Auswandern

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Atibini
schrieb am 23.01.2008, 01:48 Uhr
misiro schrieb: So ist das die echten Sachsen gibt es nicht so oft wie ich dachte, die meisten sind möchte gern Deutsche.

All das was ich schrieb gibt es in unseren alten Heimatdörfern noch, also vergesst nicht wo ihr herkommt, ihr aroganten Sachsen!!!


Hallo misiro,

ich denke es ist nicht angebracht die Sachsen hier zu beleidigen. Denn schließlich bist du ja auch einer, oder sehe ich das falsch? Die Entscheidung wo jemand leben möchte muß doch wohl ihm selbst überlassen werden. Du kannst doch nicht erwarten, dass jetzt alle Sachsen zurück nach Rumänien rennen, nachdem sie sich hier in D etwas aufgebaut haben. Wenn du das tun möchtest ist das deine freie Entscheidung, die du jedem anderen auch selbst überlassen solltest.

Also, GUTE REISE!
misiro
schrieb am 23.01.2008, 17:10 Uhr

Hallo,
das ist meine Meinung, es gibt sehr viele die vergessen wie sie früher gelebt haben.

Ob jemand zurück möchte sollte jeder entscheiden, aber so tun als währe Siebenbürgen ein fremdes Land fnde ich persönlich falsch.

Also vergesst nicht woher ihr ( alle ) kommt.

misiro
Albanezul
schrieb am 23.01.2008, 17:50 Uhr (am 23.01.2008, 17:50 Uhr geändert).
Misch 39 schrieb:
So wie man auch Deutschland (vor der Auswanderung) mit andern Augen und nur rosig gesehen hat, während die Realität anders aussieht.


Mich würde in diesem Zusammenhang mal interessieren, wie man denn Deutschland gesehen hat (vor der Auswanderung), was die Gründe für diese Sichtweise waren, und welche Dinge so eingetreten sind, wie man es sich erhofft hat und welche nicht. Natürlich ist das individuell verschieden zu bewerten, aber Sie schreiben ja, "wie man".
Gruss eines Auswanderers (auch wenn nur direkt hinter der deutschen Grenze ist ;-)))
seberg
schrieb am 23.01.2008, 22:05 Uhr
Hallo Albanezul, eine Antwort auf deine Frage findest du vielleicht in der, wie ich meine, differenzierten Analyse von The history of Igor auf der Kommentarseite zu dem Hauzenberger-Artikel (Kommentar 31 vom 6.Januar, möglicherweise ist er dir damals wegen des Zoffs mit Rio entgangen).

Ich denke auch, dass das „Sehen“ und die “Sichtweise“, also das Bild, das „man“ sich in Rumänien von Deutschland machte, gar nicht so präzise, klar und bewusst sein musste, um trotzdem einer enormen Sogwirkung ausgesetzt zu sein.

Im Gegenteil, je weniger klar das Bild, desto mehr Raum für Phantasie und Idealvorstellungen, die sich im Laufe der Geschichte bei den SBS entwickelt hatten. Irgendwie war wohl (fast) jedem klar, dass man gar nicht viel falsch machen konnte, wenn man auswandert – auch ohne genaue Informationen über Land und Leben in der BRD. Es genügte die Vorstellung: hier (in Rumänien) ist es schlecht, dort ist es gut, also der simple Orient-Okzident-Gegensatz (der ja auch heute noch sogar bei vielen Rumänen wirksam sein dürfte, aber vielleicht täusche ich mich da).

Wobei es sich bei den SBS im Wesentlichen wohl um unklare Vorstellungen über sprachlich-kulturelle, mentalitätsmäßige und nicht zuletzt materielle Unterschiede gehandelt haben dürfte.

Dass z.Z. hier im Forum oft über Enttäuschungen geredet/geschrieben wird, bleibt mehr oder weniger ein Rätsel: weder ist bekannt, wie verbreitet diese Enttäuschung unter den in Deutschland lebenden Sachsen ist und ob sie im Zunehmen oder Abnehmen begriffen ist, noch welches die genauen Gründe dafür sind (Nostalgie und allgemeines Heiweh-Gefühl schließe ich jetzt mal aus).

