Erinnerung an ein unvergessenes Klassentreffen der Absolventen von 1955 der Volksschule Deutsch Tekes, am 24 April 2004

15. Februar 2008

Mitteilungen der HOG

Am 29.11.2003 verschickte ich an alle meine Klassenkolleginnen und -Kollegen eine Einladung zu einem Klassentreffen in Bielefeld-Ubbedissen.
Um uns in unserer neuen Heimat zu sehen, um Erinnerungen aufzufrischen und für ein paar Stunden in das „Paradies unserer Kindheit", aus dem wir nicht vertrieben werden können, einzutauchen. So fand dann, am letzten Wochenende im April 2004, nach vielen Briefen und noch mehr Telefonaten, das Wiedersehen im Haus der Naturfreunde in Bielefeld-Ubbedissen statt. Von den 26 „Schülerinnen uns Schülern" die heute noch am Leben sind, waren 14 erschienen, mit oder ohne Ehepartner. Es gab sehr viel zu erzählen. Es wurden Erinnerungen aus einem halben Jahrhundert wach. Die Sätze begannen oft: „•••weißt du noch?", „•••erinnerst du dich?". Nach dem Abendessen wurde, bis tief in die Nacht, das Tanzbein geschwungen und viele zeigten, dass sie noch ganz gut in Form waren. Am 24 April machten wir, nach dem Frühstück, einen Spaziergang durch den nahe gelegenen Teutoburger Wald. Der war Anlass, uns an die Ausflüge, die wir noch in der Unterstufe mit unseren Lehrern in Tekes auf das „Hirschfeld" unternahmen, und so einen frühen Kontakt mit der Natur hatten, zu erinnern. Der Höhepunkt wurde erreicht, als am Nachmittag die Klassenstunde stattfand, und jeder in einem kürzeren oder längeren Bericht die wichtigsten Stationen seines Lebens, sowohl in der alten als auch in der neuen Heimat Revue passieren ließ. Diese Stunde, zu der auch unser Lehrer Michael Fabi gekommen war, bot uns die Gelegenheit unserer Lehrer und Klassenfreunde zu gedenken, die in den letzten Jahren von uns gegangen sind. Wir waren sehr ergriffen, so dass uns ein Gebet von Pfarrer Michael Fabi half, über den schweren Augenblick hinweg zu kommen. Fast einstimmig herrschte die Meinung vor, dass wir ein großes Glück hatten, von Lehrerinnen wie Edith Melchior, Hilde Gaber (unsere geliebte Klassenlehrerin), Inge Lutsch, Lehrer Helmut Schmidt so unterrichtet zu werden dass wir alle auf dem Platz, auf den uns das Leben gestellt hat, uns haben behaupten können. Durch unsere Lehrer war ein neuer Geist in die Schule, ja in die Dorfgemeinschaft eingezogen. Wer erinnert sich nicht an die Tänze und Theateraufführungen, an die sportlichen Betätigungen im „Tanzgarten", an den großen Chor, der auch regional großen Erfolg aufweisen konnte und---und-- Durch das Wirken unserer Lehrer, die Freude mit der wir ihre Anregungen aufgenommen haben, ist diese Zeit uns allen in bleibender Erinnerung geblieben. Die Zeit verflog wie im Flug und am Abend wurden, zwischen den Tanzpausen lustige Geschichten aus dem Dorfleben erzählt. Jeder konnte etwas zu diesem gelungenen Abend beitragen. Zu dem Gelingen dieses Abends haben in besonderer Weise unsere Bielefelderinnen beigetragen, indem sie für unser leibliches Wohl, mit selbstgebackenem Kuchen, Brot und einem deftigen Imbiss gesorgt haben - so wie in der alten Heimat. Am Sonntag Morgen galt es Abschied nehmen, denn zwei schöne Tage, wie alle gezählten Tage, waren vorbei, und mit mancher heimlichen Träne und dem Versprechen, uns bei dem nächsten Treffen der Tekeser Ortsgemeinschaft wieder zu sehen, gingen wir auseinander. Zum Schluss möchte ich unseren Lehrerinnen und Lehrern, unseren Eltern und der Gemeinschaft aus der wir hervorgegangen sind, die uns geholfen und geprägt haben, unseren aller herzlichsten Dank aussprechen, für alles was sie für uns getan haben.

Johann Melchior - Wögnerhonnes (Erfstadt-Friesheim) (Beitrag im „Heimatblatt der HOG“, Ausgabe 10, Januar 2005)

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