Seminar „Stadt- und Kulturgeschichte von Budapest“

(02.12.2022-04.12.2022)

Bayern

Budapest ist seit der Kelten- und Römerzeit besiedelt. Seit mehr als 1000 Jahren, wenn auch mit Unterbrechungen in der Türkenzeit, ist Buda (deutsch Ofen) und Pest – erst 1879 erfolgte der Zusammenschluss – das Zentrum ungarischer Staatlichkeit. Der ungarische Staat war dynastisch, wirtschaftlich, kulturell und religiös mit Westeuropa verbunden. Die Habsburger waren seit 1526 auch Könige von Ungarn, wenngleich sie wegen der osmanischen Expansion bis etwa 1690 nur Teile Ungarns tatsächlich beherrschen konnten. 1780 wurde Deutsch als Amtssprache eingeführt. Es gab wie überall in Mitteleuropa ein deutsches Bürgertum, deutsche Handwerker und Kaufleute. 1867, im Österreichisch-Ungarischen Ausgleich, wurde Ungarn staatsrechtlich wiederhergestellt. Der Doppelmonarchie stand in Personalunion der österreichische Kaiser, zugleich ungarischer König, vor. Es gab eine gemeinsame Außen- und Finanzpolitik. Diese Zeit war von Sprach- und Nationalitätenkämpfen, aber auch von kulturellem und wirtschaftlichem Aufbruch geprägt. Der ungarische Staat verlor nach dem ­Ersten Weltkrieg zwei Drittel seines Territoriums und verblieb mit einer überdimensionierten Hauptstadt. Sie gehört mit heute 1,7 Millionen Einwohnern zu den zehn größten Städten in der Europäischen Union. Jeder sechste Ungar wohnt dort. Sie ist aufgrund ihrer zahlreichen Sehenswürdigkeiten eine der touristisch meistbesuchten Städte in Europa. Der Anteil „deutscher Geschichte“ – stets verstanden als Beziehungsgeschichte – ist eher weniger bekannt. Im Seminar sollen entsprechende Bezüge und Verbindungen aufgezeigt werden.
Als Referierende haben ihre Teilnahme zugesagt: Martin Rill: „Ungarns Erbe in Flugbildern von Georg Gerster“; Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch: „Eine Einführung in die mittelalterliche Geschichte Budapests“; Dr. Attila Verok (Erlau/Eger): „Das Bild von Pest-Buda im Spiegel frühneuzeitlicher Druckwerke aus Deutschland“; Dr. Robert Born: „Architektur und ­Nation am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts“; Dr. Franz Metz: „Zur Musikgeschichte Budapests“; Dr. Orsolya Tamássy-Lénárt: „Das deutsche Pest-Buda im 19. Jahrhundert“; Prof. Dr. András Balogh: „Formenvielfalt der deutschsprachigen Literatur aus Budapest im 19. Jahrhundert“; PD Dr. Ralf Thomas Göllner: „Die Kettenbrücke“; Dr. Szabolcs Janos: „Pest-Ofen als Zentrum und Peripherie des deutschen und ungarischen Theaterwesens im 18. und 19. Jahrhundert“; Dr. Peter Varga: „Höhepunkt und Untergang der deutschsprachigen jüdischen Kultur in Budapest“, und Dr. Eszter János: „Die Budapester deutschsprachige Presse als Muster für Provinzblätter“.
Der Tagungsbeitrag beträgt 80 Euro pro Person (inkl. Programm, Verpflegung sowie Unterbringung im Doppelzimmer für zwei Tage) bzw. 100 Euro im Einzelzimmer. Die Reisekosten müssen von den Teilnehmern selbst getragen werden. Die Veranstaltung wird durch die Bundeszentrale für politische Bildung bzw. das Haus des Deutschen Ostens in München gefördert. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt und sind zu richten an: „Der Heiligenhof“, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Fax: (09 71) 71 47 47 oder per E-Mail an: info[ät]heiligenhof.de. Kennwort: „Budapest“. Wir freuen uns auf Ihr Kommen

Ort: Heiligenhof, Bad Kissingen

Schlagwörter: Seminar, Budapest

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