Ansprache des Vorsitzenden Siegbert Bruss: Im Dienste unserer Mitglieder

1. November 2006

Mitteilungen der HOG

Beim neunten Nachbarschaftstag der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ am 23. September 2006 in Brackenheim berichtete der Vorsitzende Siegbert Bruss über das Wirken des Vorstandes für die Brenndörfer.
Liebe Brenndörfer Landsleute und liebe Freunde der Brenndörfer!
Vor drei Jahren ist hier in Brackenheim eine Ära zu Ende gegangen. Otto Gliebe hat den Vorsitz der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ nach 27 Jahren erfolgreichen Wirkens abgegeben. Wir alle standen vor schweren Fragen und Zweifeln: Wie wird es weiter gehen? Wird das über Jahrzehnte mühsam Aufgebaute vielleicht zusammenbrechen? Was geschieht mit der Dorfgemeinschaft, wenn sie über Jahre ohne Führung dasteht?

Ein jüngeres Team hat sich der Herausforderung gestellt. Die Mitgliederversammlung vor drei Jahren hat dem neuen Vorstand das Vertrauen ausgesprochen. Heute stehen wir da, um Rechenschaft über das Geleistete abzulegen. Was hat der Vorstand in den letzten drei Jahren für unsere Gemeinschaft getan? Den vollständigen Tätigkeitsbericht für die Jahre 2003-2006 haben wir zu Pfingsten 2006 in den „Briefen aus Brenndorf“ veröffentlicht (lesen Sie den Tätigkeitsbericht hier). Deshalb werden wir hier, in der gebotenen Kürze, nur einige der wichtigsten Punkte hervorheben:

- Der neue Vorstand hat die bewährte Arbeit des alten Vorstandes fortgesetzt. Wir konnten auf die bisherigen Erfahrungen aufbauen und mussten „das Rad nicht neu erfinden“.

- Wir haben versucht, den Zusammenhalt der Brenndörfer zu festigen, den Kontakt zu unseren Mitgliedern zu pflegen. Und da waren alle Mitglieder des Vorstandes gefordert, denn die meisten sind berufstätig und die Aufgaben mussten auf mehrere Schultern verteilt werden. Unser Ehrenvorsitzender Otto Gliebe, der weiterhin im Vorstand mithilft, schreibt den Altersjubilaren zum Geburtstag und schreibt auch den Hinterbliebenen, wenn jemand in der Familie gestorben ist. Hugo Thiess sammelt die Familiennachrichten für die „Briefe aus Brenndorf“. Edmund Seimen verwaltet die Adressen und die Finanzen.

- Das sind wichtige Aktivitäten, denn es interessiert uns alle, wenn jemand geheiratet hat oder wenn sich Nachwuchs einstellt. Die „Briefe aus Brenndorf“ sind ein wichtiges Bindeglied für unsere verstreut lebende Gemeinschaft. Besonders erfreulich fand ich das Foto von Carolin Schuster im Weihnachtsheft 2005. Sie hat in siebenbürgisch-sächsischer Tracht konfirmiert. Wir ermuntern auch andere Brenndörfer, diesem Beispiel zu folgen und möglichst viel von unseren Werten, Traditionen, Erinnerungen und von unserer Mundart an die junge Generation weiterzugeben.

- Der Heimatbrief erscheint seit Pfingsten 2005 mit farbigem Umschlag und kommt bei unseren Lesern sehr gut an.

- Eine besonders schwere Aufgabe ist die Renovierung der evangelischen Kirche in Brenndorf. Unsere Kirche wurde beim Erdbeben im Mai 1990 beschädigt und muss dringend renoviert werden. Der Kronstädter Kirchenbezirk hat die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ vor zwei Jahren gebeten, die Reparatur zu unterstützen. Diesem Hilferuf sind wir nachgekommen und sammeln seit Weihnachten 2004 Spenden unter den Mitgliedern der „Dorfgemeinschaft“. Wir danken allen, die diesem Aufruf nachgekommen sind, denn sie haben gezeigt, dass ihnen das Schicksal der evangelischen Kirche und unseres Kulturerbes nicht gleichgültig geworden ist. Wir wissen, dass die derzeitigen Mittel (unsere Mitglieder haben 9.200 Euro gespendet) für die anstehenden Arbeiten (schätzungsweise 50 000 Euro) nicht ausreichen. Deshalb haben wir einen Förderantrag an die Siebenbürgisch-Sächsische Stiftung in München gestellt. An dieser Stelle darf ich eine sehr erfreuliche Entwicklung verkünden. Die Stiftung wird in einigen Tagen eine Sitzung in Wien halten und unserem Antrag mit großer Wahrscheinlichkeit zustimmen. Wir wissen noch nicht, wie hoch die Förderung ausfallen wird. Aber für uns und vor allem für die Sachsen in Brenndorf ist es ein großes Zeichen der Hoffnung. Die Kirche in Brenndorf hinterlässt bei den Besuchern einen schlechten Eindruck, wie mir viele Burzenländer Freunde erzählen. Nun bestehen gute Aussichten, dass unser Gotteshaus in den nächsten Jahren renoviert wird. Unsere Spenden haben sich gelohnt, denn unser Interesse, unsere Vorleistung waren ganz wichtige Argumente, um die Siebenbürgisch-Sächsische Stiftung von der Notwendigkeit einer Finanzförderung zu überzeugen. Wir rufen alle Landsleute dazu auf, dieses Vorhaben weiterhin zu unterstützen, bis wir es zu einem guten Ende geführt haben. Wir danken Manfred Copony für seinen außerordentlichen Einsatz. Er betreut nicht nur die Renovierung, sondern er steht unserer Kuratorin Rosi Rusu bei, hat Einblick in ihre Arbeit und kann alle Hilfsmaßnahmen, die wir der Kirchengemeinde zukommen lassen, vor Ort entscheiden bzw. koordinieren.

