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siebenschläfer
schrieb am 18.07.2010, 19:14 Uhr
Bin selbst ein wenig froh darüber dass ich ihn bewegen konnte.
Lieber Ijel, den Anstoß für die vom Stein ziehenden Kreise stammt von Dir. Vielen Dank dafür. Für ihren umermüdlichen Einsatz in dieser Angelegenheit gebührt sowohl Herrn Pusca als auch Herrn Dr. Drotloff große Anerkennung.
ghost
schrieb am 29.07.2010, 23:47 Uhr (am 29.07.2010, 23:54 Uhr geändert).
Inschriften, die in der Umwelt der Produzenten einer Schriftkultur stehen, können aufgrund der ihnen unmittelbar eigenen Zusammenhänge einiges Interesse hervorrufen; bestimmte Kenntnisse allgemein vorauszusetzen, scheint mir nicht in die richtige Richtung zu führen: man konnte weder früher, noch kann man heute, noch nicht einmal für den Heimatort, eine wandelnde Enzyklopädie der Geschichte sein (man könnte übrigens für die Bauinschrift aus Mediasch von 1779 vielleicht noch für den lateinischen centumpater wie den ungarischen centumpáter etwas weiterkommen)

schon wegen der vielen Produktionsschritte sind auch Irrtümer in Inschriften möglich: in Inschriften der Vergangenheit scheinen mir diese interessant, und manchmal in Inschriften der Jetztzeit, aber in diesen vielleicht nicht immer, vor allem, wenn sie einigermaßen zu erklären sind, und sich Inschriften der Jetztzeit auf erhaltene Inschriften der Vergangenheit beziehen

für die Erhaltung von Inschriften ist wichtig zu wissen, was sie bedeuten, doch noch wichtiger, auch für die Erhaltung zu sorgen, da man dann in Zukunft weiter über sie nachdenken kann; nicht zuletzt deshalb beschränken sich Ausgaben oder Kataloge heute eher auf das notwendigste, können aber auch dann nur soweit gemacht werden, wie Mittel zur Verfügung stehen, wie auch sonst für Arbeiten zur Erhaltung und Erschließung von Zeugnissen der Vergangenheit: hier ist tatsächlich überall bei weitem noch nicht alles getan
der Ijel
schrieb am 03.12.2010, 11:05 Uhr
Ghost bemerkt mit Recht :
wie auch sonst für Arbeiten zur Erhaltung und Erschließung von Zeugnissen der Vergangenheit: hier ist tatsächlich überall bei weitem noch nicht alles getan---

Aus dem Tagebuch des Michael Conrad von Heidendorff geht also eindeutig hervor dass es einen "Zwillingsstein" zu diesem gibt. Ob der nun gefunden wird ?

Der eher Zufällige, spontane Gedanke diesen Stein zu fotografieren, um etwas später das Bild hier zu posten,

auch weil die Übersetzerin das Wort DECIMALIBUS mit
Schotter,übersetzt hatte, dachte ich, trotz allem, da stimmt was nicht--

---so hat sich die Aktion als sinnvoll erwiesen und das Echo unserer www.siebenbürger.de zieht Kreise bis hin in die rumänische Fachzeitschrift "Magazin Istoric"
Man lese und staune. Auf drei Seiten berichtet die November Ausgabe über diesen Stein ab Seite 88
ghost
schrieb am 17.12.2010, 13:46 Uhr
Bauinschrift aus Mediasch von 1779: Weitere Inschriften?

die Bemerkung zu Baumaßnahmen in Mediasch 1779 in der Selbstbiographie von Michael Conrad von Heydendorf dem Älteren konnte ich nicht einsehen: für den Versuch einer Erklärung der Bauinschrift aus Mediasch von 1779 (17.01.2010) konnte es genügen, diese so anzuführen, wie zuvor wiedergegeben (04.01.2010), und die Ausgabe im Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde so zu nennen, wie ermittelbar (23.01.2010, verbessert):

Michael Conrad von Heydendorf der Ältere: Selbstbiographie I–IV
Rudolf Theil: Michael Conrad von Heidendorf. Eine Selbstbiographie, in: Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde. Neue Folge 13 (1876–1877) 339–351, 565–576 (I), 14 (1877–1878) 229–246 (II), 15 (1879–1880) 127–161, 16 (1880–1881) 158–203, 426–498 (III), 18 (1883–1884) 1–379 (IV), hier IV 32:
"Ich hatte auch eine noch andere Beschäftigung. Es fiel ein Teil der Stadtmauer im alten Weiher ein, auch war die Castellmauer gegen meinem Hause zwischen dem Schulbackhaus und der Stiege zum Einfallen ruiniert. Die beiden Gebäude ließ ich demnach als Decimator theils aus aus dem Grunde neu aufführen, theils repariren, wie solches die darin befindlichen Inscriptiones und Jahreszahlen zeigen."

für eine weitere Untersuchung wäre dies im Zusammenhang zu überprüfen; unter diesem Vorbehalt kann man annehmen, daß zwei Baumaßnahmen durchgeführt wurden, zu denen Inschriften angefertigt wurden ("Stadtmauer im alten Weiher", "Castellmauer gegen meinem Hause zwischen dem Schulbackhaus und der Stiege"); die Zahl der Inschriften ist unbestimmt ("Inscriptiones und Jahreszahlen"): daher wäre es möglich, daß etwa zwei Inschriften angefertigt wurden (04.01.2010), oder auch weitere Inschriften, die alleine das Jahr der Baumaßnahmen nennen


Bauinschrift aus Mediasch von 1779: Magazin Istoric

das Magazin Istoric <http://magazinistoric.ro/> konnte ich nicht einsehen; ist es möglich, außerhalb Rumäniens einzelne Hefte zu erwerben?

