Warum ich wiederholt kotzen muss, wenn ich Nachrichten aus Rumänien lese...

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bankban
schrieb am 25.05.2011, 20:23 Uhr (am 25.05.2011, 20:28 Uhr geändert).
... das sind die wiederholten Provokation nationalistischer Idioten auf allen Seiten. Vor einigen Monaten, am 25. März, die Verbrennung dieser Avram Iancu-Puppe durch einen Szekler. Und jetzt das widerrechtliche Anbringen einer Plakette am König Matthias-Denkmal in Klausenburg, die einen Text von N. Iorga enthält, den die Ungarn seit 1992, als die Plakette das erste Mal widerrechtlich angebracht wurde, als beleidigend empfinden. Im Zuge der kürzlich erfolgten Restaurierungsarbeiten wurde die Plakette entfernt und sollte nicht wieder angebracht werden. Das restaurierte Denkmal wurde vor kurzem eingeweiht - ohne den Text. Und der wurde jetzt wieder angebracht.

Es sind diese wiederholten nationalistischen Provokationen, die mich kotzen lassen - wenn ich an Rumänien denke. Es ist diese kurzsichtige Denkweise, die auf die Gefühle und Sensibilitäten der anderen nicht denkt und keine Rücksicht nimmt. Welche den guten Willen nicht aufbringt, an den anderen zu denken und ihn an Überlegungen beteiligen zu lassen, die eine Veränderung eines mehrsprachigen Stadtbildes bezweckt.

Die rumänischen Offiziellen schmücken sich ach so gerne mit modischen Labels: "Multikulti", "Toleranz", "multiethnischer Staat und Universität", wenn es ihnen im Ausland nützt. Doch geben die nationalen Minderheiten nur die nützlichen Idioten für die Sonne ab, in deren Licht jene Politiker sonnen wollen.

Es ist diese Scheinheiligkeit, die mich ankotzt.

Ich kann mitunter gar nicht soviel essen, wieviel ich kotzen will, wenn ich an Rumänien denke.


Hier, zum Nachlesen: http://www.adevarul.ro/locale/cluj-napoca/Primaria_Cluj-Napoca_nu_va_indeparta_placuta_cu_textul_lui_Nicolae_Iorga_0_487151381.html
lucky_271065
schrieb am 25.05.2011, 20:31 Uhr (am 25.05.2011, 20:33 Uhr geändert).
@ bankban
Dein Brechreiz, ausgelöst durch Nationalismus jeder Couleur, in Ehren!

Aber ich finde, Du widersprichst Dir zum Teil selber, wenn Du schreibst:

... das sind die wiederholten Provokation nationalistischer Idioten. Vor einigen Monaten, am 25. März, die Verbrennung dieser Avram Iancu-Puppe durch einen Szekler.
...
Doch geben die nationalen Minderheiten nur die nützlichen Idioten für die Sonne ab, in deren Licht jene Politiker sonnen wollen.


Mich hätte interessiert, was denn im Iorga-Zitat steht und wieso es die Ungarn stört. Ansonstien hielt ich die lateinische Inschrift, die ich dort gesehen habe in meiner Studentenzeit, für einen guten Kompromiss.

P.S. Bei den verschiedenen Nationalismen in Deutschland - z.B. deutschem und türkischem - kommt es Dir nicht zum Kotzen?
bankban
schrieb am 25.05.2011, 20:46 Uhr (am 25.05.2011, 20:47 Uhr geändert).
Selbstverständlich kotzt es mir zu kotzen, wenn deutsche Iditen von Leitkultur schwadronieren und dabei der Vorsitzende einer christlichen Partei eine Geliebte mit Kind hat. Auch kotzt es mich an, wenn manche türkische Mitbürger dem Westen die Schuld an allem geben.

was den rest angeht, sehe ich keinen Widerspruch. Zuerst habe ich einen Szekler kritisiert (übrigens damals schon, im März) und dann rumänische Offizielle, für die Minderheiten nützliche Instrumente sind, um sich selbst gut darzustellen.
lucky_271065
schrieb am 25.05.2011, 21:31 Uhr (am 25.05.2011, 21:33 Uhr geändert).
Das Pikante in diesem Fall (so wie es auch aus dem von Dir gestellten Link zum Zeitungsartikel hervorgeht):
Der offizielle Konflikt besteht zwischen "rumänischen Offiziellen" - einerseits dem Bürgermeister von Klausenburg (der sich persönlich eher vorsichtig ausdrückt - er wisse nicht, welche Platte die legal genehmigte sei) und andererseits dem rumänischem Kulturminister, der allerdings ein Ungare ist. Es bleibt spannend.

P.S. Persönlich finde ich das Zitat von Iorga nicht passend zu dem Denkmal. Auch nicht als Platte davor oder daneben (wo es jetzt steht, auf dem Rasen).
aurel
schrieb am 25.05.2011, 21:38 Uhr


@bankban
Die rumänischen Offiziellen schmücken sich ach so gerne mit modischen Labels: "Multikulti", "Toleranz", "multiethnischer Staat und Universität", wenn es ihnen im Ausland nützt. Doch geben die nationalen Minderheiten nur die nützlichen Idioten für die Sonne ab, in deren Licht jene Politiker sonnen wollen.


