Burg Reps - zwischen Rettung und Zerstörung

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Monica
schrieb am 08.09.2010, 16:44 Uhr
Am Repser Burg wird gebaut und restauriert. Viel Geld ist dafür ausgegeben, nähmlich fast 9 milionen Euro. Die Fotos zeigen wie jetzt die Baustelle aussieht. Die Burg ist in grosser Gefahr.
Kann man die Burg noch retten? Wie?

http://www.facebook.com/?tid=498502403355&sk=messages#!/album.php?aid=17623&id=100000784815729
Monica
schrieb am 08.09.2010, 17:25 Uhr
Burg Reps, Bilder - September 2010:
http://www.siebenbuerger.de/ortschaften/reps/bilder/
Wanderer
schrieb am 20.09.2010, 16:29 Uhr
Die Repser Burg von Michael Albert

Aus Gartengrün und Ährengarben
in hoher,trotziger Gestalt
erhebt der Berg,gefurcht mit Narben,
die Felsenstirne von Basalt.

Drauf ruht,dereinst dem Feind zum Hohne,
und blickt ins Land so kühn,so weit
die turmgeschmückte Mauerkrone,
Burgtrümmer aus vergang‘ner Zeit.

Es liegt ein traurig tiefes Schweigen
hier ums verwitterte Gestein;
nur dunkle Wolkenschatten steigen
hoch über Wall und Turm herein.

Wie Geister aus den Heldentagen
ziehn riesengroß sie ein und aus,
wo pfeilgetroffen,schwertgeschlagen,
der Feind gestürzt im Sturmgebraus.

Jetzt tobt hier um die Felsenspitzen
der Wind nur statt der lauten Schlacht
und jagt aus tiefen Mauerritzen
den flücht‘gen Vogel in die Nacht.

O Felsenburg, mit ernstem Mahnen
zeigst du in die Vergangenheit,
ein Grabesdenkmal unsrer Ahnen-
doch sei kein Bild der künft‘gen Zeit!

Weh,wenn wir diesen Mauern gleichen,
so trüb erhellt vom Abendschein,
ein öder Bau voll Trümmerleichen,
ein still zerfallendes Gestein!

Dann steig aus deiner Felsenhalle,
o Burggeist,auf in wildem Zorn,
und stoße du zu weitem Schalle
den Weckruf in dein Geisterhorn:

Daß denen,die im Tale schlafen,
Entsetzen das Gebein erfüllt.
Dann zeige du, das Volk zu strafen,
in seinen Burgen ihm sein Bild!
gerri
schrieb am 21.09.2010, 10:28 Uhr (am 21.09.2010, 10:39 Uhr geändert).
Hallo Monica,die Burgen wurden aus Not gebaut,von Menschen die sich schützen mußten,sie taten es ohne Bezahlung.
In den späteren Jahren wurden Kirche und Burg von den Menschen der Ortschaft in gemeinschaftlicher, freiwilliger Arbeit gepflegt,nach der Arbeit oder an Wochenenden.
Na ja , man kann sagen andere Menschen andere Zeiten,aber gehen würde es schon, aber mit wem?
Ganze Ortschaften und Dörfer wurden durch Nachbarschaftshilfe geschaffen,die man heute gerne herzeigt.
Man kann sparen indem das ganze Dorf (Gemeinde oder Stadtteil) anpackt und wer keine Zeit hat soll zahlen .So war das Früher wo man all das schöne gebaut hat,jetzt sollte man es wenigstens pflegen....

