Wer hat Erfahrung mit "legea nr.10"?

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Karo
schrieb am 29.09.2007, 20:23 Uhr
Hallo an alle Siebenbürger,

aus aktuellem Anlass wüßte ich gerne, wer schon mit den "Feinheiten" der "Legea nr.10" des Restitutionsgesetzes zu tun hatte.
Konkret: Ich habe erst kürzlich erfahren, daß unser Haus in Siebenbürgen aufgrund dieses Gesetzes nun das Eigentum des Bruders meines verstorbenen Vaters wurde.
Bis zu unserer Ausreise im Jahr 1983 gehörte es je zur Hälfte meinem Vater und meiner Großmutter-mit Eintrag bei der Cartea Funciara. Es ging ja dann in Besitz des rum. Staates über... wie man weiß.
Seither wohn(t)en Mieter drin.
Nach einem Besuch in der alten Heimat letzen Jahres, habe ich schriftlich beim zuständigen Rathaus nachgefragt, ob es denn für mich und meine Familie (Mutter und 2 Geschwister)
eine Möglichkeit gäbe,das Haus zurückzufordern bzw. -zu erwerben.Die Antwort war die, daß wir dieses Recht auf keinen Fall haben,da wir die Frist für eine Antragstellung auf Rückerstattung der Immobilie nicht eingehalten haben (nach eben diesem Gesetz nr.10).Gleichzeitig durften wir erfahren,daß dieses Haus im Zuge der "retrocedare" in den Besitz eben des Bruders meines Vaters übergegangen ist.
Dazu noch folgendes: dieser Mensch war nie der Eigentümer,und hat es auch nie für nötig befunden, uns über seine diesbezüglichen Aktivitäten zu informieren.
Ich glaubte bis vor kurzem noch an sowas wie Erbrecht, moralische Verpflichtungen und einiges mehr, was ich hier gar nicht mehr aufzählen will.
Inzwischen habe ich in Hermannstadt Rechtsauskünfte in dieser Sache eingeholt-es sieht doch tatsächlich so aus, daß dieses Gesetz diese Handlungsweise erlaubt.Man stelle also zum richtigen!! Zeitpunkt einen Antrag auf Rückerstattung,erkläre, daß die früheren Eigentümer verstorben seien und es keine weiteren Erben mehr gibt, und schon ist man rechtmäßiger Besitzer von Haus, Hof und Garten,die einem nie gehört haben...
Kennt jemand Ähnliches oder ist jemandem ähnliches passiert?
Lt. Aussage eines Hermannstädter Rechtsanwalts stehen die Chanchen bei genau 0%, einen Prozess in dieser Sache zu gewinnen.
Vielleicht meldet sich ja doch jemand...
Liebe Grüße an alle Sachsen (ich dachte bis vor kurzem, die seien alle ehrlich..)
Dolfi11
schrieb am 29.09.2007, 20:37 Uhr
So kann man sich täuschen( mit der Ehrlichkeit )...
Nu exsistă Pădure fără uscăciuni...

Es gibt leider, keine Möglichkeit mehr für Dich, etwas zurück zu fordern...

Dein Onkel hat diese Frist für sich skrupellos ausgenutzt, zumindest bleibt es in der "Familie"...Ich weiß, ein schwacher Trost...
Karo
schrieb am 30.09.2007, 14:11 Uhr
Trotzdem, Danke Dolfi11. Nur- von "Familie" kann ja wohl kaum noch die Rede sein. Bis wohin der Riss sich ziehen wird,wage ich noch gar nicht mir vorzustellen...
Und wieso überrascht mich doch die "neue Rechtsstaatlichkeit" unseres Herkunftlandes auch nicht sooo sehr??
Ich versuche ja, Frieden mit mir, meiner Enttäuschung und meiner Wut zu schließen und muß feststellen, daß mir das nur schwer gelingt. ABER ICH ARBEITE DRAN!
Und wie mir schon der rum. Anwalt sagte: Doamnă, Dumnezeul nu bate cu bîta.
Der Mensch hier,den ich gar nicht mehr Onkel nennen mag, wird wohl am besten wissen, was damit gemeint ist...

