Auf dieser Grundlage kann auch die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ ihre Aufgaben zum Wohle unserer Landsleute erfüllen.

Als Gegenleistung erhalten unsere Mitglieder regelmäßig die Heimatbriefe, den Burzenländer Kalender und jedes dritte Jahr ein neues Adressenbuch zugeschickt. Durch diese Zuwendungen haben wir die Möglichkeit, die verschiedensten Treffen zu einem niedrigen Eintrittspreis zu organisieren und wenn nötig, auch finanziell zu unterstützen.

Im Namen des Vorstandes danke ich euch für jede Spende, die auf das Konto der Dorfgemeinschaft eingezahlt wurde, und versichere euch, dass diese Gelder ausschließlich unserer Gemeinschaft zugute kommen.

Dem Vorstand ist es gelungen, mit Edda Rhein und Herta Seimen-Sperlich zwei sachkundige Rechnungsprüferinnen zu gewinnen, die die Bücher jährlich überprüfen. Wer sich über die Buchführung informieren möchte, kann dies ohne weiteres tun. Die Unterlagen liegen während des 10. Nachbarschaftstages im Bürgerzentrum in Brackenheim vor.

Hilfe für Brenndorf

Seit ihrer Gründung im Jahr 1976 hat die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ die Bindung zu Brenndorf stets aufrecht erhalten. Nach der Wende wird den dort Verbliebenen durch kleine Geldbeträge und die Weihnachtsbescherung, die jedes Jahr allen Familien der Kirchengemeinde überreicht wird, geholfen. Seit Weihnachten 2006 werden die Päckchen mit Kaffee aus Deutschland bereichert, der bei unseren ehemaligen Nachbarn und Freunden sehr gut ankommt.

Die evangelische Diasporagemeinde Brenndorf zählt zurzeit 54 Erwachsene, davon neun Kinder, die etwa je zur Hälfte in Brenndorf und bei der Zuckerfabrik wohnen. Wegen der geringen Seelenzahl ist Brenndorf seit 2003 keine selbstständige Kirchengemeinde mehr und hat nur noch den Status einer Diasporagemeinde, die von einem Kirchenrat geleitet wird. Die Beziehung zu Brenndorf wird durch Manfred Copony, der im Oktober 2003 in den Vorstand der Dorfgemeinschaft gewählt wurde und als Bezirksanwalt des Kronstädter Kirchenbezirks angestellt ist, hervorragend gepflegt.

Gemeinschaftsfeste wie die jährlichen Gartenfeste und Adventsfeiern fördern den Zusammenhalt und werden von der HOG Brenndorf finanziell unterstützt. Am Ostermontag und zweiten Weihnachtstag sitzt man nach dem Gottesdienst gemütlich beisammen. Brennpunkt des Geschehens ist das Pfarrhaus, das von Manfred Copony als Mieter betreut wird. Er ist – neben Pfarrer Dr. Peter Klein (Petersberg) und Kuratorin Rosi Rusu – der Impulsgeber des Gemeinschaftslebens in Brenndorf.

Im Pfarrhaus stehen seit Anfang Mai 2008 vier Gästezimmer für Besucher bereit. Eine Küche, ein Aufenthaltsraum, ein Kinderspielplatz, Bücher und verschiedene Spiele können in Anspruch genommen werden. „Manfred Copony hat die vier Gästezimmer mit viel Liebe renovieren und fertigstellen lassen. Ein Urlaub lohnt sich auf alle Fälle, das Preis-Leistungsverhältnis ist mehr als gut und die Betreuung ist mit Herz“, schreiben Herta und Horst Seimen-Sperlich, die ersten Besucher des Gästehauses.

Während die Gästezimmer im Pfarrhaus alleine von Manfred Copony eingerichtet, finanziert und genutzt werden, hat sich die HOG an den Erhaltungsmaßnahmen des Pfarrhauses (Außenfassade, Veranda, Sommerküche) finanziell beteiligt, da es sich um einen Gemeinschaftsbau handelt, der auch von der Kirchengemeinde intensiv genutzt wird. Am 20. April 2008 trafen sich sieben freiwillige Helfer des Internationalen Bauordens aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich und Rumänien in Brenndorf, um zwei Wochen lang kleinere Reparaturarbeiten am Pfarrhaus zu verrichten.

Friedhofspflege – Die Friedhofspflege in Brenndorf wird durch Spenden unserer Mitglieder finanziell getragen. Der Friedhof wurde in den letzten Jahren etwas vernachlässigt. Seit Anfang 2008 wird er von drei Personen betreut: Hans Zacharias, Manfred Copony und Hilda Schuster. Angesichts der hohen Teuerungsrate in Rumänien hat die HOG Brenndorf 2008 ihren Zuschuss für die gesamte Friedhofspflege (einschließlich Heckenschneiden usw.) auf 1.800 Euro jährlich aufgestockt.

