HOG Brenndorf feierte 30-jähriges Jubiläum in Brackenheim

25. Oktober 2006

Mitteilungen der HOG

Die "Dorfgemeinschaft der Brenndörfer" (HOG Brenndorf) hat ihr 30-jähriges Bestehen beim neunten Nachbarschaftstag am 23.-24. September 2006 in Brackenheim gefeiert. Rund 420 Landsleute, darunter viele Familien mit Kindern, ließen in intensiven Gesprächen die Gemeinschaft für einige Stunden so wieder aufleben, wie sie den Siebenbürger Sachsen aus Brenndorf von früher vertraut ist.
Die Blaskapelle Brenndorf unter der Leitung von Walter Dieners trug mit ihren Klängen wesentlich zur heimatlichen Atmosphäre im hellen, geräumigen Theodor-Heuss-Saal des Bürgerzentrums bei. Uta Martini zeigte in einer sehr gut strukturierten Ausstellung zahlreiche Fotos von den Anfängen der Brenndorfer Treffen im Jahr 1947 und der Gründung der „Dorfgemeinschaft“ zu Pfingsten 1976 in Dinkelsbühl über die Nachbarschaftstage und Regionaltreffen bis hin zu den vielseitigen Aktivitäten und Publikationen der Heimatortsgemeinschaft.

Dialog mit den Gästen aus dem Burzenland

In einer bewegenden Predigt am Samstagvormittag in der evangelischen Jakobus-Stadtkirche zu Brackenheim legte Pfarrer Helmut Kramer den Brenndorfern die Erkenntnis nahe, „dass Gott seinen Menschenkindern Liebe und Lebenserfüllung nicht erst grundsätzlich in jenseitiger Ferne verheißen und versprochen hat, sondern im gelebten Leben, im Hier und Jetzt“. Unser Tun stehe, auch für jene, die ausgezogen seien aus Siebenbürgen, „immer noch unter dem Segen Gottes“. Der ehemalige Kirchenchor Brenndorf unter der Leitung von Detlef Copony gestaltete den Gottesdienst mit.
Die Kinder beim Brenndörfer Treffen in ...
Die Kinder beim Brenndörfer Treffen in Brackenheim mit ihrer Betreuerin Karin Darabas. Foto: Petra Reiner
Als Vertreter der Kirchengemeinde Brenndorf konnten Pfarrer Dr. Peter Klein, Seelsorger in Petersberg, Brenndorf und Honigberg, Manfred Copony, Bezirksanwalt des Kronstädter Kirchenbezirks, Kuratorin Rosi Rusu und Kirchenratsmitglied Emilia Schuster jun. begrüßt werden. Mit ihnen wurde ein gewinnbringender Dialog geführt, um die Kirchengemeinde Brenndorf auch künftig gezielt zu unterstützen.

Durch die Anwesenheit der Gäste aus der Heimat und die vielen Begegnungen und Gesprächen bekomme der Nachbarschaftstag erst seinen tiefen Sinn, sagte Pfarrer Kramer zur Begrüßung im Gottesdienst. „Denn letztendlich geht es nicht um Erinnerung an längst verflossene Zeiten, sondern um tatkräftige Hilfe und Unterstützung der Heimatgemeinde. Die Heimatortsgemeinschaft der Brenndörfer hat sich von Anfang an in die Planung und Koordinierung der Hilfen für Siebenbürgen und besonders für Brenndorf aktiv eingebracht und dafür gebührt allen, die verantwortlich zeichneten und zeichnen, unser herzlicher Dank.“

