Pali - Kultur - Sucht

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grumpes
schrieb am 08.01.2011, 20:03 Uhr (am 08.01.2011, 20:20 Uhr geändert).
@Johann,
@sibihans,
die meisten unserer Leute haben doch zuletzt irgendwie versucht ein bisschen Wein herzustellen. Der Hauptanteil der Trauben wurde im "Hof" gezogen und platzsparend an der Wand oder als "Spalier" hochgezogen.
Dann achtete man darauf wenn im "aprozar" Weintrauben verkauft wurden, wer etwas bekommen konnte war glücklich.
Der eigene Garten war viel zu wichtig und wurde nicht ausschließlich für die Traubenproduktion benutzt. Kartoffeln und "zarzavaturi" waren wichtiger zum Überleben.
Rebstöcke im Garten hatten wirklich nur die Wenigsten. Und wenn, dann auch in bescheidener Stückzahl.Von " Ferm und Colectiv" wurde auch fleißig eingeklauft(alle die konnten/kommunistische Währung Nr.1).
Gruß
grumpes
P.S. Und nicht zu vergessen : auf unserem Rungang "pe la chefuri" kam schon mal ein unmögiches "Gesöff" auf den Tisch, ab einer bestimmten Menge war das aber auch egal.
Immer hoch die Tassen !!!
sibihans
schrieb am 08.01.2011, 20:14 Uhr (am 08.01.2011, 20:33 Uhr geändert).
auf unserem Rungang "pe la chefuri" kam schon mal ein unmögiches "Gesöff" auf den Tisch[/q
Das " Gesöff " war bestimmt Lur oder Liur oder so ähnlich das war die Hefe, die mit Wasser aufgemischt wurde und auf zehn Liter Wasser noch ein Kilo Zucker beigemischt. nach dem gähren hatte man das Gesöff.
die meisten unserer Leute haben doch zuletzt irgendwie versucht ein bisschen Wein herzustellen. Der Hauptanteil der Trauben wurde im "Hof" gezogen und platzsparend an der Wand oder als "Spalier" hochgezogen.
Das stimmt, im nachinein habe ich auch überlegt. Schau dir mein Photo genauer an. Die Höfe in der mitte sind kleiner, daher auch kein Weingarten.
grumpes
schrieb am 08.01.2011, 20:34 Uhr
@Sibihans,
aus diesem "Liur" haben wir dann meistens den erwähnten "Liējerpali" gebrannt. War nicht schlecht.
Gruß
grumpes
Anchen
schrieb am 08.01.2011, 23:51 Uhr


Hallo Henny, den schon erwähnten Gutedel und Riesling ziehe ich vor, da bleibt der fuxige Isabelle-Nova Wein auf der Strecke. Dieser ist zwar pilzrestistent und dankbar und wird immer an daheim erinnern.....wir haben ihn sogar hier angeplanzt und machen Wein davon, allerdings mit halb Fuxigem und halb Biotraubensaft aus der Region, aber als Spitzenwein kann ich ihn nicht schmecken, bei aller Liebe.
Und ich nehme mal stark an, dass in den von dir erwähnten Weingärten im Kokeltal früher kaum Hybriden angebaut wurden.

Henny
schrieb am 09.01.2011, 00:02 Uhr
... das kann ich dir nicht sagen... kenne nur die "reinrassigen"... den hatten wir selbst auch im Garten. Als ich soweit war von meiner Umwelt bewusst was mit zu kriegen, war der Weinberg von Ambrosi durch die Einflüsse von Klein Kopisch drastisch geschrumpft und als ich das Land verliess gab es keine einzige Rebe mehr....
Mein Schwager hat hier auch Isabella im Garten angebaut und es gibt jedes Jahr ein vorzüglichen Wein!
Anchen
schrieb am 09.01.2011, 00:33 Uhr
...da sieht man mal...die Isabellarebe ist ein Hybrid aus amerikanischer Rebe und euroasiatischer Rebe, deshalb auch der Foxgeruch/geschmack. Aber reinrassig "Isabella" allemal!

