Das Haus in Mercheasa

Das Haus in Mercheasa Mercheasa (dt. Streitfort ) ist ein kleines Dorf in Siebenbürgen, etwa 60km von Brasov entfernt. Die Infrastruktur ist schlecht, Straßen haben Schlaglöcher, Stromleitungen hängen lose herunter, fließend Wasser und Abwasser existiert de facto nicht. Viele Kinder können keine Schulen besuchen, weil ihre Eltern kein Geld für Schulmaterialien und angemessene Kleidung besitzen. Folglich lernen sie weder Lesen noch Schreiben und haben somit kaum Möglichkeiten, später einen Beruf zu finden, mit dem sie sich ihren Lebensunterhalt verdienen können.
Die Kontaktperson der Gruppe Help of Teens (H.O.T.) aus Schefflenz, Marta Oprita, hat vor drei Jahren ein Haus in diesem Dorf geerbt, das sie selbst nicht benötigt und es aus diesem Grund dem Gemeinwohl zu Verfügung gestellt hat. Sie plante, eine Schule zu errichten, in welcher Kinder aus Mercheasa und der näheren Umgebung zumindest Grundlagen wie Lesen und Rechnen erlernen können, in welcher die Kinder die Möglichkeit bekommen, sich zu waschen und eine warme Mahlzeit zu sich zu nehmen. Auch Erwachsene sollten dort kleinere handwerkliche Tätigkeiten wie das Nähen oder Stricken erlernen, mit welcher sie sich ihren Lebensunterhalt auf dem Markt finanzieren können.
Leider ist das Haus 2008 in einem äußerst maroden Zustand. Das Dach ist undicht, die Wände nicht isoliert, es existieren weder Heizung noch Wasser- und Stromleitungen. Marta begann, zusammen mit ihrem Mann und Freunden, aus eigenen Mitteln mit der Renovierung des Hauses, bis zu dem Zeitpunkt, an dem ihr Ehegatte verstarb. Über ein Jahr konnte an dem Haus nicht weitergearbeitet werden, und der Traum einer Bildungseinrichtung verflog. Doch hier kommt H.O.T. ins Spiel:
2008 lernen die ersten Mitglieder der Gruppe Marta kennen und schauen sich das Haus an. Sie planen, den Traum fortleben zu lassen. Als im September 2009 die erste große Reisegruppe mit fünf Erwachsenen und neun Jugendlichen in Rumänien eintrifft, konnte innerhalb einer Woche ein komplett funktionierendes Badezimmer installiert werden. Ein Jahr später wurde der erste Klassenraum fertiggestellt und der Boden der künftigen Küche großteils gefliest. Auch in diesem Jahr planen die Jugendlichen, in Mercheasa weiter zu arbeiten. Und sie gehen sogar soweit, dass sie in Erwägung ziehen, die Bildungseinrichtung schon in diesem Jahr vollständig renoviert Marta und den Kindern in Mercheasa zu übergeben. Marta hat bereits eine Firma beauftragt, eine Heizung im Haus verlegen zu lassen; die Gruppe H.O.T. sorgt dafür, dass bis zu ihrer nächsten Ankunft Ende August 2011 ein isoliertes, funktionierendes Dach gedeckt wird.

H.O.T.


Verweis zur Quelle / weiteren Informationen

Weitere Anekdoten, Geschichten, Erzählungen »