Urlaubserlebnisse

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walter-georg
schrieb am 11.12.2010, 04:08 Uhr
walter-georg
schrieb am 11.12.2010, 06:14 Uhr (am 11.12.2010, 06:29 Uhr geändert).
Die Kanaren (4): La Gomera

Der darauf folgende Morgen bot ein einzigartiges Naturschauspiel: Der mit enormer Feuchtigkeit beladene Nordwestpassat lieferte sich einen verbissenen Kampf mit dem Inselvulkan in seiner Tendenz, ihn zu überqueren. Fast im Minutentakt prallten die Wolken gegen die schroffen Felsen, jedoch ohne Erfolg. Die schienen ein unüberwindbares Hindernis darzustellen und machten jeden Anlauf zunichte. Irgendwann gab auch ich es auf, dem Spektakel weiter zu folgen und wandte meinen Blick in die nähere Umgebung.
Dicht unter dem Balkon erstreckte sich ein relativ großes Bananenfeld, eingebettet ins malerische Hermiguatal, eine imposante Einkerbung in den Schichtvulkan. Der einzige ganzjährig Wasser führende Bach bewegte sein Nass träge, fast in Agonie. Nur ein paar recht muntere Bachstelzen hauchten der Landschaft ein bescheidenes Leben ein.
Auf der sich dahinschlängelnden Straße erschien ab und zu ein Gefährt und unterbrach für kurze Zeit die eher morbide Stille. Sporadisch erschienen auch Wanderer, die lässig in Richtung Berge dahinschlenderten. Sie und alle Anderen in dieser fast gottverlassenen Miniregion hatten Zeit. Viel Zeit. Sehr viel Zeit. Immens viel Zeit...

Der mir inzwischen bekannte Fahrer erschien pünktlich zum vereinbarten Termin, eine in diesen Breiten nicht unbedingt bekannte Tugend, doch - wie es sich noch herausstellen sollte - schien er im Umgang mit Touristen keinesfalls ein Anfänger zu sein. Auch seine Umgangsformen deuteten ohne Zweifel auf eine langjährige Erfahrung in diesem Bereich hin.

Anfangs ging es das Tal entlang, das wir anschließend durch einen in Basalt gehauenen Tunnel verließen und uns nach Westen begaben, vorbei an nach Süden kahlen, jedoch nach Norden üppig bewaldeten Felsen, manchmal irgendwie provokant wirkend.
Über Vallehermoso hielten wir an, um einige Bilder zu schießen. Etwas verwundert merkte ich, dass sich in diesem Kaff sogar ein für dortige Verhältnisse schmuckes Fußballstadion befand, das locker auch irgendwo im Raum München hätte stehen können.

Nach zahlreichen Serpentinen näherten wir uns dem ersten Ziel, Valle Gran Rey. Von einer Aussichtsplattform aus öffnete sich - ähnlich, wie bei Hermigua - ein Talkessel, diesmal mit westlicher Orientierung.

Der Ort überraschte mich sehr. Nach der Beschreibung einer Kollegin befand sich hier das Zentrum der Hippies, der "Blumenkinder". Ich schaute mich um, konnte jedoch keine Spur von diesen "Aliens" erkennen; ganz im Gegenteil: Das Städtchen war bei Weitem der gepflegteste Ort der Insel, mit schicken Hotels und Bars sowie einem einladenden Strand.

Der Fahrer ließ mich eine Zeit lang zappeln, dann klopfte er mir auf die Schulter und wies auf einen Platz unter einem mächtigen Baum hin. Tatsächlich hockten dort zwei dieser Exemplare, jeweils einen Hut vor sich, jedoch ohne auch nur einen Hauch von Zudringlichkeit. Nein, sie verharrten - fast Statuen gleich - in einer wahrscheinlich ihnen spezifischen Position - "verknotete " Beine - und warteten auf Almosen. Von einem deutsch-gomerischen Paar erfuhr ich dann, dass sich die Aussteiger inzwischen nördlich der Ortschaft niedergelassen hätten. Nach Hintergründen wollte ich nicht fragen, weil es mich auch nicht sonderlich interessierte. Ich erfuhr nur, dass sie sich mit den Lokalbehörden arrangiert hätten, aber auch mit den Bauern der Umgebung, die ihnen ab und zu Ziegenmilch vorbeibringen würden. Damit schloss sich für mich auch dieses Kapitel, irgendwie positiv, denn diese "etwas anderen" Menschen lebten nun mal in einer eigenen Welt. Warum auch nicht, schließlich schikanierten sie niemanden, waren nicht aufdringlich und begnügten sich mit dem, was ihnen "zuflog". Auf eine Art bewunderte ich sie sogar heimlich...

