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Gründe zur Flucht aus RO (Seite 6)

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Autor Thema:   Gründe zur Flucht aus RO
Kreuzgang
Mitglied

Beiträge: 55
Von:Norwegen, 7551 Hommelvik
Registriert: Okt 2004

erstellt am 05.01.2007 um 17:43 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Kreuzgang anzusehen!   Klicken Sie hier, um Kreuzgang eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Ich habe darum gebeten dass alle meine Beiträge zu diesem Thema gestrichen werden.
Man braucht weder isoliert zu sein, noch ein Psychologen zu brauchen um eine Meinung und Erfahrungen zu diesem Thema zu haben.
Siebenbürgern die vor haben zurückzugehen werden grossen Herausforderungen gegenüber stehen,besonders den Menschen gegenüber die jetzt in die leergewordenen Gebiete gezogen sind.Dem Zitat von Stefan Ludwig Roth, das einer anderen Zeit zugehört, muss dann auch Haltung und Handlung folgen. Ich habe auch kein Verstehen erwartet,nur gewöhnlichen Respekt. Es gibt in aller Menschen Leben Gebiete die einem viel bedeuten,und dass ich in puncto Familie Empfinden und Empfindsamkeit zeige und das dann hier im Forum Anlass dazu gibt mir Frust und Terapiebedarf zu diagnostizieren,geht denn doch ein bisschen zu weit.Es sind doch nicht tote Dinge die wir hier diskutieren
sondern Menschenleben - und Geschicke.
So,nun ziehe ich ich aus dem Ganzen zurück
ich wünsche allerseits ein Neujahr mit vielen positiven Erlebnissen.
Ellen Zirr Buaas

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seberg
Mitglied

Beiträge: 40
Von:Hessen
Registriert: Okt 2002

erstellt am 05.01.2007 um 21:55 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von seberg anzusehen!   Klicken Sie hier, um seberg eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Ohne dem Karel Will zu nahe treten zu wollen: ich finde, ihm ist hier etwas rausgerutscht, was viele andere einfach nur besser zurückhalten können, er hat den „Bauch“ reden lassen, stellvertretend für viele andere, die nur den vorsichtigen und vernünftigen Kopf schneller und zuerst einschalten. Ich bin ziehmlich sicher, dass er beides genau so gemeint hat und man ihm beides so abnehmen muss, wie er es geschrieben hat: sowohl die pauschalen Äußerungen über faule, schnapsliebende Rumänen, die lieber nehmen als geben („Bauch“), als auch seine Versicherung, dass er kein Rumänen-Hasser ist („Kopf“), beides ist vollkommen ehrlich gemeint und auch wahr, obwohl es sich ja scheinbar widerspricht und logischerweise nicht beides gleichzeitig wahr sein kann. Und trotzdem … es kann nebeneinander bestehen.

In entscheidenen Situationen kommt es allerdings darauf an, was stärker ist, Bauch oder Kopf, in aufgeheizten Zeiten, vor allem in Kriegszeiten, ist es leider meistens der Bauch, deswegen ist es gut wenn möglichst zuvor der Kopf „trainiert“ wird.

Das Problem Fremdenfeindlichkeit und Rassenhass ist kompliziert und umfangreich und kann hier nicht „behandelt“ werden, nur soviel: die Empfehlung Biervampirs sich anderes, weniger verfänglich und pauschal auszudrücken und eine Gang zurück zu schalten, (d.h. vermutlich, den Kopf und die Vernunft einzuschalten) ist zwar ehrenhaft und gut gemeint und meist auch wirklich das einzig Mögliche. Beruhigender wäre jedoch, verstehen zu können, wie es zu negativen (oder positiven) Pauschalurteilen über andere „fremde“ ethnische usw. Gruppen kommt und wie negative emotionale Erfahrungen mit „Anderesartigen“ zumindest weniger schädlich gemacht werden können.