Wir haben meine ich die Noah oder Nova angeplanzt. Ein Weisswein. Habe auch noch 2 Flaschen abgefüllt rumstehen. Ich kanns nicht trinken und auch nicht für gut befinden.

de.wikipedia.org/wiki/Vitis_labrusca
gehage
schrieb am 09.01.2011, 09:30 Uhr
@johann zitat: "In Großscheuern und Grosau Gärten mit 2000 Reben = ca. 2000 Quadratmeter Grund, kann doch gar nicht sein.
Erstens waren diese Gemeinden sehr dicht besiedelt, Hofstellen mit 2000 Quadratmeter inklusive Haus/Hof/Garten waren doch die Ausnahme. Gute Weinlagen in Großscheuern sind mir nicht bekannt, obwohl ich diese Ortschaft recht gut kenne."

johann ich sprach nicht von "gärten mit 2000reben = ca 2000 quadratmeter" (habe das nie erwähnt) ich sprach von WEINGÄRTEN! ob der einzelne nun 2000 reben besaß, oder auch weniger, sei dahingestellt. es ist richtig, so wie auch sibihans sagte, dass die weingärten von der cap übernommen wurden. die parzellen wurden aber wieder den "leuten übergeben" (nachdem man gemerkt hat, dass die "genossenschaft" die weingärten nicht "bearbeiten konnten") die den weinberg bearbeiteten und den ertrag dann mit dem cap teilten. oh ja johann, in großscheuern waren sehr gute weinlagen und in grosau erstrecht! den nova und auch isabella wurde bei uns, wie schon gesagt wurde, in den höfen und teilweise in den gärten neben dem hof angebaut, aber deren trauben wurden NIEMALS mit den trauben aus dem weingarten vermischt und nen mischmasch wein gemacht. immer reine sortenweine, wenigstens bei uns.

nichts für ungut...
Johann
schrieb am 09.01.2011, 11:11 Uhr (am 09.01.2011, 11:19 Uhr geändert).
@ gehage
Warum willst du nicht verraten, aus welchem Dorf du kommst?

Ich habe auch nie behauptet, dass man Nova mit anderen Trauben vermischt hat. Nicht nur in unserem Dorf gab es in jedem Weingarten sehr viele Rebsorten.
Alle Sorten wurden in der Regel gemeinsam gekeltert etc.

Obwohl meine Lieblingssorte Riesling ist, habe ich diesen mischmasch sehr gerne getrunken. Die Franzosen liefern uns dann den Cuvée und die meisten Schwärmen davon. Cuvée bedeutet aber nichts anders als Verschnitt, Marriage oder Mélange, oder eben mischmasch.

Die besten Weinlagen in Siebenbürgen liegen nun mal an der Kokel, auch dort natürlich bei weitem nicht jede Lage.
Eine Spitzenlage in Großscheuern ist mir nicht bekannt, zudem sind auch die Klimaverhältnisse dort für den Weinanbau nicht gerade optimal.
Wir hatten zwar in Reussen im Vergleich zu anderen Ortschaften nicht viele Weinberge, aber es sind Spitzenlagen aufgrund der Höhenverhältnisse und vor allem weil fast alle Weinberge den ganzen Tag Sonne hatten.
gehage
schrieb am 09.01.2011, 12:04 Uhr (am 09.01.2011, 12:26 Uhr geändert).
@johann zitat: "Eine Spitzenlage in Großscheuern ist mir nicht bekannt, zudem sind auch die Klimaverhältnisse dort für den Weinanbau nicht gerade optimal.
Wir hatten zwar in Reussen im Vergleich zu anderen Ortschaften nicht viele Weinberge, aber es sind Spitzenlagen aufgrund der Höhenverhältnisse und vor allem weil fast alle Weinberge den ganzen Tag Sonne hatten"

oh ja, ich verstehe johann, in großscheuern gabs KEINE spitzenlagen wegen klima und so, aber sehr wohl in reussen wo das klima (sonne) ja VIEL besser war, obwohl die beiden ortschaften vielleicht gerade mal 15km entfernt waren. na ja...übrigens, ich habe in bezug von großscheuern NICHT von spitzenlage, sondern von "sehr guten weinlagen" geschrieben. das sollte doch wohl ein unterschied sein. die vermischung von nova und anderen trauben sollte ein krasses beispiel darstellen, sehr wohl wurden bei uns z.bsp. riesling und gutedel AUCH NICHT vermischt. oder auch andere sorten. ob du es nun glaubst oder nicht, das tut nun wirklich nichts zur sache. sowie auch woher ich herkomme...