Die folgenden zwei Stunden verbrachten wir im Lorbeerwald Garajonay. Auf mich wirkte er wie ein grüner Hut auf einem ansonsten kahl geschorenen Haupt mit braunem Antlitz. Zufällig kamen wir ins Gespräch mit einem lokalen Biologen, der eine Gruppe Einheimischer beim Entfernen inselfremder Pflanzen leitete. Sie drohten durch Überwuchern das dortige Ökosystem zu gefährden und zerstören. Ein mühsamer Kampf, den es allerdings auch an vielen anderen Orten unseres Planeten gibt. Schon seltsam, dass der Mensch für ein Zusammenleben aller Rassen plädiert, den Pflanzen es jedoch nicht erlaubt. Messen wir da nicht vielleicht mit zweirlei Maß...?

Welch ein Kontrast: In diesem zu großen Teilen noch Urwald gedeihte alles prächtig, während sich ringsherum wüstenähnliche Zustände breit machten. `Wie ungerecht die Natur doch ist`, dachte ich, besann mich jedoch eines Besseren, als mir die Geschichte vom Wanderer einfiel:

Der hatte sich während der Mittagshitze unter eine alte Eiche gelegt, erblickte die kleinen Eicheln und fand es ungerecht, dass eine derart massive Pflanze so winzige Früchte trägt, während die Kürbisranke sich mit den Riesensamen herumquälen muss. Als ihm dann aus luftiger Höhe eine Eichel auf die Nase fiel, haderte er nicht weiter mit Mutter Natur, denn ein Kürbis hätte seine Weiterreise wahrscheinlich um Einiges verzögert...

Zum Abschied führte mir mein Freund mit einem Bekannten die auf dem Blauen Planeten einmalige Pfeifsprache - silbo - vor. Sie verständigten sich nur durch kurze und lange, hohe und tiefe Pfeiftöne. Nachher übersetzten sie sie mir unabhängig voneinander. Es war einfach unglaublich! Ihre Begründung liegt darin, dass man sich früher über die Barrancos (tief eingeschnittene Täler) nur auf diese Art verständigen konnte. Heutzutage erlernen sie sie sogar die Kinder in der Schule.

Am Tag danach verabschiedete ich mich von La Gomera, dem dezenten Eiland, weit ab dem Trubel von Teneriffa oder Gran Canaria, dem riesigen Felsen vom östlichen Rand des zweitgrößten Ozeans, seinen bescheidenen, aber überaus freundlichen und hilfsbereiten Bewohnern, seiner zerklüfteten und fast nackten Felslandschaft, aber auch seinem lebensspendenden Wald, seinen Aussteigern und nicht zuletzt dem unnachahmbaren Schauspiel zwischen Feuchtigkeit und Dürre kurzum, einer Insel der Kontraste. Ein nettes Erlebnis.
seberg
schrieb am 11.12.2010, 06:25 Uhr (am 11.12.2010, 06:41 Uhr geändert).
verabschiedete ich mich von dem...dezenten Ei...
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ich muss jetzt nämälich Kaffee kochen und dann was arbeiten und dabei auf lauter "nette Erlebnisse" hoffen...gell? (ich hab's mehr mit der "Reise nach Innen", ne )
walter-georg
schrieb am 11.12.2010, 06:32 Uhr (am 11.12.2010, 07:02 Uhr geändert).
Erst richtig lesen... (lernen). Kann nie schaden!

