Die Drausenwies und der Mühlbacher Trudenweiher

Truden waren Frauen, die abends durch die Luft flogen und ihren Reigen sangen und tanzten; also eine Art Hexen.

In der "Drausenwies" im Eichenwald soll früher eine Frau in einem kleinen Häuschen gewohnt haben, von dem man auch heute noch die Spuren sieht. Die Frau hieß Maria Draus, und man erzählt sich, sie sei eine Trude gewesen. Sie hätte einen bösen Einfluß auf die Kühe im Dorf gehabt, denn diese hätten nach Kontakt mit der Trude keine Milch mehr gegeben. Dann war es also klar, das die Gemeinde die Drausin nicht mochte und man überlegte hin und her, wie man das machen sollte, um sie zu verjagen. Man beschloß, die Trude in einem Mühlbächer See zu ertränken.

Als man dort ankam, sagte sie:"Ich weiß, ich muß jetzt sterben, aber erfüllt mir einen letzten Wunsch, und gebt mir ein großes Sieb. Ich will euch ein paar Kunststücke zeigen, die ich kann!" Das Sieb war so groß, daß sie sich hineinsetzen konnte. Sie saß im Sieb, und versank nicht im Wasser. Dann aber hob sie sich immer höher, und rief den Leuten zu: "Adieu, ich gehe weg, nach Australien, zu meinem Trudengeiger." Und weg war sie!

So kamen die Drausewis und der Trudewohr zu ihrem Namen.

mündliche Überlieferung (Sammlung I.Sommer)

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