Pruden (rumänisch Prod) liegt in einem Seitental der Großen Kokel zwischen Schäßburg und Elisabethstadt, sechs Kilometer von Halvelagen entfernt. Die Gemeinde liegt in einem lieblichen Seitental der Großen Kokel, zwischen Wäldern, Wiesen und Feldern. Aus dem ehemals sächsischen Dorf mit 600 Einwohnern ist der letzte Sachse Anfang der 90er ins Altenheim nach Hetzeldorf weggezogen. Die alten Traditionen und Bräuche gibt es nicht mehr, aber Pruden ist ein Beispiel für das Entstehen von etwas Neuem. Das leerstehende evangelische Pfarrhaus wurde 1998 in ein Freizeitheim für Kinder umgebaut, zwei Familien aus Zwickau haben das Haus renoviert und ausgebaut. Die beiden Familien haben auch zur Renovierung der verfallenen Kirche beigetragen, die 2006 neu eingeweiht wurde.

So schön wie im Schwarzwald“, rief der bekannte Orgelvirtuose, gebürtig aus dem Sudetenland, Franz Xaver Dressler (1898-1981), aus, als er Pruden von der „Hill“ aus zum ersten Mal erblickte. Dressler war im Hermannstädter Musikleben aktiv und wurde von der evangelischen Kirche beauftragt, die Orgeln der Landeskirche periodisch zu überprüfen.

Diese landschaftliche Bewunderung hat sich bis in unsere Tage fortgesetzt. Nach der politischen Wende, nach der Auswanderung der siebenbürgisch-sächsischen Bevölkerung haben mehrere deutsche Familien aus Sachsen, die mit den Siebenbürger Sachsen nichts gemeinsam haben, das ehemalige evangelische Pfarrhaus in Pruden saniert und wieder bewohnbar gemacht haben, es als Freizeiteinrichtung genutzt und auch das Kirchengebäude in bestem Zustand erhalten.

Fotos: László Dudás