Goerg Lederer - Hahnbach 2000

17.04.2003, 12:48 Uhr

Georg Lederer

Goerg Lederer - Hahnbach 2000

Ich bin im September 2000 nach 10 Jahren wieder in unser Dorf zurückgekehrt und habe mich sehr darüber gefreut, die Gegend wieder zu sehen, an die man so viele schöne Erinnerung hat. Wir trafen sehr viele fremde und fremdgewordene Gesichter an, die Jugendlichen und Junggebliebenen sind im Ausland um Geld zu verdienen und die älteren Landsleute beklagten sich fast alle, über die schwierige wirtschaftliche Lage und das sie ihren ehemaligen Sächsischen Nachbarn sehr nachtrauern. Wir waren auch in vielen Höfen und Häusern drin, aber so richtig daheim fühlt man sich nicht mehr, nicht zuletzt wegen den meist fremden Bewohnern. Die ersten Häuser unserer Landsleute sind bereits zusammengefallen, aber es werden auch neue Häuser aufgebaut. Die Kirche und der Friedhof sind eigentlich die einzigen Orte, an denen man seine Verbundenheit zu diesem Dorf noch am meisten spürt. Als wir in der Kirche waren, wurden bei mir Erinnerungen wach, an die schönen Heilig Abend Gottesdienste, mit den Leuchtert vorne und den singenden Kindern, die Bescherung der Kinder und wie sehr wir uns damals über den Apfel in dem Päckchen noch freuten... Das "Gesicht" unseres Dorfes ändert sich mehr und mehr und meine größte Befürchtung ist, dass wir in ein paar Jahren, unsere Kirche nicht mehr betreten können, da sie auch zusammenfallen wird, wenn wir nichts unternehmen. An einigen Stellen ist das Dach undicht und die Fensterscheiben sind gebrochen. Mein Anliegen und größter Wunsch ist es, etwas dagegen zu tun, dass die Kirche nicht das gleiche Schicksal ereilt, dass bereits einige Häuser ereilt hat, nämlich der Zusammenfall. Ich möchte nur daran erinnern, dass unsere Kirche, die von unseren Vorfahren in all den Jahren trotz Hungersnot und unheimlicher Armut, die Kirche nicht verkommen haben lassen und ich sehe es als Verpflichtung unserer Vorfahren gegenüber, etwas zu unternehmen, damit wir auch in den nächsten 20 Jahren noch unsere Kirche besuchen können. Ein erster und wichtiger Schritt wäre schon damit getan, wenn die kaputten Dachziegeln und Fensterscheiben ersetzt werden. Ich bitte darum, dass unser Heimatortstreffen (findet am 3. Mai 2003 in Schornbach statt) auch dazu genutzt wird, dieses Thema anzusprechen um mögliche erste Schritte in die Wege leiten zu können.
Zurückblickend, kann ich aber wirklich allen die längere Zeit nicht mehr "daheim" waren, nur empfehlen mal wieder hin zu fahren, es tut der Seele und dem Geist unheimlich gut.

Herzlichen Gruß an alle Landsleute
Georg Lederer,
Nürnberg

Zeige alle Einträge des Gästebuchs.