Auch der nächste Morgen war von einem klaren Himmel begleitet, sodass die Voraussetzungen für die Erkundung der Südküste erfüllt waren.
Der erste Aufenthalt erfolgte am Fuße der Lavaströme, welche die Insel nach fast jedem Ausbruch größer werden lassen. Dank der geomorphologischen Gegebenheiten ergießen sich die zähflüssigen Massen immer in östliche Richtung. Dass dabei Häuser und Straßen wiederholt zerstört werden, nehmen die Menschen hier in Kauf, ein Phänomen, das auch in vielen anderen Regionen der Erde nicht anders ist. Es ist ein Beweis der Ortsgebundenheit, verbunden mit der Fruchtbarkeit des daraus entstehenden Bodens, obwohl dieser Prozess einige Jahre in Anspruch nimmt.
Anschließend folgten wir der Südküste. Die Straße wies exotische Züge auf, indem sie zu beiden Seiten von einer vielfältigen Vegetation umrahmt war, ein Indiz dafür, dass hier die Anzahl der Niederschläge auch in der Trockenzeit beträchtlich sein muss. Die Ortschaften schienen - im Unterschied zum westlichen Teil des Eilandes - sich noch in einem touristischen Dornröschenschlaf zu befinden. Das Leben der Einheimischen vermittelte einen lässigen Eindruck. Diesen Menschen schien der Begriff Stress ein Fremdwort zu sein.
Am Rande einer Freizeitanlage wurde eine Pause eingelegt. Unweit fand irgendein Fest statt, dessen Anlass auch der Reiseleiterin unbekannt war. Sie meinte bloß mit einem Schuss Ironie - die Dame kam aus der Metropole (Frankreich) -, diese Menschen würden alles Mögliche zum Anlass nehmen, um zu feiern. Mama Frankreich würde dafür schon aufkommen. Die Arbeit hätten sie bestimmt nicht erfunden, das Feiern schon... Um ehrlich zu sein: Etwas neidisch war unsereiner schon, ohne es natürlich zuzugeben... Man sah sich in der Umgebung um.
kranich schrieb am 02.09.2013, 06:17 Uhr (am 02.09.2013, 06:17 Uhr geändert).
Der darauf folgende Besuch in einem privaten botanischen Garten stellte sich als eine Art Kaufwerbung für Vanille heraus. Er war zwar gepflegt, hatte jedoch keine Sensationen... zu bieten - jedenfalls nicht der Teil, den wir aufsuchten. Unsere Begleiterin und die dortige Chefin schienen sich mehr als nur gut zu kennen...