Gruß, Geri
Monica
schrieb am 26.09.2010, 09:56 Uhr
Architekt Jan Hülseman, der Prinz Charles in Deutschweisskirch und Malmkrog vertreten hat, besuchte die Burg:
"Was Türken und Tataren nicht geschafft haben, macht ihr jetzt kaputt! Ihr macht die Mauer kaputt." In Rosenau ist die 6 Meter hohe Mauer nieder gefallen, weil sie dieselbe dumme Technik verbraucht haben.
Jan Hülseman, Spezialist in Denkmalschutz, sagt, er unterstützt jede Aktion, die die Zerstörung der Repser Burg verhindern kann. Der Chefarcheologe ist auch entsetzt und schreibt monatliche Reporte die ungelesen bleiben.
Von wo fangen wir aber an? Wer kann helfen?

Der Chef von der Baufirma hat sich geärgert, jetzt kann ich nicht einmal weiter fotografieren...muss mich verkleidern.
Monica
schrieb am 26.09.2010, 10:01 Uhr


Die Burg von Reps - das sächsische Troya

Jedes Volk auf Erden hat seine heiligen Städten. Die Griechen haben Troya, die Juden – den Tempel Salomons, mit der Klagemauer, die Perser - Persepolis, die Ägypter - den Tempel von Luxor oder ihre Pyramiden, die Deutschen - ihren Teutoburger Wald und die Exetersteine, die Engländer - ihr Stonehenge, die Walachen - ihr Sarmisegetusa und wir Sachsen hatten nur unsere Repser Burg und das Brotfeld.

Hier, unter dieser Burg haben die Sachsen für ihre Freiheit gekämpft. Hier, unter dieser Burg, ist der größte aller sächsischen Helden gefallen, Peter Henning. Hier, unter dieser Burg ist das freie Volk der Sachsen, aus etwa 12 verschiedenen Stämmen, Flandern, Sachsen, Bayern, Franken, Wallonen, Toitonen und anderer mehr, geboren. Zum ersten mal nach dieser Schlacht, in 1324, unter der Repser Burg, nannte uns sogar unser König Karl Robert de Anjon: diese berittenen Schwertkrieger, Universitas Saxonum - die Gemeinschaft der Schwertkrieger. 8oo Jahre sind nun bald vergangen seid dem man diese stolze Burg erbaute und nicht Mongolen, Tataren, Türken, keine Stürme und Erbeeben konnten sie zerstören.

Dieses alles was jene nicht vollbrachten, das wird in wenigen Jahren mit Spendengeldern der Europeischen Union und dem barbarischen Unverstand der rumänischen Denkmahlbehörde bald vollbracht sein. Inkompetente Proijektannten, die weder Originalpläne der Repser Burg besassen, haben sich getraut unser größtes Heiligtum in ein Sodom und Gomora zu verwandeln, in ein Walt Disney. Selbst der leitende Schefarcheologe Andrei Adrian Russu muß, bei all dem was er hier sieht, nur den Kopf schütteln.
Man errinere sich nur an den verückten und größenwahnsinnigen Italiener der die Rosenauer Burg vor ein Paar Jahren schändete. Mitten auf den höchsten Felsen der Burg stellte er zwei 20000 Litter Wasserzisternen aus Plastik auf und mauerte darum komische Türme, oder baute sich dort wo es ihm am besten gefiehl ein Kaffe, eine Bar und Verkaufsbuden. Sogar ein Festzelt von etwa 40 Metern stellte er in der unteren Burg auf, da es aber zu lang war, wurde einfach etwa 6 Meter des gewachsenen Felsen der Burg, über welchem sich Mauern und Türme befanden, mit schweren Gerät weggemeisselt. Ja selbst die frisch freigelegte Kirche aus 14 Jh im dem unteren Burghof wurde bis auf die Fundamennte entfernt un ein neues Fantasiegebäude darauf errichtet. Um noch mehr Turisten auf die Burg zu locken wurde der Parkplatz bis auf etwa 1,5 Meter bis unter die Burgmauern vergrößert, wodurch in diesem Frühjahr ein großes Stück der Mauer einfach auf den Parkplatz herunter viel. So viel zum Tema Denkmahlschutz in Rumänien. Jedes Volk sollte normaler Weise aus seinen Fehlern lernen, aber nicht hier. Die Unverschämtheit mit der hier an der Repser Burg die Gelder der Europeischen Union zum Schaden des sächsischen Volkes verschwendet werden, übertreffen alle Vorstellungen und selbst das Vorstellungsvermögen angesehener Architekten. Zwei mächtige Zufahrtswege die mehr einer Autobahn gleichen und zwei riesige Parkplätze, fast so groß wie bei einer Metro oder einem Carrefour, verunstalten jetzt schon den Burgberg. Mächtige Betonmauern stützen ihn ab, und zahllose Betonschächte und Wasser und Stromleitungen verunstalten ihn weiter, so wie ein mächtiges Betonnfundament mit einer komischen Tribüne. Doch treten wir ein, in die Burg, beim Torturm und ein Bild des Grauens lähmt unser Auge. Hunderte von kleinen Betonfundamenten verunstalten die innere Ringmauer auf denen sich eine Hölzerne Tribüne befindet, drei der Wehrtürme sind schon jetzt mit Eisen und Betongürteln gebunden und für immer entstellt. Doch, das Schlimmste von Allen: tausende von Löchern in die Ringmauern wurden gebohrt, die mit einer Zemmentmischung ausgespritz werden sollen.