Wie gesagt: wer von Rumänien nach Deutschland auszuwanderte, verließ sich meist nur aufs Hörensagen und konnte trotzdem nicht viel falsch zu machen. Und, appropos: wer von Deutschland in die Schweiz auszuwandert, sollte sich vorher vielleicht schon etwas genauer darüber informieren, was er sich einhandelt.
Angel
schrieb am 24.01.2008, 09:21 Uhr
Moin misiro
mal langsam mit den "arroganten" Sachsen ... ich glaube in Neppendorf ist der einzige wirklich glückliche z.Zeit nur der Bulibaşa mit seiner Sippe ... er muss jetzt seine goldene Glucke mit den Kücken nicht mehr in Lehmhütten verstecken sondern in schönen Sachsenhäusern wo sie sich breit gemacht haben ... er wird nicht mehr verfolgt weil er "Cortorar" ist ... kann also ein ungezwungenes Leben führen ...
ich finde es sehr vermessen hier ernsthaft zu verlangen die Sachsen sollen zurück nach RO ... Sie sind schon viele Jahre hier in D ... stehen wirtschaftlich und sozial gut da ... und sollen jetzt nur aus ideologischen Gründen wieder ALLES aufgeben ? wieder neu anfangen ... sich wieder an neue Lebensformen gewöhnen ? mit Sicherheit werden manche von Heimweh geplagt ... aber nach dem "Alten" was aber nie mehr zurückkommt ... und das wissen auch Alle ... die Menschen haben sich alle im Laufe der Jahre verändert ... sowohl Rumäner wie auch die Sachsen ... und ein Zusammenleben in der Form der "alten Zeit" wird es nie mehr geben ....
nimm mal mich persönlich ... ich hab hier einen gut bezahlten Job ... ein schuldenfreies Haus , Auto etc. ... hab hier gute soziale Kontakte ... kann mein Sachsenbrauchtum sehr gut ausleben ... Sprache , Bräuche etc. .... nun soll ich zurück nach Ro ... müßte wieder rumänisch lernen ... müßte mir eine Existenz aufbauen ... müßte mir wieder ein neues soziales Netz aufbauen ... 1000 km von meiner Familie entfernt ... da ich mit Sicherheit die Einzige wär die nach RO zurück ... ja und Warum und vor allem für Was das Ganze ?! .... es geht mir doch gut hier und ich finde keinen einzigen vernünftigen Grund um wieder nach Ro zu ziehn ... nur weil ich dort geboren und aufgewachsen bin ist kein Grund ...
es wird natürlich Sachsen , Deutsche und auch andere Nationen geben die nach Ro ziehn ... Auswanderer gibt es in alle Herren Länder ... aber bestimmt nicht in der Form wie Du es gewissermaßen erwartest und forderst .....
L.G. Angel
Albanezul
schrieb am 24.01.2008, 11:25 Uhr
seberg schrieb: Hallo Albanezul,...
Und, appropos: wer von Deutschland in die Schweiz auszuwandert, sollte sich vorher vielleicht schon etwas genauer darüber informieren, was er sich einhandelt.


Danke für die Darstellung. Interessant, ist aber dennoch, worin denn nun eigentlich die Enttäuschungen in Deutschland liegen, wobei ich Heimweh sicherlich auch anders, aber als verstärkender Faktor bei der Wahrnehmung von Enttäuschungen, bewerten würde. Bei mir würde ich nicht von übergrossem Heimweh sprechen, auch wenn ich meine Eltern, Gewister und Freunde gerne öfter um mich hätte. Allerdings war es an meinem vormaligen Wohnort auch nicht anders, man gewöhnt sich daran.

