Das "ROSIG-Projekt" - Nachrichten

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Das "ROSIG-Projekt"

Erstellt am 01.05.2013, 18:24 Uhr von Bir.Kle. (Chef) und am 11.05.2013, 18:37 Uhr geändert.
...nein, es geht nicht darum, Rosen zu verwursten und den Meisterschnüffler und Duftwässerchenpanscher aus dem Film "Das Parfum" (Ein grauenhafter Film) in Sachen Duftkreation zu übertreffen.
Es geht auch nicht um ein botanisches Projekt, welches das Anliegen hat, neue Rosenarten zu kreieren und heranzuzüchten.
Es handelt sich auch nicht um ein Forschungsprojekt, welches sich zum Ziel gesetzt hat, Konzepte für eine rosig(er)e Zukunft zu erarbeiten.


"ROSIG" - Was bedeutet das überhaupt?

Es handelt sich um ein Akronym (eine Abkürzung, bestehend aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter.)
Die einzelnen Buchstaben stehen dabei für Folgendes:

Rhetorik
Orthographie
Stilistik
Interpunktion
Grammatik

Die Reihenfolge entspricht nicht der Gewichtung, das bedeutet, dass ich beispielsweise weder der Rhetorik die höchste noch der Grammatik die niedrigste Relevanz einräume.
Die Anordnung habe ich so vorgenommen, dass das Ganze sich wie ein Wort anhört; vor allem aber soll es les- und aussprechbar sein.
Zu der Interpunktion sei noch angemerkt, dass sie eigentlich zur Grammatik gehört. Ich habe sie dennoch separat angeführt, weil ich sie einerseits für ausgesprochen wichtig erachte, andererseits brauchte ich zum Erstellen eines leserlichen und aussprechbaren Akronyms noch einen zweiten Vokal.

Weitere symbolische Hintergründe für dieses Akronym:

1. "ROSIG" ist auch eine Anspielung auf das gleichklingende Adjektiv "rosig". Dieses wiederum ist ein Derivat des Substantivs "Rose". Die Rose wiederum bildet die Assoziation zur Liebe. Und genau darum geht es beim "ROSIG-Projekt": Um die Liebe – die Liebe zur Sprache.
2. Aus dem gleichklingenden Adjektiv "rosig" geht noch eine weitere Bedeutung für das "ROSIG-Projekt" hervor, nämlich diejenige des Adjektivs selbst, welches in etwa soviel bedeutet wie "positiv", "zuversichtlich", "optimistisch".
Das "ROSIG-Projekt" möchte einen (kleinen) Beitrag zur positiven (rosigen) Sprachentwicklung leisten, indem es gegen Sprachpanscherei, Sprachverhunzung, Sprachverwurstung und Sprachvergewaltigung vorgeht.


Das "Logo" des "ROSIG-Projekts"

Das Logo des "ROSIG-Projekts" präsentiert sich recht schlicht, getreu dem Motto "Weniger ist mehr (Meer)."
Es handelt sich dabei um eine Aufnahme, welche einen Ausschnitt des Meeres zeigt.
Das Meer ist dabei als Sinnbild zu verstehen: So tief und reichhaltig wie das Meer ist - genauso tief und reichhaltig ist die Schatzkiste des Wortschatzes.


Wer ist der Initiator und Leiter des "ROSIG-Projekts"?

Initiator und Leiter des "ROSIG-Projekts" ist ein adliger Sprachgelehrter orthodoxer Glaubensrichtung: Der "Ortho-Graf"!


Bedingungen, Konzept, Zweck und Ziel

1. Das "ROSIG-Projekt" versteht sich als eine Einrichtung, welche dem Austausch von Menschen dient, die Leidenschaft für sowie Interesse und Spaß an der Sprache haben.

2. Gleichermaßen willkommen sind auch alle anderen Menschen, die ihre sprachlichen Kenntnisse etwas erweitern möchten.

3. Hauptziel des "ROSIG-Projektes" ist es, die im Rahmen des Projektes gesammelten Fehler, sprachlichen Missstände und Verhunzungen zu bündeln zu einem "Medizinischen Lexikon der sprachlichen Krankheiten".

4. Damit ein übersichtlicher Rahmen gewährleistet ist, ist das "ROSIG-Projekt" auf die deutsche Sprache beschränkt.
Es ist jedoch ausdrücklich gestattet, die Idee des "ROSIG-Projektes" zu übernehmen und auf andere Sprachen oder Mundarten zu übertragen, indem man ein entsprechendes "Projekt" gründet (Gruppe erstellt).

5. Die Beiträge innerhalb des Projektes beruhen auf folgenden Komponenten:

- sie sollen leicht verständlich sein. Fachbegriffe (Termini) sind selbstverständlich nicht nur gestattet – sie sind oft auch unumgänglich. Sie sollten jedoch aus Gründen der Rücksicht auf weniger kompetente Personen erläutert werden (beispielsweise indem man die deutsche Entsprechung in Klammern dahinter angibt).
- die Beiträge sollen lehrreich, sachlich und informativ sein.
- sie sollen gleichzeitig auch unterhaltsam und humorvoll sein (Der Humor sollte sinnigerweise sprachlicher Natur sein und beispielsweise auf Wortspielen, Ironie, Metaphern etc. beruhen.)

6. Das "ROSIG-Projekt" ist ausschließlich auf den sachlichen und fachlichen Aspekt sprachlicher Art ausgerichtet. Es hat in keiner Weise die Absicht, irgendjemanden persönlich anzugreifen oder bloßzustellen.

7. Zur Teilnahme am Projekt ist jeder berechtigt, der die unter Absatz 1 und 2 angeführten Kriterien erfüllt.
Jeder Projektteilnehmer verpflichtet sich mit der Teilnahme am Projekt, für jeden von ihr/ihm begangenen sprachlichen Fehler ein "Bußgeld" zu entrichten. Die Fehler werden folgendermaßen geahndet:

Syntaktische Fehler: 50 Cent
Flexionsfehler (Deklination, Konjugation, Komparation): 40 Cent
Orthographische Fehler: 30 Cent
Interpunktionsfehler: 20 Cent

Für das dadurch in die Projektkasse fließende Geld gibt es einen streng festgelegten Verwendungszweck: Alle zwei Jahre veranstalten die Projektteilnehmer eine Sause, bei der die Hütte dermaßen zum Wackeln gebracht wird, dass der Putz von den Wänden abgeht.
Warum nur alle zwei Jahre? Weil in den Jahren dazwischen das neue Verputzen der Wände finanziert werden muss!
Sollte irgendjemand der Verwendung von Korrekturprogrammen überführt werden, sieht das Strafmaß folgendermaßen aus:
Alle anderen Projektteilnehmer werden für die Dauer von einem Jahr von den Bußgeldzahlungen befreit. Der "Übeltäter" hingegen muss die nächste Fete der Projektteilnehmer komplett aus eigener Tasche finanzieren.

8. Sobald jemand dem Projekt beigetreten ist, erhält sie/er umgehend eine E-Mail mit der Bitte um die Kontoverbindung und um eine Einzugsermächtigung, damit eventuell anfallende Bußgelder eingezogen werden können.
Wer dies verweigert, wird aus dem Projekt ausgeschlossen.

