Es tut sich was in Siebenbürgen

2. August 2007

Allgemeiner Bericht

Kurzbericht von einer Fahrt durch Siebenbürgen im September 2006
Um Verwandten, die noch nie in Siebenbürgen waren zu zeigen, dass wir nicht hinter dem Mond her kommen, machte ich mit ihnen eine Besuchs- und Erlebnisreise. Schon der erste Eindruck bei der Grenzüberquerung bei Cenad war gegenüber 2004 ermutigend. Ein ganz neu gestalteter Grenzübergang mit freundlichen Grenzern. Man gibt sich anscheinend Mühe, am 1. Januar 2007 der EU beizutreten. Temeschvar, für mich ein Stück Heimat, wurde und wird umgekrempelt. Die Innenstadt sieht gepflegt aus. Manche Straßenführung hat sich verändert. Ich erkennen Manches nicht wieder. Dass Plastikverpackung in Rumänien Einzug gehalten hat, kann man vor allem an den Straßenrändern und auf sogenannten Parkplätzen sehen. Da kommt es einem nicht zum Parken, geschweige denn, Brotzeit zu machen. Zweite Übernachtung in Hermannstadt in drei verschiedenen Häusern, denn es sind viele Besucher in der Stadt. Ein Stadtbummel zeigt, dass sich hier schon viel getan hat und noch tut. Der sächsische Bürgermeister Johannis hat die Stadt fest im Griff. Dass ein Bürgermeister mit fast 90 % der Stimmen gewählt wurde, wo gibt es das noch? Der Große Ring und die Heltauergasse (Fußgängerzone) sind neu gepflastert. Die Häuser am Großen Ring sind bis auf wenige, neu und in bunten Farben gestrichen. Zur Zeit wird das Bischofshaus außen und innen renoviert. In einem Gespräch mit Bischof Chr. Klein erfuhren wir, dass die Evangelische Kirche in Siebenbürgen eine neue Aufgabe habe, nämlich auch Kirche für Rumänen und Ungarn zu sein. Rumänen und Ungarn besuchen das Deutsche Gymnasium. Sie machen in den einzelnen Klassen 90 % aus. Ähnlich ist es auch in Kronstadt und Temeschburg Worauf ich nie achtete, jetzt fiel es mir auf: Die neuen Kanaldeckel tragen die Inschrift: Hermannstadt/Sibiu 2007, dazu das Wappen Hermannstadts mit zwei gekreuzten Schwertern. Wohl ein Hinweis auf das Jahr 2007, in dem Hermannstadt und Luxemburg Kulturstädte Europas werden sollen. Dass sich in Siebenbürgen etwas tut, sieht man auf den Überlandstrassen. Die Europastrasse Hermannstadt – Kronstadt wird modernisiert. Die Strasse von Kronstadt über Schässburg bis nach Neumarkt am Mieresch ist neu und gut ausgebaut. Die Wochenmärkte in Kronstadt, Hermannstadt, Mediasch, Schäßburg oder Bistritz sind sehr gut bestückt. Man findet praktisch alles, was Herz begehrt: Richtige Weintrauben (nicht Tafeltrauben), Melonen, Gogoschar und Kaschkaval, Urda und Burduf. Alles ist zu haben und schmeckt ausgezeichnet. Es tut sich was in Siebenbürgen. Es tut sich auch was in Brenndorf, Honigberg, Tartlau oder Petersberg. Die junge Pfarrfamilie Klein in Petersberg hat es sich im Pfarrhaus recht wohnlich gemacht. Die Batuläpfel im Pfarrgarten schmecken wie eh und je. Der Petersberger Friedhof sieht gepflegt aus. Die Apfelbäume tragen schwer an den Früchten. Es mutet einen sehr heimatlich an und ich denke an das Lied: „/Oh, wie liegt so weit, oh wie liegt so weit,/ / was mein, was mein einst war!“/
Klaus Nösner Pfr.i.R.

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