Im Übrigen habe ich natürlich über die Schweiz kundig getan, und nach über einem Jahr hier hat sich das in etwa bestätigt, was ich mir vorher so vorgestellt habe aufgrund der Informationen, die es reichhaltig z.B. im Internet gibt. Und da ich mich hier sehr wohl fühle, ist es für mich auch gut so. Anfängliche Schwierigkeiten, wie das Verstehen der Mundart, sind schnell zu überwinden und wenn man den Schweizern nich andauernd versucht zu erzählen, was in Deutschland alles so viel besser ist, kommt man auch in Kontakt mit Ihnen.
Die Mentalitätsunterschiede zwischen der Nordwestschweiz und Baden Württemberg sind mitnichten so gross, wie es manche Schweizer gerne sehen, sprich wir sind uns (bei allen individuellen Faktoren, die man berücksichtigen muss) ähnlicher, als allgemein, vor allem in der Schweiz, angenommen. :)
Misch 39
schrieb am 24.01.2008, 13:18 Uhr (am 24.01.2008, 13:28 Uhr geändert).
Albanezul schrieb: Misch 39 schrieb:
So wie man auch Deutschland (vor der Auswanderung) mit andern Augen und nur rosig gesehen hat, während die Realität anders aussieht.


Mich würde in diesem Zusammenhang mal interessieren, wie man denn Deutschland gesehen hat (vor der Auswanderung), was die Gründe für diese Sichtweise waren, und welche Dinge so eingetreten sind, wie man es sich erhofft hat und welche nicht. Natürlich ist das individuell verschieden zubewerten, aber Sie schreiben ja, "wie man".
Gruss eines Auswanderers (auch wenn nur direkt hinter der deutschen Grenze ist ;-)))


Deutschland war in Rumänien für uns (oder für die meisten von uns) der Inbegriff von Tüchtigkeit, Ehrlichkeit, Ordnung, Qualität u.s.w., Tugenden welche auch uns Sachsen im Laufe der Geschichte geprägt haben. Es war ein idealisiertes Bild, im Kontrast zu dem Bild des Kommunismus. Gerade deshalb hat es bei manchen Landsleuten zu Enttäuschungen geführt, da die Wirklichkeit nicht immer mit dem Ideal übereinstimmt. Diese Enttäuschungen sind nicht nur am Arbeitsmarkt zu sehen; eigendlich war die große Arbeitslosigkeit in De auch uns in Rumänien bekannt und die meisten Leute (vorallem die ältere Generation) waren sich dessen bewusst und hatten sich darauf eingestellt, daß der Anfang schwer sein wird.
Meine Enttäuschung (und vielleicht auch anderer) ist anderer Natur, nämlich am Erscheinungsbild Deutschlands: viele Ausländer, multi-Kulti-Politik, mangelde Solidarität- und Gemeinschaftsinn, Lücken im Bildungssystem, sowie die Abneigung der Hiesingen uns gegenüber, die Rentenkürzungen und anders mehr. All diese Aspekte konnten wir in Rumänien nicht zur Kenntnis nehmen und deshalb sind bei Vielen die Erwartungen (wie man sie erhofft hatte und unserem Idealbild entsprachen)so nicht eingetroffen.
Freilich geht es uns besser wie in Rumänien und wir sollten zufrieden und dankbar sein, für daß, was der deutsche Staat für uns getan hat. Aber das Zufriedensein hängt nicht nur von persönlichen materiellen Dingen ab, sondern auch vom gesellschaftlichen - kulturellen Leben. Und dieses strahlt nicht die Wärme aus und das Zusammengehörigkeitsgefühl, das wir in Siebenbürgen gewohnt waren, weshalb viele Siebenbürger sich nicht (oder noch nicht) heimisch fühlen können.

Gruß
Albanezul
schrieb am 24.01.2008, 18:07 Uhr
Misch 39 schrieb: Albanezul schrieb: Misch 39 schrieb:
So wie man auch Deutschland (vor der Auswanderung) mit andern Augen und nur rosig gesehen hat, während die Realität anders aussieht.


