VEREINIGTE STAATEN VON GROSS-ÖSTERREICH / THE UNITED STATES OF GREATER AUSTRIA

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bankban
schrieb am 27.03.2010, 20:24 Uhr
Danke, rhe-al.
pavel_chinezul
schrieb am 27.03.2010, 20:26 Uhr (am 27.03.2010, 20:59 Uhr geändert).
User bankban,

soweit ich weiss waren Petöfis Eltern Štefan Petrovič und Mária Hrúz, die für mich sehr slawisch klingen (wobei mir Petrovič sehr serbisch/kroatisch vorkommt und Hrúz sehr tschechisch/slowakisch) und gar nicht ungarisch. Das mit dem Slovake war aus Wikipedia entnommen.

PS: Folgendes habe ich im Netz gerade gefunden unterwww.kirjasto.sci.fi/petofi.htm

Sándor Petõfi was born in Kiskõrös, 110 km south of Budapest. His father, István (Stephanus) Petrovics, was a village butcher, innkeeper, and a Serb, whose family had assimilated with the majority population. Mária Hrúz, Petõfi 's mother, was a Slovak, whose knowledge of the Hungarian language was not especially good. However, the family used Hungarian at home.
gerri
schrieb am 27.03.2010, 20:28 Uhr (am 27.03.2010, 20:30 Uhr geändert).
Hallo sibihans, das der rumänische Staat uns die Sprache und die Schulen gelassen hat, sie konnten nicht gleich alles nehmen,ich meine die Nationalisten in der Regierung.
Viele der ersten rumänischen Lehrer und Geschulten sind in unsere Schulen gegangen, danach nach Budapest oder Wien. Dann haben sie rumänische Schulen gegründet mit Büchern die
übersetzt wurden in´s rumänische zusammen mit unseren Pfarrherrn und gedruckt wurden. So hätten sie Ihre Lehrmeister gleich enteignen müssen, das war diesen ersten Generationen doch zu unanständig.Dank Honterus und seiner Druckerei in Kronstadt als auch in Hermannstadt,zusammen mit Saguna, wird in der rumänischen ortodoxen Kirche, auf rumänisch geprädigt und nicht russisch-bulgarisch.Bis alles schön langsam rumänisch benannt wurde hat es Jahre gedauert,z.B.hieß der Hammer auf rumänisch "Hammeru", die ersten hatten doch alle bei sächsischen oder ungarischen Meistern gelernt also brauchen wir uns bei ihnen nicht zu bedanken das wir unsere Sprache und Sitten behalten haben.
Die verschiedenheit der Religionen hat eine jede Nation bewahrt,denn wenn wir alle die gleiche Religion gehabt hätten , wären wir schon vor Jahrzehnten weg vom Fenster gewesen und unsere lieben Brüder hier in Deutschland hätten das Problem unseres Rückkehren nicht mehr gehabt.
sibihans
schrieb am 27.03.2010, 20:35 Uhr
Die Revolution von 1848/49 entwickelte sich zu einem erbarmungslosen Bürgerkrieg zwischen den Nationalitäten Siebenbürgens. Die Ungarn und Szekler, die für die Trennung Ungarns von Österreich eintraten und die Vereinigung Siebenbürgens mit Ungarn verwirklichen wollten, kämpften gegen die kaisertreuen Sachsen, die im Anschluss an Ungarn ihren nationalen Untergang sahen, sowie gegen die Rumänen, die nationale und soziale Gleichberechtigung forderten. Die schwach gerüstete kaiserliche Armee konnte dem Revolutionsheer unter Führung des polnischen Generals Bem nicht standhalten. Kronstadt und Hermannstadt wurden besetzt, zahlreiche sächsische Dörfer niedergebrannt, viele Sachsen flüchteten in die Walachei.
Mit Hilfe einer russischen Interventionsarmee wurde die Revolutionsarmee bei Weißkirch (Schäßburg) und bei Großscheuern besiegt und die Revolution fand ein blutiges Ende: 13 Generale der Revolutionsarmee wurden hingerichtet.
sibihans
schrieb am 27.03.2010, 21:05 Uhr
@ gerri

Ich meinte mit Sprache und Schule behalten nach 1945. Polen, Ungaren, CSSR, Bukowina, überall war deutschsprechen verboten, egal welcher Konfession mann angehörte.