Eine Möglichkeit ist ja eigentlich genau das, was Will hier tut, wenn er offen und „unvorsichtig“ seine Einstellung äußert und sich so der Kritik aussetzt. Insofern kriegt sein ritualisierter Schlusssatz (bin zum lernen bereit, den Wissen schützt vor Dummheit) und seine „Denker“-Pose mehr als nur ein oberflächlich dahingesagte „Weisheit“. Die meisten schaffen das nicht…
Für Biervampir: die Sache mit der Wahl des Landes für deine Berufsausübung hat sich für mich geklärt, es ging also gar nicht um die Alternative Rumänien oder Schweiz. Das hatte ich so verstanden.

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jakoby
Mitglied

Beiträge: 27
Von:Wien
Registriert: Okt 2006

erstellt am 05.01.2007 um 23:18 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Liebe Kreuzgang,

"Siebenbürgern die vor haben zurückzugehen werden grossen Herausforderungen gegenüber stehen,besonders den Menschen gegenüber die jetzt in die leergewordenen Gebiete gezogen sind."

Ich kann deinen Schmerz vielleicht nur ansatzweise verstehen, akzeptieren tue ich es natürlich - zumal ohne hintergrundkenntnisse zu deiner familie.

kurz zum zitat: ich weiss nicht wie lang du nicht mehr dort unten warst; so wie du es beschreibst ist die situation beileibe nicht. es ist weder eine leere gegend, noch eine 'kolonisierung' mit rumäner. es hat in den dörfern zwar teilweise eine verschiebung gegeben- von den zigeunern in die dorfmitte. viele häuser sind nachwievor in besitz und im sommer sind viele landsleute (nennt man sommersachsen) dort unten. neben bedauernsw. verfall wird hie und da auch gewerkelt und renoviert. manche fassade sieht wieder gut aus.

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Kreuzgang
Mitglied

Beiträge: 55
Von:Norwegen, 7551 Hommelvik
Registriert: Okt 2004

erstellt am 06.01.2007 um 10:17 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Kreuzgang anzusehen!   Klicken Sie hier, um Kreuzgang eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Mit den 25 000 noch verbliebenen Siebenbürgern kann man beileibe nicht Siebenbürgen bevölkern,und von wegen immer noch im Sommer bewohnen, das schaut den Rest des Jahres ziemlich traurig und leer aus. Dort wo meine Familie (da meine ich meine Grossfamilie mit Anverwandten)gelebt hat,wohnen Rumänen.Wenn ich dort zu Besuch bin muss ich entweder bei Rumänen oder auswärts wohnen.
Mit durch schnittlich 20 bis 25 verbliebenen Siebenbürgern älteren Jahrganges in den Dörfern kann man nicht mehr von Gemeischaften sprechen. Das kann bestimmt von Dorf zu Dorf verschieden aussehen aber im Ganzen gesehen ist es eine grosse Aufgabe und Herausforderung für Siebenbürger die wieder zurück wollen und dort leben wollen und nicht nur im Sommer dort wohnen.Natürlich sind die Gebiete nicht leer, der Auszug der Siebenbürger hat ein Vakkum hinterlassen das natürlich wieder aufgefüllt wird, so ist das einfach.
Zitat:
Original erstellt von jakoby:
Liebe Kreuzgang,

"Siebenbürgern die vor haben zurückzugehen werden grossen Herausforderungen gegenüber stehen,besonders den Menschen gegenüber die jetzt in die leergewordenen Gebiete gezogen sind."

Ich kann deinen Schmerz vielleicht nur ansatzweise verstehen, akzeptieren tue ich es natürlich - zumal ohne hintergrundkenntnisse zu deiner familie.

kurz zum zitat: ich weiss nicht wie lang du nicht mehr dort unten warst; so wie du es beschreibst ist die situation beileibe nicht. es ist weder eine leere gegend, noch eine 'kolonisierung' mit rumäner. es hat in den dörfern zwar teilweise eine verschiebung gegeben- von den zigeunern in die dorfmitte. viele häuser sind nachwievor in besitz und im sommer sind viele landsleute (nennt man sommersachsen) dort unten. neben bedauernsw. verfall wird hie und da auch gewerkelt und renoviert. manche fassade sieht wieder gut aus.


