Wia ma Hexen austreibt

Hobts ös g’wisst, dass ‘s i Neppendorf entahe a Hexen gebn hot? Owa sicha! D’ olt Schaitzin hot sogor oani dawischt.
Loosts zua! D’ Schaitzen-Mierlmoam hobts doch kennt, nit? Owa frali. Si is a bissl terrisch g’wen, nuar wia s’ d’Eisenbahnbruckn i d’Luft g’sprengt hobn, hot s’ an Kroch doch g’hört und hot vawunert g’sogt: „Herein!“
Wenn ´s zu ins kema is, Kraut einhobln, ofm hon mia Kina (Kinder) aufpasst, wia d’ Haftlmocha, denn d’Mierlmoam hot ollwal iari Mettn (Spässe) g’hobt zu dazölln.
In iara Jugend is s’ bi’m Lipperl a da Stross(n) im Dienst g’wesn, vu’m Hausa iwa d’Gossn.
Demsl (demselben) seini Büffln san storik vahext g’wesn und hobn i da Fräa koa Milli nit gebn.
D’Mierlmoam is donn als a Diandl go a reschi g’wesn und da Teifl hot s’ nuar aso am Schnüarl g’hobt. „No wort!“ hot s’ iar denkt, „dem vafluachtn Hexnpock werdn ma amol hoamgeign!“ I da Nocht hot sa si im Büfflstool vasteckt und hot holt g’wort. Und richtig, wia s’ zwölfi schlegt, kimmt a G’spenst eig’ hullt in a weiss Leintua, mit zwee Sechta (Milcheimer) i ´n Stool und hebt on mit „Enkri-menkri-zuckri-zeh“ in s’ Mellicha (Melken).

Hiatz hot insa Mierl an Besen dawischt und hot da Hex a so long an Bugl g’wolkt, bis dörl g’schrian hot: „Mierl-ee, heng auf um Gottesheernwulln, ih kim jo niama!“
Und wahrla seit donn hobn `em Lipperl seini Büffeln a Rua g’hobt und schö iari Milli gebn i da Frua.

Misch Maier

Aus „Neuer Weg“ Nr. 6102 vom 14.12.1968

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