Abschließender Hinweis: Alle Beiträge, die persönlich, unsachlich oder nicht themenbezogen sind, werden unverzüglich entfernt – ohne Vorwarnung und ohne Begründung!

So, nun solltet ihr Beiträge schreiben,
emsig "die Feder übers Papier treiben"!
Ihr solltet also vor allen Dingen
eifrig "den Griffel übers Blatt schwingen",
und auch etwas Kleingeld mitbringen;
denn auf unserer kapitalistischen Welt
kostet nun mal alles Geld.
Für Fehler, das ist bekannt uns allen,
muss man oft am meisten zahlen!


Allen Freunden der Sprache wünsche ich viel Spaß und viel Erfolg beim Kampf gegen Metastasen im Sprachkörper, gegen sprachliche Wucherungen und sprachliches Unkraut!
Lasst uns tief schöpfen aus der Schatzkiste des vielfältigen und reichhaltigen Wortschatzes, damit die Sprache in ihrer ganzen Pracht und Schönheit erblühe!


Schöne Grüße

Bir.Kle.

Konsequentes Gendern

Erstellt am 22.10.2023, 15:18 Uhr von Bir.Kle. (Chef) und am 22.10.2023, 15:42 Uhr geändert.
Man kann über den Sinn und Unsinn des Genderns kontrovers und ausgiebig diskutieren.
Ich mache kein Geheimnis daraus, dass ich das Gendern ablehne. Es geht mir nachfolgend nicht darum, das Für und Wider des Genderns zu erörtern - ich will auf etwas ganz anderes hinaus:
Wenn man der Auffassung ist, unbedingt Gendern zu müssen - sei es aus Überzeugung oder aus opportunistischen Beweggründen - dann sollte man das gefälligst konsequent und richtig anstellen!
Ist eigentlich schon einmal irgendjemandem aufgefallen, dass immer nur bei Begriffen mit positiver oder neutraler Konnotation gegendert wird?
Ständig hört und liest man von Bürgerinnen und Bürgern, von Wählerinnen und Wählern, von Besucherinnen und Besuchern, von Zuschauerinnen und Zuschauern, von Zuhörerinnen und Zuhörern, von Lehrerinnen und Lehrern, von Schülerinnen und Schülern, von Studentinnen und Studenten, von Arbeiterinnen und Arbeitern und und und...

Bei negativ besetzten Ausdrücken hingegen muss immer nur der Mann dran glauben: Idioten, Ignoranten, Trottel, Drecksack, Vollpfosten, Blödmann...
Warum wird in solchen Fällen die weibliche Form weggelassen? Wenn man vom Genderwahn befallen ist, sollte man konsequenter- und fairerwaise folgendermaßen sprechen und schreiben:
Idiotinnen und Idioten, Ignorantinnen und Ignoranten, Trottelinnen und Trottel, Drecksackinnen und Drecksäcke, Vollpfostinnen und Vollpfosten, Blödfrauen und Blödmänner.
Wenn, dann gefälligst richtig!

Es gibt auch Fälle in umgekehrter Form, das heißt, Wörter, die nur in weiblicher Form gebräuchlich sind. Hier müssten die Genderbesessenen korrekterweise auch die männliche Form stets verwenden.
Beispiele hierfür sind all jene Komposita mit dem Wort "Sau" als Grundwort: Drecksau, Pistensau, Pottsau oder Rampensau.
Genderfreunde müssten korrekterweise folgende Formulierungen beherzigen: Drecksäue und Dreckseber, Pistensäue und Pisteneber, Pottsäue und Potteber, Rampensäue und Rampeneber.
Alternativ kann man auf die viel kürzere und geschlechtsneutrale Form mit dem Schwein als Grundwort zurückgreifen: Dreckschwein, Pistenschwein, Pottschwein, Rampenschwein.
Ja, ich gebe zu: Das mag sich alles gewöhnungsbedürftig oder gar lächerlich anhören! Aber ist das Gendern oder Gendering nicht generell einfach nur absolut lächerlich?

"Prognostose" - eine fürchterliche Seuche!

Erstellt am 19.10.2023, 22:14 Uhr von Bir.Kle. (Chef) und am 06.02.2024, 21:13 Uhr geändert.
Bei neurologischen Erkrankungen wird bekanntlich das Nervensystem des Patienten in Mitleidenschaft gezogen. Bei der Prognostose hingegen ist nicht der Befallene der Leidtragende, sondern all jene Menschen, die mit dessen Absonderungen in Kontakt kommen.
Februar 2022: Schon kurz nachdem russische Einheiten in die Ukraine einmarschiert waren, kamen sie scharenweise aus ihren Löchern hervorgekrochen: Die Prognostiker.
Diese sogenannten Militär-, Verteidigungs- und Sicherheitsexperten wollen uns mit ihrer Kaffeesatzleserei immer wieder weismachen, welchen Verlauf der Krieg nehmen wird und vor allem, wie lange er noch andauert.
Von wenigen Wochen war damals die Rede, von drei Monaten, von sechs Monaten, von mindestens einem Jahr - wollten diese Arschgeigen eigentlich einander überbieten oder unterbieten?
Letztendlich hat sich im Nachhinein in allen Fällen genau das bestätigt, was bereits von vornherein ohnehin feststand - und zwar, dass Prognosen wie Zäpfchen sind, nämlich für den Arsch!
Im März dieses Jahres hatte ein Militärökonom namens Marcus Keupp prognostiziert, dass der Krieg im Oktober enden würde, zumal laut seiner Hochrechnung den Russen im besagten Monat die Waffen (insbesondere Panzer) sowie das Personal (insbesondere erfahrene Panzerbesatzungen) ausgehen würden. Zum Artikel =>
Nur wenige Wochen, bevor klar war, dass auch diese Prognose für den Arsch ist, hatte sich ein weiterer "Experte", namentlich Gustav Gressel, zu der Mutmaßung hinreißen lassen, dass der Krieg noch mindestens bis 2025 dauern werde. Ich bin gespannt, wie weit er danebenliegt...
Prognosen sind so gut wie nie zutreffend. Warum lassen Menschen sich immer wieder zu einem solchen Schwachsinn hinreißen? Irgendwann muss man doch ein Einsehen haben, anstatt immer wieder mit dem Schädel gegen die Wand zu rennen!