Übrigens (schreibe lieber in einer anderen Sprache, damit es nicht jeder versteht): Dacă Domnia voastră a predat Limba română in nordul Ardealului, nu mă mai miră, dacă unii băştinaşi s-au opus în a mai învăţa acest "grai latin" şi au preferat Maghiara!
walter-georg
schrieb am 11.12.2010, 07:11 Uhr
Hochinteressant: Kaum berichte ich etwas von den Kanaren; schon keimen bei Einigen hintergedankliche Gefühle in Richtung einer potentiellen Vermehrung auf! Na, wenn das kein geglückter Tagesanfang ist! Viel Spaß...
der Ijel
schrieb am 11.12.2010, 11:19 Uhr (am 11.12.2010, 11:32 Uhr geändert).
Servus Walter !
Deine Reiseberichte finde ich spannend.
Das Naturschauspiel mit Wolken und Vulkan,im allegorischen
sich selbst hervorhebenden Ereignis,
von Deiner Erzählkunst übertrumpft----

--- Da haben wirs Das Gerundium welches Du so oft gebrauchst.
-------------------------------------

danach verabschiedete ich mich von La Gomera, dem dezenten Eiland

Was seberg aus Deinem oben zitirten Satz versucht hat zu machen ??? was er damit meint, verstehe ich zwar nicht zu deuten-- erinnert mich doch an Oskar Pastiors abstrakte Literatur.
Da zerlege ich Ihm als Antwort den Satz weiter und schaut mal was dabei heraus kommt:

Dann ladverch iedee von biGamAch
Le amor stich
ach dem dezenten Ei.


Danach verabschiedete ich mich von La Gomera, dem dezenten Eiland.

--und zurück zum Gerundium:
Grammatik -deutsch-

das wir anschließend durch einen in Basalt gehauenen Tunnel verließen und uns nach Westen begaben, vorbei an nach Süden kahlen, jedoch nach Norden üppig bewaldeten Felsen, manchmal irgendwie provokant wirkend.---

-Satzanalyse-
Kann mir bitte jemand auf einfache Weise erklären wie das mit diesem „Gerundium“ ist. Und seit wann es diesen Schreibstil in der Deutschen Literatur gibt?
Vielleicht der Autor selbst. Die folgenden zwei Beispiele stammen aus „Zwischen drei Welten“ von G.W.Kauntz.

Beispiel 1.Alle Anwesenden verweilten stumm auf ihren Plätzen,
dem ihnen fremden Klang folgend. Band 3 S.231
Beispiel 2 .
Die Sommerküche der sich dem Bach zu erstreckenden Wohnanlage befand sich direkt neben meinem Zimmer. Band 3 S.375

Dieser komplizierte Satzbau kommt mir etwas sonderbar vor, hat mich am Anfang etwas gestört. Doch weil die Lektüre aus allen andern Gesichtspunkten Spannend war, hatte ich mich schnell an diesen „altmodischen“ Stil gewöhnt.

Mahlzeit der Ijel
walter-georg
schrieb am 27.12.2010, 08:08 Uhr (am 27.12.2010, 08:21 Uhr geändert).
Die Kanaren (5): Teneriffa

Als sich die Fähre in Bewegung setzte, schien eine leichte Brise aufzukommen. Vielleicht war es auch nur die Luftströmung, welche durch jede Bewegung eines Verkehrsmittels aufkommt, doch das war in dem Moment nicht so wichtig, Hauptsache, sie sorgte für eine angenehme Abkühlung. Langsam verschwanden die schroffen, fast ausladenden Felsrücken von La Gomera und mit ihnen auch der niedliche Hafen San Sebastian. Wehmut? Nein. "Der Felsen", wie ich dieses für kanarische Verhältnisse recht bescheidene Eiland zu bezeichnen pfegte, hatte mir innere Ruhe verliehen, ohne jedoch irgendwelche grandiosen Erinnerungen zu hinterlassen.

Als der Schipper nach etwa einer Stunde in Los Cristianos, dem südlichen Hafen von Teneriffa anlegte, öffnete sich mir eine ganz andere Welt: Im Hafen tummelten sich Massen von Touristen und Einheimischen mit einer Hektik, die mir in diesen Breiten neu war. Dazu gesellte sich noch eine erdrückende Mittagsschwüle mit morbiden Tendenzen. In der Luft lag ein strenger Geruch, eine Kombination aus Schweiß und Zigarettenrauch. Die Sonne brannte erbarmungslos aus fast vertikalen Höhen, ohne Hindernisse bewältigen zu müssen, denn die gab es praktisch (fast) nicht. In den engen Wartehäuschen des Busbahnhofes drängelten sich die Menschen wie Heringe in einem Fischernetz. Einfach furchtbar!!!