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Kreuzgang
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Beiträge: 55
Von:Norwegen, 7551 Hommelvik
Registriert: Okt 2004

erstellt am 06.01.2007 um 11:31 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Kreuzgang anzusehen!   Klicken Sie hier, um Kreuzgang eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Noch etwas zu diesem Thema, ein Ansammlung von Häusern ergiebt noch lange keine lebensfähige Gemeinschaft. Was hilft es, wenn Schüler,Lehrer, Kindergärtnerinnen, Ärzte und all die vielen anderen Berufe und Menschen die eine Gemeinschaft ausmachen, fehlen.Rumänen und andere die in die Dörfer zuziehen,müssen ja nicht unbedingt in die Häuser der Siebenbürger einziehen, es gibt bestimmt so nach und nach Möglichkeiten
neue Häuser zu bauen und zu bewohnen.Die Gemeinschaft in den Dörfern Siebenbürgens
gibt es, nur sind es Menschen anderer Volksgruppen die diese heute erstellen.
Zitat:
Original erstellt von Kreuzgang:
Mit den 25 000 noch verbliebenen Siebenbürgern kann man beileibe nicht Siebenbürgen bevölkern,und von wegen immer noch im Sommer bewohnen, das schaut den Rest des Jahres ziemlich traurig und leer aus. Dort wo meine Familie (da meine ich meine Grossfamilie mit Anverwandten)gelebt hat,wohnen Rumänen.Wenn ich dort zu Besuch bin muss ich entweder bei Rumänen oder auswärts wohnen.
Mit durch schnittlich 20 bis 25 verbliebenen Siebenbürgern älteren Jahrganges in den Dörfern kann man nicht mehr von Gemeischaften sprechen. Das kann bestimmt von Dorf zu Dorf verschieden aussehen aber im Ganzen gesehen ist es eine grosse Aufgabe und Herausforderung für Siebenbürger die wieder zurück wollen und dort leben wollen und nicht nur im Sommer dort wohnen.Natürlich sind die Gebiete nicht leer, der Auszug der Siebenbürger hat ein Vakkum hinterlassen das natürlich wieder aufgefüllt wird, so ist das einfach.

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Kohn
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Beiträge: 70
Von:
Registriert: Nov 2006

erstellt am 06.01.2007 um 12:24 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Kohn anzusehen!   Klicken Sie hier, um Kohn eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
.

[Dieser Beitrag wurde von Kohn am 06.01.2007 editiert.]

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Kohn
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Beiträge: 70
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Registriert: Nov 2006

erstellt am 06.01.2007 um 12:27 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Kohn anzusehen!   Klicken Sie hier, um Kohn eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Kohn:Das tägliche Brot hat man auch dort und man wohnt in seiner eigenen Wohnung und nicht in der teuren Mietwohnung.
Bin ein anderer Mensch geworden, habe mich verändert, bin nicht mehr leichtgläubig, habe eine Meinung, ein europäisches Denken, respektiere jeden Menschen ungeachtet seiner Herkunft und wie ein Szekler mir sagte:
"Wie viel Sprachen man spricht soviel mal Mensch ist man"

Wir müssen anders Denken,die Geschichte ist seinen Weg gegangen, vieles hat sich verendert, die Zeichen der Zeit sind anders.

[Dieser Beitrag wurde von Kohn am 06.01.2007 editiert.]

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Kreuzgang
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Beiträge: 55
Von:Norwegen, 7551 Hommelvik
Registriert: Okt 2004