Wenn ein Fernsehsender oder ein Journalist bei einem hochrangigen Offizier im Ruhestand anfragt, müsste dieser normalerweise Folgendes antworten: "Warum gehen Sie mir eigentlich mit ihrer bescheuerten Fragerei auf den Sack? Woher soll ich denn wissen, welchen Verlauf der Krieg nimmt und wie lange er noch andauert? KEIN Mensch kann das voraussagen!"
Das Problem: Mit einer solchen Antwort würde er sich uninteressant machen. Er würde in keine Quasselsendung eingeladen werden, seine Visage würde nicht in Zeitungen oder auf Internetseiten erscheinen, seine Geltungssucht würde keine Befriedigung erfahren. Obendrein würde er kein Zubrot verdienen, um seine Rente aufzubessern. Stattdessen müsste er weiterhin zu Hause herumsitzen, wo ihm seine nervige Alte auf den Sack geht.
Wenn bestimmte Konditionen stimmen (z.B. Bezahlung, Einladungen, Interviews) wird manch einer der Militärexperten, ausrangierten Offiziere und dergleichen sich auf die Anfrage einlassen und uns mit seiner Kaffeesatzleserei behelligen.
Das Risiko, sich lächerlich zu machen, ist äußerst gering, zumal das hypothetische Geschwätz bis zu jenem Zeitpunkt, an dem es sich überprüfen lässt, leider bei den meisten längst in Vergessenheit geraten ist.
Es gibt jedoch auch "Spezialisten", die sich von vornherein selbst ad absurdum führen, indem sie ihr prognostisches und spekulatives Geschwafel mit der Phrase "Wenn das so weitergeht..." einleiten. Es geht zumeist nicht so weiter - unverhofft kommt oft!
Man müsste die Prognosen konsequent auswerten, um den Prognostikern den konzentrierten Schwachsinn, den sie permanent verzapfen, regelmäßig unter die Nase zu reiben - vielleicht wäre das ein Therapieansatz, um die "Prognostose" auszurotten.

Übrigens: Ehrlichkeit und Selbstkritik gehören nicht gerade zu den Stärken von Prognostose-Infizierten. Das beste Beispiel hierfür findet man im Sport.
Im Vorfeld jeder Bundesliga-Saison - die Transferperiode ist noch gar nicht beendet - kommen die von Prognostose befallenen "Experten" aus ihren Löchern gekrochen, um in sogenannten "Fachmagazinen" jedem Verein zu prophezeien, auf welchem Tabellenplatz er am Saisonende stehen wird.
Zu jener Zeit, als ich mich noch für Fußball interessierte (lang, lang ist's her), wurde der SC Freiburg regelmäßig als Abstiegskandidat gehandelt. Die Breisgauer beendeten die Saison 1994/95 auf Tabellenrang drei.
All jene Prognostiker, die dem SC vor der Saison einen harten Abstiegskampf vorausgesagt hatten, hätten nun ehrlicherweise Folgendes einräumen müssen: "Wir waren einfach zu blind und zu blöd, um das tatsächliche Talent und Potenzial dieser Mannschaft zu erkennen."
Die Größe, die nötig ist, um das zuzugeben, fehlt jedoch den meisten. Deshalb wird dann immer so getan, als ob der Erfolg sozusagen "aus dem Nichts" käme, als ob die Erfolgsmannschaft quasi durch Zauberei und Hexerei den dritten Tabellenplatz erreicht hätte. Dann heißt es: "Das hat niemand so vorhersehen können!" oder "Damit konnte keiner rechnen!" Es werden dann Begriffe umhergeschleudert wie "Überraschungsmannschaft", "Überraschungserfolg", "Sensationsteam", "Überflieger", "Senkrechtstarter" oder - ganz übel - "Shooting Stars".
Das ist aber noch nicht alles: Der Erfolg des einen beruht zu einem gewissen Anteil auf dem Misserfolg der anderen. Das bedeutet im Klartext: Der Prognostiker, der sogenannte "Experte", hat nicht nur das Potenzial der Erfolgsmannschaft übersehen, er hat obendrein auch die Schwächen und Defizite der Konkurrenz nicht in vollem Ausmaß erkannt.
Angesichts dessen muss folgende Frage erlaubt sein: Auf welcher Grundlage beruht die Bezeichnung "Experte"?
Bezüglich des Themas "Prognosen im Sport" darf natürlich der legendäre Schwachsinn, den die Schlichtgestalt des deutschen Fußballs nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1990 absonderte, nicht unerwähnt bleiben. Franz Beckenbauer, die sogenannte "Lichtgestalt", die auf mich zumeist eher den Eindruck geistiger Umnachtung erweckte, schwafelte damals Folgendes: "Es tut mir leid für den Rest der Welt, aber wir werden über Jahre hinweg unschlagbar sein."
Und, was war? Sie waren in etwa so unbesiegbar wie ein gewisses Schiff namens "Titanic" unsinkbar war! Knapp ein Jahr später, bereits im siebten Spiel nach dem WM-Finale, war es noch nicht einmal irgendeine der großen Fußballnationen, sondern der "Fußballzwerg" Wales, der die Bestätigung für das lieferte, was für jeden Menschen mit Hirn ohnehin schon vorher klar war, nämlich dass der "Kaiser" mit seiner utopischen Prognose hochgradigen Unsinn verzapft hatte. Es folgten weitere Niederlagen gegen Italien (März 92) und gegen die Niederlande (Juni 92).
Im Finale der Europameisterschaft 1992 unterlag man gegen Dänemark - wohlgemerkt gegen ein Land, das sich noch nicht einmal regulär für die EM qualifiziert hatte, sondern als Nachrücker an der EM teilnehmen durfte, zumal Jugoslawien aufgrund des Krieges im eigenen Land von dem Turnier ausgeschlossen worden war.
Nach dem Gewinn der WM 1990 hatte Beckenbauer seine Tätigkeit als "Teamchef" beendet. Dieser prognostische Dummschwätzer war sich offenbar nicht dessen bewusst, welche gewaltige Bürde er seinem Nachfolger, Berti Vogts, mit seinem prognostischen Dünnschiss* auferlegt hatte.

*wer der Ansicht ist, meine Wortwahl sei des "Kaisers" nicht würdig, möge sich an dieser Alternative erfreuen: "verbale kaiserliche Diarrhoe"

Es ist total paradox: Ständig versucht der Mensch, die Zukunft vorherzusehen, obwohl ihm bewusst ist, dass das völlig unmöglich ist.
Zu dem größten Schwachsinn, der mir jemals untergekommen ist, gehört eine idiotische Umfrage, die einem in regelmäßigen Abständen auf den Sack geht: "Wen würden Sie wählen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre?"
Für diejenigen, denen das nicht bewusst ist: Der Grad der "Seriosität" lässt sich bereits daran ablesen, dass die Fragestellung im Konjunktiv formuliert ist. (Wer das immer noch nicht begreift, sollte Nachhilfe in Sachen Grammatik und Semantik nehmen.)
Wenn ich diese Frage gestellt bekäme, antwortete ich Folgendes: "Ich würde niemanden wählen, zumal am kommenden Sonntag keine Bundestagswahl stattfindet, Du dummes Arschloch!"
Welche Aussagekraft hat eine solche Umfrage? Selbst Umfragen, die kurz vor der Bundestagswahl durchgeführt werden, sind unzuverlässig.
Wenn dann das tatsächliche Wahlergebnis von den Umfrageergebnissen stark abweicht, bekommt man in dem ganzen analytischen Geschwafel jene Begriffe zu hören, die man auch aus dem Sport kennt: "Überraschung", "Sensation" und dergleichen.
Die einzigen, für die solche Umfragen "sinnvoll" sind, sind diejenigen, die mit dem Scheiß ihr Geld verdienen.

Abschließend möchte ich zwei Begriffe gegenüberstellen: Prophezeiungen und Prognosen - Unterschiede und Gemeinsamkeiten:
Bei Prophezeiungen weiß man von vornherein, womit man es zu tun hat: Sie sind nichts anderes als Hokuspokus und hochgradiger Schwachsinn.
Die Prognosen hingegen beanspruchen für sich, "seriös", "sachlich" und "wissenschaftlich fundiert" zu sein.

