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Kommentar: Neues Schlattner-Buch: (Seite 6)

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Autor Thema:   Kommentar: Neues Schlattner-Buch:
seberg
Mitglied

Beiträge: 40
Von:Hessen
Registriert: Okt 2002

erstellt am 26.11.2005 um 12:00 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von seberg anzusehen!   Klicken Sie hier, um seberg eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Es machen wie Biervampir finde ich gut: Schlattners Buch kaufen, lesen und sich ein eigenes Bild machen. Vielleicht gibts dann hier doch noch was.

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dieter
Mitglied

Beiträge: 456
Von:BW
Registriert: Mrz 2001

erstellt am 26.11.2005 um 13:17 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von dieter anzusehen!   Klicken Sie hier, um dieter eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
... wo Seberg dann wieder mal seine Fascho-Sprüche loslassen kann...

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rhe-al
Mitglied

Beiträge: 83
Von:
Registriert: Dez 2003

erstellt am 26.11.2005 um 13:45 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von seberg:
Es machen wie Biervampir finde ich gut: Schlattners Buch kaufen, lesen und sich ein eigenes Bild machen. Vielleicht gibts dann hier doch noch was.

es ist doch eine Selbstverständlichkeit, dass man ein Buch ernsthaft nur dann besprechen kann, wenn man das auch gelesen hat, alles andere wäre Unsinn.

Bei Schlattners zweiten Roman,
Rote Handschuhe sollte aber auch erwähnt werden, dass er in diesem Werk sein Verhalten während des Gruppenprozesses deutscher Schriftsteller in Kronstadt 1959 aufarbeiten wollte. Ob ihm das gelungen ist, mag der Leser beurteilen.
Zu erwähnen sei auch noch, dass dieses Verhalten Schlattners von Vielen als Verrat angesehen wird.
Fest steht aber auch, dass die fünf siebenbürgisch-deutschen Schriftsteller: Georg Scherg, Wolf von Aichelburg, Hans Bergel, Andreas Birkner und Harald Siegmund mit oder ohne Eginald Schlattners Aussage verurteilt worden wären, bedenkt man in diesem Zusammenhang die Rechtswillkür im damaligen kommunistischen Rumänien.

[Dieser Beitrag wurde von rhe-al am 26.11.2005 editiert.]

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Biervampir
unregistriert
erstellt am 26.11.2005 um 15:02 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
[QUOTE]Original erstellt von dieter:
[B]Warum bin ich negativ??
Ich sehe das nicht so. Wenn hier jemand an der Wahrheit interessiert ist, dann kann er das nicht einfach so stehenlassen, daß Schlattner´s Märchen nun plötzlich zur geschichtlichen Wahrheit werden sollen, weil zu viele Leser nur das eine Buch über Siebenbürgen lesen.

Ich weiss ja nicht um was es in seinen Büchern geht, ist es ein Roman oder ne historische Abhandlung?
Ich werde es dann sehen, wenn ich es gelesen habe.

Ich kaufe ca. 50% meiner Bücher aus Neugierde. Und Du?

Aus der Belletristik zu 100 %. Was Fachbücher aus Chemie, Physik usw. angeht auch aus beruflichem "Zwang", d.h. ich brauchs halt um meine Arbeit zu machen.

Ich rate Dir zur dtv-Schlattner-Ausgabe, die ist am preisgünstigsten (bei Amazon).

Der Preis ist erstmal nebensächlich.

Das positive des Schlattner-Booms ist, dass nun mehr Leute hoffentlich Interesse an Siebenbürgen bzw. ihrer Heimat kennenlernen wollen.
Vielleicht lesen die dann auch andere Bücher danach.

Vom vedea

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Biervampir
unregistriert
erstellt am 26.11.2005 um 15:06 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von dieter:
Übrigens Biervampir,

liess zuerst mal meinen Beitrag richtig.
ich habe nur die bequemen leser gemeint, die nur an der Oberfläche bleiben wollen.


Kann man so interpretieren, aber auch anders, so wie es dasteht, ers gibt sprachliche Stilmittel sich exakter auszudrücken, gerade um Mißverständnisse zu vermeiden. Zum beispiel so ein nebensatz, wie
"ich beziehe mich hier ausschließlich auf..." konkretisiert eine ziemlich allgemeingehaltene Aussage.