erstellt am 06.01.2007 um 12:35 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Kreuzgang anzusehen!   Klicken Sie hier, um Kreuzgang eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Noch etwas zum Thema Vielfalt der Kulturen in Siebenbürgen.
Meine Eltern haben drei Sprachen(Ungarisch,
Rumänisch, Deutsch) und eine Mundart (Siebenbürgisch)gesprochen. Situationsbedingt haben sie dann auch noch einige andere Sprachen dazulernen müssen.
Wir Kinder sollten, der Entwicklunsfilosofie
der damaligen Zeit gemäss,eine Sprache richtig sprechen, das war zuerst Deutsch.
Nach Rumänien zurück würden wir sowieso nie kommen meinten unsere Eltern,die Grenzen waren für uns für immer geschlossen hat man uns gesagt,also haben wir auch nicht einmal Siebenbürgisch mit unseren Eltern sprechen dürfen.Unsere Eltern haben aber miteinander Siebenbürgisch gesprochen, dadurch ist die eigenartige Situation entstanden dass ich Siebenbürgisch verstehe aber nicht spreche.Heute sieht man das ja etwas anders und Kinder mancher meiner Bekannten sind von Anfang an dreisprachig aufgewachsen ohne daran schaden zu nehmen.
Ich habe meine Eltern und Grosseltern um ihren Sprachreichtum beneidet.Mit jeder neuen Sprache die man lernt öffnen sich Tore zum besseren Verständnis eines anderen Kulturraumes, wenn man sie öffnen will. Ungarisch öffnet die Möglichkeit den Finnisch-ugrischen (Finland, Estland, Nord-Russland)Sprachraum besser zu verstehen,deren Musik und Architektur, besonders die der Finnen,Welberühmt ist.
Rumänisch öffnet die Möglichkeiten zu dem grossen romanischen Sprachraum, auch wenn da grosse Varianten sind ist der grundlegende Aufbau da.Natürlich kann man die Sprachen auch als Erwachsener lernen, geschieht dann aber durchweg nicht so leicht und spielend wie in der Kindheit.
In unserer globalisierten Zeit wo die Abstände zwischen den Kontinenten durch den Flugverkehr immer "kürzer" werden müsste es auch nützlich sein die Sprache der Zigeuner zu können, sie kommen ja ursprünglich von Indien.Es leben ja 2,8 Millionen Zigeuner in Rumänien, eine nicht zu übersehende Volksgruppe, zwar ist das gegenseitige Vertrauen nicht gross aber es muss eine Art
kreatives zusammenleben gefunden werden um grösseren Gefahren, wie einem neuen Genozid vorzubauen.Ungarn ist das Land dem die Integrierung dieser Volksgruppe noch am besten gelungen ist. Ist man dazu bereit da etwas von den Ungern zu lernen?
Ich glaube die jüngeren Siebenbürger (die Möglichkeiten hatten Rumänisch, Ungarisch,vielleicht auch Russisch zu lernen) einen grossen sprachlichen Reichtum im ihrem geistigen Gepäck haben, besonders jetzt wo die Grenzen sich zu ganz neuen Möglichkeiten öffnen.


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Badea Costica Ilie
Mitglied

Beiträge: 28
Von:
Registriert: Dez 2006

erstellt am 06.01.2007 um 14:14 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
...

[Dieser Beitrag wurde von Badea Costica Ilie am 20.01.2007 editiert.]

