Schlicht PICTURES heißt die am 8. März im KUNSTRAUM WASCHHAUS in Potsdam eröffnete Ausstellung mit Fotografien von Kristian Schuller. In großen Formaten, großzügig gehängt, zeigt der Künstler früheste Arbeiten aus den 1990er Jahren bis hin zu ganz aktuellen Werken. Was die in ihren Geschichten vollkommen unterschiedlichen Fotos aus gut 30 Jahren verbindet, ist die Freude des Fotografen am genauen Sehen und die ansteckende Begeisterung, die sich darin vermittelt.
Der Wunsch, Unsichtbares sichtbar zu machen, und der Mut zum Sich-Zeigen gehört dazu – vor und hinter der Kamera. Wer von Kristian Schuller porträtiert wird, die oder der erfährt auch etwas über die Freiheit der eigenen Inszenierungslust. Es ist, als sei unter den Augen Kristian Schullers die Welt eine andere. Es ist eine Welt, die anscheinend ständig um das Gleichgewicht zwischen Verstand und Unverstand, zwischen Mut und Scheu ringt. Diese Stimmung jedenfalls atmen die drei großen Ausstellungsräume im ehemaligen Waschhaus, und schon allein dafür lohnt sich der Besuch.
Eindrücklich ist zudem, dass hier nicht nur Prominente (Penélope Cruz oder Cate Blanchett) Raum bekommen, sondern Kristian Schuller auch seine Bilder der Menschen aus Katzendorf in Siebenbürgen zeigt, deren Namen man erst lernen muss. Ebenfalls großformatig aufgezogen sind ihre Porträts zumeist in Schwarz-Weiß gehalten, aber gerade das steigert ihre Präsenz. Denn man muss mehr darin sehen als eine Erinnerung an die Tristesse des kommunistischen Alltags. Gerade in diesen Porträts scheint, trotz langjährig eingeschriebener Zurückhaltung, der Keim ganz anderer Lebensstärken auf. Die Zusammenschau macht Freude und rückt den Fotografen erst nah.
KRISTIAN SCHULLER / PICTURES läuft bis zum 21. April im KUNSTRAUM WASCHHAUS, Mittwoch bis Sonntag, 13-18 Uhr, Schiffbauergasse 4d, 14467 Potsdam. Infos unter: www.kunstraumpotsdam.de.