@ bankban
Es war ein Bericht darüber auf arte. Da muss ich wohl was falsch verstanden haben. Dann war es halt bis 1990 verboten. Verboten war es aber, so viel hatte ich mitbekommen.
sibihans
schrieb am 27.03.2010, 21:32 Uhr
Unbekannte Nachlaßmaterialien zur siebenbürgisch-deutschen Literatur des I9. Jahrhunderts


Am 24. September 1848, mitten aus den Wirren der Revolution, schrieb Martin Schenker aus Hermannstadt - etwas voreilig - an seinen in Leipzig studierenden Freund Franz Obert: 'Der ungrische Staatsparoxismus [...] ist vorüber; die allgemeine Nationalitätenbrandung in Pannonien ist beschworen und Gottlob! das arme Sachsenvölkchen ist unversehrt hervorgegangen aus jenem fürchterlichen Chaos. Das Drama hat sich wunderbar entwickelt! Zerronnen sind die Kossuthschen Ideale, das Prinzip des allgemeinen] Völkerrechtes hat den Sieg davongetragen über die ver-dammlichen Separationsgelüste, über den exclusiven Magyarismus, welcher egoistisch genug, die Idee der Gleichheit und Freiheit nur für sich in Anspruch nahm, indem er allgewaltig die von Natur ihm gleich gestellten heterogenen Elemente tyrani-sieren wollte [...]. Freilich müssen wir bedauern, muß jeder Liberale bedauern, daß dieser Sieg das schändliche Werk der Reaktion [...], jener fürchterlichen Hydra, die nur dann ihr feiles Spiel zu treiben aufhören wird, wenn der Weltgeist allem Sein ein Ende macht - wir müssen bedauern, daß die Tendenzen der Magyaren nicht homo-pathisch, sondern alle pathisch kuriert waren; wir müssen bedauern, daß wieder nur Gott geholfen hat; wir müssen bedauern, daß wir [die Siebenbürger Sachsen - Anm. St. S.] nie selbständig aufgetreten sind, nicht auftreten können, daß wir einmal schwarzgelb, einmal rothblau, daß wir nicht stets schwarz-roth-golden uns gezeigt und bewährt haben. O! wann wird unser Philistertum ein Ende nehmen! Wann werden wir sagen können: ,Wir sind deutsch?'"
Dieser Brief eines Augenzeugen und Mitgestalters der revolutionären Ereignisse in Siebenbürgen, aus dem wir ausführlich zitierten, weil er ein Licht auf die komplizierten Verhältnisse des Revolutionsgeschehens wirft, Schlüsse - freilich etwas verfrüht - zu ziehen versucht und die Entwicklung des politischen und literarischen Denkens der Siebenbürger Sachsen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vorausdeutet, stammt aus einem umfangreichen, bislang für die Literaturgeschichte nicht gesichteten Nachlaß des siebenbürgischen Schriftstellers, Publizisten und Pädagogen Franz Obert , den wir im Hermannstädter Staatsarchiv einsehen konnten. ÃœberTeile dieses Nachlasses soll des weiteren die Rede sein.
gerri
schrieb am 28.03.2010, 00:03 Uhr (am 28.03.2010, 00:07 Uhr geändert).
Hallo Sibihans,außer den Taranisten die uns am liebsten alle außer Landes wollten um unsere Höfe und Werkstätten sich anzueignen,haben die anderen Regierungsmitglieder noch wärend der Deportation nach Rußland erkannt das sie unsere Bauern und Handwerker brauchen.Wir durften fleißig für sie weiterarbeiten im Lande,ganze Generationen Handwerker wurden ausgebildet,die Elite der Studierten kamen nun meistens aus rumänischen Familien und schön langsam waren wir ersetzbar.Nun konnte man uns und die jüdische Bevölkerung freigeben und auch noch schön Devisen kassieren,doch gute Geschäftsleute die den Handel im Blut haben und zuverlässige gute Handwerker und Bauern sind nicht zu ersetzen.Das haben sie irgendwan gemerkt,deshalb war Rumänien das einzige Land das seine Aussiedler öffentlich gebeten hat zurückzukehren mit vollen Rechten.Man kann die Beziehung des Rumänischen Volkes mit seinen Deutschen im Lande, auf keine Art mit der Problematik der Russen,Polen, Tschechen oder "Jugoslaven" vergleichen, die Geschichte war nicht die Gleiche.
Ein Bukowiner
schrieb am 28.03.2010, 11:08 Uhr
@bankban - Dankeschön für deinen Kommentar, gleichzeitig für deine Antwort die am 27.03.2010, Uhr 18:43 auf Diskussionsforum "siebenbuerger.de" erschienen ist.