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Kreuzgang
Mitglied

Beiträge: 55
Von:Norwegen, 7551 Hommelvik
Registriert: Okt 2004

erstellt am 06.01.2007 um 14:39 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Kreuzgang anzusehen!   Klicken Sie hier, um Kreuzgang eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Ich glaube einer der wichtigsten Dinge im Leben eines Menschen ist seine eigene Identität zu bewahren und zu respektieren, auch wenn es schwer ist.Kein Volk dieser Erde hat irgendeinen Grund ein anderes Volk zu verachten, wir haben alle miteinander genug aneinander verbrochen. Kann man einen neuen Anfang machen? Verstehe Dein eigenes
rumänisches Volk und respektiere es, versuche etwas mit seinen Problemen zu machen.Dadurch dass Du Dich selber besser verstehst kannst Du auch andere Völker besser verstehen, wir sind alle ein Teil der Menschheit.
Das was ich jetzt schreibe hört sich sehr
"høytidelig" an wie man hier in Norwegen sagt,ich habe kein gutes deutsches Wort dafür, aber so einfach und so schwer ist das Leben der Völker miteinander.
Ich habe bei meinen Besuchen in Siebenbürgen sehr tapfere rumänische Menschen erlebt,unter anderem freischaffende Künstler, Geschäftsleute u.a. denen das kommunistische System das Leben sehr schwer gemacht hat.
Ich wünsche Dir einen schönen Tag.
Ellen Zirr Buaas
Zitat:
Original erstellt von Badea Costica Ilie:
Gründe zur Flucht aus RO: waren die Gründe für uns alle gleich? ich weiß es nicht, hier kann ich nur über meine eigenen Gründe reden, Gott sei Dank habe ich nicht alles Leid erfahren müssen welches vielen Menschen aus den Ostblockländer Teil ihrer Beweggründe, um ihr Heimatland zu verlassen, war. Ich hatte ,,das Glück´´, Mitte der 80-iger, mein Militärdienst beim Innenministerium in Bukarest verrichten zu dürfen, (tja, ich war Rumäne, meine Eltern waren beide PCR-Mitglider, drei Verwanten mit Führungspositionen in das obengenannte Ministerium, kurzum, ich war ,,sauber´´. Obwohl ich ein kleiner Fisch war kam ich täglich mit Ofiziere aus der sogenannte ,,Directia 5-a´´ in Kontakt. Deren Verhalten, Umgangssprache, Überheblichkeit und Dummheit (was ich dort erlebt habe kann nur Caragiale beschreiben) haben mich dazu gebracht, ein Jahr später, das Land ,,illegal´´ zu verlassen. An dieser Stelle will ich mich beim ungarischen Staat bedanken, der mir sehr geholfen hat (obwohl die unter den Sowjets standen) auf meinem Weg Richtung Westen. Damals habe ich mich irgendwie geschämt Rumäne zu sein, mittlerweile nicht mehr, bin ja auch älter geworden und Rumänien ist nicht mehr das was es damals war, trotzdem, den Schritt habe ich nie bereut, obwohl Heimweh Teil meiner Existenz geworden ist.

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Kreuzgang
Mitglied

Beiträge: 55
Von:Norwegen, 7551 Hommelvik
Registriert: Okt 2004

erstellt am 07.01.2007 um 12:00 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Kreuzgang anzusehen!   Klicken Sie hier, um Kreuzgang eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Wer ist Caragiale?
Welche Schriftsteller aus Rumänien/Siebenbürgen beschreiben
die Situation der Menschen in Rumänien in der kommunistischen Zeit,ich muss es entweder in Deutsch oder Englisch haben. Z.B. lese ich gerne Bücher von Isabel Allende,würde sie gerne in der Originalsprache lesen können,die Übersetzung nimmt etwas von der originalen Frische.
Die Ursache der Flucht und Ausreise aus Rumänien waren verschieden, alleine in meiner Familie haben wir alle Varianten.
Von Verschleppung nach Russland mit nachfolgender Zwangsverschickung nach Ostdeutschland (für die die überlebt haben), Flucht im Krieg,
Familienzusammenführung wo Kinder und Eltern unter der Flucht auseinandergerissen waren (mein Onkel musste einen Kopfpreis pro Kind an den Rumänischen Staat zahlen),
Spätaussiedler und nun zum noch Schluss "Exodus". Es ist zu traurig überhaupt daran zu denken. Deswegen meine ich dass wir unbedingt irgendwo anfangen müssen als Völker anders miteinander umzugehen als das was wir als Menscheheit
bisher miteinander angestellt haben.
Leider sieht es manchmal so aus als wenn alles nur immer schlimmer wird.


