Es war einmalig, die Reise wurde schon ein Jahr im Voraus gut überdacht und richtig geplant. Petersberg wurde vertreten durch den Pfarrer i.R. Klaus Nösner, Jugendreferent Paul Konte und Kurt Sedderz, mitgereist, Ilse Sedderz. Es war geplant, alle Kirchen, Kirchenburgen und Friedhöfe im Burzenland zu besichtigen. Abreise war der 05.05,06 , ein Zubringerbus brachte alle Nürnberger zum Rasthof Vaterstätten München. Von dort aus ging es mit „Schinker“ Reisen Richtung Siebenbürgen. Im Bus war gute Stimmung, wir kannten uns ja fast alle. Während der Fahrt wurden noch Pläne geschmiedet und das Programm weiter gestaltet. In Schirkanyen waren wir am Samstag, dem 06.05. da haben wir gleich die Ev. Kirche und das Pfarrhaus besichtigt. Anschließend gab es Kaffee und Kuchen und weiter ging die Reise. Spät am Nachmittag wurden wir im „Sonnenheim“ in Wolkendorf einquartiert. Alle waren wir froh, heil angekommen zu sein und wieder in einem Bett zu schlafen. Abends wurde der Plan nochmals besprochen, damit auch jeder Tag gut abläuft! Am Sonntag, haben wir gemeinsam den Gottesdienst in der Schwarzen Kirche in Kronstadt besucht. Es war einmalig, diesen Gottesdienst in der größten evangelischen Kirche aus Südeuropa mitzuerleben. Anschließend führte uns der zuständige Pfarrer durch die Schwarze Kirche und erklärte uns alle Sehenswürdigkeiten. Danach besuchten wir das Pfarrhaus, wo auch das Archiv ist. Herr Schindilariu klärte uns über die Aufbewahrung aller Schriften und Akten auf. Das Petersberger Archiv befindet sich übrigens in der Weisengasse in Hermannstadt. Uns wurde versprochen, auch unser Archiv wieder nach Kronstadt zu bringen. Die Reise ging nach Magurele ins Gebirge, in die Hütte von Gastwirt Peter Kurmes, der uns reichlich bewirtete. Es wurde ein schöner, lustiger und erlebnisreicher Tag und spät fuhren wir in unser Quartier nach Wolkendorf. Am Montag fand die 23. Tagung der HOG Burzenland in der Blumenau in Kronstadt statt. Eingeladen waren auch die Kuratoren der einzelnen Gemeinden. Begrüßt wurden wir von Herr Dieter Drotleff von der „Karpatenrundschau“ und Herr Hellmann, Leiter des Altenheimes. Eröffnet hat die Sitzung Herr Volkmar Kraus, Vorsitzender der HOGs Burzenland. Herr Dechant Klaus Daniel hat die vorbildliche Arbeit gelobt, es sei ein gutes Zusammenarbeiten allerseits. Die Kuratoren trugen Berichte mit ihren örtlichen Problemen, Sorgen und Nöten vor und unterstrichen, wie schwer es sei, die deutschen Kirchengemeinden aufrecht zu erhalten. Petersberg war vertreten von Kurator Eilert Uhr, welcher einen reichlichen Bericht vorstellte. Aus Deutschland wurde Hilfe zugesagt, um Kirche, Kirchenburgen und Deutschtum weiterzupflegen. Ein Abkommen dafür ist, die deutsche Sprache an Schulen weiterhin zu unterrichten. Es war eine erfolgreiche Tagung und jeder war bemüht die Heimatortsgemeinden nach Möglichkeit zu Unterstützen und zu pflegen. Wir besichtigten das Altenheim, wo auch unser Petersberger Herr Hans Kaul betreut wird.Hiermit überbringe ich seine herzlichen Grüße an alle Petersberger! Am Dienstag, dem 09.05.06 besichtigten wir die Ortschaften Wolkendorf, Neustadt, Rosenau, Tartlau und Petersberg. In Petersberg war die Freskenkapelle ein besonderer „Hingucker“. Anwesend waren Herr Pfarrer Dr. Peter Klein und Kirchenkurator Herr Eilert Uhr. Herr Nösner machte eine gekonnte Führung durch Kirche und Kirchenburg. An der Heldengedenktafel in der Kirche legten wir einen Blumenkranz mit rot-blauer Schleife nieder und beteten in Gedenken an die Opfer und Gefallenen, während die Heimatglocken läuteten. Unser Weg führte weiter zum Ev. Friedhof, welcher sehr gepflegt war. Als große Überraschung hat uns der Petersberger Bürgermeister Herr Rusu Ion in den rumänischen Hochzeitssaal eingeladen. Er versprach das Deutschtum weiter zu pflegen und die gute Beziehung zur HOG aufrecht zu erhalten. Geladene Gäste waren auch Herr Pfarrer Peter Klein und das Oberhaupt der Rumänischen Kirche . Rumänische Schulkinder boten ein folkloristisches Programm mit traditionellen Volkstänzen und rumänischem Chor. Als besondere Überraschung sang Polizeichef Unterhaltungslieder