Schönen Tag noch Dir und allen, die dabei sind,
K.
Alexander Kolo
schrieb am 11.10.2007, 18:27 Uhr
Uns ist es nicht viel anders gegangen. Die Hausverwalterin hat uns im Glauben gelassen, es sei alles in Ordnung. Viel zu spät haben wir erfahren, dass das Haus enteignet und an den Mieter verkauft wurde. Wir hatten einen Prozess geführt und - natürlich - verloren. Die Verwalterin war inzwischen verstorben und deren Kinder wollten wir nicht mit dieser Sache belasten. Was können die denn dafür? Wie heißt es so schön? Wer das Geld hat, bekommt sein Recht...
Wilhelm
schrieb am 12.10.2007, 20:58 Uhr
Endlich erwacht. Weil Sie so lange geschlafen haben, heisst
das noch lange nicht, daß alle Behörden in R. und Ihr Onkel
Verbrecher sind. Legea Nr. 10 wurde lange publiziert und vielmals verlängert. Wer sein Erbe nicht verlangt hat, bzw. keinen Antrag gestellt, der hat es nicht annehmen wollen. Dann bekommen es die andern/nächsten.
Gesetz ist nun mal so, in R. und auch in Deutschland.
Ich habe es schriftlich zuerkannt bekommen in einem Geldwert
welcher dem heutigen Stand entspricht/weil es verkauft war.
Alles meckern und beschimpfen zeugt von Ihrer `guten Erziehung` und cei 7 ani de acasa!
Schönen Gruß
W.F.
Alexander Kolo
schrieb am 13.10.2007, 18:14 Uhr (am 13.10.2007, 18:22 Uhr geändert).
Ich glaube, lieber Herr Wilhelm, Sie haben die Beiträge nicht sorgfältig gelesen... Die Bemerkung mit den 7 Jahren fand ich nicht in Ordnung. Denn: über wen, bzw. über was wurde hier Kritik geübt? Nichts für ungut... Freundliche Grüße!
Wilhelm
schrieb am 14.10.2007, 03:28 Uhr
Lieber Herr Kolo,
ich habe die ´Kritik´ gelesen. Aber ich habe dabei auch die
´schönen´Beschuldigungen gelesen. Anstatt sich zu gestehen, daß man etwas Wichtiges im Leben vernachlässigt hat, beschimpft man die Anderen, die sich darum gekümmert haben.
-So mancher fasst sich an den Kopf und greift dabei ins Leere!
Ich mache nur den Unterschied zwischen Kritik und Beschimpfungen.
Mit freundlichem Gruß.
W.F.
Karo
schrieb am 14.10.2007, 20:21 Uhr
Hallo, Hr. Wilhelm,

Sie klingen ja sehr betroffen, anders kann ich mir Ihre Kommentare und Beleidigungen sonst gar nicht erklären - und die gehen ja ziemlich weit an der Sache vorbei, oder nicht?!
Vielleicht möchten Sie zur Erklärung Ihre "Geschichte" beisteuern??? Ich vermute da eine interessante Grundlage für eine ...Diskussion.
Eine gewisse Ehrlichkeit und Offenheit seitens des "Onkels" in der Sache hätten doch schon genügt- oder können Sie mir auch dafür Erklärungen liefern?


Also, nur zu!
Wilhelm
schrieb am 15.10.2007, 19:00 Uhr
Hallo Fr. Karo, was meinen Sie mit der Bemerkung, das geht
an der Sache vorbei?
Wenn ich eine Vernünftige Antwort darauf bekomme, dann bekommen Sie auch meine Erfolgsgeschichte mit der Entschädigung.
In der Tat, der Onkel hätte das Problem mit der rumänischen Entschädigung mit den Verwanten besprechen sollen, wenn diese das nicht gewusst haben, was ich bezweifle.
Mit freundlichem Gruß
W.F.
Wilhelm
schrieb am 17.10.2007, 08:41 Uhr
Hallo Fr. Karo und Hr. Kolo, seid Ihr verstummt?
Ich warte auf Ihre kritischen Komentare.
Wenn alle Menschen dieselben Ansichten hätten, wäre es doch recht langweilig, oder?
Freundliche Grüße und schönen Mittwoch!
Karo
schrieb am 18.10.2007, 12:04 Uhr
Hallo, Hr. Wilhelm,

verstummt bin ich sicher nicht, bloß abgehalten worden durch die Tatsache, daß ich auch noch einer Arbeit nachgehe.
Keine Ahnung , wie Sie meinen "Bericht" gelesen haben, ich dachte, die Schilderung wäre deutlich genug (und nebenbei gesagt - das Wort "Verbrecher" haben Sie benutzt, nicht ich).
Nun, ich werde trotzdem versuchen, noch etwas deutlicher zu werden.
Ja, wir wußten selbstverständlich von dem Gesetz. Und:
Nein, wir haben seinerzeit diesen Antrag nicht gestellt.
Die Gründe hierfür werde ich hier nicht erläutern, die stehen auf einem anderen Blatt und ganz sicher hier nicht zur Debatte! Dazu bloß noch eine Bemerkung: damals lebte mein Vater noch.
Hat denn in der Zwischenzeit eine moralische Werte-Umwandlung stattgefunden? Denn wenn wir tatsächlich etwas "verschlafen" haben, kann`s nur sowas gewesen sein.
Der Mensch hier hätte sicher nie den Mut aufgebracht, das zu tun, was er getan hat, als mein Vater noch lebte.
Wie viele Arten der Demütigung gibt es denn?
Indem ich die Familie meines Bruders leugne, leugne ich doch auch dessen Existenz!?
Und wenn eine Regierung (bzw. die ausführenden Ämter) sowas
akzeptiert, ja geradezu fördert, heißt das noch sehr lange nicht, daß er (der Onkel) damit rechtens gehandelt hat.
Übrigens, zu Ihrer Info: der Gesetzgeber hier sieht das völlig anders, es gibt sehr wohl eine Erbfolge - aber das tut hier auch nichts zur Sache, das weiß ich selber.
In unserem Fall hat doch tatsächlich eine doppelte Enteignung stattgefunden, wobei die zweite schon an Diebstahl grenzt.
Wie schon gesagt, es hätte bloß ein paar deutlicher, ehrlicher Worte bedurft - aus unserer Sicht.
Aus seiner Sicht -???-

