Er ist unser Vorbild

22. Dezember 2010

Sonstiges

Gedenken zum 100. Geburtstag von Bischof D. Albert Klein
Am 16. März 2010 fand im Bischofshaus/Hermannstadt eine Gedenkfeier für den verewigten Bischof Albert Klein statt, der vor hundert Jahren geboren wurde und vom 15. Juni 1969 bis 8. Februar 1990 das Bischofsamt in der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien inne hatte.

Bischof D. Dr. Christoph Klein würdigte das Andenken an den Verstorbenen, dem auch zwanzig Jahre nach seinem Tod (08.02.1990) Dankbarkeit gebühre. Das von den Kindern und Enkeln herausgegebene Buch, "Ein Leben aus Glauben für Kirche und Gemeinschaft", bezeichnete Bischof Christoph Klein, als "unschätzbares Dokument einer großen Persönlichkeit."

Der Dechant des Kirchenbezirkes Mühlbach und jetzige Pfarrer von Petersdorf, Dr. Wolfgang Wünsch, sprach über die Anfänge im Pfarramt von Bischof Albert Klein und bezog sich dabei besonders auf Dobring (1946-1953) und Petersdorf (1953-1958). Er wies dabei darauf hin, dass Albert Klein sich in "williger Bereitschaft auf den Weg des Herrn begeben habe."

In unserem Heimatbuch ist die Amtszeit von Albert Klein in Petersdorf kurz skizziert. Es war sein Verdienst die seit 1941 pfarrerlose und zerrüttete Gemeinde, in der das kirchliche Leben auf Sparflamme brannte, wieder äußerlich und innerlich gefestigt zu haben. In jenen schwierigen Zeiten – das Pfarrhaus war besetzt, das Archiv teilweise verloren gegangen, es gab keinen geregelten Religionsunterricht, keine Nachbarschaften, um nur einiges aufzuzählen, was im Argen lag, ist er den Gemeindegliedern Vorbild gewesen, in seinem Dienst als Pfarrer und Seelsorger, als auch im zwischenmenschlichen Bereich!

Auch nachdem er in das Stadtpfarramt von Mühlbach und Kronstadt berufen wurde und 1969 zum Bischof gewählt wurde, rissen die Verbindungen zu Petersdorf nie ab.

An seinem 70. Geburtstag, am 16. März 1980, überbrachten Ortspfarrer Gerhard Thomke, Gemeindekurator Mathias Probsdorfer und die Kirchenväter Roland Schoppelt und Johann Pfaff dem Jubilar seitens der Gemeinde ein Geschenk.

Als Bischof Albert Klein am 8. Februar 1990 in Hermannstadt starb, hielten auch Mitglieder des Petersdorfer Presbyteriums an seinem Sarg, der in der Stadtpfarrkirche aufgebahrt war, Totenwache.

Dr. Maria Klein, seine Ehefrau schrieb damals: "Ich danke ihnen im besonderen, dass sie am Sarge meines Mannes in so würdiger Weise Totenwache gehalten haben. Sie haben dadurch gezeigt, dass der Dienst meines Mannes für ihre Gemeinde erst jetzt zu Ende gegangen ist."

Am Schluss seiner Predigt im Trauergottesdienst für Bischof Albert Klein in der Stadtpfarrkirche zu Hermannstadt am 13. Februar 1990, sagte sein Nachfolger im Bischofsamt D. Dr. Christoph Klein: "Was Gott ihm aufgetragen hat als Werk und Dienst im Hause des Herrn (Kirche) ist durch seinen Tod beendet worden. Mit seinem Tod endet auch eine bestimmte Dimension unserer Geschichte, denn was jetzt folgt, wird radikal anders sein. Sein Abberufenwerden zu dieser historischen Stunde scheint uns als ein Erweis, dass Gott seine Hand gerade nicht abgezogen hat und ihn gerade nicht verlassen hat und das ist erfüllte Verheißung und Gnade."

Lassen wir zum Schluss den Verewigten selbst zu Worte kommen. Er schreibt über Petersdorf unter anderem: "Petersdorf ist eine arme Gemeinde, aber die Gebefreudigkeit kann in erstaunlicher Weise bemerkt werden. Am bemerkenswertesten ist aber die Dankbarkeit, die beim Abschied des Pfarrers Albert Klein, der am 31.08.1958 als Mühlbacher Stadtpfarrer präsentiert wurde, in besonderer Weise zum Ausdruck kam. Sie galt nicht nur dem Menschen, sondern war getragen von der Erkenntnis der Freundlichkeit Gottes."

Als begabter Prediger, Seelsorger und Theologe, aber auch als Mensch, der sich ganz in den Dienst seiner Kirche und Gemeinschaft gestellt hat, bleibt er uns ein Vorbild!

Beitrag von Gerhard Thomke, Drabenderhöhe, erschienen in den Petersdorfer Nachrichten 2010. Die jährlich erscheinenden Nachrichten können Sie bei Karin Frühn anfordern.

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