Unterm Strich ist folgende Gemeinsamkeit festzustellen: Ob Prophezeiungen oder Prognosen - sie sind allesamt komplett für den Arsch. Daher kann man diese beiden Begriffe sowie die davon abgeleiteten Verben (prophezeien und prognostizieren) getrost synonym verwenden.

Fazit:
Alle Prognostiker können sich ihre Prognosen allesamt in den Arsch schieben! Wer scharf darauf ist, Prognosen abzusondern, sollte sich mit einer Kristallkugel oder mit Tarot-Karten an die entsprechende Zielgruppe wenden, anstatt in Fernsehsendungen oder auf Nachrichtenseiten seinen gequirlten Quark zu verzapfen!
Es gibt aber auch einige wenige Ausnahmen: Zu jenen Prognosen, die halbwegs zuverlässig sind, gehört beispielsweise die Wettervorhersage (vorausgesetzt, sie bezieht sich auf eine überschaubare Zeitspanne von ein paar Tagen bis maximal eine Woche. Wenn mir irgendwo präsentiert wird, wie das Wetter in drei Wochen angeblich sein wird, werde ich misstrauisch.)

Wenn sich aber beispielsweise jemand dazu hinreißen lässt, zu prognostizieren, wann ein Krieg beendet wird, ist das einfach nur unseriös und lächerlich!
Die Berichterstattung sollte ausschließlich aus Fakten bestehen: Zusammenfassung der Tagesereignisse, Lagebericht etc.
Spekulatives Geschwafel hat in den Nachrichten nichts zu suchen!

Ich habe längst eine Art Reflex entwickelt: Sobald eine Schlagzeile oder Überschrift auch nur ansatzweise andeutet, dass es sich im nachfolgenden Artikel um spekulativen und prognostischen Scheißdreck handelt, klicke ich unverzüglich weg beziehungsweise blättere (bei gedruckten Medien) sofort weiter.
Umschalten oder Ausschalten ist nicht nötig, da ich bereits seit elf Jahren auf den Empfang jeglicher Fernsehsender verzichte. In den "Genuss" des TV-Programms komme ich nur, wenn ich bei jemandem zu Gast bin und dort die Glotze läuft.
Was ist eigentlich unhöflicher: Wenn man als Gast den Gastgeber darum bittet, die Glotze gefälligst auszuschalten - oder wenn man als Gastgeber die Glotze laufen lässt, während man Gäste empfängt?

"Krankenhaus" - warum eigentlich?

Erstellt am 04.08.2023, 05:14 Uhr von Bir.Kle. (Chef) und am 04.08.2023, 11:48 Uhr geändert.
"Krankenhaus" - welcher Blödmann hat eigentlich diesen bescheuerten Begriff ausgebrütet?

Im Krankenhaus kämpft bekanntlich das medizinische Personal um die Wiederherstellung der Gesundheit seiner Patienten. Und die Patienten wiederum haben nur ein Ziel: Ihre Gesundheit und somit auch ihre Lebensqualität zurückzuerlangen.
Warum geben wir ausgerechnet einer Einrichtung von derart eminenter Bedeutung eine solch deprimierende Bezeichnung?
Wir sind ständig auf politische Korrektheit erpicht, schleudern massenweise Euphemismen umher - warum nicht auch dort, wo es wirklich sinnvoll ist? Warum geben wir dem Krankenhaus nicht eine optimistische Benennung, beispielsweise "Gesundungshaus" oder "Genesungsanstalt"?

Gender-Irrsinn

Erstellt am 04.08.2023, 02:38 Uhr von Bir.Kle. (Chef) und am 04.08.2023, 04:58 Uhr geändert.
Einst war stets von Forschern die Rede, wenn es darum ging, eine Erfindung zu würdigen oder eine Entdeckung zu feiern.
Heutzutage hört und liest man ständig von "Forschenden". Was soll dieser Unsinn?

Ist eigentlich schon einmal irgendjemand auf den Trichter gekommen, dass "Forscher" und "Forschender" zwei verschiedene Paar Schuhe sind?

Forscher ist eine generelle - man könnte auch sagen permanente - Bezeichnung für einen Wissenschaftler, der in der Forschung tätig ist. Ein Forscher ist immer ein Forscher - zu jeder Tageszeit, an jedem Wochentag, zu jeder Jahreszeit und unabhängig davon, was er gerade tut oder wo er sich momentan befindet. Genauso, wie ein Förster stets ein Förster oder ein Bäcker immerzu ein Bäcker ist.

Ein Forschender hingegen ist ein Forscher nur während jener Zeitspanne, in der er tatsächlich seiner Forschungsarbeit nachgeht. Wenn er nach Feierabend in seiner Freizeit beispielsweise seine Alte vögelt, ist er weiterhin ein Forscher, jedoch kein Forschender, sondern ein Fickender beziehungsweise fickender Forscher.

Es wäre ganz wichtig, dass sich das endlich unter den vom Gendern Besessenen herumspricht!

Demnächst kaufen wir Brot und Brötchen nicht mehr beim Bäcker, sondern beim Backenden.

Brot kauft man beim Backenden,
Klopapier brauchen die Kackenden.
Die Haare schneidet man beim Frisierenden,
den Wichser nennt man Onanierenden.
Der Kapitalist heißt Raffender,
den Sensationsgeilen nennt man Gaffender.
Mich nervt das, ich bin ein Motzender,
nicht selten sogar ein Kotzender!

Warum machen wir eigentlich diesen Schwachsinn mit? Selbst unsere Politiker fügen sich brav diesem Irrsinn - die meisten mit Sicherheit nicht aus Überzeugung. Sie haben vielmehr die Hosen voll, man könnte sie als frauenfeindlich erachten, wenn sie sich diesem Blödsinn widersetzen. Kurzum: Sie fürchten um die gottverdammte Macht und um ihre beschissene Karriere!

Anmerkung für alle Dünnhäutigen, Zartbesaiteten, Scheinheiligen, Heuchler und Möchtegern-Vornehmen: Ja, mein obiges Beispiel ist überaus vulgär und taktlos! Das weiß ich selber! Auch wenn es vielleicht so anmutet - aber ich bin keine Drecksau. Aber was soll ich machen?
In Zeiten zunehmender Verblödung unserer Gesellschaft muss man sich so ausdrücken, dass jeder dahergelaufene Vollpfosten einen versteht.
Ich hätte anstatt "Fickender" auch "Kopulierender", "Kohabitierender" oder "Koitierender" schreiben können, aber das würde dann manch einer für eine außerirdische Spezies halten.
Bevor man jemanden wegen irgendwelcher vulgären Ausdrücke verurteilt, sollte man in den Spiegel schauen und sich fragen, woher man eigentlich selbst diese Ausdrücke kennt - anstatt ständig so zu tun, als würde man sich jeden Morgen den Rachen mit Desinfektionsmittel gurgeln! Immer erst vor der eigenen Hütte fegen!