Trotzdem kann ich Ihnen versichern, daß ich nicht ins Leere
greifen muß, wenn ich mir an den Kopf fasse - was ich ehrlich gesagt, nicht mehr oft tue. Wozu denn auch??
Dieser Mensch ist es doch gar nicht mehr wert, daß man ihn in der "Liste" der Familienangehörigen führt.
Für ihn und seinesgleichen kann ich nur noch Verachtung empfinden. Niemals werde ich das verstehen oder gar akzeptieren. Da ich selber (erwachsene) Kinder habe, tue ich mich erst recht schwer - Was würde ich meinen Kindern mit so einer Handlung aufladen???
Noch eins: daß ich nie in der Lage sein werde, völlig sachlich über diese Geschichte zu reden (bzw. schreiben), ist, glaube ich, normal und verständlich.
Wenn Sie dazu noch was sagen möchten, so würde mich das freuen - vorausgesetzt, Sie unterlassen dabei solche Bemerkungen wie anfangs.

Grüße an Sie und alle, die (noch) dabei sind.
Bis bald?

Karo







Wilhelm
schrieb am 18.10.2007, 20:59 Uhr
Hallo Fr. Karo,

Nun, eine Antwort auf -das geht an der Sache vorbei habe ich nicht erhalten.
Und zu Ihrer Info: der Gesetzgeber sieht das anders -wie anders?
Ich habe alles was in Verbindung zu Legea 10 erschienen ist im Internet runtergeladen. In letzter Zeit bin ich in Rente und habe Zeit alles nachzulesen. Dazu hat mich mein Anwalt von R. ständig weiter informiert.
Darum glaube ich kaum, daß Sie mir was neues in dieser Hinsicht bringen können. Zumal Sie ja zugeben, daß Sie von der Sache gewusst haben, aber nichts unternommen haben. Also
kein Interesse daran, bedeutet auch kein Info-interesse. Oder irre ich mich?
Die Ämter haben das akzeptiert. Was akz.? Es sind über 200 -tausende Personen welche Ansprüche auf Entschädigung haben.
Und sie verlangen, daß diese Ämter sich extra um Sie kümmern! Wenn ich diesen Spruch mit -am Kopf fassen.. geschrieben habe, so habe ich Sie beleidigt. Nun, ich bitte um Entschuldigung, aber nur darum weil Sie zugeben, daß Sie nie in der Lage sein werden Sachlich über diese Gesch. zu reden.

Schönen Gruß
W.
Wilhelm
schrieb am 18.10.2007, 21:35 Uhr
Nochmal Fr. Karo,
ich rate Ihnen, vergessen Sie lieber das `Thema`, es ist besser für Sie. Sonst machen Sie sich umsonst viel Ärger und das hilft aber nichts.
Würde mich freuen, über andere Themen zu diskutieren. Z.B.:
Geschichte -bzw. Anfang der bekannten G. der Menschheit.
Religion, Esoterik, Philosophie,Technik, Energieprobleme heute, etc.
Wenn ich vielleicht etwas Neues über diese Themen erfahren könnte oder Erfahrungen weiter geben könnte. Würde mich sehr freuen.
Freundlichen Gruß
W.
tschik
schrieb am 18.10.2007, 23:12 Uhr (am 18.10.2007, 23:14 Uhr geändert).
Hallo Fr. Karo,
stellen Sie sich vor, Sie hätten den Antrag gestellt und Ihre Immobilie bekommen. Ein Jahr später wollen Sie verkaufen und müssen feststellen, dass das Erbstück schon verkauft ist uzw. vom Onkel der Sie heimlich aus dem Grundbuch streicht, sich selber eintragen läßt und verkauft. Sie ziehen vor Gericht und bekommen Recht. Der Onkel erhebt Einspruch und kriegt Recht. Sie gehen nach Alba Iulia und kriegen nicht Recht.
Dies ist kein Märchen sondern eine ware Geschichte.
Im korrupten Rumänien sind Recht haben und Recht kriegen zwei verschiedene Dinge.
Wilhelm hat Recht. Vergessen Sie es.
Wanderer
schrieb am 20.10.2007, 23:17 Uhr
Hallo Frau Karo,

Es ist so:Auf einem Familienerbe haftet ein Fluch und der es sich ungerecht aneignet der wird kein Glück daran haben,früher oder später wird die Strafe kommen,so auch ihrem Onkel.Zuletzt siegt die Gerechtigkeit.
Man soll gerecht sein,was einem nicht gehört von dem soll man die Hand lassen.

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