Stuttgarter Vortragsreihe: Helmut Wolff erinnert an Schlacht um Hermannstadt vor 100 Jahren

(18.11.2016) 19:00 Uhr

Baden-Württemberg

Die Landesgruppe Baden-Württemberg lädt ein zu einem historischen Vortrag für Freitag, den 18. November, um 19.00 Uhr in das Haus der Heimat, Schlossstraße 92, in Stuttgart. Helmut Wolff referiert über die Schlacht um Hermannstadt vor 100 Jahren und die Kämpfe am Roten-Turm-Pass.
100 Jahre seit dem ereignisreichen Kriegsjahr 1916. Nachdem Rumänien am 27. August 1916 Österreich-Ungarn den Krieg erklärt hatte und noch in derselben Nacht mit drei Armeen in Siebenbürgen eingedrungen war, führte das zur Flucht eines Teils der sächsischen Bevölkerung in Südsiebenbürgen. Zwei Drittel der Bevölkerung von Hermannstadt verlassen um den 7. September die Stadt. Deutschland reagierte prompt auf die Herausforderung seines Bundesgenossen und erklärte bereits am 28. August 1916 Rumänien den Krieg. Es folgten noch am selben Tag die Kriegserklärung der Verbündeten der Mittelmächte, Türkei und einige Tage später Bulgariens. Die 1. Armee Rumäniens unter General Ioan Culcer sollte Siebenbürgen durch den Roten-Turm-Pass und das Schiltal erobern. Das rumänische Heer verfügte über eine Stärke von über 800000 Mann, war aber sehr mangelhaft ausgerüstet bzw. seine Bewaffnung völlig veraltet, das schlecht ausgebaute Verkehrsnetz erschwerte die Nachschubtransporte. In Siebenbürgen war die österreichisch-ungarische 1. Armee unter General Arthur Arz von Straußenburg, ein Sachse, mit dem Hauptquartier in Klausenburg stationiert. Obwohl zu dieser Zeit an allen Frontabschnitten heftig gekämpft wurde und im Westen die Schlacht an der Somme tobte, wurden von überall deutsche und österreichisch-ungarische Truppenteile abgezogen und die 9. deutsche Armee aufgestellt und unter das Kommando des vormaligen Chefs des Generalstabes General Erich von Falkenhayn gestellt. Das Alpenkorps unter Generalleutnant Krafft von Dellmensingen kam von Verdun und die 89. Division aus Litauen. Die 9. Armee sammelte sich am unteren Mieresch. Zuerst musste die aus dem Elsass kommende 187. Infanteriedivision unter General Edwin Sunkel gegen die linke Flanke General Culcers eingesetzt werden, um bei weiterem Vormarsch auf Hermannstadt nicht von den Versorgungslinien abgeschnitten zu werden. General Manolescu hatte zwar die Umgebung von Hermannstadt besetzt, war aber nicht in die Stadt eingedrungen. Falkenhayn trachtete danach, diese Truppen mit dem rechten Flügel weitläufig zu umfassen. Zu dieser kühnen Umgehung war das Alpenkorps des Generals Krafft von Dellmensingen bestimmt. Mit acht Bataillonen unter Generalmajor von Tutschek begann von Sina, 35 km westlich von Hermannstadt, der Aufstieg, um über Gipfel durch Hochwald und Felsgeröll die Altklamm zu erreichen und dem Feind die einzige Verbindungsstraße (der Rote-Turm-Pass) zur Walachei zu sperren. Am 24. September erreichte das Alpenkorps den Grenzgrat und schon am 26. September erschien das 1. Bataillon des bayrischen Leibregiments vor der Passstation Căineni und sprengte die Alt-Brücke. Der Referent beschränkt sich in seinem Vortrag auf die Belagerung der Stadt am Zibin und auf die entscheidenden Kämpfe am Roten-Turm-Pass. Anhand von Zeitzeugenberichten, Fotos und Zeichnungen von Kriegsteilnehmern (Albert Reich) werden in dem Vortrag die dramatischen Ereignisse im September 1916 in und um Hermannstadt dargestellt.

Ort: Stuttgart

Veranstalter: Landesgruppe Baden-Württemberg

Schlagwörter: Stuttgarter Vortragsreihe, Hermannstadt

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