mit Gitarrenbegleitung und trug so zur guten Stimmung bei. Es wurde ein interessanter Abend, mit reichlichem Essen und gutem Umtrunk. Diesen Abend hatte Herr Martin Brenndörfer, der Ehrenbürger von Petersberg "eingefädelt" Ein Dickes Lob an Tinny! Es war ein gelungener und ereignisreicher Tag! Am Mittwoch haben wir die Gemeinden Nussbach, Rothbach, Marienburg, Brenndorf und Honigberg besichtigt. Die Kirchen Rothbach und Brenndorf sind reparaturbedürftig. In Honigberg wurde auch die Schweizer Orgelwerkstatt besichtigt, wo gerade die Honigberger Orgel repariert wird. Anschließend gab es im deutschen Hochzeitssaal ein gemütliches Beisammensein mit gutem Abendessen. Am Donnerstag besichtigten wir die Kirchengemeinden Bartholomae, Heldsdorf, Weidenbach und Zeiden. An diesem Tag hat es stark geregnet und so wurden die Führungen durch die Burgen und Friedhöfe stark beeinträchtigt. Die Kirchen, Kirchenburgen und Friedhöfe sind in gutem Zustand und gepflegt. Am Abend gab es in Zeiden im Magura Saal ein gemeinsames Essen, wo auch Kirchenkurator Eilert Uhr eingeladen war. Am Freitag fand von 16 bis 18.Uhr in Wolkendorf, die Auswertung der Tagung, Bilanz und Impressionen von jeder Heimatortsgemeinschaft statt. Anschließend war ein Treffen mit Herr Bischof D. Dr. Christoph Klein vereinbart. Dieser betonte die Bedeutung der HOG in Deutschland und lobte, weil die Zusammenarbeit der Burzenländer HOG am besten funktionierten! Bauarbeiten, Renovierungen an Kirchen und Kirchenburgen (ca. 30 Baustellen), werden von der Landeskirche über Landeskonsistorium durchgeführt, mit staatlichen Geldern, nach staatlichen Vorschriften, mit einem Architekten und einem Bautechniker. Herr Bischof Dr. Klein setzt sich ein für Solidarität und Ausgleich für die ärmeren Gemeinden. In Siebenbürgen sind 43 Pfarrer für 15.000 Seelen tätig. Erwähnenswert ist die Rückerstattung des „Teutsch Hauses“, welches zur Zeit Archiv ist. Es ist ein modernes Archiv und es wurden schon über 300 Archive bearbeitet, unterstützt vom VW Projekt. Hier befindet sich auch das Petersberger Archiv in Aufbewahrung! Zum Schluss betonte der Bischof, dass im Jahre 2007, Hermannstadt als Kulturerbe anerkannt wird. Die Ideen, Arbeiten und Unterstützungen der HOG aus Deutschland sind hervorragend und sollen auch weiter gepflegt werden!
Samstag, 10. Uhr waren wir alle als geladene Gäste zum Ordinationsgespräch und zur Ordination und Einsetzung von Pfarrer Dr. Peter Klein, in der Evangelischen Kirche zu Petersberg! Gang zur Kirche unter Glockengeläute in folgender Reihenfolge: 1. Bischof D. Dr. Christoph Klein mit 1. und 2. Assistent 2. Die Ordinationszeugen und der Ordinand 3. die übrigen Pfarrer 4. die Mitglieder des Bezirkskonsistoriums, der Bürgermeister und der Sozialattache` der österr. Botschaft in Rumänien 5. die anderen Kuratoren, Kirchenväter und Presbyter 6. die Pfarrfrauen 7. die übrigen Mitglieder der Gemeindevertretung und des Kirchenrates 8. Verwandte und Gäste Orgelspiel und Violine bestritt Fam. Prepelea Schriftlesung: Pastor Mathias Winkelmann Ordinationspredigt: Bischof D. Dr. Christoph Klein Ordinationshandlung und Einführung des neu ordinierten Pfarrers Hauptgebet: Pfr. Dr. Peter Klein Anschließend wurde das heilige Abendmahl erteilt. Schlussliturgie und Segen: Bischof D.Dr. Christoph Klein Nach dem Gottesdienst wurde die Amtseinführung mit Blasmusik im deutschen Hochzeitsaal gefeiert. Es fand ein großes Gemeinschaftsessen statt. Viele Gäste hielten Ansprachen. Auch unser Vorsitzender der HOGs Burzenland, Herr Volkmar Kraus bedankte sich für die Einladung und ich, als Vorstand der5. Petersberger Nachbarschaft wünschte Herrn Pfr. Dr. Peter Klein alles Gute zu seiner Amtseinführung. Als Geschenk überreichte ich eine Petersberger Chronik und ein Geldgeschenk zur freien Verfügung des Pfarrhauses. Nach dem Kaffeetrinken musste sich unsere Reisegesellschaft verabschieden, auf uns wartete ein langer Weg aus einer in die andere Heimat! Wir waren uns alle einig,dies war der Höhepunkt unserer Burzenlandreise!
Mit lieben Grüßen, verbleibe ich euer Nachbarvater der 5 Nachbarschaft.
Kurt Sedderz