Zitat:
Original erstellt von Badea Costica Ilie:
Gründe zur Flucht aus RO: waren die Gründe für uns alle gleich? ich weiß es nicht, hier kann ich nur über meine eigenen Gründe reden, Gott sei Dank habe ich nicht alles Leid erfahren müssen welches vielen Menschen aus den Ostblockländer Teil ihrer Beweggründe, um ihr Heimatland zu verlassen, war. Ich hatte ,,das Glück´´, Mitte der 80-iger, mein Militärdienst beim Innenministerium in Bukarest verrichten zu dürfen, (tja, ich war Rumäne, meine Eltern waren beide PCR-Mitglider, drei Verwanten mit Führungspositionen in das obengenannte Ministerium, kurzum, ich war ,,sauber´´. Obwohl ich ein kleiner Fisch war kam ich täglich mit Ofiziere aus der sogenannte ,,Directia 5-a´´ in Kontakt. Deren Verhalten, Umgangssprache, Überheblichkeit und Dummheit (was ich dort erlebt habe kann nur Caragiale beschreiben) haben mich dazu gebracht, ein Jahr später, das Land ,,illegal´´ zu verlassen. An dieser Stelle will ich mich beim ungarischen Staat bedanken, der mir sehr geholfen hat (obwohl die unter den Sowjets standen) auf meinem Weg Richtung Westen. Damals habe ich mich irgendwie geschämt Rumäne zu sein, mittlerweile nicht mehr, bin ja auch älter geworden und Rumänien ist nicht mehr das was es damals war, trotzdem, den Schritt habe ich nie bereut, obwohl Heimweh Teil meiner Existenz geworden ist.

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Christoph Promberger
Mitglied

Beiträge: 42
Von:507210 Sinca Noua
Registriert: Okt 2003

erstellt am 07.01.2007 um 12:26 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Christoph Promberger anzusehen!   Klicken Sie hier, um Christoph Promberger eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Kreuzgang:
Deswegen meine ich dass wir unbedingt irgendwo anfangen müssen als Völker anders miteinander umzugehen als das was wir als Menscheheit
bisher miteinander angestellt haben.
Leider sieht es manchmal so aus als wenn alles nur immer schlimmer wird.


Kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Wer sich mit der Geschichte Mitteleuropas beschäftigt (und die Geschichte anderer Teile Europas bzw. anderer Erdteile wird wahrscheinlich nicht viel anders aussehen, kenne ich aber nicht so gut), wird schnell feststellen, welche unglaubliche Menge an Kriegen die Völker (bzw. deren Herrscher, die Völker hatten meist nicht viel gegeneinander) geführt haben. Es verging ja früher oft kaum eine Generation ohne Krieg, mit der EU sind wir heute doch soweit, dass ein Krieg zumindest innerhalb der EU nicht mehr vorstellbar ist. Ich denke im Gegenteil, dass "wir" europäischen Völker auf gutem Weg in eine friedliche Zukunft sind. Natürlich schaut es woanders noch nicht so gut aus, aber nur durch positives Beispiel können die Länder der EU auch woanders ihren Beitrag dazu leisten.

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seberg
Mitglied

Beiträge: 40
Von:Hessen
Registriert: Okt 2002

erstellt am 07.01.2007 um 13:04 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von seberg anzusehen!   Klicken Sie hier, um seberg eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Badea Costica Ilie:
Gründe zur Flucht aus RO: waren die Gründe für uns alle gleich? ich weiß es nicht, hier kann ich nur über meine eigenen Gründe reden, Gott sei Dank habe ich nicht alles Leid erfahren müssen welches vielen Menschen aus den Ostblockländer Teil ihrer Beweggründe, um ihr Heimatland zu verlassen, war. Ich hatte ,,das Glück´´, Mitte der 80-iger, mein Militärdienst beim Innenministerium in Bukarest verrichten zu dürfen, (tja, ich war Rumäne, meine Eltern waren beide PCR-Mitglider, drei Verwanten mit Führungspositionen in das obengenannte Ministerium, kurzum, ich war ,,sauber´´. Obwohl ich ein kleiner Fisch war kam ich täglich mit Ofiziere aus der sogenannte ,,Directia 5-a´´ in Kontakt. Deren Verhalten, Umgangssprache, Überheblichkeit und Dummheit (was ich dort erlebt habe kann nur Caragiale beschreiben) haben mich dazu gebracht, ein Jahr später, das Land ,,illegal´´ zu verlassen. An dieser Stelle will ich mich beim ungarischen Staat bedanken, der mir sehr geholfen hat (obwohl die unter den Sowjets standen) auf meinem Weg Richtung Westen. Damals habe ich mich irgendwie geschämt Rumäne zu sein, mittlerweile nicht mehr, bin ja auch älter geworden und Rumänien ist nicht mehr das was es damals war, trotzdem, den Schritt habe ich nie bereut, obwohl Heimweh Teil meiner Existenz geworden ist.

