Ausstellung „Die Ostdeutschen Heimatstuben in Hattingen 1962 bis 2002“

(21.04.2018-09.12.2018)

Nordrhein-Westfalen

Flucht und Vertreibung ließen seit 1945 die Einwohnerzahl der Stadt Hattingen um 75 Prozent ansteigen und 15 Jahre nach Kriegsende hatte jeder dritte der 30 000 Hattinger einen Migrationshintergrund. Mit Unterstützung des Bundes der Vertriebenen, der Landsmannschaften, des Sozialministeriums und des Kreises eröffnete der Heimatverein Hattingen/Ruhr e.V. 1962 die Ostdeutschen Heimatstuben im Bügeleisenhaus. Doch schon drei Jahre später zeigten die Vertriebenen keinerlei Interesse mehr an Schlesierstube, Wappenhalle und ostdeutschem Archiv. Und so bauten ab 1966 Vereinsmitglieder in Eigenregie die „Sammlung Siebenbürgische Volkskunst“ zur Heimatstube der Siebenbürger Sachsen aus, die bis 2002 existierte.
„Seit der Auflösung und Zerschlagung der Heimatstube der Siebenbürger Sachsen im Jahr 2002 und der Übertragung zahlreicher Objekte an das Museum Drabenderhöhe auf Vorschlag von Dr. Hans-Konrad Molitoris ging leider die Identität und Einzigartigkeit der seit 1966 aufgebauten Hattinger Sammlung verloren“, sagt der Vorsitzende des Heimatvereins, Lars Friedrich. „Ich bin der Meinung, dass die Ostdeutschen Heimatstuben in Hattingen zu einem unverzichtbaren deutschen und gemeinsamen europäischen Kulturerbe zählen, das es zu dokumentieren lohnt.“
In der vom Heimatverein konzipierten Ausstellung „Die Ostdeutschen Heimatstuben in Hattingen 1962 bis 2002“, die vom 21. April bis 9. Dezember läuft, werden mehr als 25 Objekte der ursprünglichen siebenbürgischen Volkskunst-Sammlung, die aus nicht mehr nachzuvollziehenden Gründen 2002 im Museumsmagazin belassen wurden, gezeigt, darunter Krüge und Teller, Stickereien auf Kissenbezügen und Tischdecken, eine Bockelnadel, ein Spangengürtel sowie Grafiken von Hildegard Schieb. „Mitte Januar wurde unser Ausstellungsprojekt als ein offizieller Beitrag zum Europäischen Kulturerbejahr SHARING HERITAGE 2018 qualifiziert“, so Friedrich stolz.
Archivierten die Heimatstuben ein verlorenes Paradies, statt sich kritisch Flucht und Vertreibung zu stellen? Welchen Stellenwert nahm die Heimatsehnsucht in den Heimatstuben ein? Und was erinnert heute in Hattingen an die Heimat der Kriegsflüchtlinge und Vertriebenen? Diesen Fragen spürt die Sonderausstellung unter Verwendung vieler zeitgenössischer Ausstellungsobjekte nach.
Die Ausstellung des Heimatvereins Hattingen/Ruhr e.V. kann Samstag und Sonntag von 15.00 bis 18.00 Uhr sowie nach Vereinbarung im Museum im Bügeleisenhaus, Haldenplatz 1, 45525 Hattingen, besucht werden. Mehr Informationen im Internet: www.buegeleisenhaus.de.

Ort: Hattingen

Veranstalter: Heimatverein Hattingen/Ruhr e.V.

Schlagwörter: Ausstellung

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