Epoca de Piatră” a ajuns la Blăjel

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Lavinia
schrieb am 10.02.2010, 08:50 Uhr (am 10.02.2010, 09:12 Uhr geändert).
@Bankban. Ich bin die Letzte, die diesen Typen verteidigen würde. Der ist überhaupt nicht von Belang. Ich habe nur deine 'Frage' zu Soros zum Anlass genommen, eine Anmerkung darüber zu machen...

Ich fand den Artikel übrigens sehr gut.


” Der 74-Jährige machte Hedge-Fonds populär. Sein größter Coup ist Legende: 1992 wettete er gegen das britische Pfund und verdiente bei diesem Geschäft rund 1 Mrd. $. Seine Hedge-Fonds verwalteten in den 90ern über 20 Mrd. $ und bescherten Investoren jedes Jahr 30 Prozent Rendite."
und
"Soros wurde durch seine Finanzaktionen der Verfall mehrerer nationaler Währungen und die Schädigung ganzer Volkswirtschaften zugeschrieben. In Malaysia sehen Beobachter Soros beispielsweise als Urheber der Asienkrise im Jahr 2000."
"
bankban
schrieb am 10.02.2010, 09:27 Uhr (am 10.02.2010, 09:28 Uhr geändert).
Und ich fand den Artikel banal. Seine Quintessenz ist, dass es eine Gruppe von stinkreichen Personen gibt, die mit nach Zizeks Meinung fragwürdigen Methoden reich geworden sind und nun mit diesem vermeintlich unsauber gewonnenen Vermögen den Wohltäter, den humanitär Engagierten spielt.
Der berühmte Schaumschläger bleibt jedoch sowohl den Beweis einer menschenverachtenden Ausbeutung bei Microsoft uns schuldig (meines Wissens ist es eher ein Traum unzähliger Informatiker für MS zu arbeiten) wie auch den Gegenbeweis, dass man mit Suppenküchen für Bedürftige zum weltweit reichsten Mann der Welt aufsteigen kann. (Im Klartext: mit koscheren und sozialen Geschäften wirst du nicht reich, kannst damit auch nicht wohltätig sein).
Es ist wie immer, wenn Zizek, der Seelenbruder Sloterdijks, den Mund aufmacht: große Töne und Gesten, doch wenn man hineinpiekst, entdeckt man die Substanzlosigkeit. (Oder sollte doch mal ausnahmsweise Substanz da sein: Gott hüte uns vor dieser Substanz! Vgl. Debatte Menschenzüchtung 1999, Sozialstaat2009)
seberg
schrieb am 10.02.2010, 10:14 Uhr (am 10.02.2010, 11:23 Uhr geändert).
Na ja, banal könnte man den Artikel vielleicht tatsächlich insofern bezeichen, als es vor jenen Unternehmern, die sich heute selbst paradoxerweise als „liberale Kommunisten“ bezeichnen (und nicht erst von Zizek so bezeichnet werden), auch immer schon solche Unternehmer gab, die man etwas altmodischer „liberale Christen“ nennen könnte und die ebenfalls immer schon die gleiche mildtätige Spendierfreudigkeit an den Tag legten, nachdem sie durch das Anhäufen von Reichtum von mindesten Millionenhöhe irgendwann ihr christliches Gewissen (statt wie heute ihr „kommunistisches“) entdeckten. Nichts Neues also insofern.

Denn wenn ich deinen Satz umdrehe, bankban, dann heißt das doch wohl, dass man erst durch unkoschere und unsoziale Geschäften reich werden muss, um wohltätig sein zu können?!

Aber das eigentliche anfängliche Missverständnis, dass nämlich Userin L. User S. „verteidigen“ würde, scheint jedenfalls ausgeräumt: „dubios“ (bezogen auf Soros) kann von dem einen tatsächlich antisemitisch gemeint gewesen sein, von der anderen aber ganz offensichtlich „nur“ antikapitalistisch.
bankban
schrieb am 10.02.2010, 12:22 Uhr
@ seberg: wer den Begriff/Ausdruck prägte, ist doch relativ egal, oder? Unsinnig bleibt er so oder so.
Zu meinem umgedrehten Satz: du hast ihn schon richtig verstanden. Oder kannst du das Gegenteil in Bezug auf Vermögen in der Höhe der erwähnten Personen beweisen?
Lavinia
schrieb am 11.02.2010, 00:53 Uhr (am 11.02.2010, 14:27 Uhr geändert).
Nun, mit scheint, es ist genauso schwierig eine Grundsatzdebatte zu vermeiden, wie es schwierig zu sein scheint, das Gespräch auf eine sachliche Ebene zu bringen...

