Rumänien übernimmt Mitverantwortung für Aussiedlung der Deutschen aus Rumänien

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gerri
schrieb am 28.05.2010, 08:49 Uhr
Hallo pedimed,hallo Schiwwer,ihr habt mich überzeugt das es mehr als 18 Nationale Minderheiten in Rumänien gibt,die müssten alle zusammenstehen dann kriegen sie ihre Rechte.

Gruß´, Geri
Georg Schnell
schrieb am 28.05.2010, 11:52 Uhr (am 28.05.2010, 14:33 Uhr vom Moderator geändert).
Es soll Saxen geben, die daran glauben und für eine edle Geste halten, was der Minister so alles sagt.
[Vom Administrator editiert... Keine Verleumdungen bitte!] Die sagen doch alle nur was der Saxe hören will. Eine Minderheit die in Prozent nicht mehr erfassbar ist, kann nur noch für die letzte Abzocke interessant sein. Also, für mich zählen Fakten und nicht Floskeln.
Gärtner
schrieb am 28.05.2010, 18:19 Uhr
Guten Tag,

ich muss Georg Schnell recht geben. Ich glaube nicht das die Worte des rum. Innenministers Blaga mehr als hohle Worte waren. Ich weiß nicht seit wie vielen Jahren die Eigentumsrückgabe diskutiert wird und seit wann es das entsprechende Gesetz gibt, aber ich weiß, dass der Anteil der Entschädigungen bemessen an den gesamten Enteignungen sehr gering ist und sich dies in den letzten Jahren auch kaum Verbessert hat.
Und selbst wenn in naher Zukunft das gesamte Eigentum rückerstattet würde, was hätte die "sächsiche Volksgruppe" davon? Ja natürlich, das Unrecht der Zwangsenteignung würde teilweise revidiert, aber dies würde den langsamen Niedergang der sächsischen Kultur in Rumänien nicht verhindern. Oder glaub irgend jemand, dass die in deutschsprachigen Raum Leben Sachsen dadurch in nennenswerter Zahl zurückziehen?
Desweiteren vertraue ich Politikern aus prinzip nicht. Ich kennen Herrn Balga und kann deshalb auch nicht ermessen, ob er seine Aussagen aus Überzeugung von sich gegeben hat, oder ob dies wieder nur eine von unzähligen Reden war.
Wie auch immer, meiner Meinung nach müssen nun endlich Taten folgen, und zwar nicht nur symbolische oder Gesetze die den Siebenbürger Sachsen helfen, beispielsweise ein den Minderheiten angemessener Gescbichtsunterricht.
Gilgamesch
schrieb am 29.05.2010, 11:51 Uhr (am 29.05.2010, 11:52 Uhr geändert).
.....wenn das gesamte sächsiche Eigentum zurückestattet würde, was hätte ..sie davon.

Nun, ich meine nicht unbedingt zurückerstattet, sondern entschädigt, das hätte doch einen Sinn, oder?
pavel_chinezul
schrieb am 29.05.2010, 20:58 Uhr
Ich glaube kaum, dass der Titel dieses Threads richtig ist. Nicht Rumänien übernimmt die Verantwortung, sondern ein rumänischer Minister, der wer weiss wie lange in seinem Amt ist, hat etwas von einer Schuld gesprochen. Wenn der Präsident Rumäniens so etwas verlauten würde (und das öffentlich in Rumänien und nicht irgendwo auf einer lokalen Veranstaltung im Ausland) dann würde ich es vielleicht glauben.

Aber wie heißt es so schön rumänisch: Lupul îşi schimbă părul, dar năravul ba! Und so wird es leider bleiben.
getkiss
schrieb am 29.05.2010, 22:48 Uhr
@Georg Schnell:" Die sagen doch alle nur was der Saxe hören will."
So irgendwie habe ich es schon lange vorher gehört und auch gemeint.
Nur fehlt mir der Glaube...
gerri
schrieb am 30.05.2010, 11:07 Uhr (am 30.05.2010, 11:07 Uhr geändert).
Hallo pavel_chinezul, genau das hatte Iliescu wo er im Amt war öffentlich und klar gesagt in den deutschen Zeitungen war es auch, es sind ein paar Jahre her. Zur Rückkehr hat er die Sachsen u. Banater gebeten um einen neuen Anfang zu versuchen.
Gruß, Geri
Georg Schnell
schrieb am 30.05.2010, 12:03 Uhr
Iliescu und die Rückkehr der Saxen, klingt wie ein Witz, ein schlechter obendrein. Als er das sagte, meinte er wohl die Saxen sollten zurücksiedeln aber ihr Hab und Gut aus D mitbringen. Das aufgezwungene Restitutionsgesetz wurde von Iliescu und seiner Partei so oft abgeändert, dass es uninteressant für die Bundessaxen geworden ist. Wenn ein Stadtrat aus Hermannstadt vorrechnet, dass bei dem aktuellen Rückgaberythmus die Restitution in 113 Jahren abgeschlossen sein wird, sollte jedem klar werden wie sehr die sich nach den Saxen sehnen.
So lange die hofiert werden und im Westen als Gastredner auftreten dürfen, werden sie auf die „Nosalgiedrüse“ drücken.
Dies ist meine Meinung
gerri
schrieb am 30.05.2010, 15:33 Uhr (am 30.05.2010, 15:34 Uhr geändert).
Hallo Georg Schnell, ich habe auch nicht gemeint das sie uns lieben,das sie auch gut Theater spielen wissen wir auch.
Aber gesagt hat er es,ob er es auch so meinte können wir uns ja denken,wir haben jahrzehnte nebeneinander gelebt.

