Die Tekeser Kirchenburg

18. Februar 2007

Allgemeiner Bericht

(Ein kurzer geschichtlicher Überblick)
Deutsch Tekes liegt in einem Seitental des Altflusses, etwa 20 Km von Reps und Fogarasch entfernt.
Im Jahre 1988 hatte die Gemeinde etwa 1100 Einwohner. Davon waren zwei Drittel Sachsen, alle evangelischen Glaubensbekenntnisses. Ihre Vorfahren wurden hier schon im XII.Jahrhundert angesiedelt. Als Kirchengemeinde wird Deutsch Tekes urkundlich erstmals um das Jahr 1400 erwähnt.
Die erste Kirche wurde im Jahre 1494 aus Stein erbaut. Sie hatte ein einziges Mittelschiff und war im romanischen Stil gebaut. Diese Kirche war viel kleiner als die heutige, stand aber an der gleichen Stelle wie diese, auf einem etwa 20m hohen Berg, heute Kirchberg (Kircherech) genannt.
Im Jahre 1520 wurde um die Kirche eine 8 m hohe Befestigungsmauer, in einem unregelmäßigen Viereck errichtet, mit je einem Wehrturm (Bastei), an jeder Ecke.
Im August 1658 ist die Kirchenburg durch die Einfälle der Tataren völlig zerstört worden. ln den folgenden Jahren wurde sie aber, nach ihrem ersten Aussehen, wieder aufgebaut.
Im Jahre 1802 zerstörte ein Erdbeben den Glockenturm, das Gewölbe der Kirche und einen Teil der Ringmauer. 1803 ist die Ringmauer wieder aufgebaut worden.
Zwischen 1804-1806 wurde ein neuer Glockenturm gebaut.
Im Jahre 1822 sind die Trümmer der alten Steinkirche abgetragen und an der gleichen Stelle eine größere gebaut worden, so wie sie heute noch dasteht. Der Mergeler Baumeister Michael Schneider hat sie in den Jahren 1823 - 1827 gebaut.
Im Jahre 1895 wurde ein Wehrturm und ein Teil der Ringmauer abgetragen, um Platz zu schaffen für den Bau der neuen, großen Schule. Ein zweiter Wehrturm fiel einige Jahre später ein und ist nicht mehr aufgebaut worden. So blieben noch zwei Wehrtürme übrig, einer an der Nord- und einer an der Ostecke der Kirchenburg. Der Glockenturm war mit Ziegeln und Schindeln gedeckt. Er erlitt durch Stürme und bei Erdbeben immer wieder Schäden. Deshalb musste das Turmdach oft repariert werden. Aus diesem Grunde wurde im Jahre 1899 der Turm erstmalig mit Kupferblech gedeckt, das mit der Zeit eine grau- grünliche Farbe annahm. Diese Arbeiten wurden von dem Klempnermeister Pildner aus Reps durchgeführt. Immer wieder hat der "Zahn der Zeit" dafür gesorgt, dass repariert werden mußte.
Am 4.März 1977 fand ein Großes Erdbeben statt, wobei an dem Gewölbe der Kirche, vor allem aber am Glockenturm, viele Risse entstanden, die aber durch Tekeser Meister, unter der Leitung des Kurators Johann Stefani, repariert wurden.
Am 26. März 1983 deckte ein heftiger Sturm die ganze Westseite des Turmdaches auf. Es wurde am 30.März repariert. Am 2.Mai des gleichen Jahres beschädigte ein Sturm die Ost- und einen Teil der Westseite des Turmdaches, so dass sich die Gemeinde genötigt sah, das Turmdach neu zu decken.
Am 31. August 1986 verursachte ein Erdbeben wieder erhebliche Schäden im Inneren der Kirche. Sie wurden durch Tekeser Meister, unter der Leitung von Kurator Johann Stefani, bis Ende Oktober 1986 beseitigt, und die Kirche konnte wieder für den Gottesdienst benutzt werden. Am 9.10.1987 traf in Tekes das, in Deutschland beschaffte, Kupferblech, im Werte von 18.000 DM, ein. Die Hälfte dieses Betrages wurde durch Spenden der, in Deutschland lebenden, Tekeser aufgebracht. In der Zeit vom 12.April bis 12. Juni 1988 wurde der Kirchturm und die beiden Eingänge, unter dem Turm und in die Sakristei, mit Kupferblech neu gedeckt. Die Arbeiten führten die Klempnermeister Mester Jozsef und Palfi Zsigmond, aus Odorheiu Secuiesc, unterstützt von Kirchenvater Martin Geisler Nr.438, als Hilfsmeister, durch.
Im Juni 1988, nach Abschluss der Blecharbeiten, ist der Turm außen verputzt und neu gestrichen worden. Wir wünschen, dass Gott dieses neuhergerichtete Gotteshaus noch lange Zeit für die Verkündigung seines Wortes erhalte.

Pfarrer Johann Rehner (Deutsch Tekes, Juni 1988) (Beitrag im „Heimatblatt der HOG“, Ausgabe 1, Mai 1996)

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