Einer der Führenden Architeketen von Prinz Charles , Jan Hülseman, der ihn in Deutschweisskirch und Malmkrog vertreten hat, erklärte mir die Sache wie folgt. Diese Mauern sind nur mit Kalk und Sand erbaut, sie dehnen sich bei Feuchtigket und Hitze aus und ziehen sich bei Kälte und Trockenheit zusammen, so wie sie bei einem Erdbeben Spannungen ausgleichen können.
Aber jetzt, wenn zwischen jeden einzelnen Stein Zement eingespritzt wird, werden die Mauern Steif und Hart, es werden Spannungsrisse entstehen und das Wasser wird sich ständig in der Mauer halten und sie werden im Winter durch den Frost gesprengt.
Auf jeden Fall, seien Schlussbemärkungen von Architekt Jan Hülseman, Spezialist für Denkmalschutz, war:
„Was nicht Türken und Tataren in 800 Jahren geschaft haben, das wird in 8 bis 10 Jahren mit dieser Zementeinspritzung erreicht werden. Ihr macht die Mauern kaputt!“
Wo für also noch fast 9 Milionen Euro und fast zwei Jahre vertun wenn eine Bomde das gleiche Resultat zu einem viel billigen und schnelleren Resultat führen könnte.
Hätten wir Sachsen, eine der Heiligen der Geschichte des rumänischen Volkes in dieser Art und Weise geschändet, das Geschrei würde man bis über alle Berge und den Ozean hören. Im Gegenteil, einer unseren berühmten säschsischen Forscher J Michael Ackner entdeckte, in 1839, Sarmisegetusa neu, nachdem es von den Zeiten Mathias Corwinius in Vergessenheit geraten war und bewahrte es vor der totalen Zerstörung durch rumänische Bauern, die aus den wunderbaren römischen Marmorstatuen und Gebäuden Kalk brannten.

Aber mit dem kleinsten Volk der Erde, den Sachsen, kann mann ja alles machen...


Bernd Wagner, ein Sachse
Erich58
schrieb am 26.09.2010, 12:20 Uhr
Ach Monica, es ist zum heulen!