Hi (hai!) Badea!
Was du uns hier mit deinem kurzen CV auftischt ist ja „starker Tobak“ (vorausgesetzt es stimmt so, was ja niemand nachprüfen kann, weswegen hier jeder Beitrag und Text erst einmal als Fiktion und Virtualität genommen werden muss – aber ich wills mal als bare Münze nehmen). So jemand wie dich hatten wir in diesem Forum jedenfalls noch nicht, wenn man dir das glaubt, was du über deine familiäre Herkunft in Ro schreibst, irgendwie fällst du ja hier damit völlig aus der Rahmen – aber warum auch nicht, die Welt ist bunt, das Forum steht jedem offen und das ist gut so.
Was du aber über die Gründe deiner Flucht aus Ro (1986? 1987?) schreibst, finde ich ein bisschen komisch, im besten Fall unvollständig und nicht so ganz „konsistent“: war es wirklich nur die Dummheit deiner Vorgesetzten und Kollegen (also Securisten?) im ceauschistischen Innenministerium und deren Verhalten (meinst du damit ihre Höflichkeitsformen? )? Interessanter wäre es für mich, etwas über deine ideologischen Zweifel und inneren Kämpfe zu erfahren, angesichts der Tatsache, dass du in einer ceauschistisch-kommunistischen Familie aufgewachsen und von (überzeugten?) PCR-Eltern erzogen worden bist, mit Beziehungs- und Vorteilsmöglichkeiten bis in die obersten Ränge in verschiedenen Ministerien durch Verwandte – und dann doch durch „illegale“ Flucht (was meinst du damit?) dein Leben riskierst, um dir die Sehnsucht nach dem kapitalistischen Westen mit weniger dummen Arbeits-Kollegen (die du hier ja auch nicht gefunden hast, weil sie über die USA schimpfen usw., wie du uns schon erzählt hast) zu erfüllen!

Aber bitte, „schwarze Schafe“ gibt es ja in den „besten Familien“, egal ob kapitalistisch oder kommunistisch. Warst du so eines? Und was hat deine, wie ich unterstelle, ideologiefeste Familie in Rumänien damals dazu gesagt, zu deiner Flucht, und was sagt sie heute dazu? Hat sie dir deine „Republikflucht“ verziehen? Oder seid ihr allesamt doch immer schon verkappte Kapitalisten gewesen auch unter Ceausescu, und also heute erst recht (was ja seit der „Revolution“ in Ro sehr üblich und verbreitet ist)? – Alles interessante Fragen.

Übrigens könnte es gut möglich sein, dass deine kommunistischen Eltern und du, oder deine Verwandten mit Führungspositionen im Innenministerium, jahrzehntelang in unserer schönen Villa, also in meinem, bzw. im Haus meiner Eltern und meiner Familie gewohnt habt, nachdem uns die Kommunisten von dort innerhalb von 24 Stunden rausgefeuert hatten und du also als „sauberer“ Kommunisten-Sprössling mit einer „origine sociala sanatoasa“ (“gesunde soziale Herkunft!!!) möglicherweise an meiner Stelle in schönstem Ambiente und besten Bedingungen aufgewachsen bist, während ich als „Exploatatoren“-Kind und sogenannter „nationalisierter“, also enteigneter Fetzensack jahrelang in Fabriken schuften musste, um nicht zu verhungern. Was ich dir persönlich aber überhaupt nicht übel nehmen würde, Ideologie sitzt ja bekanntlich nicht in den Genen, und wenn deine sb.sächsische Ehefrau (von der du ja an anderer Stelle erzählt hast) meine Schwester oder Tochter wäre, na bitte: Liebe soll man keine Grenzen setzen , es ist das wirkungsvollste Mittel gegen Xenophobie und Rassenhass, wie man sagt.