- Ein Höhepunkt unseres Kulturlebens in der letzten Amtszeit war das 50-jährige Jubiläum der „Jungen Blaskapelle Brenndorf“, das am 8. Oktober 2005 in Drabenderhöhe stattfand. Den Musikanten dankte unser Ehrenvorsitzender Otto Gliebe seitens der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ mit Urkunden und kleinen Geschenken. Die Blasmusik pflegt unsere Traditionen aus Brenndorf und wird von uns moralisch und finanziell unterstützt. Die „Grundsätze der Zusammenarbeit zwischen der ‚Dorfgemeinschaft der Brenndörfer‘ und der Blaskapelle Brenndorf“ wurden bei der Vorstandssitzung 2004 in Tandern beschlossen.

- Das Ehepaar Rainer und Monika Schuster hat das erwähnte Treffen in Drabenderhöhe gemeinsam mit ihrem Helferteam bestens organisiert. Wir hoffen, dass beide auch künftige Treffen veranstalten, denn auch in Nordrhein-Westfalen und in den benachbarten Bundesländern wollen sich die Brenndörfer gerne treffen und gemeinsam feiern. Hans und Laura Darabas werden 2007 ein Regionaltreffen in Garching veranstalten, in Baden-Württemberg sind wir noch auf der Suche nach freiwilligen Organisatoren.

- Die Familienforschung und Dokumentation der Ortsgeschichte von Brenndorf werden von Hugo Thiess und Otto Gliebe betreut. Beide haben im vorigen Jahr Band III der Presbyterialprotokolle der evangelischen Gemeinde von Brenndorf von 1886-1895 bearbeitet und auf CD-ROM herausgegeben. Otto Gliebe hat vor kurzem Band IV mit den Protokollen von 1895-1907 bearbeitet. Die brandneue CD kostet 6 Euro und kann hier in Brackenheim bei Otto Gliebe erworben werden. Noch in diesem Jahr wird er auch Band V bis zum Jahr 1914 abschließen. Damit wird ein wichtiges Kapitel Brenndörfer Ortsgeschichte für die Forschung und breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es ist eine außerordentlich mühsame Arbeit, die Otto Gliebe leistet. Dafür sei ihm herzlich gedankt.

- Wochenlange Arbeit hat auch Uta Martini in die sehr gut strukturierte Ausstellung „30 Jahre Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ investiert. Gezeigt werden Fotos von den Anfängen der Brenndörfer Treffen im Jahr 1947, von der Geburtsstunde der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ zu Pfingsten 1976 in Dinkelsbühl, von unseren Nachbarschaftstagen und Regionaltreffen, der Blaskapelle und dem Kirchchor, von Vorstandssitzungen, von der Ortschronik von Rudi That, aber auch von anderen Burzenländer Gemeinden. Wir laden euch alle ein, diese Ausstellung anzuschauen, Freunde und Bekannte auf den Fotos zu erkennen und einzutauchen in unsere Geschichte der letzten drei Jahrzehnte.

- Viele Aktivitäten hat Jugendreferent Norbert Thiess in den letzten Jahren für die jüngeren Leute organisiert: Ski- und Anglertreffen, einen Faschingsball in diesem Jahr. Brenndorf wurde 2005 Sieger des Burzenländer Fußballturniers. Wir gratulieren unseren Sportlern! Gert Mechel wird Norbert Thiess künftig als Jugendreferent unterstützen. Wir wünschen beiden viel Erfolg bei der Jugendarbeit.

- Unser Videoprojekt könnte eine Brücke schlagen zwischen Jung und Alt. Die ältere Generation kommt in die Jahre. Wir wollen verhindern, dass wertvolle Erinnerungen an Brenndorf verloren gehen. Deshalb beabsichtigen wir, Zeitzeugen zu befragen und auf Videofilm aufzuzeichnen. Der rasante Forschritt der Technik ermöglicht inzwischen gute private Videoaufzeichnungen. Wir rufen unsere Mitglieder auf, sich an diesem Vorhaben zu beteiligen und Verbindung aufzunehmen mit unserem stellvertretenden Vorsitzenden Volker Kreisel, der auch dieses Treffen gemeinsam mit seinem Helferteam organisiert hat.

Abschließend danke ich allen Vorstandsmitgliedern sowie Pfarrer Dr. Peter Klein und Kuratorin Rosi Rusu für die gute und harmonische Zusammenarbeit. Ein besonderer Dank gilt allen unseren Mitgliedern und Freunden, die durch Spenden, Anregungen und Zuspruch helfen, dass die „Dorfgemeinschaft“ ihren Aufgaben nachkommen kann.

Siegbert Bruss

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