Geschichte der Heimatgemeinde Streitfort/Mirkvasar/Mercheasa/Altland/Repser Gegend/Siebenbürgen/Rumänien

In einem kirchlichen Steuerregister wird im Jahre 1400 unter den Gemeinden des Repser Stuhls erstmalig die Ortschaft „Stristfordia” erwähnt. Die Kirche wurde vermutlich bereits während des 13. Jahrhunderts als dreischiffige romanische Basilika mit Westturm erbaut. Vermutlich wurde in Streitfort, wie auch in anderen Fällen auf dem sächsischen Siedlungsgebiet, Ende des 15. oder Anfang des 16. Jahrhunderts an der Kirche Befestigungsarbeiten durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt wurde wohl auch das südliche Seitenschiff gänzlich und das nördliche zum Teil abgetragen. Die Bögen wurden bis auf zwei Joche im östlichen Teil des nördlichen Seitenschiffs zugemauert. Vermutlich wurde auch das Westportal im Erdgeschoss des Turmes zugemauert und zwei neue Eingänge auf der Nord- und Südseite der Kirche angelegt. Zum gleichen Zeitpunkt wurde der viereckige Bering mit Ecktürmen mit Pultdach errichtet. Der Bering mit Wehrgang mit Dach hatte eine Höhe von 6-7 Metern. An der Außenseite gab es in regelmäßigen Abständen Schießscharten, auch im zweiten Geschoss des Südostturmes gab es drei Schießscharten. Auf diesem, dem einzigen erhaltenen Turm wurden Inschriften mit den Jahreszahlen 1517 und 1541 entdeckt, sowie eine weitere Inschrift, die wie folgt lautet: „Wie fein steht es, wenn die grauen Häupter weise und die Herren fürsichtig sind”. Der Turm im Nordwesten des Berings war als „Speckbastei” bekannt. Im Jahre 1800 musste ein Mauerabschnitt im Westen des Berings dem neuen Rathaus weichen. In der zweiten Hälfte desselben Jahrhunderts stürzt der Nordostturm, der wohl einst als Bergfried gedient hatte und inzwischen sehr baufällig geworden war, ein. Der Glockenturm, der auch heute noch steht, wurde zwischen 1848 und 1858 erbaut. Um die neue Schule zu bauen, wird 1899 der letzte, nach dem Bau des Rathaus noch stehende Teil der westlichen Burgmauer abgetragen. Heute hat die Kirche die Form einer Hallenkirche, bei der Schiff, Chor und Apsis die gleiche Höhe haben. Der barocke Glockenturm auf der Westseite des Berings hat über dem Dach in Form eines Pyramidenstumpfes einen achteckigen Aufsatz, eine so genannte Laterne. Die vom Orgelmacher Johannes Prause gebaute und 1788 in Streitfort aufgestellte Orgel wurde 2002 nach Wolkendorf im Kreis Kronstadt/Burzenland gebracht, restauriert und aufgestellt.

Überarbeitung: Melzer Dietmar

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