Gedicht: "Zweifelhafter Glücksbringer - Die Tretmine II"

Die "unliebsame Begegnung mit der Tretmine", die dem Kleinprobstdorfer HOG-Vorsitzenden und Reiseleiter unserer HOG-Siebenbürgenreise im Juli 2011 widerfuhr, habe ich in dem Gedicht "Die Tretmine" geschildert.
Dieses lustige Ereignis inspirierte mich dazu, ein weiteres Gedicht zu schreiben, das sich zwar nicht direkt mit dem Geschehen aus "Die Tretmine" auseinandersetzt, sich dennoch auch auf das Thema "einem Haufen die Augen austreten" bezieht.
Nahezu jedem ist es bereits mindestens einmal passiert, dass er "EINEN" festgetreten hat. Insbesondere früher in Siebenbürgen waren die Haufen auf den Dorfstraßen manchmal nicht gerade spärlich gesät.
Wer ein "Hans guck in die Luft" war, (unser Reiseleiter ist gewiss keiner; er trägt rein zufällig den gleichen Vornamen und hat zufällig auch einmal einen festgetreten.) wurde ruckzuck ein "Trittmerderaff", und zwar im wahrsten Sinne des Wortes!
Wenn diejenige/derjenige dann Pech hatte, war der Fuß - ZACK! Komplett in einem Käbeschfladen versenkt! Das war nicht nur eine stinkende, sondern auch eine überaus rutschige Angelegenheit!
Gott sei Dank hat jedoch kaum jemand derart schmerzhafte Erfahrungen gemacht, wie sie zum Ende dieses Gedichtes geschildert werden:


Zweifelhafter Glücksbringer
Die Tretmine II


Es passiert einem zwar nicht oft,
doch wenn, dann meistens unverhofft:
Ihr kennt sie alle, diese fiesen Dinger;
der Volksmund sagt, sie seien Glücksbringer.
In einem unaufmerksamen Augenblick
tritt man darauf, weicht sofort zurück,
doch zu spät! Es ist bereits geschehen!
An der Sohle kann man es gut sehen:
Tückisch, wie er ins Sohlenprofil kriecht
und auch noch richtig übel riecht!
Im Gras lag er, ruhig und ganz still,
als ob er festgetreten werden will.
Viele traten darauf und jeder kennt
die Haufen, die man "Tretmine" nennt.
Bei diesen "Tretminen" gibt es für den Fall,
dass man darauf tritt, gar keinen Knall.
Man fliegt also gar nicht in die Luft
und wird auch nicht in Stücke gerissen,
umso schlimmer ist dafür ihr Duft,
es riecht unangenehm besch*****.
Obwohl man nicht durch die Gegend fliegt,
man zuweilen dennoch auf dem Boden liegt,
denn rutscht man aus auf solchen Stellen,
kann man sich Knochen und Glieder prellen.
Bisweilen können die Knochen gar brechen;
Wer wird dann noch vom "Glücksbringer" sprechen?

Uwe Schuller, verfasst am 14. August 2011

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