Gedicht zur Deportation

12. Dezember 2005

Mitteilungen der HOG

Zum Ende des Gedenkjahres
Mit dem Gedicht "Wo ruhen sie" von Ottmar Strasser, erschienen in "Kirche und Heimat", schließen wir das Gedenkjahr ab.


Wo ruhen sie?

Wo ruhen sie nach langem Darben?
Die in Russlands Lager starben
und in fremder Erde liegen,
weil Stacheldraht nicht leicht zu biegen.

Die schuldlos man zu Tod gequält,
erbarmungslos verhungern ließ!
Wo ruhen sie in dieser Welt,
die kalt sie ins Verderben stieß?

In Schnee und Eis sind sie begraben.
Zerhackt von Kräh'n, Sibiriens Raben.
Doch wo? Das kann heut' niemand sagen
den Weinenden, die um sie klagen!

Es gibt kein Kreuz, kein Sühnemal,
kein Mahnmal für erlittene Qual.
Man muss mit Nachrufworten sparen,
weil diese Toten Deutsche waren.

Den Jugendlichen, Frauen und Männern,
die an den Folgen der Deportation verstorben sind.

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