MEIN HEIMATORT

MEIN HEIMATORT :
von Sara Orendi geborene Gross aus Felldorf

Felldorf ist ein kleines Dörflein
in dem schönen Kokeltal.
Von Feld und Hügel saft'ger Reben
ist mein Heimatdorf umgeben.
Von ferne man die Kirche schaut,
weil sie auf einem Berg gebaut.
Hier durch des Dorfes Mitte
fließt ein Bächlein kalt,
und von einer sanften Höhe
grüßt ein schöner Tannenwald.
Von Natur so schön und mild,
bist du mein liebes Heimatbild.


Hier in diesem Dörflein wohnten,
deutsche Menschen nur allein
viele Jahre froh und heiter,
als könnte es nicht anders sein.
Fleissig und im Glauben feste,
feierten sie frohe Feste.
Freunschaft,Freude,Glück und Leid,
gemeinsam sie trugen zu jeder Zeit.
Heimatdörflein,Elternhaus,
über euch die Sonne lacht;
das ich einmal sollt euch verlassen,
wer hätte jemals das gedacht.


Des Schicksals Hand hat jäh zerrissen
was uns einst lieb und teuer war.
Um gefahren zu entfliehen,
hieß es plötzlich weiterziehen.
Mußten hungern,frieren,wandern,
von einem Ort zum andern,
bis wir dann in fernen Landen
wieder Glück und Frieden fanden.
Heimatdörflein,lieb und schön,
werd ich dich einst wiedersehen?


Doch war auch denen die verblieben
ein so hartes Los beschieden.
Mußten alles Fremden geben
was sie mit Fleiß erstrebt im Leben;
Haus und Hof,Feld und Gut,
auch raubte man den Lebensmut.
Man trennte sie von ihren Lieben,
ließ gar den Toten nicht ihren Frieden.
Alles was in dieser Zeit geschehen
war ein Schrecken anzusehn.


Als Gast kehr ich nach Jahren wieder,
aus einem fernen,fremden Land.
Schau mit wehem Blick ins Tal darnieder,
zum Dorf wo meine Wiege stand.
Vom Berg grüßt mich der Kirchturm
von wo er kündet seit vielen Jahren,
des Dorfes Freud,Leid und Gefahren.
O Heimatbild und Heimatsterne
konnt'nicht vergessen euch in weiter Ferne.


Weinend geh ich durch die Gassen,
alles sieht so trostlos aus,
Herr mein Gott,ich kann's nicht fassen
war ich einmal hier zuhaus?
Verfallen sind jetzt Hof und Mauern,
einst erbaut von deutschen Bauern.
Fremde Menschen,fremdes Wort,
hört und sieht man jetzt in diesem Ort.
Alles ist so oed und leer,
was einmal war,ist heut nicht mehr.


Lebt wohl,ihr Lieben in der Heimat,
die Zeit ist um,wir müssen gehn.
Traurig sind die Abschiedsstunden,
doch schön war unser Wiedersehen.
Hab'treue Freunde hier gefunden
die mir die Tür weit aufgemacht,
gern denk ich an die schönen Stunden
die ich mit ihnen zugebracht.
Das Auge weint,das Herz mir bricht
als eine Stimme zu mir spricht:
"Lebt wohl,vergesst die Heimat nicht!"


Ich weiss schon jetzt,es zieht mich wieder
in Sehnsucht immer zu dir hin,
Heimatwort und Heimatlieder
will ich bewahren meinen Sinn.
Muß heute meine Schritte lenken,
weit von dir mein Elternhaus
doch werd ich liebend an dich denken
dein Bild im Herzen tragen in die Welt hinaus.
Heimatdörflein,stilles Tal,
ich grüß euch innig tausendmal.

Aus dem Nachlass von Georg Fritsch senj.(24.04.1934 - 09.09.2009) "wahrscheinlich geschrieben (um 1970)von Sara Orendi geborene Gross" ,wohnhaft in Canada/Kitchener ,Danke! MfG. Georg Fritsch jun. aus Wels

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