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seberg
Mitglied

Beiträge: 40
Von:Hessen
Registriert: Okt 2002

erstellt am 26.11.2005 um 16:07 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von seberg anzusehen!   Klicken Sie hier, um seberg eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat von the-al: "Es ist doch eine Selbstverständlichkeit..." usw

Da kann ich Dir/Ihnen in allen Punkten nur zustimmen.
Interessant wäre auch die Frage, ob Buch und Autor nicht getrennt besprochen/beurteilt werden sollten, also ob man in Schlattner z.B. nicht sowohl einen "Verräter", als auch den talentiertesten sbs. Schriftsteller sehen kann, und ob nicht vielleicht nur Letzteres für das Leserpublikum relevant ist (ist ja nur eine Frage).

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rhe-al
Mitglied

Beiträge: 83
Von:
Registriert: Dez 2003

erstellt am 26.11.2005 um 17:01 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von seberg:

(...) Interessant wäre auch die Frage, ob Buch und Autor nicht getrennt besprochen/beurteilt werden sollten, also ob man in Schlattner z.B. nicht sowohl einen "Verräter", als auch den talentiertesten sbs. Schriftsteller sehen kann, und ob nicht vielleicht nur Letzteres für das Leserpublikum relevant ist (ist ja nur eine Frage).

natürlich kann man das, aber, ein literarisches Werk kann man nicht nur der Form nach beurteilen, oder der Kunstfertigkeit eines Schriftstellers nach, mit Wörtern zu jonglieren.
Ebeso wichtig wäre auch der Inhalt des Werkes, vor allem dann, wenn der Autor selbst Erlebtes darstellt, bzw. damit versucht den ihm angelasteten "Verrat" zu rechtfertigen.
Ob Schlattner der "...talentierteste(n) sbs. Schriftsteller..." ist, mag ich nicht beurteilen, dass er aber gut schreibt, kann ich (für mich) behaupten.


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mohn
Mitglied

Beiträge: 126
Von:deutschland, 81737, muenchen
Registriert: Jun 2005

erstellt am 26.11.2005 um 18:48 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Ob ich ernstgenommen werde oder nicht- das ist für MICH(sic!) erstmals zweitrangig! Ich weiß ja, wer das geschrieben hat *ggg*
Und die Hervorhebung des "ICH" im og Beitrag, auf den dieter sich bezieht und woraus er seine Schlüsse zieht,sollte allein der Abgrenzung dienen- in dem Sinne: der xy empfiehlt folgendes Buch, ICH hingegen ...
Wer sich hier für wichtig hält, ist allein aufgrund der postings und deren Inhalte relativ klar, oder dieter? *ggg*
Nichts für ungut,
gruß
mohn

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seberg
Mitglied

Beiträge: 40
Von:Hessen
Registriert: Okt 2002

erstellt am 26.11.2005 um 19:59 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von seberg anzusehen!   Klicken Sie hier, um seberg eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat rhe-al:
„…ein literarisches Werk kann man nicht nur der Form nach beurteilen, oder der Kunstfertigkeit eines Schriftstellers nach, mit Wörtern zu jonglieren.
Ebeso wichtig wäre auch der Inhalt des Werkes, vor allem dann, wenn der Autor selbst Erlebtes darstellt, bzw. damit versucht den ihm angelasteten "Verrat" zu rechtfertigen.“

Ja, ein bisschen Literaturtheorie kann ja nicht schaden und auch für Nichtspezialisten spannend sein.

Wenn ich dich also richtig verstehe, dann trennst du das literarisches Werk in eine künstlerische „schöne“ Form, die du mehr der „Kunstfertigkeit“ des Künstlers Schlattner zuschlägst, und in einen „moralischen“ Inhalt, den du mehr dem Menschen Schlattner zuschlägst, gemessen daran, wie ehrlich oder unehrlich er mit seinem Selbsterlebten umgeht und es „aufarbeitet“ oder gar „aufbereitet“.

