Pali - Kultur - Sucht

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Henny
schrieb am 11.01.2011, 17:55 Uhr (am 11.01.2011, 18:15 Uhr geändert).
@grumpes... am Besten auf die richtige Weichsel (vişină)

Die Weichseln (Schattenmorellen) die man hier zu Lande findet schmecken einfach nicht wie die aus Rumänien und ich denke desswegen schmeckt die Vişinată auch nicht so wie wir sie kennen. Habe es auch versucht... leider hatte ich auch nicht das passende Wetter ausgesucht, es muss schööööööön warm sein damit der Zucker auf den Früchten seinen Dienst tun kann und viel Fruchtsaft entzieht.
Henny
schrieb am 11.01.2011, 17:57 Uhr
Henny, dein Vater hätte vor dem Versiegeln des Weines mehr davon trinken sollen, dann hätte er das Desaster voraussehen können:
Nun ja seberg, mein Vater war kein Winzer.... das sollte mehr symbolisch sein...
grumpes
schrieb am 11.01.2011, 18:04 Uhr
@Henny,
die Wärme, jetzt hab ich`s.Der Zucker wollte einfach nicht schmelzen, der depperte. Zudem hatte ich auch noch Schattenmorellen die recht spät reif geworden sind und die Sonne hat auch nicht so richtig mitgeholfen.
Beim nächsten Mal klappt es.
Gruß
grumpes
Anchen
schrieb am 11.01.2011, 18:44 Uhr


@grumpes Nicht vergessen zerstossene Weichselkerne dazuzugeben ! Gibt den mandeligen Geschmack, die Blausäure verflüchtigt sich.
Studentin
schrieb am 13.01.2011, 19:20 Uhr
An ALLE, v.a. aber an Johann und seine Kritiker:

Ich habe mit großer Freude deinen Eintrag gelesen, weil er auf -wie ich finde- sehr wohl humoristische Art und Weise ein bedenkliches Phänomen anspricht, als auch -in meinen Augen- keinesfalls kränkend formuliert ist oder zumindest nicht über die Grenzen des ironisch interpretierend Verkraftbaren hinaus reicht.

Allerdings sehe ich im Verzehr von Alkohol als Apperitiv, sowie als Degistiv unter dem Deckmantel kultureller Anpassung -wie du- ebenfalls ein durchaus wichtiges Thema, weil nun einmal ein hohes Suchtpotenzial besteht. Nicht weil ich jeden Sachsen, der sich ab und an einen Pali gönnt, für süchtig halte. Das wäre engstirnig und unbegründet, aber weil ich in dem Moment, in dem aus zwei Schnäpschen ab und zu, ein dritter und vierter bei mehreren Gelegenheiten, ein allgemeines Problem sehe.

Denn wo ist die Grenze zwischen einem ab-und-zu-gelegentlich und einem bereits unkontrollierten Konsum, bei dem sich "kulturell" bedingte Gelegenheiten häufen? Und ist es nicht so, dass sich Abhänigkeiten unter einem solch kulturellen Deckmantel viel zu lange gesellschaftsfähig herunter spielen und verschleiern lassen? - Damit also Betroffene und deren Angehörige unter Umständen viel zu spät auf diese Problematik aufmerksam werden, weil wir viellecht schon in zu hohem Maße desensibilisiert sind, in der Annahme, dass ein, zwei Pali doch nicht Schaden könnten...

Fakt ist: Alkohol ist Gift für unseren Körper, unabhänig von der Menge in der wir ihn zu uns nehmen. Unterscheiden sollte man dann, ob die konsumierten Mengen irreparable gesundheitlich und seelisch Schäden hinterlassen oder ob es wirklich nur ein kleiner Schnaps in geselliger Runde ist, der niemanden gleich umbringen oder in die Sucht treiben wird und wogegen ich und wahrscheinlich auch sonst niemand etwas einzuwenden hat.

Aus diesem Blickwinkel sollte man dir durchaus dankbar sein für deinen Eintrag, denn hättest du für ihn eine nicht so bissig-pointierte Ausdrucksform gewählt, wäre er wohl in der Menge, der hier geposteten Beiträge unter gegangen. So zeigt sich aber, dass du ein Thema angeschnitten hast, von dem sich viele Menschen angesprochen fühlen und über das Viele nicht so locker reden können, wie du es tust.
Vielleicht kann ja jeder einzelne diese Diskussion für sich nutzen und im Geiste einmal seine Bekannten oder auch sich selber genau unter die Lupe nehmen und sich die Frage stellen, ob deren/sein eigener Alkoholkomsum sich in vertretbaren Maßen hält oder aus dem Ruder läuft? Denn das, was du als "Kultur verbrämenden Säufer" bezeichnest, sehe ich als Produkt eines ganzen Gesellschaftsphänomens, einer Gesellschaft, die sich ihre Sensibilität im Umgang mit dem Kulturgut (und das meine ich keinesfalls ironisch) Alkohol,leider irgendwann verloren zu haben scheint.

