Eintrag Nr. 7710

18.08.2007, 21:06 Uhr

Lukas Geddert [info[ät]zrs-geddert.de]

Pruden mit seinen Tälern, Bergen und Wäldern

Pruden, du kleine, schöne Ortschaft in Siebenbürgen, Rumänien, in einem Tal umgeben von Bergen und Wäldern...
Im Osten ist das Tal offen, da geht die Straße bergab in das Kokeltal in Richtung Grossalisch und Dunnesdorf. Da komme ich zu den Bergen, die Pruden umkreisen. Von Osten nach Süden (im Uhrzeigersinn) kommt als erstes die Große Breite, die oben auf dem Berg liegt. Weiter südlich kommt der Bundjel und anschließend folgt der Dolabesch mit dem Ristich. Danach kommen wir an die Halwelagener Hulla, wo die Strasse über den Berg nach Halwelagen führt. Westlich von Pruden führt uns der Weg nach Hundorf und Mahldorf. Anschließend kommt der große Tannenberg mit den vielen schönen Tannen, der fast die Hälfte der Ortschaft umkreist. Gleich daneben befindet sich die große Viehweide, auf der im Sommer das Vieh auf die Weide getrieben wurde, das von den Bauern nicht für die Arbeit gebraucht wurde. Anschließend kommt der Hohnberg und daneben geht in Richtung Norden die Straße nach Zendersch. Am Berg angekommen, muss man in 11 Kurven/Serpentinen den Berg ersteigen und wenn man oben ist, geht es bergab bis nach Zendersch. Weiter östlich liegt Grossalisch. Dann folgt der Haselbruchwald mit dem Daulerech, ein schöner hoher Berg. Anschließend folgt der Schulwald und danach die oberen Weinberge, dann das Häwes und das Kokeltal, wo die vielen Weinberge sind, aus denen manch guter Tropfen geflossen ist, mit dem sich unsere Vorfahren gut unterhalten haben.

Durch Pruden fließt ein kleiner Bach, der nördlich von Zendersch entspringt. Er fließt bis an den Rand der Ortschaft, wo er dann in einen anderen Bach mündet und dann zusammen durch das Dorf fließen. Fast am Ende des Dorfes mündet noch ein kleiner Bach dazu und alle drei fließen bergab in Richtung Grosse Kokel.

Bevor man zu den Weinbergen kommt, gab es früher zwischen den zwei Weltkriegen eine kleine Wassermühle, die der Kirchengemeinde angehörte. Sie wurde von einem ungarischen Müller namens Josca Hies verwaltet. Da die Mühle ziemlich weit vom Dorf entfernt lag, musste er immer mit dem Wagen ins Dorf kommen, um den Mais von den Bauern abzuholen. Nachdem der Mais gemahlen wurde, brachte er ihn wieder zurück. Die Mühle wurde mit Wasser betrieben. Wenn es im Sommer nicht so oft regnete, musste man das Wasser anstauen. Darum wurde ein großer Staudamm gebaut und als er voll war, dann ging es los auf das Mühlenrad und es wurde gemahlen. Da aber der Müller auch alt wurde und durch den zweiten Weltkrieg die Mühle verließ, so ist sie schön langsam von der Erde verschwunden, so dass heute nicht einmal Ruinen zu sehen sind.

Text Fritz Leutner

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