Einerseits sollte wohl jedes Kunstwerk, also auch Schlattners Bücher, das Recht haben, nur aus sich selbst heraus beurteilt zu werden, nur rein vom Text her (wo Form und Inhalt EINS sind, manche sagen sogar, Kunst ist Form und sonst nichts, the medium is the message) und ganze ohne Hintergrundwissen über den Menschen Schlattner, was auch immer der getan oder gelassen hat. Wobei freilich jeder Leser, einschließlich der Literaturkritiker, sich auch sehr täuschen und auf Schlattners Textmache hereinfallen kann.

Andererseits ist es wohl auch so, dass es letztlich keinem Schriftsteller gelingt, sich durch seine Bücher „besser“ darzustellen, als er wirklich ist. Ich bin sicher, dass das kein noch so schönes Jonglieren mit Wörtern auf lange Sicht schafft. Sollte z.B. Schlattners „Rote Hanschuhe“ wirklich ein listiger Versuch sein, sein veräterisches Verhalten (was er ja zugibt) während des Kronstädter Schriftstellerprozesses zu rechtfertigen, dann wäre der Roman kein wirkliches Kunstwerk und würde zu Recht bald vergessen werden. Schon im „Geköpften Hahn“ wirken z.B. die Zauberberg-Zitate wie eine unangenehme Anbiederung an einen wirklich Großen, da nützt dann auch alle Leichtigkeit und Kunstfertigkeit Schlattners im Sprachlichen nichts.

Aber wer will hier ein letztes Urteil fällen? Ich würde sagen: Schlattner lesen – und den Original-Thomas Mann dabei nicht vetrgessen!
Einstweilen aber harrt das benebelte Klavier der Lektüre. Auf-auf!

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riokardo
Mitglied

Beiträge: 885
Von:D 73614 Schorndorf
Registriert: Mrz 2004

erstellt am 26.11.2005 um 20:22 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von riokardo anzusehen!   Klicken Sie hier, um riokardo eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo allerseits.
Nun viel erfahren habe ich leider Gottes nicht in diesem Thread, weder über den Autor, noch über sein Werk ausser daß er angeblich von oben herab über die Saxen schreiben soll. Ich beneide ehrlich gesagt jeden, der es sich zeitlich leisten kann solche Wälzer zu lesen. Ich habe früher zu des Diktators Zeiten, als das Fernsehen für ca 2 Std/Tag immer den gleichen Müll ausstrahlte auch viel und allerhand gelesen (damals hat Schlattner whrscheinlich noch nix geschrieben), heute verschlingt das Internet die meiste Zeit meines Alltags, ein wenig Fernsehen gibt's auch noch ab und zu und so nebenbei habe ich auch noch einen Arbeitsplatz wo ich auch wiederum täglich ca 10 Stunden verbringen muss. Wenn ich überhaupt noch etwas lese, sind es Webseiten, Forenbeiträge und was Literatur betrifft hat sie immer etwas mit Computer oder Internet zu tun. Schlattner oder sowas ähnliches kann ich mir beim besten Willen nicht mehr vornehmen. Von daher wäre ich froh soviel wie möglich aus dieser Diskussion zu erfahren. Leider sind die meisten Beiträge der "Wissenden" Querschläge mit denen man nicht viel anfangen kann. Schade. Den Herrn Schlattner der übrigens u.a. Bauingenieur ist, habe ich unlängst im Fernsehen bei der 625-Jahrfeier des Brukenthallyzeums gesehen.
Heute brachte übrigens der ZDF-Theaterkanal die letzten 2 Folgen (5 und 6) der Serie "Karl May", der ja auch etwas gemeinsam hat mit dem Schlattner, nämlich dass er auch im Knast saß und auch meist erfundene Geschichten erzählte, die jedoch sehr interessant sind.
Wünsche noch allerseits ein schönes Wochenende.

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mohn
Mitglied

Beiträge: 126
Von:deutschland, 81737, muenchen
Registriert: Jun 2005

erstellt am 26.11.2005 um 21:20 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von seberg:

Einerseits sollte wohl jedes Kunstwerk, also auch Schlattners Bücher, das Recht haben, nur aus sich selbst heraus beurteilt zu werden, nur rein vom Text her (wo Form und Inhalt EINS sind, manche sagen sogar, Kunst ist Form und sonst nichts, the medium is the message) und ganze ohne Hintergrundwissen über den Menschen Schlattner, was auch immer der getan oder gelassen hat. Wobei freilich jeder Leser, einschließlich der Literaturkritiker, sich auch sehr täuschen und auf Schlattners Textmache hereinfallen kann.