Denn auch, wenn nicht aus jedem Pali gleich eine Leberzirrhose wird, wäre es doch schön, wenn aus keinem mehr eine werden könnte, weil die Zeichen für eine Alkoholsucht von Freunden und Familie früh genug gedeutet und damit Betroffenen Hilfe angeboten werden kann.

Das leidige Thema "KO-Trinken bei Jugendlichen /Flatrate-Saufen bis der Arzt kommt" zeigt, dass das Thema Alkohol noch lange nicht genug bedacht wird: Sind diese Kinder, doch das Produkt unserer Erziehung, einer Erziehung in der wir es nicht geschafft haben, sie zu verantwortungsvollen Alkoholkonsumenten zu erziehen.

Auch die Statistiken zu Verkehrstoten durch Alkoholeinwirkung am Steuer zeigen in eklatanter Weise, das Versagen auf diesem Gebiet.
Mir ist klar, dass einige meine Meinung für überzogen halten werden... dann stellt euch bitte die Frage, welche Meinung IHR hättet, wenn eure/euer Tochter/Sohn/Bruder/Vater/Lebenspartner von einem Auto erfasst worden wäre, an dessen Steuer ein Fahrer saß, der "nur" noch 0,8 Promille Restalkohol vom Vorabend hatte... der Abend hatte auch mit nur 1-2 Pali begonnen...

Meine Antwort versteht sich als Aufruf zu einer allgemeinen Re-Sensibilisierung, denn auch wenn meine Ansicht spießig sein mag:
In einer Welt, die auch ohne Alkohol so schön sein kann, halte ich JEDEN Schaden, der durch den Genuss von Alkohol entsteht für absolut überflüssig und unnötig... weil ich mir 100%ig sicher bin:
Eine Party kann auch ohne Alkohol Spaß machen,
eine gesellige Runde, auch ohne Alkohol gesellig bleiben, wer cool,lässig und beliebt ist, wird es ohne Alkohol sein und ein gutes Essen wird auch ohne Apperitiv hervorragend schmecken und erst recht auch ohne Degistiv verdaut werden...
bankban
schrieb am 13.01.2011, 19:30 Uhr (am 13.01.2011, 19:31 Uhr geändert).
Spaßbremse...

(wer schlau ... der .. blau...)
Studentin
schrieb am 13.01.2011, 21:00 Uhr
@bankban

oh... ich bin erstaunt... das von jemandem zu lesen, der in seinem Profil Dylan zitiert....

Auf wie vielen Dylankonzerten warst du in deinem Leben? Und wieviele davon waren gut? Bei Dylan liegt man im Schnitt bei einer 50-50 Quote...
Bei der Hälfte seiner Konzerte ist er der Gott der Bühne... einfach WOW... bei der anderen Hälfte steht er als aufgedunsenes Wrack auf der Bühne, der bei Zeiten seine Setlist vergisst...
Ich gehe davon aus, dass wenn du jemals auf einem Dylankonzert gewesen bist, dann war es eines von denen, bei denen er seine Alkoholsucht im Griff hatte... wie sonst könntest du ihn -wie mir scheint- als Künstler respektieren... ich für meinen Teil erwarte, dass wenn ich viel Geld für ein Konzertticket, den Transfer und ein Hotelzimmer gezahlt habe, Stundenlang in der Kälte gewartet habe, ich auch Leistung für mein Geld sehe... bei einer 50-50 Quote ist das aber gar nicht so leicht...

By the way... warum bringt Dylan eigentlich seit Jahren nichts neues mehr bei Konzerten? - Mir scheint über neurologische Schäden in Folge übermäßigen Alkoholkonsums musst du nicht mehr aufgeklärt werden... ihr scheint immerhin ähnliche Symptome im kreativen Schreibprozess ertragen zu müssen ... pardon, aber "wer schlau, der blau" ist nun wirklich KEINE intellektuelle Meisterleistung... übrigens was die Auswirkungen auf das Gedächtnis betrifft: Könnte er die neuen Song überhaupt noch performen? Immerhin kann er sich ja nicht mal mehr die Setlist merken ...
Das sind bestimmt die allerlustigsten Dylanabende: Texthänger, Müdigkeit, Orientierungslosigkeit, "Wo steht die Gitarre?" und ewig lange Pausen...

... sicher, dass ich die Spaßbremse bin???

Henny
schrieb am 13.01.2011, 21:11 Uhr
... sicher, dass ich die Spaßbremse bin???
jep! ...ne möchtegern oberschlaue noch dazu!


oh... ich bin erstaunt... das von jemandem zu lesen, der in seinem Profil Dylan zitiert....
Auf wie vielen Dylankonzerten warst du in deinem Leben?