Vasile Pusca — Hansotto Drotloff: O piatra si-a ei taina, in: Magazin Istoric 11/2010 88–90 <http://magazinistoric.ro/numarul-112010_continut-66-0>


Gedenkinschrift aus Mediasch von 2005

selbst hervorragende Spezialisten für Inschriften sind schon zu Ergebnissen gekommen, die dann von ihnen oder anderen zu berichtigen waren, so daß geradezu Irrtümer und Berichtigungen erst manche Erkenntnisse erbracht haben

Inschriften sind manchmal auch interessant, weil unsichere oder umstrittene Lesungen einladen, es selbst einmal zu versuchen; hier ist unsicher, wie die Gedenkinschrift sich auf die Bauinschrift bezieht: man kann kaum wissen, wie die eine anhand der anderen erstellt wurde; vielleicht hatten bestimmte Bedingungen, wie zur Verfügung stehende Photographien oder Abschriften, die täuschen können, erhebliche Auswirkungen auf die Erstellung des Textes

Mediasch und seine Geschichte sind durch die Bauinschrift und sogar durch die Gedenkinschrift noch interessanter geworden; so könnte man, blieben beide erhalten, weiter darüber rätseln, wie die eine sich auf die andere bezieht, selbst wenn mancher vielleicht schon eine Vorstellung dazu hätte; möglicherweise gibt es eine einfache Lösung auch dieses Rätsels
Klingsor
schrieb am 04.03.2011, 21:31 Uhr (am 04.03.2011, 21:39 Uhr geändert).
Die richtige Transkription des Textes

Meine Transkription (31.12.2009, 23:15 Uhr) war teilweise unrichtig, ich bitte um Entschuldigung.

Herr Dr.Ioan Albu,(Uni Hermannstadt/Sibiu), der Verfasser des fundamentalen Buches:
Inschriften der Stadt Hermannstadt aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit.hora Verlag Hermannstadt.Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde Heidelberg.2002

hat mir per email die richtige Transkription und Deutung des Textes geschickt.Ich bedanke mich sehr.

Ich kopiere einfach:

EXSTRVCTVM / EXPENSIS CIVITATIS / DECIMALIBVS CVRA / MICHAELIS CONRAD DE / HEYDENDORFF AEDITVI ET / MARTINI ROTH CENTVM/PATRIS MDCCLXXIX

Errichtet aus den Stadtzehnten durch Aedituus (Sakristan oder Kirchenvater, oder ein ähnliches Amt) Michael Conrad von Heydendorff und Centumpater (Hundertvater, also Haupt des Stadtrates) Martin Roth 1779 -

Ioan Albu
Conferentiar doctor/Associate Professor, Ph.D.
Catedra de Istorie Antica si Medievala/Ancient and Medieval History Department
"Lucian Blaga" University of Sibiu


Klingsor
der Ijel
schrieb am 16.11.2011, 17:53 Uhr
Herr Udo Acker aus 85567 Grafing
hat sich zu diesem Thema auch geäußert zwar nicht auf diesem Pfad sondern in irgendeinem Gästebuch. Doch er nennt die Sache beim Namen, Ich zitiere :

Die Übersetzung von Klingsor ist korrekt und gibt den Sachverhalt wieder.
Was die Museologin sich aus den Fingern gesogen hat ist eine Verhöhnung der deutschen Sprache.


Wollte ich auch gesagt haben. Und der lateinischen auch.
der Ijel
schrieb am 24.02.2012, 19:31 Uhr
aktualisiert
Klingsor
schrieb am 03.03.2013, 17:50 Uhr (am 03.03.2013, 17:55 Uhr geändert).
In memoriam @Martin der Ijel+ 11.09.2012.
Requiescat in pace.




Soeben hat man das Magazin Istoric. November 2010 mit dem Artikel über diese ganze Geschichte ONLINE freigegeben (flash).

Die Sache ist an und für sich gut, nur leider, obwohl wir hier viel kommentiert haben, und die Sach-Inhalte in Ordnung gebracht, verwechselt man immer noch centum patris (Exactor, Steuereinnehmer: von 1/100=1% abgeleitet), mit centum-vir (x100 Äußere Ratsmitglied(er), aus der Hundertmannschaft).

Lesen Sie bitte zuerst ganz aufmerksam, was wir alle hier geschrieben haben, und dann vergleichen Sie es mit der rumänischen Ausgabe.
Manche Sachen werden dort anders dargestellt...

Aber immerhin, wichtig ist, daß auch DORT etwas über die Sächsische Geschichte und Leistung einigermaßen mitgeteilt wird.

In der gedruckten Ausgabe, ist der Anfang des Artikels auf Seite 88 (und passim).

In der ONLINE-Ausgabe haben wir den Anfang auf Seite 94, die direkte Seiten-Öffnung ist hier:


Link:
Vasile Pusca/Hansotto Drotloff: Povestea unei pietre din cetatea Mediasului [in:] Magazin Istoric. Noiembrie 2010. pag. 88 passim (NET: Seite 94)








Klingsor vz Vngerlant





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