Da stimme ich dir völlig zu, seberg!!!

Einstweilen aber harrt das benebelte Klavier der Lektüre. Auf-auf! [/B]


*ggg*
Ich beneide dich, du hast diese Lektüre noch vor dir- ich wünsche dir auf jeden Fall viel Vergnügen dabei, denn das ist es auch!

gruß,
mohn


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rhe-al
Mitglied

Beiträge: 83
Von:
Registriert: Dez 2003

erstellt am 26.11.2005 um 21:44 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
[QUOTE]Original erstellt von seberg:

Wenn ich dich also richtig verstehe, dann trennst du das literarisches Werk in eine künstlerische „schöne“ Form, die du mehr der „Kunstfertigkeit“ des Künstlers Schlattner zuschlägst, und in einen „moralischen“ Inhalt, den du mehr dem Menschen Schlattner zuschlägst, gemessen daran, wie ehrlich oder unehrlich er mit seinem Selbsterlebten umgeht und es „aufarbeitet“ oder gar „aufbereitet“.

nein, "aputieren" will ich nichts, nur ein literarisches Werk hat nun mal mehrere Komponenten.
Auch eine Wertung nahm ich bewußt nicht vor.

Original erstellt von seberg:

Einerseits sollte wohl jedes Kunstwerk, also auch Schlattners Bücher, das Recht haben, nur aus sich selbst heraus beurteilt zu werden, nur rein vom Text her (wo Form und Inhalt EINS sind, manche sagen sogar, Kunst ist Form und sonst nichts, the medium is the message) und ganze ohne Hintergrundwissen über den Menschen Schlattner, was auch immer der getan oder gelassen hat.


...bei einer Plastik könnte man das machen, bei einem literarischen Werk mit einer Botschaft, wahrscheinlich weniger.

Original erstellt von seberg:

Andererseits ist es wohl auch so, dass es letztlich keinem Schriftsteller gelingt, sich durch seine Bücher „besser“ darzustellen, als er wirklich ist. Ich bin sicher, dass das kein noch so schönes Jonglieren mit Wörtern auf lange Sicht schafft. Sollte z.B. Schlattners „Rote Hanschuhe“ wirklich ein listiger Versuch sein, sein veräterisches Verhalten (was er ja zugibt) während des Kronstädter Schriftstellerprozesses zu rechtfertigen, dann wäre der Roman kein wirkliches Kunstwerk und würde zu Recht bald vergessen werden.

...Schlattner habe ich keine Unehrlichkeit unterstellt.
Keiner von uns weiß zu was für Aussagen er unter extremen Situationen, wie tage-, wochenlanger physischer und psyschischer Folter fähig wäre.

Original erstellt von seberg:

Aber wer will hier ein letztes Urteil fällen? Ich würde sagen: Schlattner lesen – und den Original-Thomas Mann dabei nicht vetrgessen!
Einstweilen aber harrt das benebelte Klavier der Lektüre. Auf-auf!

...dem kann ich vorbehaltlos zustimmen.

IP: gespeichert

hlw
unregistriert
erstellt am 27.11.2005 um 10:43 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von rhe-al:

...Schlattner habe ich keine Unehrlichkeit unterstellt.
Keiner von uns weiß zu was für Aussagen er unter extremen Situationen, wie tage-, wochenlanger physischer und psyschischer Folter fähig wäre.
[/B]

Eine der wenigen guten und zu diesem Thema passenden Aussagen hier! Vielleicht erinnern sich manche noch an Rugovas Auftritt im serbischen Fernsehen zur Zeit der Bombardierungen Serbiens durch die Amis und ihre Vasallen? Ob der dort freiwillig aufgetreten ist?