Nach einiger Zeit pferchte man uns in einen Bus ohne Klimaanlage und ab ging die Post. Glücklicherweise hatte ich ein Handtuch parat, mit Hilfe dessen die sich im Sekundentakt bildenden Schweißperlen entfernt wurden. In einer Sauna hätte es nicht "angenehmer" sein können!

Zu beiden Seiten reihten sich Hotels und Supermärkte aneinander und das zog sich hin. Einen, zwei, drei... Kilometer. Nun schalteten sich endlich die grauen Zellen ein. Ungewollt schüttelte ich wiederholt den Kopf: Also das war das Urlaubsparadies der Europäer. Pfui Teufel!!!


Nur gut, dass wir auf der Autobahn - die gibt`s tatsächlich - flotti, flotti vorankamen und durch die geöffneten Fenster auch ein Luftzug aufkam. So wurde es etwas angenehmer.

Links kamen die Berge in Sicht. Sie waren von Wäldern bedeckt, an deren Fuße sich unterschiedlich ausgedehnte Ortschaften festzuklammern schienen, so, als wollten sie sagen: "Nur weg von der Küste! Dort können sich in aller Ruhe die Fremden ihre Ärsche verbrennen."
Tatsächlich war dieser Teil etwas flacher - jedenfalls zu großen Teilen -, dafür jedoch verbrannte Erde! Die ab und zu auftauchenden Grasbüschel waren verdorrt, sodass die ganze Landschaft in einem ausgeprägten Grau-Braun erschien. Die reine Sahara! Ab und zu tauchten fast hermetisch abgedeckte Treibhäuser auf, deren Aussehen Barrikaden, aber auch gleichzeitig Festungen, glich. Schöne Inselwelt...

Nach etwa einer Stunde wurde zwischen den ausladenden Felsen die Silhouette von Santa Cruz de Tenerife, der Inselhauptstadt, erkennbar. Als der Ort erreicht wurde, fiel mir fast ein Stein vom Herzen! Endlich wieder in der Zivilisation, raus aus der Mondlandschaft!
Vorbei am audotorio, dem Kulturpalast, entlang gepflegter Straßen, bewegte sich das Gefährt, bis es unter einem schattigen Hochhaus hielt und uns mitgeteilt wurde, dass hier unsere (Tor)tour ihr Ende hätte. Meine Erschöpftheit setzte sich auf eine Bank und blickte leer in die Gegend. Irgendwann erhob ich mich und schlenderte lustlos in Richtung Tagesziel. Auf dem Weg dahin kam ich u.a. an zwei Riesenbauten vorbei, deren Form an Geschmacklosigkeit kaum zu übertreffen war, aber auch an einem einladenden Einkaufszentrum, wo es fast alles zu kaufen gab. Ich versorgte mich mit dem Nötigsten - hauptsächlich Flüssigkeiten aller Art... und setzte meinen Weg zum Etappenziel fort. Schließlich erreichte ich es in einer Seitenstraße. Man empfing mich höflich, überreichte mir den Zimmerschlüssel - nebst einer Klimaanlage - und ab ging es zur diesmal tatsächlich wohlverdienten "Ruhestätte".



walter-georg
schrieb am 08.01.2011, 06:30 Uhr (am 08.01.2011, 06:39 Uhr geändert).
Die Kanaren (6): Santa Cruz de Tenerife

Die Hauptstadt der Insel - gleichzeitig administratives Zentrum der Westkanaren (Teneriffa, La Palma, La Gomera und El Hierro) - erstreckt sich im Süden des Anaga-Gebirges, entlang eines breiten Küstenstreifens im Osten, um dann gen Westen terrassenförmiges Aussehen zu erlangen. Mit seinen ca. 300.000 Einwohnern ist sie gleichzeitig die zweitgrößte Stadt des Archipels - nach Las Palmas auf Gran Canaria.

