Pali - Kultur - Sucht

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Johann
schrieb am 07.01.2011, 19:10 Uhr (am 07.01.2011, 19:12 Uhr geändert).
@gehage

Was du zu Schnaps gesagt hast, kann ich nur unterstreichen.
Mit ging es nur darum, darauf hinzuweisen, dass "in der Regel" "ållerloapali" und Obstler gebrannt wurde.
Dass die Qualität von sehr gut bis zu drei Männer Schnaps ging, sollte man ehrlicherweise auch sagen.
Auf was wir bei der Erstellung der Maische geachtet haben, habe ich schon geschildert.
Wenn ich Zeit habe, werde ich auch mal auf das wichtigste beim Brennvorgang hinweisen.

"da du auch den wein ansprichst, war es bei uns( NICHT aber bei allen, aber bei denen die wert drauf legten und den eigenen " wēinjgert" hatten) schon auch so, dass wir sorten weine hatten. sprich, riesling, muskat, gutedel, nova usw... diejenigen die die trauben aus dem "aprozar" kauften, mischten natürlich meistens alles zusammen. es gab auch solche."

Aus welchem Dorf kommst du?
Reiner Nova war überall vorhanden, aber einen reinen gutedel habe ich nie getrunken.
Wer hatte damals einen eigenen " wēinjgert"?
Ich spreche hier von der kommunistischen Zeit (1960-1990, nach Abschluss der Kollektivierung ca.1960).

"diejenigen die die trauben aus dem "aprozar" kauften, mischten natürlich meistens alles zusammen. es gab auch solche."

In der Hermannstädter Gegend waren doch die meisten auf Trauben vom aprozar oder von Moldauern oder Olteniern angewiesen.
sibihans
schrieb am 07.01.2011, 19:58 Uhr
Wer hatte damals einen eigenen " wēinjgert"?


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Das ist eine ältere Aufnahme, wo man die Weingärten sehen kann, in den Gärten der Leute. Fast alle hatten ein weinig Weingarten zwischen 1000 und 2000 Reben, je nach Größe des Gartens. Dann gab es noch von dem Kollektiv Weingarten zum bearbeiten für die Hälfte.Wir hatten 1200 Reben Neuburger im Garten.Von der Kollektiv hatten wir Weingarten für die Hälfte zum bearbeiten.Da war Gutedel und Risling. Nova hatte man nur im Hof als Beschattung.


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Das Bild ist eine neuere Aufnahme. Da sind keine Weingärten mehr zu sehen.
Landler (Moderator)
schrieb am 07.01.2011, 22:57 Uhr (am 07.01.2011, 22:58 Uhr geändert).
Wer hatte damals einen eigenen "Wēinjgert"?

Kam wohl auf die Region/Gegend an. Im Unterwald bspw. in Großpold waren es viele.
Fahren Sie mit der Maus über die Box um die Vorschau anzuzeigen.
Aussicht in den Garten des Haus und Hofes Nr.436
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Johann
schrieb am 08.01.2011, 01:01 Uhr
Großpold, Kleinschelken ...

Denke, dass eine Hand ausreicht, um die Dörfer aufzuzählen, in denen die meisten Menschen 1000-2000 Weinreben im Garten während der kommunistischen Zeit hatten.

gehage
schrieb am 08.01.2011, 13:50 Uhr (am 08.01.2011, 13:50 Uhr geändert).
@johann zitat: "In der Hermannstädter Gegend waren doch die meisten auf Trauben vom aprozar oder von Moldauern oder Olteniern angewiesen. "

das würde ich so pauschal nicht sagen. denken sie an klein/großscheuern, großau, großpold und das unterwälder land. seiden und die ganze gegend will ich erst gar nicht ansprechen. wie es in reussen, stolzenburg usw. war, weiß ich nicht.

nichts für ungut...
grumpes
schrieb am 08.01.2011, 16:58 Uhr (am 08.01.2011, 17:04 Uhr geändert).
Eine Antwort in Richtung "Grappa" war ich noch schuldig.
Habe mich nochmal mit dem "Italiano" aus der Toscana unterhalten :
Grundsätzlich ist Grappa ein Nebenprodukt aus der Weinherstellung. Tresterbrand. Der Grappa aus Chardonnay Wein ist eher eine Regionale Besonderheit aus der Toscana und dürfte sich eigentlich nicht Grappa nennen sondern Weinbrand.
Aus welcher Traube Grappa hergestellt wird ist eigentlich Geschmacksache und kann richtig teuer werden:
www.superiore.de/index.php?sid=4aad031f835252f6f836587fd3171327&cl=alist&pgNr=12&cnid=3e65fcd1dc8f4
Gruß
grumpes
P.S. Hier noch ein Link über die Weinbaugebiete Rumäniens. International konnte der Wein aus Rumänien noch nicht richtig vermarktet werden :
www.ps-wein.de/wein_info/laender_regionen/rumaenien/rumaenien.htm
grumpes
schrieb am 08.01.2011, 17:24 Uhr (am 08.01.2011, 17:39 Uhr geändert).
Um dem Titel dieses Threads gerecht zu werden:Die Sucht wurde ja auch angesprochen.Muß nicht immer Alkohol sein.
www.youtube.com/watch?v=QmlQbU0xgWM
...... so wie dieser Reiseführer aus Jamaica.
Gruß
grumpes
Mynona
schrieb am 08.01.2011, 17:35 Uhr
@grumpes,zu geil,da ist Kiffen ja ein Teil der Religion.
grumpes
schrieb am 08.01.2011, 17:47 Uhr (am 08.01.2011, 17:58 Uhr geändert).
@Mynona,
die Meinungen über dieses "Zeug" sind sehr gespalten. Ich kenne Hanf noch aus meiner Kindheit.War eine wichtige Pflanze für unsere Vorfahren. Habe bei der Verarbeitung zugeschaut, sehr interessant.Von der Anpflanzung bis zum "Spinnen" der Hanffaser.
Ob die Wirkung beim Rauchen auch schon bekannt war, weiss ich nicht.
Gruß
grumpes
www.youtube.com/watch?v=b-kDpnArNg4
Mynona
schrieb am 08.01.2011, 18:24 Uhr
@grumpes,na Hanf ist nicht gleich Hanf...ich finde es auf jeden Fall weniger"schlimm"als zB.Alk,hab noch nie nen agressiven Bekifften gesehn.
grumpes
schrieb am 08.01.2011, 18:40 Uhr
@Mynona,
ich glaube das sich der Charakter eines Menschen die Suchtmittel aussucht.In der Tat: "Kiffer" sind friedliche Menschen. Habe eine gute Freundin, Psychologin, sie beschäftigt sich beruflich auch mit Süchtigen.Vielleicht sollte ich die mal fragen.
@seberg, könnte uns evtl auch helfen.
Gruß
grumpes
Anchen
schrieb am 08.01.2011, 19:16 Uhr