Der Kirchenbezirk Kronstadt hat die pfarramtliche und administrative Zuordnung der evangelischen Diasporagemeinde Brenndorf an Pfarrer Dr. Peter Klein verfügt. Die Gemeinde hat ihre beiden Stempel und Unterlagen am 22. Januar 2008 an Pfarrer Klein übergeben. Diese Verfügung bzw. ihre Umsetzung hat unsere Kirchenvertreter in Brenndorf teilweise bedrückt. Die Hilfsaktionen der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ für die Heimatgemeinde werden auch künftig über Kuratorin Rosi Rusu, Manfred Copony und den Brenndörfer Kirchenrat laufen.

Eigentumsrückgabe – Ende 2007 wurde der Kirchengemeinde eine 46,8 Hektar große Wiese erstattet, die an einen Schafhirten verpachtet wurde. Einnahmen erhofft man sich auch aus der Verpachtung des Lebensmittelladens neben der Kirche.

Bei den Kommunalwahlen im Juni 2008 wurde Claudiu Liliac (Sozialdemokratische Partei – PSD) als neuer Bürgermeister in Brenndorf gewählt. Vizebürgermeister ist Ovidiu Bîrsan (Demokratisch-Liberale Partei – PD-L). Die beiden Politiker haben angekündigt, die Siebenbürger Sachsen stärker in das örtliche Geschehen einzubeziehen. Positiv: Der Kiosk vor dem Eingang zur evangelischen Kirche wurde kurz nach Amtsantritt beseitigt.

Kirchenrenovierung

Die vom Erdbeben im Mai 1990 heimgesuchte evangelische Kirche muss dringend renoviert werden. Der Kronstädter Kirchenbezirk trat im Jahr 2004 mit der Bitte an die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ heran, die Kirchenreparatur finanziell zu unterstützen. Diesem Hilferuf ist der Vorstand nachkommen und sammelt seit dem Weihnachtsheft 2004 der „Briefe aus Brenndorf“ Spenden unter den Mitgliedern der „Dorfgemeinschaft“. Alle Brenndörfer und deren Freunde wurden aufgerufen, die Kirchenrenovierung durch Spenden zu unterstützen. Viele sind diesem Aufruf nachgekommen und haben seit 2004 rund 17.700 Euro gespendet. Dafür möchte sich der Vorstand der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ ganz herzlich bedanken. Alle Spender haben gezeigt, dass ihnen das Schicksal der evangelischen Kirche und unseres Kulturerbes im Allgemeinen auch nach ihrer Auswanderung nicht gleichgültig ist.

Erste Sicherungsmaßnahmen wurden schon im Frühsommer 2004 durchgeführt, um weitere Wasser- und Wetterschäden abzuwenden. Nachdem die Siebenbürgisch-Sächsische Stiftung im September 2006 zugesagt hat, die Renovierung mit 40.000 Euro zu fördern, hat der Vorstand der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ den Hermannstädter Architekten Dr. Hermann Fabini dafür gewonnen, ein Kurzgutachten über die weitere Vorgehensweise zu erarbeiten. Das Gutachten wurde Ende Februar 2007 erstellt. Der Vorstand der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ hat sich im September 2007 dafür ausgesprochen, dem Vorschlag von Architekt Dr. Hermann Fabini zu folgen: die Bauplanung (Projekt) einzureichen und nach der Baugenehmigung die Bauarbeiten nach einer Prioritätenliste durchzuführen. Seither sind die vorbereitenden Maßnahmen für die Kirchenrenovierung leider nicht mehr vorangekommen. Die Genehmigungen wurden von den rumänischen Behörden nicht erteilt.

Ende letzten Jahres hat sich der angesehene Denkmalpfleger Dipl.-Ing. Sebastian Szaktilla mit der Lage in Brenndorf befasst und Vorschläge gemacht, wie man die verfahrene Lage überwinden kann. Szaktilla koordiniert auch das Kinderprojekt der Peter-Maffay-Stiftung in der Kirchenburg Radeln. Für Brenndorf empfiehlt er, ein neues Sicherungskonzept mit einem sorgfältig zusammengestellten Team von Fachleuten zu erarbeiten. Diese Variante sei die einzige reelle Möglichkeit, den Kostenrahmen (ca. 60.000 Euro) sowie sämtliche Normen und Genehmigungswege einzuhalten, um die erforderliche Sicherung und Instandsetzung der Brenndörfer Kirche herbeizuführen. „Die hiermit verbundenen Mehrkosten für neuerliche Planungen sind zu rechtfertigen, zumal die bauhistorischen und archäologischen Studien wieder verwendet werden können“, schreibt Szaktilla.

Die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ wird die weiteren Schritte mit ihren bescheidenen Mitteln unterstützen und dabei eng mit dem Kronstädter Kirchenbezirk, der die Renovierung initiiert hat, und der Siebenbürgisch-Sächsischen Stiftung zusammenarbeiten. Es ist absehbar, dass uns dieses schwierige Vorhaben noch mehrere Jahre beschäftigen wird.

Aufruf zum Mitwirken

Beim Treffen in Brackenheim stehen Neuwahlen an. Die bisherigen Vorstandsmitglieder werden sich – bis auf Uta Martini – voraussichtlich wieder zur Wahl stellen. Darüber hinaus bitten wir alle Brenndörfer, die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ und unseren Heimatbrief durch ihren persönlichen Einsatz, durch Ideen und Textbeiträge zu unterstützen.

Siegbert Bruss

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