Institution Kirche

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Eskimo
schrieb am 24.03.2011, 09:17 Uhr
Kannst Du selber kein Rohr verlegen?

mir hat die BRAVO in der Pubertät gefehlt
wamba
schrieb am 24.03.2011, 09:19 Uhr
mir hat die BRAVO in der Pubertät gefehlt

Das erklärt Einiges.
Shimon
schrieb am 24.03.2011, 09:24 Uhr (am 24.03.2011, 09:25 Uhr geändert).
„Glauben und Wissen ... sind ... wie Wolf und Schaaf in einem Käfig; und zwar ist das Wissen der Wolf, der den Nachbar aufzufressen droht.“

Arthur Schopenhauer (1788-1860), deutscher Philosoph
(Parerga und Paralipomena, II, Kapitel 15: Ueber Religion, § 181: Rationalismus, 416-418. Zit. nach Joseph Welter, ARTHUR SCHOPENHAUER in Karlheinz Deschner (Hg.), Das Christentum im Urteil seiner Gegner, Verlag Max Huber 1986, S. 170)

Schopenhauer wirkte im 19. Jahrhundert, also einer Epoche, in der die Naturwissenschaften durch die Industrialisierung vorangetrieben wurden und allmählich auf Hochtouren kamen. Damals entstand das neuzeitliche Weltbild, das von den Gesetzen der Kausalität und des Mechanismus geprägt war. Für Gott schien in diesem Weltbild kein Platz mehr zu sein.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Quantentheorie entwickelt, durch die das neuzeitliche Weltbild erhebliche Risse und Sprünge bekam. Wir können heute gar nicht mehr sagen, was Materie eigentlich ist (können Sie sich einen Granitfelsen als elektromagnetische Welle vorstellen?) und welches Ereignis unter Einwirkung welcher Kräfte möglich ist oder nicht (Wahrscheinlichkeitswerte statt exakter Messwerte). Im Licht dieser Erkenntnisse des 20. Jahrhunderts ist Gott sehr wohl denkbar, der die Ereignisse trotz Quantenchaos steuert und ihnen einen Sinn gibt.
Der Aussage Schopenhauers, eines Philosophen des 19. Jahrhunderts, möchte ich noch einen Ausspruch von William D. Phillips, einem Nobelpreisträger für Physik und einem Wissenschaftler des 21. Jahrhunderts, gegenüberstellen: „Glaube und Naturwissenschaft sind keine unvereinbaren Gegensätze. Gott ist der Ursprung von beiden.“
Immer mehr Naturwissenschaftler gelangen heute zu dieser Einsicht. Der Wolf in Schopenhauers Ausspruch hat offensichtlich keinen Appetit mehr auf seinen Nachbar.
seberg
schrieb am 24.03.2011, 09:32 Uhr (am 24.03.2011, 09:33 Uhr geändert).
Der Wolf in Schopenhauers Ausspruch hat offensichtlich keinen Appetit mehr auf seinen Nachbar.

...und Friede sein auf der Welt...und der Mensch werde zum Engel...geschlechtslos und unfruchtbar und also ohne Sünde...im Himmelreich
grumpes
schrieb am 25.03.2011, 16:00 Uhr
Ausspruch von William D. Phillips, einem Nobelpreisträger für Physik und einem Wissenschaftler des 21. Jahrhunderts, gegenüberstellen: „Glaube und Naturwissenschaft sind keine unvereinbaren Gegensätze. Gott ist der Ursprung von beiden.“
Immer mehr Naturwissenschaftler gelangen heute zu dieser Einsicht. Der Wolf in Schopenhauers Ausspruch hat offensichtlich keinen Appetit mehr auf seinen Nachbar.


Religion wird ihre alte Macht nicht wiedergewinnen, bis sie Änderungen ebenso ins Gesicht sehen kann wie die Wissenschaft.
(Alfred North Whitehead, engl.-am. Phil. u. Mathematiker, 1861-1947)
grumpes
schrieb am 25.03.2011, 19:00 Uhr
Ich betrachte die Religion als Krankheit, als Quelle unnennbaren Elends für die menschliche Rasse.
(Bertrand Russell, engl. Philosoph, 1872-1970)
Mynona
schrieb am 25.03.2011, 20:46 Uhr (am 25.03.2011, 20:46 Uhr geändert).
Der Buddha war, historisch gesehen, der erste Mensch, der anfing logisch zu denken. Vor ihm war alles nur eine Glaubensangelegenheit, und damals konnte man beinahe an alles glauben. Aber Buddha hat zum ersten Mal gesagt: «Nicht was ihr glaubt ist wichtig, sondern was ihr tut, und was ihr seid, und was ihr fühlt. Nur wenn eine Lehre mit der eigenen Erfahrung übereinstimmt, dann sollt ihr sie akzeptieren. Ihr sollt nicht einmal meine eigenen Lehren vom Hörensagen übernehmen, sondern nur dann, wenn ihr sie, aus eurem eigenen Blickwinkel her betrachtet, versteht.»
lucky_271065
schrieb am 26.03.2011, 00:02 Uhr
Mynona
schrieb am 26.03.2011, 00:27 Uhr
lucky_271065
schrieb am 26.03.2011, 00:44 Uhr (am 26.03.2011, 00:50 Uhr geändert).
Wowww!!!