Bankban, das, was Du aus dem Artikel herausgelesen hast, ist ziemlich banal, ja. Banal allein schon wegen der starken Verkürzung. Banal auch wegen des Fatalismus oder der Gedankenlosigkeit, mit der man so etwas in Kauf nimmt. (There is no alternative!) Außerdem geht es am eigentlichen Thema vorbei , das ist nicht der Punkt… Zizek, der das Gegenteil von Sloterdijk denkt (der neuerdings, huch, für freiwillige Abgaben für Reiche statt deren Steuerpflicht warb und in meinen Augen genau das ist: der Philosoph der Neoliberalen) illustriert in dem Artikel die Methoden und Mechanismen des Neoliberalismus. Im Mittelpunkt steht die Nivellierung jedwelcher Konturen und die Einebnung jeglicher Unterschiede zwischen politischen Richtungen und die Unterordnung der Politik unter die Wirtschaftinteressen.( Z.B. die Frage, woher das Geld für seine „Wohltätigkeit“ kommt ist „unangebracht“, ist obsolet, allein DASS er wohltätig wirkt soll von Belang sein. Ist das tatsächlich so? ) (Politisch) Rechte oder Linke sind gleichermaßen out, was zählt sind (alle und nur die) Fähigkeiten, die dem wirtschaftlichen Wettbewerb zuträglich sind (dynamisch, nomadenhaft, flexibel, interaktiv, nicht hierarchisch, unbürokratisch…)
Damit aber nicht genug: Wirtschaftsinteressen werden an Politik gekoppelt; d. h. mit Geld wird Politik gemacht. Eine Politik, die wiederum dem Geldmachen zu Gute kommt. Der Staat ist dabei ziemlich hinderlich, denn dessen Aufgabe in er sozialen Marktwirtschaft ist es, eine Umverteilung von oben nach unten vorzunehmen. Deshalb ist die Einschränkung der Macht des Staates so wichtig. Neoliberale lieben Privatisierungen von Staatsunternehmen. Neoliberale „schaffen“ Geld. Die Frage wer unter welchen Konditionen arbeitet, damit dieses Geld ‚geschaffen‘ ‚werden kann, sind störende Fragen, eigentlich irrelevant… Ausbeutung, kombiniert mit der noblen Sorge um die sozialen Folgen genau dieser Ausbeutung sollen keine Gegensätze sein. (?)

Beispiel: In Berlin hat sich die Apellas Gruppe von Soros niedergelassen, die verschiedene Gelder von Versicherungen, Pensionskassen und Banken dazu verwendet, durch Aufkäufe und Verkäufe von der Stadt, den sozialen Wohnungsbau zu kapitalisieren. Mit den ganzen Folgen: Modernisierung, Privatisierung, Mietsteigerung, Vertreibung sozial Schwacher, etc. Immer mehr Menschen landen auf der Straße. Wie schön, dass Soros Kunstprojekte so großzügig unterstützt. Kunstprojekte, ähnlich derer französischer Künstler, die Zelte für Obdachlose am Ufer der Saine als Mahnmale aufbauen, werden von der Soros-Stiftung gefördert und die Medien finden das obergeil und berichten über das ungemeine soziale und humanitäre Engagement …

Immer noch…banal, Bankban?

Wir können aber auch gerne über dieses Charity-Prinzip generell reden...

Letztendlich aber ging es darum, dass ich transportieren wollte, dass Soros ein Wolf im Schafpelz ist.



getkiss
schrieb am 11.02.2010, 06:38 Uhr
@Lavinia:"Der Staat ist dabei ziemlich hinderlich, denn dessen Aufgabe in er sozialen Marktwirtschaft ist es, eine Umverteilung von oben nach unten vorzunehmen. Deshalb ist die Einschränkung der Macht des Staates so wichtig."

Hoppla, eine "Verfassungsmäßige" Aufgabe? Die Umverteilung, oder "die Würde des Menschen"?

Die Umverteilung ist eine Umsetzungsmodalität der Politik und der Wirtschaft und wird durch die Steuerpolitik verwirklicht. Ein Mechanismus. Aber kein Staatsziel, keine Aufgabe des Staates. Wie es die Privatisierung auch nicht ist.
bankban
schrieb am 23.02.2010, 12:43 Uhr
Astrid.R
schrieb am 04.03.2010, 01:18 Uhr
Jeder möchte die Welt verbessern, und jeder könnte es auch, wenn er nur bei sich selbst anfangen wollte.

Liebe Grüße!!!!

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