Solltest du uns hier aber einen Bären aufgebunden haben – so what: schöne Geschichten liest – und erzählt und schreibt - man immer gerne! Um viel anderes geht’s hier und überall auf der Welt eigentlich sowieso eher nicht .

Was sagst du? Kannst mich (oder dich) ja gerne korrigieren.

Gruß

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Kreuzgang
Mitglied

Beiträge: 55
Von:Norwegen, 7551 Hommelvik
Registriert: Okt 2004

erstellt am 07.01.2007 um 14:01 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Kreuzgang anzusehen!   Klicken Sie hier, um Kreuzgang eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Es tut mir leid, ich habe mich zu generell
ausgedrückt.Mit Kriegen und Konflikten habe ich habe die ganze Menschheit gemeint. Mischen doch die demokratischen Staaten der Welt ganz schön mit an den Kriegen in den sogenannten unterentwickelten Ländern.
Jetzt Iran, dass man da mit "gezielten"
leichten Atomwaffen losbomben will ist doch eine Katastrofe, all die Schäden und Nachwirkungen was dieses hinterlassen wird.Ich kann mir nicht anders denken
als dass man auch in Deutschland und in der EU schwere Diskussionen über die Teilhaberschaft an solchen und anderen Aktionen diskutiert. Die öffentliche Meinung war bei uns hier ist sehr geteilt darüber ob man z.B. Soldaten von uns in die Kriegsgebiete des mitteleren Ostens schicken sollte. Es hängt doch alles sehr zusammen.Überhaupt der Kampf um das Erdöl zeigt wie wenig die humanistischen Erklärungen des Westens wert sind, und da meine ich alle unsere Staaten, EU oder nicht EU.
Und zu der Diskussion über die kommunistischen Zeit zwischen S. und unserem rumänischen Mitdiskutanten.Es muss eine Toleranz und ein Verstehen dafür da sein,dass Menschen die in einer kommunistisch denkenden Familie aufgewachsen sind,andersdenkend sein/werden können.Wie in Deutschland und in Norwegen und auch anderswo z.B vor und im zweiten Weltkrieg gab es nicht wenige Familien wo die ideologischen Trennungslinien quer durch die Familien gegangen sind,der eine Sohn ist im KZ,der andere Sohn ist in der Wiederstandsbewegung gegen den Nazismus gewesen, der dritte Sohn ist in der SS gewesen. Was das an Tragödien und Leid verursacht hat! Dasselbe gilt ja auch für das frühere kommunistische Ostdeutschland, wo Familienmitglieder die andersdenkend waren von ihren Eigenen an den Geheimdienst angegeben worden sind.
Leider decken gerade Diktaturen der verschiedensten Schattierung die Abgründe im menschlichen Geist am klarsten auf.
Ich akzeptiere den Beitrag unseres rumänischen Mitdebbatanten,die Wirklichkeit wirkt immer viel unglaublicher als der fantasiereichste Kriminalroman.

Zitat:
Original erstellt von Christoph Promberger:
Kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Wer sich mit der Geschichte Mitteleuropas beschäftigt (und die Geschichte anderer Teile Europas bzw. anderer Erdteile wird wahrscheinlich nicht viel anders aussehen, kenne ich aber nicht so gut), wird schnell feststellen, welche unglaubliche Menge an Kriegen die Völker (bzw. deren Herrscher, die Völker hatten meist nicht viel gegeneinander) geführt haben. Es verging ja früher oft kaum eine Generation ohne Krieg, mit der EU sind wir heute doch soweit, dass ein Krieg zumindest innerhalb der EU nicht mehr vorstellbar ist. Ich denke im Gegenteil, dass "wir" europäischen Völker auf gutem Weg in eine friedliche Zukunft sind. Natürlich schaut es woanders noch nicht so gut aus, aber nur durch positives Beispiel können die Länder der EU auch woanders ihren Beitrag dazu leisten.

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Badea Costica Ilie
Mitglied

Beiträge: 28
Von:
Registriert: Dez 2006

erstellt am 07.01.2007 um 14:12 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
...

[Dieser Beitrag wurde von Badea Costica Ilie am 20.01.2007 editiert.]

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