Aber mit dem kleinsten Volk der Erde, den Sachsen, kann mann ja alles machen...
Die wehren sich ja gar nicht, haben Alles im Stich gelassen…
Du bzw. Bernd Wagner schreibt von Heiligtum -
mir tut das Herz weh wenn ich sehe
was unserem Volk heutzutage „heilig“ ist!
Nein, aufzählen werde ich nichts…

Herzlichst - Erich
pavel_chinezul
schrieb am 26.09.2010, 12:30 Uhr
Hallo Erich,

sie haben die Beschreibung weiter oben gelesen. Meinen Sie wir hätten was dagegen tun können, auch wenn wir alle Sachsen noch in Siebenbürgen wären? Nicht einmal eine Million Menschen (ich denke zu den Hoch-zeiten waren wir ca. 800.000), hätten etwas gegen die Staatsmacht unternehmen können, wenn die sich was vorgenommen hat? Ich glaube nicht. Wir wären auch ohne Auswanderung dem Untergang geweiht gewesen. Meiner Meinung nach.
Erich58
schrieb am 26.09.2010, 13:02 Uhr
Einverstanden, vielleicht die Repser Burg speziell hätten wir nicht retten können, aber Anderes schon. Es ist ja nicht so daß das Zugrunderichten der Repser Burg einzigartig wäre, derartige Verbrechen geschehen Zuhauf, auch mit aufgegebenen Kirchenburgen! Von Siebenbürgen aus hätten wir ein berechtigtes Mitspracherecht gehabt. Wir hätten unser Veto einlegen können! Auf jeden Fall wären unsere Stimmen gewichtiger gewesen als sie es aus dem selbsterwählten Exil sind!
Ob es etwas gebracht hätte? Darüber hier zu spekulieren ist sinnlos!
Richtig ist - dem Untergang als Nation wären wir auch in der Heimat nicht entgangen, aber meiner Meinung nach hätten wir noch etliche Generationen bestehen können - hier ist in einer, höchstens zwei Generationen Schluß!
Und es wäre der natürliche Verlauf gewesen...
Und es hätte viel besser ausgesehen...

Herzlichst - Erich
gerri
schrieb am 26.09.2010, 14:53 Uhr
Erich58,hallo,der Kreis hat sich geschlossen vom Ursprung und zurück.Ein Kreis sieht ja ganz gut aus ,finde ich....

Gruß, Geri.
gerri
schrieb am 26.09.2010, 15:00 Uhr
Hallo Monica,die einzige Möglichkeit das Geld und Elan zur
Rettung der Repser Burg zu finden,wäre die Feststellung das sie doch auf einem "dakischen" Ursprung gebaut wurde.....

Gruß, Geri
Erich58
schrieb am 26.09.2010, 17:23 Uhr
@gerri
Ein ehrenhafter Untergang in der Heimat hätte für mich bedeutend besser ausgesehen, besser als jeder, durch mannigfaltigste Motive geschlossene utopische Kreis...
"Die Sachsen haben sich selbst aus dem Lauf der Geschichte herauskatapultiert..." - so oder so ähnlich habe ich es mal irgendwo gelesen. Darüber lohnt es sich nachzudenken...


Herzlichst - Erich
Joachim
schrieb am 26.09.2010, 19:40 Uhr
Dann hättest Du dort bleiben sollen Erich58 !
Herzlichst
Joachim
Misch 39
schrieb am 26.09.2010, 19:51 Uhr (am 26.09.2010, 20:05 Uhr geändert).
@ pavel_chinezul:... "Meinen Sie wir hätten was dagegen tun können, auch wenn wir alle Sachsen noch in Siebenbürgen wären?"...

Ja, wir hätten die Burg vom Staat zurückfordern können und ins Eigentum der sächsischen Gesellschaft übertragen können, so wie das Bruckental-Museum und andere historische Bauten von der Landeskirche zurückgefordert wurden. Somit hätten wir auch eine Verantwortung und Mitspracherecht für den Erhalt der Burg gehabt.
Erich58
schrieb am 26.09.2010, 20:06 Uhr (am 26.09.2010, 20:08 Uhr geändert).
Hätte ich Joachim, hätte ich...
Aber im Thread geht`s um ganz was Anderes!
Was Misch39 schreibt wäre vielleicht eine Möglichkeit gewesen.
Leider "wäre"...

Herzlichst - Erich

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