Da war sie 29 ... (Musste gleich nachlesen:

en.wikipedia.org/wiki/Belinda_Carlisle

Kann man noch ohne Wikipedia leben? Und existiert man noch, wenn man nicht auch auf Facebook ist?

Und was wären wir ohne "Holy Google"?
Shimon
schrieb am 26.03.2011, 18:50 Uhr
... der Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.
Galater 2,20

Wie kann man nur so lieben!

Es war nur eine kleine DPA-Notiz aus Peking in der Tageszeitung vom 26. März 2009, und doch hat sie mich sehr tief berührt:
Ein Mann im südostchinesischen Quanzhon ist von seiner Freundin erschlagen worden, als sich diese in Selbstmordabsicht aus dem siebten Stock eines Wohnhauses gestürzt hatte und er sie auffangen wollte.
Auch wenn wir nur die knapp-sachliche Mitteilung der DPA-Notiz zur Verfügung haben, so ist eine Tatsache doch unübersehbar deutlich: Dieser Mann hatte diese Frau sehr, sehr geliebt! Der Pressemitteilung nach hatte es einen Streit des Paares gegeben; der Mann hat offensichtlich nicht verhindern können, dass die Frau mit Suizid-Androhung ins Haus rannte und die Tür hinter sich zuwarf, sodass er nicht folgen konnte. Irgendwann erschien sie am Fenster ihrer Wohnung - im siebten Stock! Alle seine verzweifelt hochgerufenen Appelle verhallten unbeachtet - sie stürzte sich einfach aus dem Fenster in die Tiefe. Mit ausgestreckten Armen versuchte er, sie aufzufangen und wurde von ihrem aufschlagenden Körper zerdrückt - er war sofort tot. Sie musste mit Knochenbrüchen ins Krankenhaus gebracht werden, schwebte aber zu keinem Zeitpunkt in Lebensgefahr.
Und genau so wie diese Frau haben Sie es gemacht - und ich auch! Wir haben uns - über alle göttlichen Warnungen hinweg - in den Todessturz der Sünde geworfen, von dem es kein »Zurück« gibt, in dem niemand mehr zu bremsen ist.
Und Gott hat es tatsächlich genauso gemacht wie dieser tapfere Chinese: In der Person von Jesus Christus hat er mich aufgefangen mit ausgestreckten Armen - und starb für mich! Und noch viel besser: Er hat er mich gerettet! Ich selber habe dabei nicht die kleinste Schramme abgekriegt.


Frage
Wie müsste man auf so viel Liebe reagieren?

Tipp
Nehmen Sie es an und sagen Sie betend - endlich - Danke!

Erwin Kramer - Leben ist mehr
seberg
schrieb am 26.03.2011, 19:31 Uhr
Jedesmal wenn Shimon mit einem Zitat kommt, antworten wir mit einem Gegen-Zitat, deswegen heißt das hier ja auch DISKUSSIONSFORUM

