OSTERN IN SIEBENBÜRGEN

Wisst ihr noch, wie es damals zu Ostern war?
Früher ging Mann „Mädchen bespritzen“,
heute reicht es, zusammen zu sitzen,
beim virtuellen Kaffe oder Tee,
weil man sich wieder gefunden hat,
Die Lieder, die man in Kindheit und Jugend gesungen,
haben laut durch Feld und Wald geklungen…
Im Frühjahr ging man „Pålmitzker“ pflücken
Um damit die „Osterstube“ zu schmücken.
Baute ein Nest aus Moos und Gras,
war froh, dass man die Welt um sich vergas.
Man glaubte an den Osterhasen
und stellte Blumen in die Vasen…
Nachmittags war das Haus voller Gäste,
man feierte gemütlich das Osterfeste.
Männer gingen von Haus zu Haus,
denn man gab ihnen einen „Pali“ aus.
Man bot auch an selbst gemachten Eierlikör,
häufig passierte dann ein Malheur.
Viel „gemischtes“ im Bauch verschwand
und man sich ordentlich betrank.
Man war vergnügt und lustig wenige Stunden,
hatte trotzdem sein Seelenheil gefunden.
Man war zufrieden, so wie es war,
weil man nichts anderes kannte, na klar.
Nun höre ich auf mit diesem Reimen,
wenn auch weitere Gedanken keimen,
in meinen grauen Zellen, meinem Hirn,
weil ich von dem Schreiben müde worden bin.
Denke oft an diese zeit, wo man,
den Brauch noch feste hielt.
Da war man daheim.
Hartmut Gross
Osterei mit dem Wappen von Siebenbürgen, als Fürstentum unter Österreichisch-Ungarischer Monarchie

über Melzer D. 2017

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