... das heißt wenn ich Novalis, Goethe oder Oskar Wilde zitiere, muss ich mit denen auf der Couch gesessen und mit ihnen einen Tee getrunken haben???
bankban
schrieb am 13.01.2011, 21:25 Uhr
@ Studentin:

... ich bin erstaunt, wie jemand, die im Profil den Satz stehen hat "Ich liebe die Welt" dieser Welt so ablehnend und misstrauisch und zurückweisend gegenüber stehen kann... Gehört nicht ein Schluck Alkohol auch zur Welt dazu? Muss mann ihn so 1000% verdammen?
... auch bin ich erstaunt, dass man als Studentin das Ironiezeichen (kommt, meine ich, bereits im ersten Threadbeitrag bei Johann vor) meines Beitrages nicht wahrnimmt...
... des weiteren erstaunt mich, warum man in eine so exzessive Dylanbeschimpfe verfallen muss - wegen eines zitierten Satzes...
... freilich bin ich weniger erstaunt über die Ausdünstungen, wenn ich noch etwas von Malerei und Lackiererei lese... ;-D (Vorsicht: Ironiezeichen!)
... für den Rest gilt, was Henny geschrieben hat. Nur noch soviel: die Welt, die wir alle lieben, besteht nicht nur aus schwarz und auch nicht nur aus weiss, sondern dementsprechend aus vielen Zwischenfarben. Und es gibt nicht nur Alkoholiker, die sich in delirium tremens gesoffen haben einerseits und völlige Abstinenzler andererseits, sondern sehr viele Menschen dazwischen. Und die Mitte als Richtschnur ethischen Handelns wurde bereits von Aristoteles empfohlen...
Mynona
schrieb am 13.01.2011, 21:39 Uhr (am 13.01.2011, 21:39 Uhr geändert).
@studentin,
"Fakt ist: Alkohol ist Gift für unseren Körper, unabhänig von der Menge in der wir ihn zu uns nehmen."

Ne,nicht Fakt,deine Meinung.
Schon Paracelsus wußte:„Dosis sola venenum facit“

Was sollen denn bitte dann all die Franzosen sein die immer ihren Pernod saufen, als Apéro,nach dem Essen und zwischendurch?Den Wein dann zum Essen nicht zu vergessen und das jeden Tag.

seberg
schrieb am 13.01.2011, 21:58 Uhr (am 13.01.2011, 21:59 Uhr geändert).
Vielleicht kann jetzt nur Johann selbst weiter helfen?: entweder er nimmt es als Mißverständnis auf seine Kappe wie in seiner Feststellung:

„Witze verfassen, ist anscheinend nicht gerade meine Stärke“,

oder er verweist auf seine andere Feststellung:

„In der Tat gibt es Siebenbürgerinnen, die anscheinend nicht einmal in vorgesehenen Räumen (Keller oder eigens dafür eingerichteten Räumen) lachen können“.

Tertium non datur, es sei denn, man trifft sich auf einen giftigen Schluck
rhe-al
schrieb am 13.01.2011, 22:14 Uhr (am 13.01.2011, 22:21 Uhr geändert).
seberg:
Tertium non datur, es sei denn, man trifft sich auf einen giftigen Schluck

...und vertraut auf Gott...
sagt der Alkohol trinkende Sox doch vor jedem Schlückchen...Helf Gott!
Henny
schrieb am 14.01.2011, 08:23 Uhr
Alkohol ist keine Notwendigkeit die man zum leben braucht, es ist ein Genussmittel und jedes Genussmittel kann süchtig machen. Es liegt aber immer noch in meiner Hand wie oft ich dieses Genussmittel "konsumiere".

Wie ich schon sagte, Alkoholismus ist eine "selbstgestrickte Krankheit". Man kann sie nicht erben, nicht übertragen, es gibt kein Virus und kein Bakterium das ansteckt nur unseren Willen dieser Sucht freien Lauf zu lassen oder nicht!
pavel_chinezul
schrieb am 14.01.2011, 08:36 Uhr (am 14.01.2011, 08:50 Uhr geändert).
Apropos Dylan tut es nicht mehr, weil er zuviel "Genussmittel" zu sich nahm! LOL! Dann müssten die Stones schon längst Gehirntot sein.:-D

PS:

...ihr scheint immerhin ähnliche Symptome im kreativen Schreibprozess ertragen zu müssen ...

LOL Habt ihr es kapiert, Laborratten! Die Versuchstante ist wieder hier! Der nächste Laborversuch hat gestartet! Jetzt werden keine Preise verteilt, jetzt werden wir abgefüllt!:-D
Landler (Moderator)
schrieb am 17.01.2011, 22:10 Uhr
4. Frucht-Reife Wichtig ist, dass die Frucht am Baum reifen kann

Apropo Fruchtreife und -lese:
mit "low hanging fruits" lässt sich kein guter Pali-Schnaps erzielen


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