Protokoll zur Deportation

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lori
schrieb am 21.01.2008, 20:31 Uhr
Hallo Allerseits,

Am 29.11.2007 um 11.08h schrieb unser hochgeschätzte Fachmann Andrei Serban im Thread "Flucht der Sachsen aus Siebenbuergen" (Seite 12) ua. Folgendes, ich zitiere:

Die Deportierung hat die Sachsen getroffen. Da sie zu der Zeit rumaenische Buerger waren, traegt Rumaenien volle Verantwortung dafuer. Dass es aber von den Sowjets (System, Lori...) explizit verordnet wurde, kann man ruhig in dem Protokoll der Sitzung im Januar lesen. Oder meint jemand dass die rumaenische Regierung die Sowjets gebeten hat, ihr ein paar Arbeitslager in Sibirien zu vermieten?
(Ende des Zitats, ich füge hinzu:gemeint ist der Januar `45)

Frage: Besteht die Möglichkeit dieses Protokoll zu lesen? Mir ist das nicht bekannt!

Gruss
Lori
The history of Igor
schrieb am 21.01.2008, 23:50 Uhr
Da muss man wohl Hannelore Baier lesen...ehrlich gesagt, ich weiss es nicht.
lori
schrieb am 26.01.2008, 05:45 Uhr
Hallo Allerseits,

Kollege Igor,

deine Antwort ist so vielschichtig nichtssagend...Bei allem Respekt, muss man wegen eines Protokolls ein Buch lesen? Sollte es nicht nach 63 Jahren einfach im Internet abrufbar sein? Dem 2. Teil deiner Antwort entnehme ich, dass du "etwas weisst" aber es nicht einordnen kannst!

Sei es drum, man kann sich anscheinend nicht ausreichend informieren und das lässt Spekulationen Tür und Tor offen. Hier eine von mir:

Die Vertreter der tolerantesten Nation auf Erden, der Erbauer der Kreisdörfer, werden nie müde zu betonen, dass sie am humansten mit den Deutschen in Osteuropa umgegangen sind, u.a. weil sie sie nicht vertrieben haben!Diese Tatsache plappern gerne auch siebenbürgisch-sächsische Hochkaräter nach. Es stellt sich jedoch die Frage ob die rumänischen Entscheidungsträger als sie den Braten rochen(Ausgang des Krieges)doch nicht sich sehr wohl bewusst waren, dass die damalige Sowjetunion auf einer Kriegsreparation bestehen wird. Und dies hatte zur Folge, dass man die Rumäniendeutschen nicht vertrieb sondern sie als Verhandlungsmasse gegenüber der SU bewahrte. Ich empfinde es als normal, dass man dann nicht die eigenen Leute(Rumänen) wegschickte. Das Gutmenschentum und der berühmte sowjetische Druck(wonach die rumänischen Entscheidungsträger keine andere Wahl gehabt haben)sind unter diesen Aspekten sehr relativ!

Gruss
Lori
Dolfi11
schrieb am 26.01.2008, 15:35 Uhr (am 26.01.2008, 15:36 Uhr geändert).
Ich glaube nicht, das irgend einer irgend etwas "gerochen" hat, um die "Waffen" gegen die Deutschen zu wenden...

Vielmehr war der Zeitpunkt für die Kommunisten ideal zu Putschen, die Kommunisten hätten - denke ich - auch ohne Krieg, früher oder später, versucht an die Macht zu kommen, egal mit welchen Mitteln...

Dolfi
The history of Igor
schrieb am 26.01.2008, 21:00 Uhr
Ich denke Hannelore Baier's Publikationen (in Form von Artikeln...) koennte Aufschluss geben, da sie sich mit dem Thema beschaeftigt hat. Ob ich was weiss? Nur das was ich der Sekundaerliteratur entnehmen kann.

Ich schliesse mich der Antwort Dolfi's an, wobei man auch die Tatsache in Betracht ziehen muss, dass die kommunistische Partei in Rumaenien doch sehr schwach war (nicht nur im Vergleich mit anderen zukuenftigen kommunistischen Staaten, sondern auch im Vergleich mit Parteien innerhalb Rumaeniens).
Dolfi11
schrieb am 27.01.2008, 09:56 Uhr (am 27.01.2008, 09:59 Uhr geändert).
Ich schliesse mich der Antwort Dolfi's an, wobei man auch die Tatsache in Betracht ziehen muss, dass die kommunistische Partei in Rumaenien doch sehr schwach war (nicht nur im Vergleich mit anderen zukuenftigen kommunistischen Staaten, sondern auch im Vergleich mit Parteien innerhalb Rumaeniens).


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Absolut richtig, nur waren die anderen Parteien nicht Fanatisch/Skrupellos oder auch arm genug, um den Putsch zu wagen...

Schönen Gruß

Dolfi
rio
schrieb am 27.01.2008, 10:33 Uhr (am 27.01.2008, 10:38 Uhr geändert).
Ja schönen Sonntagmorgen an alle.
Aber haben damals tatsächlich die Kommunisten "geputscht" wenn sie doch so armselig dran waren? Womit denn? Mit Sensen und Schusterhämmern? Hat nicht vielmehr damals der König den Wechsel von den Nazis zu den Sowjets vollzogen? Das Kabinett Groza, welches ja auch noch kein rein kommunistisches war, kam doch erst später, oder?
Und sind die Kommunisten nicht erst durch die Sowjets an die Macht gelangt?
lori
schrieb am 27.01.2008, 12:20 Uhr
Hallo Allerseits,

Rio hat Recht- nicht immer an die Mär mit den Kommunisten glauben!

Kollege History, ich kannte Dich als recht kompetenten Schreiber... diesmal liegst Du daneben.