Es ist eben immer das gleiche Dilemma: egal ob wer in den Folterkellern der dreckigen Kommunistenregime in Rumänien oder in Serbien, in vergeichbaren Institutionen irgendwo in Deutschland zur Zeit des Dritten Reiches, in den Verliessen des "grossartigen sowjetischen Vaterlandes der Werktätigen" wo sicher ungleich mehr Unschuldige "zum Handkuss gekommen sind" als irgendwo anders in der Neuzeit auf dieser Welt, oder in den französischen Folterzentren in Algerien zur Zeit des Algerienkrieges für welche Untaten sich heute im "demokratischen Frankreich" etliche Militärdeppen noch immer öffentlich rühmen dürfen ohne dass ihnen deswegen irgendwer auch nur über ihr dreckiges Maul fahren darf, von ärgeren Sanktionen erst ganz zu schweigen (man lese bitte Frantz Fanon, er hat das aus "Insidersicht" detailliert beschrieben) oder aktualiter in den Folterverliessen der amerikanischen "Befreier" in Bagdad, zu leiden hatte.

Leider sind alle dieses Grässlichkeiten passiert seit es Menschen gibt und passieren unter unser aller stillschweigender Duldung munter weiter. Oder hat hier wer zum Beispiel schon einen seberg gegen die amerikanische Folter im Irak aufschreien vernommen?

Wenn dann irgendwann der Spuk vorüber ist und noch wer übriggeblieben war, dann begann schon immer das grosse Selbstzerfleischen der Übriggebliebenen. Wer das Glück hatte ohne grösseren Schaden davonzukommen, hat/te leider nur allzuoft eine unbändige Lust den eigenen Riesenfrust über all die Schweinereien, die man ohnmächtig über sich ergehen lassen musste, an den armen Säuen, die es in den Folterkellern erwischt hatte, abzureagieren. Dass wer sich der Mühe und Gefahren unterzogen hätte die Verbrecher eigenhändig zur Verantwortung zu ziehen, na, das vernahm man nur überaus selten. Wobei es im Sinne einer Generalprävention unter Umständen weit mehr brächte als all das viele Schönschwätzen. Frieden brächte es allerdings ganz sicher nicht. Das Attakieren der von elendiglichen Schergen eines elendiglichen Regimes Gefolterten wird aber sicher auch keinen Frieden bringen. Ganz sicher nicht den eigenen ...

[Dieser Beitrag wurde von hlw am 27.11.2005 editiert.]

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riokardo
Mitglied

Beiträge: 885
Von:D 73614 Schorndorf
Registriert: Mrz 2004

erstellt am 27.11.2005 um 17:39 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von riokardo anzusehen!   Klicken Sie hier, um riokardo eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Das Attakieren der von elendiglichen Schergen eines elendiglichen Regimes Gefolterten wird aber sicher auch keinen Frieden bringen. Ganz sicher nicht den eigenen ...