Gruß, Geri
Meta
schrieb am 30.05.2010, 15:49 Uhr (am 30.05.2010, 15:50 Uhr geändert).
Jetzt mal in die Niederungen, auf Stammtischlevel – gestern haben sie uns bei der Eurovision mit 3 Punkten bedacht – so lieben sie „ihre“ Deutschen.
Tomislav
schrieb am 04.06.2010, 13:35 Uhr
@ meta : willst du grade ernsthaft die diplomatischen beziehungen europas am grand prix eurovision festmachen ^^?
lori
schrieb am 15.10.2010, 17:00 Uhr
Hallo Allerseits,

Dieses Thema hat mich in den letzten Wochen und Monaten nicht mehr losgelassen. Ich war teilweise über meinen Rausschmiss so verärgert, dass ich eigentlich nie mehr schreiben wollte, dieser Minister, der schon keiner mehr ist, hat mich jedoch dazu bewogen, es mir anders zu überlegen.

Kollege schully,(andere auch) deine Skepsis kann ich durchaus verstehen, dazu später eine kleine Anekdote. Ich war in Dinkelsbühl zugegen als der Minister sprach, und würde seine Aussagen als historisch, -ohne jede Übertreibung- bewerten. Zum ersten mal hat ein hohes Regierungsmitglied zugegeben, dass sie Arschlöcher waren. Über das von mir gemeinte "sie" sollte sich jeder seine eigenen Gedanken machen. Auf jeden Fall gebührt der Dank an Herrn Fabritius und anderen die daran mitgewirkt haben, dem Minister solche Worte zu entlocken.

Die Anekdote:
"E Heinz zähn mer net ke Rumänien, dat se äs de heiser zereckgihn?"(hoffentlich versteht ihr, es gibt Leute die das viel besser können)-"Ha, ha(ein Lächeln)los mech zefried met esiest!"
Das war ein Dialog vom diesjerigen Heimattag,nach der Rede des Ministers. Also schully, die Leute wissen schon, was wie und wann etwas eingeordnet werden muss. Recht haben sie, denn die rumänische Politik ist so nachhaltig wie das Abbrennen einer Zigarette. Mittlerweile spricht man von einer Regierung Boc4, den Minister gibt es nicht mehr, und Herr Fabritius muss sich wahrscheinlich noch an viele wechselnde rumänische Fotopartner gewöhnen.

servus
Helene-Dora
schrieb am 15.10.2010, 18:04 Uhr
Die Rede des rum. Innenministers in Dinkelsbühl kenne ich nicht, aber nach den hier angesprochenen Auszügen zu schließen, glaube ich nicht dass das überbewertet werden sollte. Er sagte:
«Wir wissen, dass wir die Zeit nicht zurückdrehen können, um das während der Diktatur [in Rumänien] begangene Unrecht wieder gutzumachen.»
und nicht
«Wir wissen, dass wir die Zeit nicht zurückdrehen können, um das während der Diktatur [in Rumänien] an den deutschstämmigen Sachsen oder Schwaben begangene Unrecht wieder gutzumachen.»
Und was rumänische Politiker sagen können (aus Rumänien wurden wir nicht wirklich vertrieben, eher am Weggehen gehindert) ist kaum von tschechischen oder polnischen Politikern zu erwarten. Man muss schon die Rahmenbedingungen berücksichtigen. Es gibt sicher viele Bürger Rumäniens die das beinahe Verschwinden der Deutschstämmigen sehr bedauern. Ich bezweifle es, dass dies auch in Tschechien oder Polen so der Fall ist. Rumänien (Altrumänien) hatte gute Erfahrungen mit dieser Menschengruppe (nach 1867 dort als Einzelfamilien angesiedelt) aber auch mit ihren deutschen Königen (Karl I und Ferdinand). Nach 1918 gab es kaum Zeit und Gründe mit den Siebenbürgern unzufrieden zu sein. Erst nach 1944 begannen die Probleme immer größer zu werden und die Gründe hierfür sind vielseitig. Ganz anders bei den Polen aber vor allem bei den Tschechen. Vergleichen wir also nicht Äpfel mit Birnen.
Ich will hier auch mein Bedauern in Zusammenhang mit dem Ausscheiden des Herrn Blaga aus der rumänischen Regierung aber noch mehr in Zusammenhang mit dem was derzeit in Rumänien vor sich geht zum Ausdruck bringen.
Joachim
schrieb am 15.10.2010, 18:36 Uhr
Guter Kommentar,
das sehe ich ähnlich.
Kommt hier allerdings nicht unbedingt gut an.....
Schiwwer
schrieb am 15.10.2010, 19:42 Uhr
Lest mal in der heutigen www.adz.ro nach:
"DFDR-Bürgermeister gehen leer aus
Kreisratspräsident Martin Bottesch übt Kritik an der Regierung"

Da fragt man sich schon, was man von schönen Reden im Ausland halten soll.



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