Im Gremium, dass am 4. Januar die Depurtation beschloss, spielten die Kommunisten eine sehr schwache oder gar keine Rolle- allerdings müsste ich nochmals in Kroners Broschüren nachlesen. Die genauen Zahlen habe ich vergessen, aber es waren wenn ich mich recht entsinne 0- 2 Leute Mitglieder der RKP, die im Gremium sassen!

Schönen Sonntag noch!

Gruss
Lori
The history of Igor
schrieb am 28.01.2008, 12:27 Uhr
Lori, ich glaube ausnahmsweise liegen unsere Meinungen gar nicht so weit auseinander. Die Kommunisten waren recht schwach, sowohl waehrend der Deportation als auch im allgemeinen politischen Umfeld in der unmittelbaren Nachkriegszeit in Rumaenien. Dolfi's Beitrag habe ich als Kommentar zur Machtuebernahme verstanden. Als solches kann ich ihm nur zustimmen.

Gruss.
Dolfi11
schrieb am 28.01.2008, 13:34 Uhr
The history of Igor schrieb: Lori, ich glaube ausnahmsweise liegen unsere Meinungen gar nicht so weit auseinander. Die Kommunisten waren recht schwach, sowohl waehrend der Deportation als auch im allgemeinen politischen Umfeld in der unmittelbaren Nachkriegszeit in Rumaenien. Dolfi's Beitrag habe ich als Kommentar zur Machtuebernahme verstanden. Als solches kann ich ihm nur zustimmen.

Gruss.




Richtig !

Danke...
rio
schrieb am 28.01.2008, 19:44 Uhr (am 28.01.2008, 19:49 Uhr geändert).
Was ist richtig? dass die Kommunisten, dieses armselige Lumpenproletariat, nie geputscht haben, weil sie in tausend Jahren keinen Putsch hätten durchziehen können, ohne die sowjetischen tawarischtsch. Sie haben nicht geputscht, sie sind an die Macht gepusht worden. Wären die Russen nicht gewesen, wäre sicher alles anders gekommen, da hätten die SBSachsen nie auswandern brauchen. Die Sowjets mit ihrer Bolschewikenideologie haben die Zukunft ganz Osteuropas verpfuscht.
lori
schrieb am 28.01.2008, 20:32 Uhr
The history of Igor schrieb: Lori, ich glaube ausnahmsweise liegen unsere Meinungen gar nicht so weit auseinander. Die Kommunisten waren recht schwach, sowohl waehrend der Deportation als auch im allgemeinen politischen Umfeld in der unmittelbaren Nachkriegszeit in Rumaenien. Dolfi's Beitrag habe ich als Kommentar zur Machtuebernahme verstanden. Als solches kann ich ihm nur zustimmen.

Gruss.


Hallo Allerseits,

Bei allem Respekt, wir sprechen hier von einem Protokoll, welches die Deportation der sbS besiegelte. Konjunktivaussagen a la Dolfi(hätte ,wenn und aber...) spielen keine Rolle. Die Machtübernahme ist bzgl. dieses Themas auch eher zweitrangig!

In diesem Thread will ich denjenigen entgegentreten die die Deportation als systembedingt ansehen(die Mär von den Kommunisten die die Sachsen ins Verderbniss schickten)und zweitens hat mich der Kollege Andrei mit seiner Aussage(siehe 1. Beitrag) total überrascht!Meine jahrelange Neugierde spielt auch eine Rolle! Alles andere kann, aber muss nicht in diesem Thread diskutiert werden!

servus
The history of Igor
schrieb am 28.01.2008, 20:32 Uhr
rio schrieb: Wären die Russen nicht gewesen, wäre sicher alles anders gekommen, da hätten die SBSachsen nie auswandern brauchen. Die Sowjets mit ihrer Bolschewikenideologie haben die Zukunft ganz Osteuropas verpfuscht.

Ahistorischer geht's kaum. Die Geschichte Rumaeniens, Osteuropas, der SbS, der Deutschen usw faengt nicht im Januar '45 an. Kann man denn wirklich nicht versuchen das Jahr '45 mit ein kleines bisschen Kontext zu versehen? Erst dann kann man wirklich ernsthaft die Deportation der Sachsen diskutieren.

Im Uebrigen ware man auch besser bedient die "Bolschewikenideologie" nicht als sowjet-russische Erfindung darzustellen, sondern eben als europaeisches Produkt (u.a. mit deutschen Vordenkern!) zu verstehen und erkennen.
rio
schrieb am 28.01.2008, 21:03 Uhr (am 28.01.2008, 21:08 Uhr geändert).
Na sicher fängt die Geschichte nicht 1945 an, inzwischen habe ich das auch als vollkommen Ahistorischer kapiert, aber da gab's einen Scheidepunkt, eine Weichenstellung für die Länder welche unter sowjetischer Besatzung standen. Und hätten die Sowjets in diesen Ländern nicht überall den Kommunismus installiert, sondern sie souverän ihren Weg wählen lassen, dann adieu Lumpenkommunismus! Denn was anderes hat sich in Rumänien zumindest, kaum abgespielt. Und der Bolschewismus ist eine rein sowjetische Erfindung, kein Marx und Engels, keine Luxemburg und Liebbknecht hat den Bolschewismus gekannt, geschweige denn "vorgedacht". Oder ist das vielleicht schon wieder ahistorisch? dann bitte ich um Entschuldigung!
lori
schrieb am 28.01.2008, 21:09 Uhr
Hallo rio,
hätte der Kollege Igor nichts eingewendet, hätte ich es gemacht! Da sind die Pferde mit Dir durchgebrannt- D trägt die grösste Schuld an den Geschehnissen!Völlig inakzeptabel was Du geschrieben hast.

Gruss
Lori

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