Geographische Kuriositäten

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kranich
schrieb am 28.08.2012, 06:38 Uhr (am 28.08.2012, 06:52 Uhr geändert).
Das Beispiel der Aussetzung des Nilbarsches in den Victoriasee ist nur eines von vielen, wo der Mensch ins Ökosystem einer Region - bewusst oder unbewusst - eingegriffen hat und dieses nicht selten zum Kollaps geführt hat. Im Folgenden sollen noch einige Beispiele ähnlicher Art aufgeführt werden:

1. Die Wildziegen von Galapagos

Seefahrer - darunter auch solche mit räuberischen Absichten... - sollen u.a. auch auf den Galapagos-Inseln Ziegen ausgesetzt haben, um sie bei zukünftigen Landungen als Nahrungsreserven abschießen zu können. Die hatten in den meisten Fällen in der neuen Heimat keine natürlichen Feinde, sodass sie sich explosionsartig vermehrten. Auf diesem Archipel soll ihre Zahl auf bis auf 400.000 angestiegen sein. Dadurch wurde der Lebensraum der dortigen Schildkröten - aber auch der von Vögeln und Insekten - stark bedroht.

Das Fehlen eines ausgebauten Verkehrssystems - in Kombination mit dem abschüssigen und auch sonst sehr schwer passierbaren Geländes - machte eine klassische Jagd auf die Meckerer unmöglich.
Erst der Einsatz sogenannter Judasziegen führte zum angestrebten Erfolg. Es handelte sich um Vierbeiner, die in Siebenbürgen auch noch den Beinamen Stalinkühe... trugen. Sie waren mit Peilsendern und speziellen Markierungen an Fell und Hörnern ausgestattet und wurden irgendwo in der Wildnis ausgesetzt.

Da die Ziege ein Herdentier ist, versuchten diese Exemplare auf schnellstem Weg sich der ersten Gruppe ihrer Artgenossen anzuschließen. Der Rest braucht wohl nicht mehr erklärt werden... War der erste Auftrag erledigt, folgte der zweite.

Auf diese Art wurde die Hauptinsel Isabela schon von den Plagegeistern befreit, andere Inseln sollen folgen.

P.S. Ähnlich wird mit Judasfüchsen auf Tasmanien vorgegangen, um die dort nur noch sporadisch vorhandenen Beuteltiere vor dem Aussterben zu schützen.
kranich
schrieb am 28.08.2012, 06:55 Uhr
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Quelle: blog.politburo.com
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kranich
schrieb am 28.08.2012, 07:01 Uhr
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Ihr Lebensraum war - und ist z.T.- bedroht
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(Quelle: fokus.de)
kranich
schrieb am 28.08.2012, 07:03 Uhr
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"Stalinkühe" in Siebenbürgen
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kranich
schrieb am 28.08.2012, 07:05 Uhr
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...und in Deutschland (Quelle: article.wn.com)
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kranich
schrieb am 29.08.2012, 05:45 Uhr (am 29.08.2012, 06:03 Uhr geändert).
Die Aga-Kröte

1935 wurden 110 Exemplare dieses riesigen Amphibienlurches aus Venezuela nach Nordaustralien eingeführt, um die Maikäferlarven von den Zuckerrohrplantagen zu vertilgen. Seltsam war dabei, dass Ähnliches schon davor auf Jamaika und Barbados versucht wurde, ohne jedoch den erwünschten Erfolg zu verzeichnen. Doch, wer ist dieses Monster, wie es oft bezeichnet wird, eigentlich?

Die Kröte ist im nördlichen Teil von Südamerika sowie in Mittelamerika beheimatet. Dort jedoch kann sie nicht "wuchern", weil sie zahlreiche Fressfeinde hat (Breitschnauzenkaimane, Schlangen, Ibisse und besonders Parasiten), sodass man annimmt, dass weniger als ein Prozent ihres Nachwuchses das Erwachsenenstadium erreicht. Ihre maximale Länge beträgt 22 cm - bei einem Gewicht von über einem Kilogramm. Sie kann 10-15 Jahre alt werden - in Gefangenschaft bis 20 Jahre.

In Australien angelangt und ausgesetzt, machte sich der neue Gast über fast alles her, nicht aber über das für ihn vorgesehene Ziel. Das Fehlen der natürlichen Fressfeinde erlaubte innerhalb weniger Jahre eine enorme Vermehrung - begleitet von einer genauso schnellen Ausbreitung des Populationsgebietes.

Neben der Dezimierung einheimischer Tierarten, die nun neu auf seinem Speiseplan auftauchten, trug der Eindringling auch durch verspeist werden zur Vernichtung zahlreicher Schlangen und Krokodilen bei, schließlich ist er doch giftig...

Um das Ausmaß dieser erneuten Katastrophe in Australien in Grenzen zu halten, wurden verschiedene Methoden ausprobiert: Einsatz von Schlagstöcken, Gewehren oder Aufrufe bei lokalen Festen, den Feind einzufangen und ihn durch Einfrieren zum Ableben zu bewegen. Gebracht hat es wenig.

In letzter Zeit scheint ein neues Vorgehen von Erfolg gekrönt zu sein: An Tümpeln, in denen die Frösche ihren Nachwuchs zur Welt bringen, wird Katzenfutter ausgesetzt. Dieses zieht einheimische fleischfressende Ameisen an. Die siedeln sich dann dort zuhauf an und überfallen die sich ans Ufer bewegenden Kaulquappen. Das Projekt ist allerdings noch im Anfangsstadium, also können noch keine konkreten Prognosen gestellt werden.

kranich
schrieb am 29.08.2012, 05:50 Uhr (am 29.08.2012, 05:51 Uhr geändert).
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Verbreitungsgebiete der Aga-Kröte: Mit Blau "die erste", mit Rot "die zweite" Heimat (Quelle: Wikipedia)
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kranich
schrieb am 29.08.2012, 05:52 Uhr
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Junges Tier (Quelle: Wikipedia)
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kranich
schrieb am 29.08.2012, 05:55 Uhr (am 29.08.2012, 05:55 Uhr geändert).
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Erwachsenes Tier: (Quelle: zeit.de)
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kranich
schrieb am 29.08.2012, 05:57 Uhr (am 29.08.2012, 06:02 Uhr geändert).
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Aga Kröte auf Beutefang (nach spiegel.de)
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kranich
schrieb am 29.08.2012, 06:01 Uhr
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Entschlossener Blick... (nach spiegel.de)
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seberg
schrieb am 29.08.2012, 07:01 Uhr
Selbstbildnis des geographischen Kuriositätenhändlers?
kranich
schrieb am 29.08.2012, 10:30 Uhr
Man sehe dazu unsere Beiträge: Quo vadis Europa vom 13.08.12 05.40 Uhr (Seite 87) und
Urlaubserlebnisse vom 23.08.12 19.36 Uhr (Seite 50)
kranich
schrieb am 29.08.2012, 10:47 Uhr (am 29.08.2012, 10:48 Uhr geändert).
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Ameisen greifen an (nach 20min.ch)
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kranich
schrieb am 29.08.2012, 10:51 Uhr
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Froschkönig seberg bei der Arbeit...
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