Ich persönlich bin zufrieden mit deinen Antworten. Du hast sehr intelligent beantwortet. Klasse!

Na ja, es gibt noch einige Punkte wo man widersprüchlich diskutieren kann. Aber im allgemeinen, du hast (mindestens für mich) gut geantwortet.

Ich möchte nochmal präzisieren: ich bin kein Antisemit, oder Antimagyar oder Antipole oder Antiaraber oder Gott weiss was!

Wir sind alle Menschen die
- laut der Bibel aus Adam u. Eva stammen
- laut der Darwin-Theorie aus Affen stammen
(ein bisschen Spaß muss sein)

Die einzige Vorsilbe "Anti" benutze ich nur für das Substantiv "Dummheit". Also, gut oder besser zu verstehen, ich bin kein Antisemitmann oder Antiarabermann oder Antiafrikanermann, sondern nur ein Antidummheitsmann.

In deiner Antwort hast du irgendwo geschrieben daß in 1870, nach der Vereinigung Italiens, der Ministerpräsident des Landes gesagt hätte:
"Jetzt haben wir ein Italien! Wir brauchen nur die Italiener!"

Dies erinnert mich von einem Satz eines rumänischen Politikers nach der Dezemberrevolution:
"Slava Domnului, avem acum o Romänie libera, fara comunism si dictatura! Problema cea mare este: CE FACEM CU EA (adica cu Romänia)?" ("Gott sei Dank, jetzt haben wir ein Rumänien das frei ist, ohne Kommunismus und Diktatur! Das große Problem ist: WAS MACHEN WIR MIT DIESEM RUMÄNIEN?")

Jetzt, Zwanzig Jahre dannach könnten wir sagen daß die Prophezeiungen des Rumänienjude Brucan (Silviu) richtig gewesen sind!

Viele Rumaenen oder Nichtrumaenen sagen (auf Rumänisch): "Eu vă spun doar trei cuvinte, e mai rău ca înainte!"



Sepp
schrieb am 28.03.2010, 11:45 Uhr
5. Soweit ich weiss, durften die Sachsen sehr wohl Kronstadt und Hermannstadt zu ihren Städten sagen, den Namen auch in dem Namen ihrer Presseerzeugnisse führen
(im Gegensatz zu den 1930er und 1980er Jahren in Siebenbürgen, als es verboten war, Ortsnamen auf Deutsch oder Ungarisch in der Presse zu veröffentlichen).

Hallo Bankban,
grad so harmlos waren die Herren aus Budapest auch nicht, denn schon am 27.02.1868 protestierte die Kommunität der Sachsen gegen die Enthebung des auf Lebenszeit gewählten Sachsenkomes Conrad Schmiedt, und am 4.03 gegen den von der ung. Regierung ernannten Komes Moritz Conrad.
Im November 1897 kam das Ortsnamensgesetz.
Am 25.11. "Die Kommunität protestiert gegen die Magyarisierung der Ortsnamen" (E. Sigerus, Chronik der Stadt Hermannstadt)
1899 29.05 "Die Kommunität beschließt einstimmig, den alten Namen der Stadt Hermannstadt beizubehalten (ebenda).
15.09 1900 "Die Stadtvertretung protestiert gegen die amtliche Benennung der Stadt mit dem magyarischen Namen."
1968 ging alles friedlicher. Keiner protestierte. Heute sind die Schilder zweisprachig. Eigentlich für wen?
sibihans
schrieb am 28.03.2010, 13:08 Uhr
Hallo gerri

In câteva cuvinte m-ai făcut "kapput" um es mit den Worten von einem Bukowiner auszudrücken. Ich war immer der Meinung daß Sie einen Funken Anstand gehabt haben und sich an das Verschprochene gehalten haben wenn auch nicht an Alles . So kann man sich irren.
bankban
schrieb am 28.03.2010, 14:28 Uhr
Hallo Sepp,

Sie haben Recht, fein waren die Herren in Budapest nicht. Was ich verdeutlichen wollte, ist, dass man die Herren eben mit jenen Zeitgenosse in Paris oder Rom oder Berlin (Germanisierung der Polen) vergleichen soll. Eine faire Aussage ist m.E. erst dann gegeben, wenn wir die jeweiligen zeitlichen Umstände berücksichtigen. Damals wie heute.