Mich würde in diesem Zusammenhang mal interessieren, wie man denn Deutschland gesehen hat (vor der Auswanderung), was die Gründe für diese Sichtweise waren, und welche Dinge so eingetreten sind, wie man es sich erhofft hat und welche nicht. Natürlich ist das individuell verschieden zubewerten, aber Sie schreiben ja, "wie man".
Gruss eines Auswanderers (auch wenn nur direkt hinter der deutschen Grenze ist ;-)))


Deutschland war in Rumänien für uns (oder für die meisten von uns) der Inbegriff von Tüchtigkeit, Ehrlichkeit, Ordnung, Qualität u.s.w., Tugenden welche auch uns Sachsen im Laufe der Geschichte geprägt haben. Es war ein idealisiertes Bild, im Kontrast zu dem Bild des Kommunismus. Gerade deshalb hat es bei manchen Landsleuten zu Enttäuschungen geführt, da die Wirklichkeit nicht immer mit dem Ideal übereinstimmt. Diese Enttäuschungen sind nicht nur am Arbeitsmarkt zu sehen; eigendlich war die große Arbeitslosigkeit in De auch uns in Rumänien bekannt und die meisten Leute (vorallem die ältere Generation) waren sich dessen bewusst und hatten sich darauf eingestellt, daß der Anfang schwer sein wird.
Meine Enttäuschung (und vielleicht auch anderer) ist anderer Natur, nämlich am Erscheinungsbild Deutschlands: viele Ausländer, multi-Kulti-Politik, mangelde Solidarität- und Gemeinschaftsinn, Lücken im Bildungssystem, sowie die Abneigung der Hiesingen uns gegenüber, die Rentenkürzungen und anders mehr. All diese Aspekte konnten wir in Rumänien nicht zur Kenntnis nehmen und deshalb sind bei Vielen die Erwartungen (wie man sie erhofft hatte und unserem Idealbild entsprachen)so nicht eingetroffen.
Freilich geht es uns besser wie in Rumänien und wir sollten zufrieden und dankbar sein, für daß, was der deutsche Staat für uns getan hat. Aber das Zufriedensein hängt nicht nur von persönlichen materiellen Dingen ab, sondern auch vom gesellschaftlichen - kulturellen Leben. Und dieses strahlt nicht die Wärme aus und das Zusammengehörigkeitsgefühl, das wir in Siebenbürgen gewohnt waren, weshalb viele Siebenbürger sich nicht (oder noch nicht) heimisch fühlen können.

Gruß


Besten Dank für den Beitrag.
Es gäbe mehrere Punkte auf die ich eingehen möchte, aus zeitlichen Gründen erstmal eine Frage:

Wo genau sehen Sie sie die Bildungslücken im deutschen Schulsystem, dass sicher nicht ideal ist.

Sehen, mein Siebenbuerger Nachbar in meinem Heimatort sagte mir mal er sei nicht damit zufrieden, was seine Tochter lernt, das sei nicht ausreichend. Da die Tochter damals in die gleiche Schule ging, wie ich vormals, habe ich ihn drei vier Dinge aus dem Schulstoff der siebten Klasse gefragt. Antwort Fehlanzeige. Na ja, ich sagte ihm offen, dass es dann so toll um seine Bildung wohl auch nicht bestellt ist.
Aber zurück zur Frage, was empfinden Sie als Lückenhaft, bzw. was ist Ihnen besonders aufgefallen.

Was das Zusammengehörigkeitsgefühl angeht: Es ist natürlich klar, dass in einer Minderheitengesellschaft ein solches stärker ist. Es gibt es aber bei uns auch, sicher nicht in dem Masse und auch nicht "global", wir helfen uns (soweit ich es aufgrund der Distanz zum Heimatort noch kann) im Freundeskreis und in der Familie auch, wo es geht. Aber sicherlich ist das nicht vergleichbar, soll es auch nicht sein. Die Leute bei uns haben sich so eingewöhnt und leben damit, die einen besser, die anderen schlechter, ich kann allerdings auch nicht erkennen, dass im meinem näheren Umfeld in den anderen Ländern (westlich) ein grösserer Zusammenhalt herrscht (unter der Mehrheitsgesellschaft wohl gemeint).
Bis später
Gruss
Karel Will
schrieb am 31.01.2008, 20:21 Uhr
>All das was ich schrieb gibt es in unseren alten Heimatdörfern noch, also vergesst nicht wo ihr herkommt, ihr aroganten Sachsen!!!<
--------------------------------------------------------------
"Wenn der kleine Mann aufs hohe Ross...
dann ereicht ihn auch der Teufel nicht mehr!"

In Bayern mal gehört - trifft bei den Sachsen 100% zu...
Gruß
W. B.
misiro
schrieb am 31.01.2008, 21:28 Uhr
Hallo Richard,

Konkret werden??