Um ins Zentrum - der Plaza de Espana - zu gelangen, schlug ich einen etwas anderen Weg ein, der laut Reiseführer entlang des Barranco de Santos führte. Mit etwas Glück erhoffte ich mir darin einen wasserführenden Wasserlauf vorzufinden. Hätte ja sein können, denn der "Fluss" hat seine Quelle im Teide-Massiv, doch meine Hoffnung zerstreute sich schnell. Sollte er im normalen Zustand auch zu dieser Jahreszeit vom hier besonders wichtigen Nass durchflutet werden können, so wird dem durch Menschenhand Einhalt geboten, denn der Ort braucht es dringend, also wird es ihm - was nicht wundert - schon oberhalb der Stadt entnommen. Dafür schlängelte sich eine Trambahnlinie durch das Trockental, die Santa Cruz mit seinem kulturellen Vorort La Laguna verbindet, in welchem sich die älteste Universität der Kanaren (1818) befindet sowie einer der beiden Flughäfen des Eilandes.

Kurz vor der "Mündung" wurde nach Norden abgebogen und schon nach wenigen Metern erschien ein imposanter Platz, in dessen Mitte ein überdimensionaler Springbrunnen für Abkühlung sorgte, umgeben von drei futuristischen Gebäuden, die genau so in Paris, London oder Tokio hätten stehen können, Ergebnis einer 2007/08 durchgeführten "Modernisierung" durch zwei weltbekannte Architekten. Man gönnt sich ja sonst nichts... Sie passten in die koloniale Architektur, wie eine Faust auf`s Auge! Das einzig Gute am Ganzen war der weite Blick gen Norden, der ein akzeptables Panorama des Anaga-Gebirges ermöglichte.

Die sich von hier "in Bewegung setzende" Haupteinkaufsstraße Cale de Castilio führte mich zur Plaza de la Candelaria. Sie befindet sich in unmittelbarer Nähe des offiziellen Zentrums, übertrifft dieses an Flair jedoch um Längen: Ruhige, schattige Cafes, umgeben von geschmackvoll angerichteten Blumenbeeten und uralten Palmen. Hier schien die Zeit stehen geblieben zu sein.

Unvergessen bleibt das kurze Verweilen auf einer der wenigen Bänke am Froschbrunnen, ein romantisches Fleckchen im Norden, nahe des botanischen Gartens. Die bunten Kacheln sind mit viel Liebe angeordnet und ergeben z.T. immer wieder Kreise verschiedener Größen. Die Stille, unterbrochen nur vom Zwitschern meist unsichtbarer Vögel, tut das Ihrige zum Wohlfühlen dazu.

An einem der Eingänge zum o.a. Garten ist die Blumenuhr zu bewundern, beliebter Treffpunkt von Verliebten. Ihre Zusammensetzung mit z.T. endemischen Blumen imponiert schon einigermaßen.

Der botanische Garten hat zwar breite und gut angeordnete Alleen, doch lohnt sich ein Abstecher her kaum. Zum Einen ist die Pflanzendiversität recht bescheiden zum Anderen wirkt er eher als Erholungspark, kurz: eine Fehlinvestition.

Wer sich für die Flora und Fauna der Kanaren interessiert, sollte eher das Naturmuseum (Museo de la Naturaleza y el Hombre) besichtigen. Dazu kann man sich auch - im gleichen Gebäude - über die Geschichte der Guanchen, den Ureinwohnern der Inselgruppe, informieren. Diese beiden "Ausstellungen" würde ich eher empfehlen.

Zum Abschluss meiner "Schnüffelei" fuhr ich mit der Tram in das nahe gelegene La Laguna, um den im Reiseführer hochgepriesenen historischen Stadtkern zu besichtigen. Da war die Fahrt fast interessanter, denn: Wo kann man schon auf einer Insel mit solch einem Gefährt durch die Gegend rackern? Muss also nicht sein.

Den Tag ließ ich dann in einer urigen Kneipe in unmittelbarer Nähe der Unterkunft ausklingen. Wie schon auf den anderen Inseln, zeigten sich die Einheimischen auch diesmal von ihrer besten Seite: zuvorkommend, herzlich, an Fremdem sehr interessiert. Sogar eine Einladung für das kommende Jahr zu besonders günstigem Tarif war dabei.
Haiduc
schrieb am 08.01.2011, 09:24 Uhr
Kurz hinter Santa Cruz beginnt das Anaga-Gebirge.
Eine Straße führt entlang des Bergkamms (im Bild als weißer Strich zu erkennen). Wenn man Glück hat, ziehen von der Meerseite im Norden Wolken herein, die genau über diesem Kamm ins Tal fallen. Bann braucht dann nur die Hand aus zu strecken und kann sie berühren ;-)
Fahren Sie mit der Maus über die Box um die Vorschau anzuzeigen.
Anaga
Von Benutzern verlinktes Bild - Link zum Bild
der Ijel
schrieb am 08.01.2011, 10:02 Uhr (am 08.01.2011, 10:04 Uhr geändert).
Die sich von hier "in Bewegung setzende"-------
danke Georg für´s Gerundium es geht keiner darauf ein, Schade.