Im Übrigen: der letzte von Ihnen zitierte Punkt darüber, dass Hermannstadt einen offiziellen ungarischen Namen erhalten sollte - was ist so schlimm daran? Hat nicht jeder Staat der Welt das Recht, den Gemeinden auf seinem Territorium einen offiziellen Namen in der Staatssprache zu geben?
pedimed
schrieb am 28.03.2010, 16:14 Uhr
In SBB haben fast alle Orte 3-sprachliche Namen, die je nach Besiedelung entstanden und unter Umständen sich auf Grund der Anderssprachigen etwas vom Ursprungsnamen unterschieden oder auch ähnlich anhörten. Als in der Presse die deutschen Namen von Kronstadt/Hermannstadt nicht mehr genannt werden durften so fand man dann die "Stadt unter der Zinne" und die "Stadt am Zibien" als Ersatzlösung. Selbst die damals Parteifreundlichen Reporter waren also mit dem nur rumänischen Ortsnamen nicht in Einklang zu bringen.Hobs mi?????
CaptainSmollet
schrieb am 29.03.2010, 05:50 Uhr (am 29.03.2010, 07:03 Uhr geändert).

An alle Banatkenner, eine Frage: Bei Wikipedia steht er wäre bei Schäßburg vermisst. Steht aber nicht in Freidorf bei Temeswar ein Gedenkstein zu Ehren Petöfis, auf dem es steht, dass er da gefallen ist?

Petöfi war mit Bem bei der Investierung der Stadt dabei. Er war damas Bems Adjutant.
Nach einem zurückgeschlagenen Ausfall, Anfang Mai, wurde er in Freidorf, wo das Hauptquartier der Insurgenten war, zum Major befördert. Das ist dann wohl der Grund für das Denkmal da.
Danach zog ein Teil der Belagerungsarmee nach Siebenbürgen, während and deren Stelle der Belagerungstrain und Verstärkungen aus Arad, das sich gerade ergeben hatte, eintrafen.

Die Stadt wurde dann im August von Haynau, der die Schlacht gegen das Belagerungsheer gewonnen hatte, entsetzt.

Ich hab' mal wo gelesen, dass nach dem Gefecht bei Schässburg, ein russischer Militärarz einen ungarischen Offizier mit einer Verwundung behandelt hatte, dessen Beschreibung auf Petöfi zutrifft. Angeblich soll es eine Lanze gewesen sein, was wohl einen Kavallerieangriff voraussetzt.

wo wir gerade beim Thema sind:
neulich auf youtube gefunden, in den 80ern im Kino gesehen: "80 Huszar"
http://www.youtube.com/watch?v=eZ79U11__fo
pavel_chinezul
schrieb am 29.03.2010, 19:30 Uhr
Danke CaptainSmollet, für die Info.
cäsar
schrieb am 29.03.2010, 20:03 Uhr
Siebenhundert Jahre Leben in feindlicher Umgebung, unter ungarisch dominierter Herschafft, … Tataren, Türken, Ungarn und die Pest konnten die Siebenbürger Sachsen nicht ausrotten, …siebzig Jahre gute Freundschaft und ein paar Jahrzehnte Kommunismus haben das Ende des Deutschtums in Rumänien besiegelt !

Und die Lehre … ?
Manchmal, aber nur manchmal ist ein ehrlicher Feind besser als ein hinterhältiger Freund !

Der „große“ Exodus der Deutschstämmigen begann eigentlich erst nach der Revolution !
Hat man den guten Freunden doch nicht mehr vertrauen und glauben wollen oder können ?

Viele scheinen es vergessen zu wollen, dass Ihre Vorfahren, unter der verhassten ungarischen Herrschaft solche politische, wirtschaftliche, und kulturelle Freiheiten entwickeln und bewahren konnten wovon ihre anderen „Teutschen“ Brüder nicht mal träumen gewagt haben .…Oft wurden sie von den Machthaber mehr bevorzugt und privilegiert als das eigene Fleisch und Blut …

Leider von deutscher Seite ist mir auch keine Empörung bekannt nur weil Rumänen, Slowaken, Kroaten Zigeuner oder auch andere Ungarn als Menschen zweiter Klasse behandelt worden waren.

Die Jahrzehnte nach 1867 in Siebenbürgen sind ein gutes Beispiel dafür dass übertriebener Nationalbewusstsein und die Möglichkeit zum Machtmissbrauch ohne Eigenverantwortung keine gute Kombination sind !

Die Fehler einiger weniger büßen so schon lange genug mehrere Millionen entwurzelte Menschen … auf allen Seiten !
Aber der Verlauf der Geschichte will sich doch nicht ändern wollen …

Ave
Cäsar

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