Meinen Vater, der noch auf eine Zeit vor dem Krieg zurückblickt, habe ich zu Hanfanbau in Sbb befragt. Es wurde, wie ihr wisst, Hanf angebaut und die Fasern verarbeitet. Doch es wurden auch weibliche Pflanzen abgesondert in grossen Maisfeldern gezogen, was auf eine andere Nutzung schliessen lassen könnte (Medizinischer Gebrauch wie Schmerzmittel etc).

Die im südwestdeutschen Dialekt "Kazzasoychler" und "Semsakrebsler"genannten Weine aus Isabella und Novatrauben (Amerikanerrebe) sind wirklich nicht jedermanns Geschmack (foxig)und enthalten zudem noch einen Inhaltsstoff, der nicht sehr gesund sein soll- abgesehen vom Alkohol.
Aber für eine Weinsuppe mit Brot ist er schon ok.


Johann
schrieb am 08.01.2011, 19:26 Uhr
@sibihans

Ist das Kleinschelken?
Die besseren Lagen waren aber nicht im Garten, sondern lagen etwas höher. Soweit ich weiß, wurden auch hier die besseren Lagen vom CAP kaputt gemacht.

@ gehage

In Großscheuern und Grosau Gärten mit 2000 Reben = ca. 2000 Quadratmeter Grund, kann doch gar nicht sein.
Erstens waren diese Gemeinden sehr dicht besiedelt, Hofstellen mit 2000 Quadratmeter inklusive Haus/Hof/Garten waren doch die Ausnahme. Gute Weinlagen in Großscheuern sind mir nicht bekannt, obwohl ich diese Ortschaft recht gut kenne.
Henny
schrieb am 08.01.2011, 19:40 Uhr
Die im südwestdeutschen Dialekt "Kazzasoychler" und "Semsakrebsler"genannten Weine aus Isabella und Novatrauben (Amerikanerrebe) sind wirklich nicht jedermanns Geschmack (foxig)und enthalten zudem noch einen Inhaltsstoff, der nicht sehr gesund sein soll- abgesehen vom Alkohol.
Aber für eine Weinsuppe mit Brot ist er schon ok.

Also wer das Kokeltal kennt, weiß das hier der Beste und der meiste Wein angabut wurde. Um mein Heimatdorf war nur Weinberg!!! Die Familie Ambrosi dürfte für viele von Euch einbegriff sein... größter Weinberginnhaber in Großprobstdorf und Umgebung. In den Weinbergen von Ambrosi wurde hauptsächlich Isabella und Nova gezogen... genauso war diese Rebsorte in den Gärten der Anwohner zu finden... Ich höre aber jetzt zum ersten Mal das diese Rebsorte, Inahltsstoffe enthielt die nicht gesund sein sollten!
Liebe Anchen, aus Isabella und Nova ist nicht nur ne Weinsuppe herzustellen, sondern ein hervorragender Wein!

Dr. Helmut Kelp schrieb das Heimatbuch "Großprobstdorf" in dem er die Familie Ambrosi und deren Wirken in der Gemeinde bedachte. Hier ein Ausschnitt eines seiner Artikel.
"Persönlichkeiten der Gemeinde - Hier können sie nur kurz genannt werden:
Michael Ambrosi sen. (1862-1933). Verdienste: Durchführung der Kommassation, Gründung einer Weinbaukommission für Siebenbürgen, Gründung der Ambrosi-Rebschule in Großprobstdorf.
Michael Ambrosi jun. (1880-1940) beerbt seinen Vater und weitet das Gut auf Mediasch aus, Gründung eines Reb- und Baumschulunternehmens in Straßburg am Mieresch (Aiud), Autor von Fachbüchern, u.a. "Der praktische Weinbauer" (drei Auflagen bis 1925)."
sibihans
schrieb am 08.01.2011, 19:52 Uhr (am 08.01.2011, 20:05 Uhr geändert).
@ Johann

Das ist Bußd bei Mediasch. Wie man auf den Photos sehen kann sind die Höfe mit den Gärten alle ca.3000 m².
Mein Sohn hat mir vor zwei jahren zu Weihnachten eine Flasche ( originall Mediascher Wein.) geschenkt.Darauf hin sagte ich zu ihm, tut mir leid, aber ich wüsste nicht wo man so viele Trauben in Mediasch gelesen hat um die eine Flasche Wein herstellen zu können.Ambrosi, Gaspari, Fronius gibt es nicht mehr. Das waren die Weingärten die von der CAP enteignet wurden.

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