10 Jahre "ROSIG"-Projekt

Erstellt am 10.06.2023, 15:41 Uhr von Bir.Kle. (Chef) und am 15.06.2023, 21:08 Uhr geändert.
Erst heute ist mir aufgefallen, dass am 1. Mai dieses Jahres genau zehn Jahre ins Land gegangen sind, seitdem ich an dieser Stelle das "ROSIG"-Projekt ins Leben rief.
Anlässlich dieses Jubiläums habe ich ein kleines Gedicht geschrieben:

Zehn Jahre sind nun schon vergangen,
seit ich das "ROSIG"-Projekt angefangen.
Heute denke ich: "Meine Fresse,
kaum jemand zeigt daran Interesse,
kaum jemanden, den es interessiert,
von den meisten wird es ignoriert."
Ich werde kämpfen, niemals aufhören,
mich gegen Sprachvergewaltigung zu wehren!
Ich werde immer weiter motzen,
mich nach Belieben schön auskotzen
gegen Sprachpanscherei und Dilettanten,
gegen Sprachverhunzung und Ignoranten,
gegen Desinteresse und Unwissenheit,
gegen Inkompetenz und Ahnungslosigkeit,
gegen Anglizismen und Sprachverschandelung,
gegen Sprachbrei und Sprachverarmung.
Ich wünschte, wir könnten das "Werk" beenden
jener Idioten, die Anglizismen verwenden,
die meisten davon brauchen wir schlicht
in unserer Muttersprache nicht.
Deshalb werde ich an allen Tagen
die Anglizismen stets zum Teufel jagen!
Mögen Wörter wie "stylisch", "happy" oder "checken"
im deutschen Sprachgebrauch verrecken!
Wir müssen uns dagegen auflehnen in Massen
und die Sprache nicht den Idioten überlassen!
Das Problem aber, ich sag's geschwind',
ist, dass die Masse Idioten sind!

Anmerkung:
Es gibt Menschen, die Sprachpanscherei und Sprachmurks allen Ernstes mit folgendem "Argument" rechtfertigen: "Sprache verändert sich!" Diesen Vollpfosten ist immerhin bewusst, dass die Sprache einem stetigen Wandel unterliegt.
Die Tatsache, dass Sprache sich verändert, ist KEIN Freibrief, seine Muttersprache mit Füßen zu treten! Dass Veränderungen nicht zwangsläufig positiv sind, darauf kommen diese Idioten nicht. Dafür reicht deren Verstand offenbar nicht aus.
Wir dürfen negative Entwicklungen nicht hinnehmen und nicht mittragen! Wir müssen ihnen entschieden entgegentreten und sie verhindern!
Aber wie soll das gehen? Der Yankee hat vielen das Gehirn mit Anglizismen komplett zugeschissen!

Auf Kriegsfuß mit "das" und "dass"

Erstellt am 09.06.2023, 22:32 Uhr von Bir.Kle. (Chef) und am 12.06.2023, 20:01 Uhr geändert.
Ich könnte an dieser Stelle - ohne mich explizit vorbereiten zu müssen - ausführlich und anschaulich (unter Verwendung von Fachbegriffen und dennoch leicht verständlich) erläutern, was es mit "das" und "dass" auf sich hat.
Das werde ich jedoch nicht tun, zumal es keinen Zweck hat. Man kann die Leute diesbezüglich in drei Gruppen unterteilen:

Die Kompetenten: Diese Minderheit (gefühlt nur eine Handvoll Menschen) beherrscht den sicheren Umgang mit "das" und "dass". Diese Menschen haben derartige Erläuterungen und Belehrungen ohnehin nicht nötig.
Die Desinteressierten/Ignoranten: Sie haben keinerlei Interesse, es zu lernen.
Die Begriffsstutzigen: Sie sind schlichtweg zu blöd, um es zu begreifen.

Die letzten beiden Gruppen bilden die große Mehrheit. Welche davon letztendlich die stärkere ist, ist schwierig festzustellen.
Wenn ich im Internet unterwegs bin und beispielsweise Kommentare, Rezensionen oder Diskussions- oder sonstige Forenbeiträge lese, habe ich das Gefühl, dass mindestens neunzig Prozent der Menschen in diesem Land noch nicht einmal ansatzweise den Hauch eines Schimmers haben, wann denn nun "das" und wann "dass" korrekt ist. Selbst bei sogenannten Fachleuten blitzt mitunter Inkompetenz auf.

Ich werde - wie bereits erwähnt - nicht näher auf die Hintergründe der richtigen Anwendung eingehen, zumal es viele offenbar ohnehin nicht begreifen oder nicht begreifen wollen.
Nur soviel sei verraten: Dieses kleine "s", das die beiden Wörter optisch unterscheidet, hat eine große Wirkung. Wir haben es hier nicht mit einer Frage der Orthographie, sondern mit einer grammatikalischen Angelegenheit zu tun.
"Das" und "dass" erfüllen ganz unterschiedliche grammatikalische Funktionen:
- "das" kann - je nach Zusammenhang - ein bestimmter neutraler (sächlicher) Artikel, ein Relativpronomen (bezügliches Fürwort) oder ein Demonstrativpronomen (hinweisendes Fürwort) sein
- "dass" ist eine Konjunktion (Bindewort)

Beziehen wir uns nun wieder auf die drei eingangs genannten Gruppen: Die Gruppe der Desinteressierten/Ignoranten und jene der Begriffsstutzigen fasse ich an dieser Stelle zusammen zur Gruppe der Inkompetenten.
In Bezug auf den Umgang mit ihrer Inkompetenz kann man die Inkompetenten in vier Gruppen einordnen:

Die "dass"-Ignoranten (Häufigkeit: extrem häufig): Diese Spezies schreibt durchgehend "das" bei völliger Ignoranz von "dass".

Die Lottospieler (Häufigkeit: sehr häufig): Diese Kandidaten haben zumindest davon gehört, dass es auch "dass" mit zwei "s" gibt, haben jedoch keinen blassen Schimmer, wie sie damit umgehen sollen. Offenbar nach Lust und Laune schreiben sie es mal mit einem, mal mit zwei "s". Ich vermute folgende Vorgehensweise: Sie schreiben es zunächst mehrere Male mit einem "s", um dann zu denken: "So, jetzt schreibe ich zur Abwechselung mal wieder "dass".
Getreu des Spruches "Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn" landen sie zwischendurch, im Dunkeln tappend und mit viel Glück, sogar den einen oder anderen Treffer.

Die "das"-Ignoranten (Häufigkeit: äußerst selten): Diese schrägen Zeitgenossen sind der Gegenentwurf zur erstgenannten Gruppe: Für sie existiert erstaunlicherweise nur "dass", wohingegen sie "das" konsequent ignorieren.

Die Invertierten (Häufigkeit: extrem selten): Die sicherlich skurrilste Gruppe! Fast immer schreiben sie eigenartigerweise "dass", wenn "das" gefragt ist - und umgekehrt. Diese bizarren Vögel sind am einfachsten zu therapieren: Wenn man sie umpolt, sind sie fast in der Spur.

Es stellt sich abschließend die Frage, wie man mit dieser Situation umgeht.
"Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!" heißt es in einem alten und weisen Sprichwort. Diejenigen, die es nicht können, werden es höchstwahrscheinlich auch niemals lernen.
Diejenigen, die es können, werden sich auch weiterhin über die Inkompetenz und den Dilettantismus ihrer unwilligen und/oder unfähigen Mitmenschen ärgern müssen.
Es gäbe theoretisch auch die Möglichkeit, "dass" offiziell abzuschaffen und durchgehend "das" zu schreiben. Sollte das jemals Realität werden, wäre das ein Armutszeugnis, ein Offenbarungseid sowie eine Kapitulation vor der Blödheit.