im endeffekt wollte ich nur hervoheben, dass man nicht pauschalisieren soll, dass es in sib NUR verschnitte gab wie du es sagtest. mag sein dass es in bestimmten ortschaften so war, bestreite ich auch nicht, denn deswegen hab ich in meinen berichten immer von "bei uns" geschrieben. das waren auch nicht alle, denn es gab welche die keinen "wēingert hatten". die hatten dann auch aprozar trauben. war auch gut, bei manchen...sowohl was den pali als auch den wein betrifft.

nichts für ungut...
Johann
schrieb am 09.01.2011, 12:45 Uhr
@ gehage

Ich habe auch nicht unzulässig verallgemeinert, sondern von "in der Regel" geschrieben.
Damit überhaupt die Möglichkeit bestand reine Sortenweine zu machen, musste auch eine bestimmte Größe von Weinbaugebieten vorhanden sein.

Es ist schon wichtig, von wo du kommst, dann kann man deine Angaben überprüfen, sonst kannst du viel erzählen.
Ich zweifle nahc wie vor daran, dass es bei Euch nur Sortenweine gab. Du hast nämlich in diese Hinsicht pauschaliert.

Bei einer Weinlage sind 100 m daneben genauso schlimm wie 15 km oder 100 km.

Die Großscheuner hatte eine spitzen Blaskapelle, aber beim Wein na ja, da denke ich an Großpold, Kleinschelken und vor allem an der Kokel Seiden, Bulkesch, Bogeschdorf.
grumpes
schrieb am 09.01.2011, 12:54 Uhr
Es gab in RO einen billigen Wein. Auf der Flasche waren 8 "Ţărăncuţe" abgebildet. Im Volksmund auch "16 ţîţe" genannt. Könnt Ihr euch noch daran erinnern ?
Gruß
grumpes
seberg
schrieb am 09.01.2011, 13:06 Uhr
Wie sagt der Rumäne: sunt copleşit! – Was habe ich bloß in meinen Jahren in Rumänien verpasst angefangen von der Blakapelle von Großscheuern bis zu den Weinen aus Großpold, Kleinschelken, Seiden, Bulkesch, Bogeschdorf...!
rhe-al
schrieb am 09.01.2011, 13:11 Uhr (am 09.01.2011, 13:14 Uhr geändert).
Johann:
Die Großscheu(er)ner hatte eine spitzen Blaskapelle, aber beim Wein na ja, da denke ich an Großpold, Kleinschelken und vor allem an der Kokel Seiden, Bulkesch, Bogeschdorf.

ja, da denkt man an die Fuss-Brüder und deren Vater.

Großpold, Seiden, Bulkesch als Weinbaugebiete mit Reussen und Großscheuern zu vergleichen, kommt aber eher einem Vergleich zwischen Smart und einem E-Klasse Benz nahe, oder?

Ja grumpes, an den Wein erinnere ich mich sehr wohl. Habe von dem noch 2, 3 Flaschen im Keller, Alter cca. 24 Jahre. Ob der noch was taugt? :))
Johann
schrieb am 09.01.2011, 13:27 Uhr (am 09.01.2011, 13:31 Uhr geändert).
@seberg

An den tristen Wochentagen habe ich auch des öfteren psychologische Bücher gelesen, ja sogar ein Buch über Parapsychologie vom Freiburger Parapsychologen Hans Bender hatte mich in den Bann gezogen. Eine zeit lang wollte ich sogar Psychologie studieren.

Aber am Wochenende zog es mich immer dorthin, wo es "Wein, Weib und Gesang" und Schnaps gab


rhe-al
Danke für deine Rechtschreibkorrektur ;(
Nun in Reußen gibt es einen Berg, auch dort nicht überall, aber aus bestimmten Lagen konnte man einen sehr edlen Tropfen herstellen. Keine E-Klasse wie in Bulkesch, aber immerhin ein 5er BMW

@grumpes

Der beste Wein in der Alimentara war der Riesling de Jidvei, kostete 1979 21 Lei.
pedimed
schrieb am 09.01.2011, 13:29 Uhr
Wein, der gut gelagert wurde bleibt gut im Geschmack. An der kleinen Kokel wurde mal ein eingeschütteter Keller mit einem Fass entdeckt in dem schon cca 150 Jahre Wein lagerte. Der wurde abgefüllt und sehr gut verkauft, weil sein Zustand bestens war. Sind seit damals auch schon cca 50 Jahre vergangen!

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