Bevor ich etwas kommentiere und wieder böse interpretiert wird, hier dazu (zu dem Zitat oben) ein Link:

Merkel erklärt Multikulti für gescheitert
bankban
schrieb am 25.05.2011, 21:41 Uhr (am 25.05.2011, 21:42 Uhr geändert).
Zu dem "Pikanten" kommt hinzu, dass sich an den finanziellen Kosten der Restaurierung meines Wissens auch der ungarische Staat beteiligt hat. Und dabei gab es meines Wissens einen Vertrag darüber, wie das Denkmal aussehen soll und wird. Und da war keine Rede von irgendwelchen zusätzlichen Inschriften. Erst in einer späteren und nachträglichen Ausschreibung des Bürgermeisteramtes wurde ein entsprechender Zusatz über die Möglichkeit von Anbringung solcher Inschriften in der unmittelbaren Umgebung des Denkmals gesprochen. D.h. dies wurde durch die Hintertür hineingeschmuggelt.

Unter einer europäischen und zivilisierten Vorgehensweise verstehe ich etwas anderes.

Von Merkel hat niemand gesprochen und sie interessiert in diesem Zusammenhang auch nicht und zudem weiss man ja, in welchem zeitlichen Umfeld sie den Spruch gebracht hat.
lucky_271065
schrieb am 25.05.2011, 21:56 Uhr
@ bankban
Wenn Deine Hintergrundinformationen stimmen, kann ich Deine Empörung verstehen.

Leider ist zur Zeit auch Ungarn durch Pressegesetz, neue Verfassung und rassistische Ausschreitungen (speziell gegenüber Roma) kein Vorbild für europäische und zivilisierte Vorgehensweise.
aurel
schrieb am 25.05.2011, 22:01 Uhr


@bankban
Von Merkel hat niemand gesprochen und sie interessiert in diesem Zusammenhang auch nicht und zudem weiss man ja, in welchem zeitlichen Umfeld sie den Spruch gebracht hat.


Von Merkel nicht aber von Multikulti und das waren Sie der gesprochen hat.

Und diese sind die neueste Erkenntnisse der Politik über die „versuchte/gewünschte“ Multikulti-Gesellschaft in Deutschland. Einige Wochen alt.


sibihans
schrieb am 25.05.2011, 22:05 Uhr
Merkel erklärt Multikulti für gescheitert

Hat die Fr. Merkel unrecht?
lucky_271065
schrieb am 25.05.2011, 22:14 Uhr (am 25.05.2011, 22:18 Uhr geändert).
Versuchen wir zumindest eine Begriffsklärung:

de.wikipedia.org/wiki/Multikulturalismus

Ein Auszug daraus:

Kritik am Multikulturalismus wird von unterschiedlichen liberalen bis konservativen Kreisen geübt, auch von Anhängern des Konzepts der Transkulturalität. Schon Daniel Cohn-Bendit hatte als Gründer und erster Leiter des Frankfurter Amtes für multikulturelle Angelegenheiten auf die erheblichen Konfliktpotenziale der multikulturellen Gesellschaft hingewiesen, wenn diesen nicht vorbeugend begegnet wird: „Die multikulturelle Gesellschaft ist hart, schnell, grausam und wenig solidarisch, sie ist von beträchtlichen sozialen Ungleichgewichten geprägt (…)“[2] Dies wurde von konservativer Seite schon bald – etwa vom damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber in seiner Regierungserklärung am 8. Dezember 1994 – in polemischer Absicht aufgegriffen.[3] Die Kritik am Konzept des Multikulturalismus behauptet inzwischen vehement dessen Scheitern.[4]

Auch der britische Premierminister David Cameron vertritt diese Position. In seiner Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz am 5. Februar 2011 stellte er Segregation und Separatismus als Schlüsselthemen hinter der Bedrohung des islamistischen Extremismus dar und setzte sich für eine "gemeinsame nationale Identität“ ein, um „die Doktrin des staatlichen Multikulturalismus“ zu ersetzen. Als Konsequenz forderte er einen "aktiven und starken Liberalismus" und kündigte die Einstellung der staatlichen Förderung islamistischer, terrorfördernder Organisationen an.[5][6][7]

Nach vergleichbaren Positionierungen durch Bundeskanzlerin Angela Merkel, den französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy und die ehemaligen Premierminister von Australien und Spanien, John Howard und José María Aznar, die am Multikulturalismus kritisieren, dass er Erfolgen bei der Integration von Einwanderern im Wege stünde[8], schaltete sich am 11. Februar 2011 auch der Vatikan in die Debatte ein: Als Präsident des Päpstlichen Kulturrats erklärte Kurienkardinal Gianfranco Ravasi das Modell des Multikulturalismus ebenfalls für gescheitert, sprach sich stattdessen für Interkulturalität aus und kündigte ein offizielles Vatikandokument hierzu an.


