Eintrag Nr. 7697

22.01.2007, 18:34 Uhr

Anni [anna_krech[ät]arcor.de]

Liebe Leser dieser Seite, liebe Törner,

bin heute zum ersten mal auf der Törnen Homepage. Ich hoffte Geschichten aus und von unserem Dorf hier lesen zu können. Leider musste ich feststellen dass die Einträge sehr spärlich sind und über die Beiträge eines anonymen Törners, man sich nur schämen kann.
„Wenn du solche Anschuldigungen in der Öffentlichkeit verbreitest, sei wenigstens nicht so feige und nenne deinen Namen.“
Was mich betrifft, verbrachte ich eine wunderschöne Kindheit und einen Teil meiner Jugendzeit in Törnen. Ich erinnere mich oft und gerne an diesen Ort und seine Bewohner und lasse meinen Mann, meine Kinder und Freunde an meinen Erinnerungen teilhaben.
Meine Kindergartenzeit und meine Kindergartenfreunde, die ich zum Teil auch heute noch habe werde ich nie vergessen. Ich ging immer sehr gerne in den Kindergarten und liebte Frau Gottschling über alles. Auch an meine Schulzeit habe ich überwiegend schöne Erinnerungen.
Wunderbar war das Spielen mit einem Dutzend von Nachbarkinder bis spät Abend auf der Straße und auf der Wiese. Und im Winter das Schlittenfahren „Hinter den Gärten“.
Mich begeisterte auch immer der Ablauf unserer Gottesdienste. Den geordneten Eingang und Ausgang vermisste ich bereits in Hermannstadt. Auch wenn unsere Kirche keinen Turm hat, so war und bleibt sie für mich das gemütlichste Gotteshaus.
Ich liebte den sonntäglichen Kirchengang durch das Dorf. Besonders am heiligen Abend wenn auf jedem Grab eine Kerze brannte. In meiner kindlichen Phantasie war es ein Sternenhimmel.
Jedes Jahr an Weihnachten schwelgen meine Eltern und meine Geschwister in Erinnerungen an die mit Kerzen geschmückte volle Kirche , das ergreifende Krippenspiel, die leuchtenden Augen der Kinder wenn sie ihre Päckchen bekamen( auch wenn diese nur Äpfel, Nüsse und Kekse enthielten), und ganz besonders an das Purnatus von unseren Adjuvanten gespielt, nach der Christvesper………
Später in meiner Jugendzeit bewunderte ich unseren Herr Pfarrer Hans-Peter Mathes. Die Jugendstunden mit ihm waren immer ein Erlebnis. Geschweige denn die Besuche in anderen Ortschaften wie Dobring, Gergersdorf wo wir stolz unsere Krippen- und Verkündigungsspiele vorführten. Wenn ich daran denke wie wir durch hohen Schnee nach Gergersdorf gestampft sind, vermisse ich den Schnee noch mehr ;-)
Gerne erinnere ich mich noch an die Törner Bräuche: an die “Gorschtongel“ an Sylvester an die „ Gus“, an das Verkleiden der Burschen am Aschermittwoch und deren Hochzeits bzw. Trauerzug durch das Dorf, an Ostern die gefärbten Eier von den Taufpaten, an Pfingsten die Bäume vor den Häusern der Mädchen und ganz besonders das „Bespritzen“.
Natürlich gab es nicht nur schöne Tage.
Doch ein Teil meines Lebens verbrachte ich nun mal in Törnen und ich bin glücklich darüber. Die Erinnerung daran bereichert mein Leben und ich möchte sie nicht missen.
Ganz liebe Grüße an alle Leser dieser Seite und besonders an alle Törner.

Anni

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