Was möchtest Du denn lesen (Hören)?

Es gibt vieles was Zukunft hat.


misiro
misiro
schrieb am 31.01.2008, 21:29 Uhr
Karel Will schrieb: >All das was ich schrieb gibt es in unseren alten Heimatdörfern noch, also vergesst nicht wo ihr herkommt, ihr aroganten Sachsen!!!<
--------------------------------------------------------------
"Wenn der kleine Mann aufs hohe Ross...
dann ereicht ihn auch der Teufel nicht mehr!"

In Bayern mal gehört - trifft bei den Sachsen 100% zu...
Gruß
W. B.

Hi,
bin ganz deiner Meinung.
misiro
Henny
schrieb am 31.01.2008, 22:07 Uhr
misiro schrieb:
...es gibt sehr viele die vergessen wie sie früher gelebt haben.misiro


Hallo, ich glaub das ist das Problem an dem viele Sachsen knabbern. Wir können einfach nicht vergessen woher wir kommen und vor alledem wie es uns in der "Heimat" tatsächlich ergangen ist. Manch einer mag wohl ein sorgenfreies Leben geführt haben aber viele haben es nicht.

misiro schrieb: Ob jemand zurück möchte sollte jeder entscheiden, aber so tun als währe Siebenbürgen ein fremdes Land fnde ich persönlich falsch.
Also vergesst nicht woher ihr ( alle ) kommt.misiro


Der Rumäne sagt: cálátorului íi stá bine cu drumul. Also wer das Bedürfniss hat oder verspührt nach Siebenbürgen zurück zu gehen, steht es jedem frei zu gehen. Ich persönlich habe auch mit dem Gedanken gespielt denn für mich hat Deutschland nicht viel gutes übrig gehabt.
Ich finde es nur ein bischen scheinheilig über die Sachsen herzufallen, sie an ihre Wurzeln erinnern und sie praktisch mit Worten von hier vertreiben zu wollen. Das hatten wir nun schon mal. Kann nicht endlich mal Schluss sein?
Eine Frage sei noch gestattet wieso wird über die Sachsen geschimpft und hier geborene Deutsche verlassen Scharenweise das Land? Wo liegt da der Unterschied?
Sicher ist aber die Tatsache das Sachsen die in Siebenbürgen geboren sind, ihre Kindheit und die Jugend noch da erlebt und verlebt haben, werden immer wieder an die "Heimat" denken. Kinder die hier zu Lande aufgewachsen sind, haben überhaupt keinen Bezug zu Siebenbürgen und das ist vielleicht auch gut so denn nicht akzeptiert zu werden schmerzt manchmal mehr als Heimweh.
Gruß Henny.
robertop52
schrieb am 01.02.2008, 09:52 Uhr
Zu Thema Auswandern hier die Meinung eines in RO lebenden,der aber die Zustaende in Deutschland recht gut kennt:

In den Jahren des Kommunismus,in meiner Schulzeit in einer saechsischen Kleinstadt,war Auswandern in aller Munde.Egal ob waehrend der Bergausfluege,Fasching oder Kraenzchen oder Partys,war Auswandern ein heiss debatiertes Thema.Dann sprach man sehr viel vom Traum drueben zu sein,von den gluecklichen Kollegen die es geschafft haben.
Man traeumte mit offenen Augen vom "goldenen Drueben",waehrend die ins Land geschleusten "Bravo","Bunte"
"Stern" oder Groschenromane die Runde machten.
Information wie das Leben und die Menschen drueben waren gab es spaerlich,alles wurde als ideal und perfekt betrachtet.Das ist verstaendlich,nicht zu verschweigen dass das Leben in Deutschland in den 70-er oder 80-er Jahren
wirtschaftlich leichter war als heute.Und dazu die Meinungsfreiheit und Reisen in fremde Laender,welche uns vom Ceausescu Regime brutal verwehrt wurden.Und wenn auch im Leben in Deutschland es auch Unzulaenglichkeiten
gab,die wenigen uns besuchenden "Neudeutschen" verschwiegen
es voellig.Doch diese Einstellung gibt es auch heutzutage.