Übrigens ist die Sache mit "das" und "dass" nur die Spitze des Eisbergs. Es gibt massenweise Angelegenheiten, vor denen viele mit Ahnungslosigkeit stehen wie ein Esel vor dem neuen Tor. Hier einige Beispiele:

seit und seid
die Vorsilben tod- und tot-
die Vorsilben end- und ent-
zerren und zehren
scharren und scharen
hacken und haken
spucken und spuken
verbieten und verbitten
wieder und wider (beide existieren sowohl als eigenständige Wörter als auch als Vorsilben)

die zahllosen Homophone (Wörter, die bei identischer Aussprache unterschiedliche Schreibweisen und unterschiedliche Bedeutungen haben). Beispiele:
Lerche und Lärche
Leib und Laib
Ehre und Ähre
Seite und Saite
Leere und Lehre
Weise und Waise
Leichen und laichen
Nachname und Nachnahme
Mine und Miene
Grad und Grat
Rad und Rat
ist und isst

Nichtssagend und unbrauchbar

Erstellt am 19.04.2021, 21:25 Uhr von Bir.Kle. (Chef) und am 21.04.2021, 17:28 Uhr geändert.
Die Grundidee der Produktrezension ist hervorragend: Menschen, die ein bestimmtes Produkt erworben haben, teilen die Erfahrungen, die sie mit diesem Artikel gemacht haben, geben eine Bewertung ab und - je nachdem - sprechen eine Kaufempfehlung aus oder raten von einem Kauf ab.
Der Zweck dürfte auch jedem klar sein: Kaufinteressierte erhalten eine Hilfestellung und werden unterstützt bei ihrer Kaufentscheidung.

Doch was nützt eine gute Grundidee in einer Welt voller Idioten, in der nur die wenigsten imstande sind, eine Rezension zu verfassen, die dieser Bezeichnung tatsächlich würdig ist?

Viele scheitern bereits an dem Begriff "Rezension": Immer wieder liest man von "Rezession" oder vereinzelt gar von Wörtern, die gar nicht existieren, wie etwa "Rezision".

Zu den "Spezialisten", die "Rezession" schreiben anstatt "Rezension", ist zweierlei festzustellen:

1. Sie haben noch nicht einmal den Hauch eines Schimmers, was der Begriff "Rezession" bedeutet - anderenfalls würden sie ihn in sinnvollem und korrektem Kontext verwenden.
2. Sie sind zu blöd zum Lesen, zumal einem beispielsweise bei Amazon Begriffe wie "Produktrezension", "Spitzenrezension" oder "Kundenrezension" förmlich "ins Gesicht springen", wenn es etwa heißt: "Schreiben Sie eine Kundenrezension!"

Was die Rezensionen an sich anbelangt, sind weit mehr als die Hälfte, wenn nicht sogar mindestens drei Viertel aller Rezensionen, inhaltlich wie sprachlich gleichermaßen katastrophal und somit nutzlos und unbrauchbar.

Ich bin beispielsweise auf eine Rezensentin gestoßen, die ihre Rezensionen stets nach dem gleichen Schema hinrotzt:
Als Titel der Rezension wird einfach ein Fetzen der zu rezensierenden Artikelbezeichnung (z.B. Buchtitel, Filmtitel, CD-Titel) hingeklatscht, anstatt Kreativität walten zu lassen und einen interessanten Rezensionstitel zu formulieren, der die Leserschaft anzieht und neugierig auf mehr macht.
Aber wie soll man etwas walten lassen, was nicht vorhanden ist?
Der eigentliche Rezensionstext ist auf läppische vier(!) Wörter beschränkt: Zwei Substantive, denen jeweils ein Adjektiv vorangestellt ist - und zwar nicht irgendein Adjektiv, sondern das billigste, beliebigste und farbloseste Adjektiv, das man sich vorstellen kann: "toll".

Und hier ein paar Originalrezensionen von dieser "Rezensionsgöttin":

CD "Das Beste" von Linda Fäh:
Linda
Tolle Lieder! Tolle Stimme !!


CD "Es ist nie zu spät" von Laura Wilde:
Laura
Tolle Sängerin!!! Starke Lieder !!


CD "Schenk mir den Moment" von Anna-Carina Woitschak:
Anna-Carina
Tolle cd !! Tolle Lieder!!


Wer hat solchen Menschen eigentlich ins Hirn geschissen? Jeder feuchte fliegende Furz hat einen höheren Informationsgehalt als diese Pseudo-Rezensionen!

Ein anderer Kandidat, ein Fan von Actionfilmen, eifert seinen Vorbildern fleißig nach - mit dem kleinen Unterschied, dass er im Gegensatz zu den Action-Hau-Draufs nicht Menschen, Gegenstände und Gebäude zu Kleinholz verarbeitet, sondern stattdessen in seinen Rezensionen sämtliche Komposita (zusammengesetzte Wörter) konsequent in ihre Einzelteile zerlegt.
Da sind am laufenden Band Wörter zu lesen wie "Action Film", "Panzer Faust" oder "Verfolgungs Jagd". (Dieses Auseinanderreißen der Komposita ist heutzutage geradezu eine Volkskrankheit.)
Dem Typen hat höchstwahrscheinlich irgendjemand einen Fäustel mit voller Wucht auf das Wernicke-Areal (sensorisches Sprachzentrum) sausen lassen - oder er ist von einem äußerst gefräßigen Hirnparasiten befallen.

Was bei Rezensionen noch allgemein auffällt, ist, dass offensichtlich ein Zusammenhang zwischen Musik- beziehungsweise Filmgeschmack und Bildungsgrad besteht.
So haben beispielsweise Rezensionen von CDs Klassischer Musik zumeist Hand und Fuß: Präzise Beschreibungen und konkrete Ausführungen, stringente Argumentation, nachvollziehbare Begründungen und aussagekräftige Bewertungen - und das Ganze sprachlich nahezu einwandfrei verpackt: An Orthographie, Grammatik oder Stilistik gibt es selten etwas auszusetzen.

Gut, dass ich mich vor fast zwanzig Jahren der Klassischen Musik zugewendet habe: Einerseits ist diese brillante Musik ein musikalischer Hochgenuss und andererseits kommt als positiver Nebeneffekt hinzu, dass ich mich nicht mit dem Rezensionsschrott irgendwelcher geistiger Tiefflieger herumärgern muss.

Zum Schluss sei noch auf einen generellen Schwachpunkt von Rezensionen hingewiesen:

"Alles ist relativ." hatte bereits der geniale Einstein festgestellt. Das gilt auch für Rezensionen, zumal sie eine subjektive Angelegenheit sind: Wie eine Produktbewertung letztendlich ausfällt, ist stark abhängig von den Vorstellungen, Erwartungen und Ansprüchen der Rezensentin/des Rezensenten.
So kann es passieren, dass das, was der eine als "Spitzenprodukt" wärmstens empfiehlt, von einem anderen als der "größte Schrott" angesehen wird.