"Ob es Gott gibt oder nicht, ist eine heiß umstrittene Frage. Fest steht aber, dass - wie Arthur Schopenhauer oftmals betonte - das unermessliche Leid in dieser Welt nicht mit der Existenz eines allgütigen und allmächtigen Gottes vereinbar ist. Dieser Widerspruch ist unlösbar und nicht wegdiskutierbar.
Immer wieder wurde vergeblich versucht, Gott trotz des von ihm in der Welt zugelassenen Übels zu rechtfertigen (Theodizee). So wurde entweder das Übel geleugnet oder als Prüfung Gottes verstanden. Bereits der altgriechische Philosoph Epikur hatte dazu kritisch Stellung genommen. Entweder will Gott das Leid dieser Welt aufheben, kann es aber nicht, dann ist er zwar allgütig, aber nicht allmächtig oder aber er könnte das Leid aufheben, will es aber nicht, dann ist er allmächtig, jedoch nicht allgütig.
Arthur Schopenhauer: "Die traurige Beschaffenheit einer Welt, deren lebende Wesen dadurch bestehen, dass sie einander auffressen, die hieraus hervorgehende Not und Angst alles Lebenden, die Menge und kolossale Größe der Übel, die Mannigfaltigkeit und Unvermeidlichkeit der oft zum Entsetzlichen anwachsenden Leiden, die Last des Lebens selbst und sein Hineilen zum bittern Tode, (ist) ehrlicherweise nicht damit zu vereinen, dass sie das Werk vereinter Allgüte und Allmacht sein sollte."
Wenn Gott, so Schopenhauer, "Alles und in Allem alles gemacht und dazu noch gewusst hat", dann sei er der Urheber des Leides und alle Schuld falle nicht auf die Menschen, sondern auf ihn zurück. In seinem "Reisebuch" (um 1822) notierte Schopenhauer: "Wenn ein Gott diese Welt gemacht hat, dann möchte ich nicht der Gott sein."
Weiteres zu Arthur Schopenhauer > www.arthur-schopenhauer-studienkreis.de
Shimon
schrieb am 26.03.2011, 20:22 Uhr (am 26.03.2011, 20:25 Uhr geändert).
@seberg
Jedesmal wenn Shimon mit einem Zitat kommt, antworten wir mit einem Gegen-Zitat...
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bankban
schrieb am 26.03.2011, 20:33 Uhr
Paul Thiry D'Holbach
Gebet eines Atheisten, wenn er sich Gott gegenübergestellt sähe
Vater, der du dich deinem Kinde nicht gezeigt hast, unbegreiflicher und verborgener Weltbeweger, den ich nicht entdecken konnte, verzeih, wenn mein beschränkter Verstand dich nicht erkennen konnte in einer Natur, in welcher mir alles notwendig schien.

Verzeih, wenn mein empfindendes Herz deine erhabenen Züge nicht herausfinden konnte unter denen des wilden Tyrannen, den der Aberglaube zitternd anbetet. Wie konnte mein schwaches Gehirn deinen Plan, deine Weisheit durchschauen, da die Welt mir doch nur ein Gemisch von Ordnung und Unordnung darbot, von Gutem und Bösem, von Bildungen und Zerstörungen?

Konnte ich deiner Gerechtigkeit huldigen, da ich das Verbrechen so oft siegen sah und die Tugend in Tränen? Meine Unwissenheit ist verzeihlich, weil sie unwiderleglich war. Wenn du deine Geschöpfe liebst, ich liebe sie wie du, ich habe mich bemüht, sie in meiner Umwelt glücklich zu machen.

Hast du die Vernunft geschaffen, ich habe ihr immer gehorcht; gefällt dir die Tugend, mein Herz hat sie immer geehrt, ich habe sie nach Kräften geübt. Habe ich schlecht von dir gedacht, so geschah es, weil mein Verstand dich nicht begreifen konnte; habe ich schlecht von dir gesprochen, so geschah es, weil mein allzu menschliches Herz sich gegen das abscheuliche Bild empörte, das man von dir machte.

Meine Irrtümer waren die Wirkungen der Natur, die du mir gegeben hast, der Umstände, in die du mich ohne meine Einwilligung hineingestellt äst, der Gedanken, die mein Geist unbewusst gefasst hat.

Bist du gut und gerecht, wie man sagt, so kannst du mich für die Abwege meiner Phantasie nicht strafen, nicht für die Folgen meiner Leidenschaften, nicht für die notwendigen Ergebnisse der Organisation, die du mir gegeben hast. Wolltest du mich hart und ewig strafen, weil ich auf die Vernunft hörte, die dein Geschenk ist, wolltest du mich für meine Täuschungen züchtigen, wolltest du mir zürnen, weil ich in die Schlingen fiel, die du mir überall stelltest, dann wärest du der grausamste und ungerechteste Tyrann, du wärest kein Gott, sondern ein boshafter Dämon, dem ich mich unterwerfen und dessen Wut ich sättigen müßte; aber dann wäre ich stolz darauf, dein unerträgliches Joch abgeworfen zu haben.
grumpes
schrieb am 26.03.2011, 20:42 Uhr
Wenn es einen Gott gibt, muß der Atheismus ihm wie eine geringere Beleidigung vorkommen als die Religion.
(Edmund & Jules de Goncourt, frz. Schriftsteller, 1822-1896 / 1830-1870)

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