was endimische Blumen sind geht klar hieraus hervor:

In der Biologie verwendet man die Bezeichnung Endemiten für Pflanzen und Tiere, die nur in einer bestimmten, klar räumlich abgegrenzten Umgebung vorkommen.

Einfacher ausgedrückt hättest Du auch EINHEIMISCHE, nur hier vorkommende Blumen sagen können ---

und dennoch fält die "Pflanzendiversität" spärlich aus. oder recht bescheiden.

Wozu diese Fremdwörter Pflanzendiversität ?
Anstatt diversität sagt man doch einfach VIELFALT oder----

P. S.
Trotz allem finde ich diese Reisebeschreibungen super. spitze, gut und lese sie gern.
Es ist einfach das vernünftigste in diesem Forum worüber es sich zu unterhalten lohnt.
Danke auch für das Bild Haiduc, es bringt einem doch die Inselgruppe näher. Oder mus ich Arhipel anstatt Inselgruppe sagen ??

Mynona
schrieb am 08.01.2011, 11:38 Uhr (am 08.01.2011, 11:41 Uhr geändert).
"Reisebeschreibungen.......Es ist einfach das vernünftigste in diesem Forum worüber es sich zu unterhalten lohnt."

Wow,also schrieben wir demnächst nur noch Reiseberichte,einverstanden?weiß zwar nicht wo ich anfangen soll aber hey,ich bin immerhin nicht nur gereist, sondern habe auch ne Weile an verschiedenen Orten gelebt(Paraguay,Frankreich,Dominikanische Republik...) :-)))
Haiduc
schrieb am 08.01.2011, 13:35 Uhr
...habe auch ne Weile an verschiedenen Orten gelebt(Paraguay,Frankreich,Dominikanische Republik...) :-)))Davon würde mich Paraguay interessieren ... als Zielland zum auswandern. Mach aber ein neues Thema auf
walter-georg
schrieb am 08.01.2011, 14:01 Uhr
@ Mynona: Sicher übertreibt der liebe @ ijel, aber ich würde mich riesig freuen, wenn ich einen Reisebericht über Paraguay lesen könnte. Bitte tu` mir diesen Gefallen, denn über dieses Land weiß ich relativ wenig. Vielen Dank im Voraus!
walter-georg
schrieb am 08.01.2011, 14:13 Uhr
@ Haiduc: Erstmal vielen Dank für das Bild. Ich besitze ähnliche Aufnahmen, beherrsche jedoch noch nicht die Technik, sie `runterzuladen. Übrigens: Über das Anaga-Gebirge werde ich mich im nächsten Reisebericht beschäftigen. Wäre sehr nett, wenn du auch dazu noch einiges Material beisteuern könntest.

Was das Auswandern nach Paraguay anbetrifft: Soweit mir bekannt ist, herrschen dort ziemlich ärmliche Verhältnisse vor, sodass viele Bürger dieses Landes ihr Brot in Argentinien verdienen, aber das kann dir Mynona bestimmt viel besser erklären.
Mynona
schrieb am 08.01.2011, 14:42 Uhr (am 08.01.2011, 14:47 Uhr geändert).
Wenn ich mal die Zeit habe meine Lieben, stell ich einige Berichte rein.Und ja,in Paraguay sind die Lebensverhältnisse eher ärmlich,aber es gibt einige deutsche Siedlungen (da wird auch noch deutsches Brot gebacken ;-))
Dom.Rep.ist noch ärmlicher,aber auch da kann man leben(aber natürlich ist da nix mit sozialer Absicherung und man sollte sehn dass man gesund bleibt).
Wenn jemand in die Ecke auswandern möchte dann würde ich Panama empfehlen,hab ich mir auch angeschaut,ist auch perfekt für Rentner.

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