Eine Alternative zu "Multikulti" könnte also "Interkulturalität" sein:

de.wikipedia.org/wiki/Interkulturalit%C3%A4t

Wenn ich es recht verstanden habe:
mehr Miteinander als Nebeneinander!
aurel
schrieb am 25.05.2011, 22:17 Uhr


Eine Alternative zu "Multikulti" könnte also "Interkulturalität" sein:


Schluss mit Multikulti und andere Alternativen.

Ungaren, Türken usw. alles was hier im Lande lebt und leibt, hat sich in der Gesellschaft zu integrieren und erst mal Deutsch lernen.

Genau so wie auch in Rumänien oder anderswo folgen wird.
bankban
schrieb am 25.05.2011, 22:17 Uhr
lucky: Klar ist Ungarn kein Vorbild in den angesprochenen Bereichen. Aber was geht mich Ungarn an? Ich bin aus Siebenbürgen. Und zudem h´gibts für Ungarn einen eigenen Thread.

sibihans: Ich würde sagen, Merkel ist hier auch nicht das Thema. Geistig gescheitert sind für mich die Nationalstaaten, die Verursacher von Dutzenden von Kriegen in Europa in den letzten 200 Jahren und die Nationalisten. Ihre Auswüchse sind auch der Auslöser dieses Threads. Und die Nationalisten sind letztlich auch die Verursacher des Exodus der Sachsen.
lucky_271065
schrieb am 25.05.2011, 22:20 Uhr (am 25.05.2011, 22:25 Uhr geändert).
@ aurel
Ungaren, Türken usw. alles was hier im Lande lebt und leibt, hat sich in der Gesellschaft zu integrieren und erst mal Deutsch lernen.

Vielleicht wäre das ja ein erster Schritt zu "Interkulturalität".

P.S. Und vielleicht finden nicht alle so einen grossherzigen Siebenbürger wie Du einen gefunden hast, der ihnen zu einem gratis Sprachkurs verhilft.
asil
schrieb am 25.05.2011, 22:23 Uhr
Bankban ist der Siebenbürger Sachse, der den 1.Dezember für den schwärzesten (nicht einen schwarzen) Tag der SBS hält.
Derselbe Herr, der tatsächlich weit übertriebene und damit „kontraproduktive“ ungarische Meinungen und Aufrufe kritisiert, kann aber gar nicht so viel essen, wie viel er kotzen möchte, wenn er an Rumänien denkt. Warum denkt er dann an Rumänien und warum verfolgt er Publikationen darüber? Er könne ja an Ungarn denken und, vor allem bei der jetzigen Regierung, täglich 50 Freudensprünge vollziehen. Warum beglückt er auch uns mit seinen „Erkenntnissen“ ohne uns tatsächlich mitzuteilen, welches das Iorga-Zitat ist? Es muss natürlich ein sehr chauvinistisches Zitat sein, was könnte man schon von so einem („Nach publizistischen Angriffen auf die rechtsextreme Legion des Erzengels Michael (auch bekannt als Eiserne Garde) wurde er am 27. November 1940 von Legionären ermordet.“) erwarten?
Interessant wäre zu analysieren, warum ein Gheorghe Funar 12 Jahre (1992-2004) zum Bürgermeister von Klausenburg, wahrscheinlich insbesondere von den „einheimischen“ Rumänen, gewählt wurde. Was muss nach dem Abtreten Nordsiebenbürgens an Ungarn in diesen Gebieten vorgefallen sein, dass die dortige Bevölkerung auch nach Jahrzehnten noch so reagierte? Das Anstreichen von Bänken in den Nationalfarben Rumänien, war eine Geschmacklosigkeit, die die Bürger dieser Kulturstadt eigentlich kaum ertragen konnten.
So, Herr Bankban, sie finden das Anbringen einer Plakette mit einem Jorga-Zitat zum Kotzen. Was meinen Sie hätten die Rumänen Kronstadts und der Umgebung ab 1896 empfinden müssen, nachdem auf dem Gipfel der Zinne das Arpad-Denkmal aufgestellt wurde? (auch so ein kleines, kaum sichbares Ding) Sicher, ästhetisch war es schon, ähnlich wie der von Tannen gebildete Name STALIN auf derselben Zinne in den 50-er Jahren. Schade, zu schade, dass beides nicht mehr zu bewundern ist.


Übrigens: Seehofer hat keine „Geliebte mit Kind“ sondern ein Kind mit der Geliebten (ist zwar nicht das Gegenteil, aber soviel Ordnung muss sein).
aurel
schrieb am 25.05.2011, 22:25 Uhr

@bankban
Und die Nationalisten sind letztlich auch die Verursacher des Exodus der Sachsen.


Fangen wir wieder von vorne an ?!
Sie sind unverbesserlich !

Lucky und andere zehn tausender leben „bine mersi“ in Rumänien.

Ihr Nationalismus lässt Sie nicht leben damit bankban!



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