Dass manche jetzt mit dem Zurueckkommen nach RO liebaeugeln
verwundert mich nicht.Doch ob es auch dazu kommt,ist eine ganz andere Sache und es wird sicher in absehbarer Zeit zu keiner "Massenbewegung" zurueck nach Rumaenien kommen.Und der neuen Generation,schon in Deutschland geboren und dort aufgewachsen,der rumaenischen Sprache ueberhaupt oder wenig kundig,kann der Idealismus der Rueckkehr zu den Herkuenften ihrer Eltern nicht mehr in die Schuhe geschoben werden.
Obwohl RO,mit der Zeit vor der Wende nicht mehr zu vergleichen ist(Meinungsfreiheit,eine Vielfalt von Medien -
schriftliche und Fernsehen,Kabel und Digitalfernsehen mit Hunderten von Programmen,die Reisemoeglichkeiten -schrankenlos in jede Ecke der Welt zu gelangen,eine riesige Warenauswahl in zum westlichen Standard ausgeruesteten Supermaerkten,eine Vielfalt zu erwerbenden Autos ausser der Dacia u.v.m.)Natuerlich gibt es die schlechte wirtschaftliche Lage,weswegen genuegend Rumaenen schlechter leben als frueher.Es gibt die Neureichen,die Millionaere oder Milliardaere in Euro,aber auch eine sich
langsam doch entwickelnde Mittelklasse,die sich fuer rumaenische Verhaeltnisse allerhand leisten kann.
Und wenn jemand aus Deutschland kommend,hier in RO ein Business mit Intelligenz und Ausdauer aufbauen will,kann es zu Erfolg bringen,wenn es auch natuerlich nicht leicht ist.
Aber auch in Deutschland wuerde er es womoeglich
in vielen Faellen nicht leichter haben.
Bin auch der Meinung dass man ueber das taegliche Leben in RO waehrend eines begrenzten Urlaubs hier,wenige Einsichten haben kann.Wer doch kommen moechte,muesste seine Entscheidung aufgrund eines laengeren Aufenthaltes in RO treffen.Denn jetzt gibt es die Moeglichkeit mal auf Probe hierherzukommen um die Zustaende gruendlich zu erkunden.Denn diese Chance hatten ,die mit so vielen Idealen nach Deutschland auswandernden Sachsen, ja vor der Wende nicht !



getkiss
schrieb am 01.02.2008, 10:16 Uhr (am 01.02.2008, 10:18 Uhr geändert).
robertop52 schrieb: ....
Bin auch der Meinung dass man ueber das taegliche Leben in RO waehrend eines begrenzten Urlaubs hier,wenige Einsichten haben kann.Wer doch kommen moechte,muesste seine Entscheidung aufgrund eines laengeren Aufenthaltes in RO treffen.Denn jetzt gibt es die Moeglichkeit mal auf Probe hierherzukommen um die Zustaende gruendlich zu erkunden.Denn diese Chance hatten ,die mit so vielen Idealen nach Deutschland auswandernden Sachsen, ja vor der Wende nicht !




Chance? Bei den hinlänglich bekannten korrupten Rechtsverhältnissen?
Und wie stellen Sie sich dass vor?
Welcher Arbeitgeber gibt Ihnen diese Chance, länger als Ihr Recht ist, in Rumänien einen Urlaub einzulegen? Nicht einmal ich als Rentner, denke an sowas, wo doch die rumänische Regierung die EU-beschlüsse beharrlich ignoriert und z.Bsp. die Renten nur in "Lei" auszahlen möchte.
Lesen Sie mal hier die Beiträge von Mohora über die Prozesse bei dem E.Gerichtshof, wegen Rechtsbeugung der rumänischen Instanzen....
Wo wir doch denn rumänischen Spruch bestens kennen:
"Pana ajungi la Dumnezeu, te mananca sfintii.."
getkiss
schully
schrieb am 01.02.2008, 10:26 Uhr
@ misiro, Karel-Will und andere nostalgiker:
nennt uns die errungenschaften rumäniens, in den letzten 18 jahren, die uns zu einer auswanderung dorthin bewegen könnten.
servus

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