Sprache, ihre Auswirkungen und Gedanken zur aktuellen Situation

Erstellt am 14.04.2020, 00:31 Uhr von Bir.Kle. (Chef) und am 14.04.2020, 19:33 Uhr geändert.
Die Sprache ist zweifelsohne eine der größten – wenn nicht sogar die größte – menschliche Errungenschaft. Unsere Welt, wie sie für uns selbstverständlich ist, unsere Gesellschaft, die Kunst, Kultur, die Wissenschaft, die Wirtschaft – ja unsere gesamte Zivilisation wäre ohne Sprache nicht denkbar.
Die Sprache ist eine Schlüsselkompetenz: Sie ist das Tor, das uns den Zugang ins Reich des Wissens öffnet. Bildung wäre ohne Sprache nicht möglich.

Die Anwendung von Sprache kann leider auch ganz fatale und schreckliche Auswirkungen mit sich bringen.
Wenn wir in den Nachrichten von Greueltaten aus Kriegsgebieten hören oder wenn wir in Zeitungen oder im Internet von Kriegsgreueln lesen, fragen wir uns erschüttert und entsetzt: Wie ist das möglich? Wie können Menschen anderen Menschen derart Schreckliches antun?

Nun, das läuft stets nach dem gleichen Muster in drei Phasen ab. Die Sprache hat hierbei – wie bereits erwähnt – leider eine Schlüsselfunktion:

Phase 1: Sprache
Ein typisches Merkmal der Kriegsrhetorik ist, dem Feind beziehungsweise Kriegsgegner das Menschsein abzusprechen. Folglich wird der Feind stets als "Bestie", "Barbar", "Abschaum", "Unmensch", "Untermensch" und dergleichen bezeichnet.

Phase 2: Denkweise
Wird die Verwendung einer solchen Kriegsrhetorik permanent und konsequent propagiert und praktiziert, führt das zwangsläufig dazu, dass das sich in den Köpfen der Menschen "zementiert". Im Klartext: Man nennt das feindliche Gegenüber nunmehr nicht einfach nur "Barbar" oder "Bestie", sondern es manifestiert sich sukzessive die feste Überzeugung, dass die Gegner tatsächlich "Untermenschen" oder "Abschaum" sind.

Phase 3: Handeln
Wenn man das Gegenüber nur noch als "Abschaum" oder "Bestie" wahrnimmt, ist es lediglich ein kleiner Schritt, bis die Menschlichkeit und jegliches Mitgefühl (Empathie) komplett auf der Strecke bleiben.

Dieses Verhalten wiederholt sich immer und immer wieder. In jedem Krieg. Es ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass der Mensch – wenn überhaupt – höchstens bedingt in der Lage ist, aus seinen Fehlern und seinem Fehlverhalten die richtigen Konsequenzen zu ziehen: Er lernt nicht viel dazu - Geschichte wiederholt sich!

Während die Kriegsgegner als "Bestien" oder "Barbaren" verunglimpft werden, werden in den eigenen Reihen diejenigen, denen das meiste Blut an den Händen klebt, weil sie den Tod Tausender und Abertausender organisieren (Offiziere), mit Medaillen und Orden ausgezeichnet und als "Helden" verehrt. Zynischer geht es ja wohl nicht! Wer hat uns Menschen eigentlich ins Hirn geschissen?
Es heißt dann stets "das seinen Patrioten". Aber was ist eigentlich ein Patriot? Eine Mischung aus "Patria" und "Idiot"!
Der Philosoph Arthur Schopenhauer (1788-1860) hat es treffend auf den Punkt gebracht:
"Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein: hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen."

Machen wir nun einen Schwenk hin zur aktuellen Situation: Die ganze Welt ist damit beschäftigt, gegen die Auswirkungen der Corona-Pandemie anzukämpfen.
Ein mikroskopisch kleines Virus, das unter dem Mikroskop wie eine Krone oder ein Kranz aussieht (lat. Corona), und das – wie alle anderen Viren auch – um ein Vielfaches winziger ist als ein Bakterium, versetzt den Planeten Erde in einen globalen Ausnahmezustand und führt uns allen vor Augen, wie verletzlich und zerbrechlich wir als Individuen sind und auch, wie anfällig unser gesamtes System ist.
Die Corona-Krise ist eine Chance, aus der eine Hoffnung keimt. Die Chance und die Hoffnung, dass wir diese Ausnahmesituation dazu nutzen, innezuhalten, um uns zu überlegen, ob wir die Weichen hinsichtlich einer rosigeren Zukunft nicht in eine andere Richtung stellen sollten oder gar müssten.
Bei mir allerdings hält sich die Hoffnung in Grenzen, umso größer aber ist meine Befürchtung, dass es, nachdem die Corona-Krise (halbwegs) ausgestanden ist, ein "Weiter so" geben wird und alles im altbekannten Trott weitergeht. So war es meistens. Selten hat sich etwas zum Besseren gewendet.

Hier ein Beispiel:
Am 10. November 2009 musste die Nation erschüttert und fassungslos zur Kenntnis nehmen, dass der an Depressionen erkrankte Fußball-Nationaltorwart Robert Enke in Neustadt am Rübenberge Suizid begangen hatte. Es folgte das Übliche: Jede Menge Palaver, es wurde salbadert, was das Zeug hält, Politiker und Fußballfunktionäre gelobten "dass es so nicht mehr weitergehen könne und dass sich etwas ändern müsse". All das war so flüchtig wie Fürze im Wind.
Geändert hat sich nichts – im Gegenteil: Erfahrungsberichten zufolge soll sich die Situation für depressive Fußballer sogar verschlimmert haben.
Andreas Biermann (Jahrgang 1980), ebenfalls an Depressionen erkrankter ehemaliger Zweitliga-Profi (u.a. FC St. Pauli), hatte nach Enkes Freitod den Mut, in die Offensive zu gehen und seine Erkrankung öffentlich bekanntzugeben. Die fatale Folge: Nach Vertragsende beim FC St. Pauli erhielt Biermann keinen weiteren Profivertrag mehr – kein Verein wollte einen an Depressionen erkrankten Spieler verpflichten. Fortan blieb ihm nichts anderes übrig, als im Amateurbereich herumzudümpeln. Ich bin zwar kein Neurologe, Psychologe oder Psychiater, kann mir aber gut vorstellen, dass ein derartiger Schicksalsschlag die Symptome einer bereits bestehenden Depression noch weiter verstärken könnte.
Nach mehreren Selbstmordversuchen hat Andreas Biermann sich am 18. Juli 2014 in Berlin das Leben genommen. Er war gerade einmal 34 Jahre alt und hinterließ seine Ehefrau sowie zwei Kinder. Wie verzweifelt muss dieser junge Mann gewesen sein? Wie gleichgültig und herzlos ist diese Gesellschaft? Warum fand das tragische Schicksal Biermanns kaum Beachtung und warum gab es kaum Anteilnahme? Sind wir Menschen nicht alle gleich? Ist jemand besonders oder "etwas Besseres", nur weil er für die deutsche Nationalmannschaft aufläuft?
Genau wie bei Robert Enke gab es auch bei Andreas Biermann Hinterbliebene – Menschen, die um einen geliebten Menschen weinten und die es womöglich vor lauter Schmerz, Verzweifelung und Trauer aus der Bahn geworfen hat.
Aber Andreas Biermann war ja "nur" ein Zweitliga-Spieler. Er war kein "Held" (welch absurde und schwachsinnige Bezeichnung für einen Fußballspieler!), der für Deutschland spielte.
Offensichtlich sind wir nur auf dem Papier (Grundgesetz) gleich – die traurige Realität sieht leider ganz anders aus.
Abschließend möchte ich noch eine kurze und treffende Zusammenfassung formulieren:
WAS IST DAS FÜR EINE BESCHISSENE WELT, IN DER WIR LEBEN?

