„Heat“ im Kunsthaus Glarus: Flora Kleins erste Überblicksausstellung in der Schweiz

(09.07.2023-19.11.2023)

Sonstige

Abstrakte Bilder von Flora Klein sind noch bis zum 19. November im Kunsthaus Glarus, Im Volksgarten, in 8750 Glarus (Ostschweiz) zu sehen. Das Kunsthaus Glarus zeigt mit der von Melanie Ohnemus kuratierten Ausstellung „Heat“ die erste Überblicksaus­stellung der Künstlerin mit siebenbürgischen Wurzeln in der Schweiz. Präsentiert werden Werke aus den Jahren 2013-2023. Zur Ausstellung erscheint ein Gespräch zwischen Flora Klein, Inka Meissner und Melanie Ohnemus.
Flora Klein wurde 1988 in Bern in eine Künstlerfamilie mit sächsischen Wurzeln hineingeboren. Ihr Vater ist der aus Schäßburg stammende Maler Peter Klein. In der Kunstszene aktiv sind auch ihre Geschwister Emil Michael Klein (der Maler wurde 2020 mit dem Kunstpreis der Paul Boesch Stiftung in Bern ausgezeichnet, siehe Folge 15 vom 30. September 2020, Seite 7) und die Kommunikations-Designerin Lena Klein. Flora studierte zunächst an der Kunsthochschule in Lausanne. 2014 führte sie ein Atelier­stipendium des Kanton Wallis nach Berlin, wo sie seither lebt und arbeitet. Sie widmet sich hauptsächlich der abstrakten Malerei, lehrt auch als Dozentin. 2016 verlieh ihr die Kiefer Hablitzel / Ernst Göhner Stiftung einen Schweizer Kunstpreis. Ihre Arbeiten werden in Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Amerika ausgestellt.
Flora Kleins abstrakte Malereien entstehen ohne konzeptuelle Vorlagen oder direkte formale Referenzen. Durch eine über die letzten Jahre hinweg entwickelte Praxis geht Klein nach eigenständigen malerischen Kriterien vor, die ihr Interesse am Bildraum, seinen Regionen und dem Verhältnis von Farbe, Bewegung und Fläche folgen und diese weiterentwickeln. Die Gemälde sind lebendig und vielschichtig. In einigen Fällen sind wiederkehrende Muster abgerundeter, länglicher Formen in Farbe erkennbar. Obwohl die Idee eines Musters Wiederholung und ein bestimmtes System impliziert, gibt es in diesen Werken keinen Versuch einer Ordnung, sondern eher das Gefühl, dass der Impuls für die Komposition wohl die Intuition ist. Diese ist jedoch nicht wahllos, sie ist mit Prozess und Entscheidung kombiniert. Kleins Werk ist in spezifischen Werkphasen lesbar, die von jeweils ausgesuchten formalen und malerischen Gesten bestimmt sind. Kleins Praxis entsteht aus einer Spannung zwischen hartnäckigem Fokus und Offenheit, zwischen intuitiver Handlung und selbstkritischem Blick. Diese jeweils gegensätzlichen Haltungen scheinen jedoch der treibende Motor für die Werkserien und ermöglichen eine eigenständige Autorschaft.
In der Ausstellung „Heat“ werden ausgewählte Werke aus den Jahren 2013-2023, aus unterschiedlichen Werkphasen erstmals gemeinsam und in zwei Ausstellungsräumen zu sehen sein. In einer stringenten Anordnung werden die einzelnen Gemälde aus ihren bisherigen Werkgruppen herausgelöst und stellen ihre Bildsprache sowie die Energie, die in den neu strukturierten Zwischenräumen entsteht, zur Disposition.

Ort: Kunsthaus Glarus, Im Volksgarten, Glarus (Ostschweiz)

Schlagwörter: Ausstellung, Malerei

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