Vor 70 Jahren Deportation der Deutschen aus Südosteuropa in die Sowjetunion

Russlanddeportiertenlied
Tief in Russland, bei Stalino ist ein Lager, stets bewacht; Drinnen wohnen junge Menschen, die man aus Rumänien bracht.
Und die Herzen dieser Menschen schlagen traurig, ernst und schwer, möchten wieder in die Heimat, sehnen sich nach ihr so sehr.
Für sie gibt es nur noch Arbeit, oft im kalten, eisgen Wind. Müssen so viel Leid ertragen, weil sie eben Deutsche sind.
Kennen nur noch Müh und Plagen, niemals eine Herzensfreud. Tragen Not und Sorgen schweigend und ihr schweres, bittres Leid.
Die Gedanken aber eilen nach der Heimat immerdar, wo sie ihre Lieben haben, wo es schön und herrlich war.
Wenn sie dann von ihnen sprechen und von jenem großen Glück, ihre Herzen beinah brechen, sehnen sich nach ihr zurück.
Und die Lieben in der Heimat sind nun lange schon allein. Kinder haben keinen Vater und nun auch kein Mütterlein.
Wenn die Kinder weinend fragen: Wo sind unsre Eltern hin? Wird man ihnen traurig sagen: Mussten all nach Russland ziehn!
So vergingen Tage, Nächte, Monat und auch ein paar Jahr, und in fernem fremden Lande färbte sich mein braunes Haar.
Sollt ich hier in Russland sterben, sollt ich hier begraben sein, grüßt mir noch einmal die Heimat und die Lieben all daheim!
(Volksgut)

über Melzer Dietmar 2015

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