Wir kahmen aus deutschem Lande! - "Jeder auf seine ART"

Einst uns ein König rief aus fernem Lande,
macht euch auf und knüpft die Bande,

zu sein gar freie Herren,
mit einem starken Kern,
ihr sollt bauen die Mauern fest und hoch,
damit ich euch sodan gebe,
freien Boden,
um hier zu wohnen und das Land zu roden.

Herren sollt ihr sein nicht Knecht auf eurem Acker,
drum schlagt euch wacker.

So zogen wir aus,
aus deutschem Lande,
und hielten fest an unsrer Art.
Es ward nicht leicht zu gehen am rande,
jedoch der Weg ward hart.

Siebenbürger-Sachsen man hat uns nun genannt,
wir wurden durch unseren Fleis im ganzen Ungarland bekannt.

Mit diesem Fleis und viel erbrachter Last und Müh,
bauten schon bald sehr früh,
zum Schutz des Königs Macht,
wir Kirchen wie Burgen stark,
eines Bollwerks gleich,
kaum zu bezwingen sollte niemand diese Mauern nieder ringen.

Tag für Tag,
und Jahr um Jahr,
hielten wir fest an unsrer Schar,
gemeinsam waren wir das Volk,
erbracht die Qual,
zu sein mal Knecht,
mal Herr in unsrem Land.

Ward das Land gar abgebrannt durch feindes Mongolisch,türkisch Heer,
bestellten wir es neu,seht her!

Niemand ja niemand konnte uns bezwingen,
unseren Stolz gar nieder ringen.

Doch so kahm nach Jahrhunderten,
nun dieser Tag,
diese Zeit,
wir waren für eine Flucht noch nicht bereit!

Häuser,Höfe,Mutters Haus,Ahnen schaut aus euren Gräbern raus,
Stolz zu sein in unsrer Art,
hier zu bleiben doch nicht ward.

Alles zu verlassen,
hinaus auf fremde Gassen,
hinter uns die Glocken läuten,
Kinder die die Mutter scheuten,
schreie,Panik und Verdruss,
mit dem Sachsenleben ist hier nun Schluß.

Vetrieben hinaus aufs freie Feld,
alles genommen,
kaum jemand hat Geld.

Sachsenvolk ohne Höfe,
zurück gelassen Hab und Gut,
doch wir schauen wieder nach vorne,
Sachenvolk es geht dir gut?

Häuser,Gassen stehen verlassen,
eingezogen ist ein andres Volk,
zu erlernen was einst Sachsen,
gut getan auf diesem Land,
doch wir sehen auch nach Jahren nicht das gleiche Bild der Ahnen.
Ihr habt uns verbannt!.

Macht es doch wie einst die Sachsen,
haltet fest an dieser Art,
das hat unsrem starken Volke,
sein überleben stehts bewahrt.

Dort wo wir nun einst mal waren,
sind heut diese Häuser leer,
doch in diesen alten Höfen,
wohnt kein Sachsenvolke mehr.

Rumänien nun du,
einst stolzes Sachsenland,
die Bewohner Siebenbürger man genannt.

Wo ist der Fleis,
das Volk was dich bekehrt,
war dein Weg doch verkehrt?

Kultur verloren ohne Volk,
nun gibst du zu,
was du getan,
ohne diese Siebenbürger-Sachsen,
fängst in deinem Land,
du gar nichts mehr an!

Wer hat dich o'Rumänenland so stark gemacht zu jeder Zeit,
ward ihr den schon zu allen Zeiten,
für den Fleis und Kampf bereit?

Zu bestellen die Äcker,
zu roden den Wald,
zu ernten die Trauben,
die Winter waren kalt.

Feld um Feld,
Dorf um Dorf,
Stadt und Land sind ohne uns Sachsen kaum bekannt!

In allen Ländern dieser Welt,
der Sachse seine HEIMAT nennt,
wo einst das Mutter Herz geblieben,
da hatte man uns vetrieben,
doch haltet stets fest an unsrer Art,
so wird das Mutterherz bewahrt.


"Jeder auf seine Art":04.06.2011

Georg Fritsch jun. aus Wels

Weitere Anekdoten, Geschichten, Erzählungen »