Kirchenrenovierung ist zurzeit schwerste Aufgabe

Vor drei Jahren war in Brackenheim eine Ära zu Ende gegangen. Otto Gliebe hatte den Vorsitz der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ nach 27 Jahren erfolgreichen Wirkens abgegeben. Die Lücke wurde von einem neuen Vorstand erfolgreich geschlossen. Aus dem Tätigkeitsbericht des Vorsitzenden Siegbert Bruss ging hervor, dass der Vorstand auf die bisherigen Erfahrungen der Dorfgemeinschaft aufbauen konnte. Alle Vorstandsmitglieder hätten sich dafür eingesetzt, den Zusammenhalt der Landsleute zu festigen und den Kontakt zu ihnen zu pflegen. Die halbjährliche Publikation „Briefe aus Brenndorf“ sei ein wichtiges Bindeglied für die verstreut lebende Gemeinschaft und erfreue sich großer Beliebtheit.
Die Blaskapelle Brenndorf unter der Leitung von ...
Die Blaskapelle Brenndorf unter der Leitung von Walter Dieners sorgte mit vertrauten Klängen für heimatliche Stimmung. Foto: Petra Reiner
Eine besonders schwere Aufgabe sei die Renovierung der evangelischen Kirche Brenndorf, die beim Erdbeben im Mai 1990 beschädigt wurde. Der Kronstädter Kirchenbezirk hatte die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ vor zwei Jahren gebeten, die dringend notwendige Renovierung zu unterstützen. Erste Sicherungsmaßnahmen wurden schon 2004 durchgeführt, Gutachten und Baupläne wurden im vorigen Jahr erstellt. Die HOG-Mitglieder spendeten über 9.000 Euro und zeigten damit, dass ihnen das Schicksal der evangelischen Kirche und unseres Kulturerbes nicht gleichgültig geworden ist. Dafür dankte Bruss ihnen aufs Herzlichste. Die Siebenbürgisch-Sächsische Stiftung in München beschloss in einer Sitzung am 27. September in Wien, die Kirchenrenovierung in Brenndorf mit einer Summe von über 40 000 Euro zu fördern.
Elfriede Tontsch hat die Brenndörfer in ...
Elfriede Tontsch hat die Brenndörfer in Österreich 23 Jahre lang bestens betreut, auf dem Bild mit Otto Gliebe (rechts) und Siegbert Bruss. Foto: Petra Reiner
Danksagungen und Neuwahlen

Die Familienforschung und Dokumentation der Ortsgeschichte von Brenndorf werden von Hugo Thiess und Otto Gliebe betreut. Beide haben im vorigen Jahr Band III der Presbyterialprotokolle der evangelischen Gemeinde von Brenndorf von 1886-1895 bearbeitet und auf CD-ROM herausgegeben. Otto Gliebe hat vor kurzem Band IV mit den Protokollen von 1895-1907 bearbeitet. Für diese zeitintensive Arbeit und seinen weiteren Einsatz im Vorstand sei dem Ehrenvorsitzenden Otto Gliebe von dieser Stelle aus gedankt.

Dank gebührt auch Elfriede Tontsch (Salzburg), die sich aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl stellte. Sie schied nach 23-jähriger Tätigkeit aus dem Vorstand. Das Amt hatte sie nach dem Tode ihres Mannes, Reinhardt Tontsch, 1983 übernommen. Sie hat die Brenndörfer in Österreich gewissenhaft betreut, Spenden gesammelt sowie die Heimatbriefe und Burzenländer Kalender innerhalb von Österreich verteilt bzw. versandt. Den Versand der Heimatbriefe wird sie auch künftig betreuen. In Brackenheim bedankten wir uns für ihren langjährigen ehrenamtlichen Einsatz mit einem Blumenstrauß und dem Bildband Burzenland von Martin Rill und Martin Eichler. Wir wünschen Friedchen noch viele gesunde und glückliche Jahre.
Der neue Vorstand der "Dorfgemeinschaft der ...
Der neue Vorstand der "Dorfgemeinschaft der Brenndörfer" mit den Ehrengästen, von links nach rechts: Siegbert Bruss, Hugo Thiess, Volker Kreisel, Uta Martini, Otto Gliebe, Rosi Rusu, Norbert Thiess, Heide Stamm-Kaul, Herta Seimen-Sperlich, Pfarrer Dr. Peter Klein, Gert Mechel, Anton Madlo (HOG Honigberg). Foto: Petra Reiner


Unter der Wahlleitung von Jürgen Mooser wurden die bisherigen Vorstandsmitglieder wieder gewählt: Siegbert Bruss (Vorsitzender), Volker Kreisel (stellvertretender Vorsitzender), Edmund Seimen (Kassenwart), Hugo Thiess (Familienforschung), Uta Martini (Fotoarchiv), Manfred Copony (Beziehungen zu Brenndorf) und Norbert Thiess (Jugendreferent). Neu hinzu kamen zwei junge Mitstreiter: Heide Stamm-Kaul als Schriftführerin und Gert Mechel als Jugendreferent. Zudem wurde eine neue Satzung der HOG Brenndorf verabschiedet.

Karin Darabas sorgte bereits zum dritten Mal für die Kinderbetreuung, die von den Jüngsten dankbar angenommen wurde. Herzliche Grüße seitens der Stadt Brackenheim überbrachte abends die stellvertretende Bürgermeisterin Jutta Layher, die begeistert war von der intensiven Gemeinschaft der Brenndorfer. Die „Vocalis“-Band spielte bis spät in die Nacht hinein zum Tanz auf und begeisterte wie noch keine andere Band bei früheren Nachbarschaftstagen. Nicht zuletzt sei Organisator Volker Kreisel sowie seinen Helferinnen und Helfern für dieses außerordentlich erfolgreiche Treffen gedankt.

Bildergalerie des Treffens 2006 in Brackenheim, Fotos: Petra Reiner

Der Vorstand

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