Wenn einer im Knast gefoltert wird, darf er meiner ansicht nach, wenn er dadurch auch nur die leiseste Hoffnung auf Linderung seiner Qualen hat alles aussagen was man von ihm hören will. Er ist dadurch nicht zu einem feigen Schwein degradiert. das wäre er ja nur im Falle des freiwilligen Verrats seiner Kameraden an die Schergen. Es gab aber unter allen Diktaturen der Verräter genug welche nachher behaupteten, sie seien zum Verrat gezwungen worden, obwohl dies nicht stimmte. Das Gegenteil war oft schwer oder gar nicht zu beweisen. Es gibt ja auch in Demokratien Dreckschweine (nicht wenige!), welche ihre Mitmenschen, Nachbarn, Arbeitskollegen usw. denunzieren wo sie nur können, wegen Lappalien oder oft auch mit selbsterfundenen Geschichtchen. Wer ab und zu in die verschiedenen Gerichts-Shows oder auch nur in die Dummschwätzer-Talkshows im Fernsehen reinschaut, sollte diese diversen Typen die da so auftreten, sich gegenseitig beschimpfen und bespucken, lügen, Aussagen im Mund herumdrehn daß es selbst dem Richter graust, sich jetzt mal ad absurdum in einen Knast der Securitate oder Sigurantza vorstellen. Wenn dann ein Schicksal von der Aussage eines solchen Menschen abhängen soll, na dann Gute Nacht.
Weil hier der Kosovo-Krieg kurz angesprochen wurde: Wir wissen heute dass der damalige Bundesverteidigungsnminister Scharping öffentlich bewusst gelogen hat. Er hat damit indirekt vielleicht Hunderte oder gar mehr Menschenleben auf dem Gewissen. Ist er jemals zur Verantwortung gezogen worden für die Lügen? Der Aussenminister Fischer hat im Zusammenhang mit der Ukraine-Visa auch gelogen, jedenfalls hat er die "Wahrheit" immer nur "bröckchenweise" zugegeben, weil man sie bisher eh schon gewusst hat oder weil solche Beweise vorlagen, die er nicht mehr entkräften konnte. Von ihm selber, aus eigener Initiative ist damals nichts gekommen, sondern er war sich nicht zu schade um des öfteren die Schuld auf andere wälzen zu wollen und hat die Fragesteller öfters in aggressivem oder beleidigtem Ton unterbrochen. Wenn man Rugova "gezwungen" haben sollte im serbischen Fernsehen aufzutreten, Scharping und Fischer sind ganz sicher von niemandem gezwungen worden zu lügen. Trotzdem haben sie es getan.
Und warum sollte dann jemand der grausame Qualen erleiden muss, nicht sagen was die Schergen hören wollen? Niemand kann wissen zu was er selber in einer Extremsituation fähig wäre.
Die "Wahrheit" über den Kosovo-Krieg haben wir damals nicht gehört und wissen sie heute immer noch nicht, werden sie wahrscheinlich auch nie erfahren, genausowenig wie über den Irak-, Vietnam-, Korea- oder irgendeinen anderen schmutzigen Krieg. Abgesehen davon kennen Sieger und Besiegter nie die gleiche "Wahrheit".

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getkiss
Mitglied

Beiträge: 1042
Von:D 81245 München
Registriert: Okt 2001

erstellt am 27.11.2005 um 18:26 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von rhe-al:
es ist doch eine Selbstverständlichkeit, dass man ein Buch ernsthaft nur dann besprechen kann, wenn man das auch gelesen hat, alles andere wäre Unsinn.

Bei Schlattners zweiten Roman,
[b]Rote Handschuhe
sollte aber auch erwähnt werden, dass er in diesem Werk sein Verhalten während des Gruppenprozesses deutscher Schriftsteller in Kronstadt 1959 aufarbeiten wollte. Ob ihm das gelungen ist, mag der Leser beurteilen.
Zu erwähnen sei auch noch, dass dieses Verhalten Schlattners von Vielen als Verrat angesehen wird.
....[Dieser Beitrag wurde von rhe-al am 26.11.2005 editiert.][/B]


So ein drittel des BUches lesend, scheint es wirklich so. Der Schriftsteller beschreibt die Ereignisse um seine Inhaftierung, Transport von Klausenburg ueber Hermannstadt nach Kronstadt, wo er verhoert wird. Einiges wird glaubwuerdig geschildert, so z. Bsp. ide erste Kontaktaufnahme der Securitate mit Ihm in der Leitung der Hochschule. Das "Entfernungsprozesse" der Studenten aus der Hochschule damals so passierten kann ich nur bestaetigen - mir wurde die Exmatrikulierung aus der Hochschule seiner Zeit auch mit einem Ruf an den Kaderchef im Rektorat eingeleitet, der mich fragte:
"Stimmt es, dass Sie ein Ausreisegesuch in die Bundesrepublik gestellt hatten?"
Allerdings musste deswegen keiner von der Securitate dabei sein. Es war ja eine klare Situation. Bei dem "Gesuch" um Antragsformulare, musste man den Taetigkeitsort angeben....
Andere Passagen des Buches klingen weniger glaubwuerdig. Bei dem Verhoer gibt der Inhaftierte dem "Besuch aus der BRD" einen Persilschein, spaeter erinnert er sich des Gegenteils. Von dem "humanem" Ablauf der Verhoere mal abgesehen und der "Sorge" der Gefaengnissleitung ueber den Gesundheitszustand der Gefangenen...
Bin mal neugierig wie im spaeteren Ablauf des Buches es gedreht wird...
getkiss

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