Was bliebe eigentlich noch übrig, wenn man sich von alldem abwendete, was menschenverachtend ist?
Ich war einst auch ein begeisterter Fußballfan. Seit etwa fünf Jahren existiert der Profifußball für mich nicht mehr: Ich habe mich von diesem dreckigen Geschäft, in dem der Sport lediglich Mittel zum Zweck ist, angewidert abgewendet.

Eines der übelsten Wörter überhaupt

Erstellt am 25.02.2018, 23:13 Uhr von Bir.Kle. (Chef) und am 08.04.2018, 17:18 Uhr geändert.
Wer hat uns eigentlich dieses gottverdammte Perfektionsvirus eingepflanzt? Wörter wie das Substantiv "Perfektion" und insbesondere das dazugehörige Adjektiv "perfekt" schwirren omnipräsent umher; Tag für Tag kontaminieren sie in allen (un)möglichen Fügungen den Gehörgang.
Vernehme ich eines dieses Wörter morgens in aller Frühe, ist sogleich der ganze Tag für mich gelaufen - dermaßen habe ich den Kaffee auf!
Da reicht der Hals aber bis nach Kapstadt!

Begreift eigentlich irgendjemand, dass man ein Wort seiner Kraft und seiner Intensität beraubt, wenn es von einer großen Anzahl von Menschen über einen längeren Zeitraum übermäßig oft in die Welt hinausposaunt wird?
Die betreffenden Wörter büßen in ihrer Bedeutung stark an Wert ein - sie sind völlig ausgelutscht!
Da ist "perfekt" übrigens bei Weitem kein Einzelfall. Es gibt etliche solcher ausgelutschter Modewörter wie etwa Innovation, Technologie oder Kreativität. Das sind eigentlich keine Wörter mehr, sondern eher leere Worthülsen. Inhalt? Fehlanzeige!

Insbesondere die Werbung überspannt maßlos den Bogen. Dort hört und liest man das Unwort "perfekt" am laufenden Band. Fortwährend wird dem Konsumenten Perfektion suggeriert, beispielsweise:
● in der Autowerbung: ("perfektes" Fahrvergnügen)
● in der Waschmittelwerbung ("perfekte" Sauberkeit bzw. "perfekte" Reinheit, "perfektes" Weiß)
● in der Reinigungsmittelwerbung ("perfekte" Hygiene, "perfekter" Glanz)
● in der Nahrungsmittelwerbung ("perfekter" Geschmack, "perfektes" Aroma)
● in der Werbung für Körperpflegemittel ("perfektes" Aussehen, "perfektes" Styling, "perfekte" Rasur)

Was ist Perfektion? Perfektion ist schwachsinnig und fatal! Perfektion ist das Ende aller Motivation und der Tod jeglichen Fortschritts.
Nehmen wir einmal an, alles wäre tatsächlich "perfekt". Das hieße, dass alles das höchste Maß an Entwicklung erreicht hätte und vollkommen wäre. Wo wäre da noch Raum und Potenzial für Fortschritt?
Und woher nähme man ohne weitere Fortschrittsmöglichkeit die Motivation? (Verbesserung und Weiterentwicklung wäre bei Vollkommenheit ja nicht mehr möglich.)

Man sieht also: Perfektion ist langweilig! Und das gleich in mehrerlei Hinsicht:
Wir gehen heutzutage an vieles völlig verkrampft und verbissen heran, wollen alles "perfekt" bis ins kleinste Detail durchplanen und möglichst nichts dem Zufall überlassen. Langweiliger geht es ja wohl kaum!
Nehmen wir als Beispiel den Tag, den die meisten Menschen als den schönsten in ihrem Leben sehen: Die Hochzeit.
Die schönsten und unvergesslichsten Hochzeiten sind diejenigen, die alles andere als "perfekt" sind. Wenn beispielsweise die Trauung auf einem Bootssteg stattfindet, dieser während der Zeremonie zusammenbricht und das Brautpaar mitsamt den Hochzeitsgästen ein unfreiwilliges, aber zünftiges Bad nimmt.
Vorausgesetzt, es kommt dabei niemand ernsthaft zu Schaden, ist ein solches außerplanmäßiges Vorkommnis ein Ereignis, das man nie vergisst und über das man ein Leben lang herzhaft lachen kann.
Ganz im Gegensatz zu einer "perfekten", straff durchorganisierten Hochzeit, wo alle derart steif sind, als ob sie einen Stock im Allerwertesten hätten! Die gerät recht schnell in Vergessenheit, weil es nur "eine von vielen" ist.

Noch ein Beispiel: Das Erscheinungsbild/Aussehen.
Auch da sind wir völlig verkrampft und wollen "perfekt" aussehen. Da wird retuschiert, übertüncht, zugeschmiert, verspachtelt was das Zeug hält.
Ich finde ein solches makelloses Aussehen nicht schön, sondern vielmehr langweilig, unnatürlich, ja geradezu unheimlich.
Ist es nicht eher so, dass das "Unperfekte", also die kleinen Makel wie Lachgrübchen, Muttermale, Fältchen, Sommersprossen und Ähnliches einen Menschen erst so richtig liebenswert, sympathisch, einzigartig und unverwechselbar machen?
Warum wollen so viele Menschen wie genormt aussehen, wie am Reißbrett entworfen? Ist es die "Beauty-Industrie", die ihnen dieses irreale Schönheitsideal mit ihrer idiotischen Werbung in die Schädel gekackt hat?
Ist es nicht überhaupt die Werbung, die uns so bekloppt macht und uns diesen Perfektionswahn einimpft?
Fragen über Fragen.

Zum Schluss noch ein kleiner Reim zur Verwendung des Wörtchens "perfekt":
Benutzt Du oft das Wort "perfekt",
mangelt's Dir an Intellekt!


oder meinetwegen so:

Benutzt Du oft das Wort "perfekt",
bist Du so blöd wie Konfekt!


Vielleicht können diese kleinen Reime ein bisschen dazu beitragen, dass diejenigen, bei denen dieses kleine widerliche Wort recht locker auf der Zunge sitzt - und das sind leider nicht gerade wenige - sich diesbezüglich mäßigen und dieses Wort weitgehend aus ihrem Wortschatz verbannen. Und mit dem Wort am besten auch die entsprechende Einstellung; Perfektion ist nämlich in den meisten Fällen eine Utopie. Der Wunsch und das Bestreben, sie zu erreichen, führen folglich nicht selten zu Unzufriedenheit und Enttäuschung.

In diesem Sinne:
Versuche niemals, "perfekt" zu sein - sei einfach Du selbst, stehe zu Deinen Stärken und Schwächen und Du wirst Sympathie erfahren!