Quo vadis Europa ?

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Shimon
schrieb am 27.03.2019, 10:46 Uhr
Christus enthauptet, die Kirche geschändet
Von Martina Meister
In Frankreich werden im Schnitt täglich zwei Kirchen geschändet. Doch kaum jemand spricht über den zunehmenden Vandalismus gegen christliche Gotteshäuser. Ist die Angst vor einer ehrlichen Debatte über Ursachen und Täter zu groß?
Der Himmel über dem Elsass ist wolkenlos, auf den Spitzen der Kirchtürme nisten Störche. Die winzigen Fachwerkhäuser sind gelb und pinkfarben angestrichen, als wollten sich die Nachbarn gegenseitig in ihrem Mut zur Farbe überbieten. In Souffelweyersheim, einem Dorf wenige Kilometer nördlich von Straßburg, ist Markttag, man kann die Berge des Schwarzwalds in der Ferne sehen.

Père Gabriel Tchonang steht in der Église Saint-Georges und verteilt das Abendmahl. Hinter ihm strahlt das Licht durch ein buntes Kirchenfenster, das den Heiligen Georg dabei zeigt, wie er den Drachen erlegt. Gut 30 Gläubige sind an diesem Donnerstagmorgen in seine Messe gekommen.

Tchonang betreut als Seelsorger Souffelweyersheim und das Nachbardorf Reichstett. In letzterem wurde, keine drei Wochen ist es her, die Kirche geschändet: Satanssymbole an der Außenwand, ein altes Kirchenfenster eingeschlagen. „Rein materiell hält sich der Schaden in Grenzen“, sagt Tchonang, aber es gibt einen immateriellen Schmerz, den nicht nur die gläubigen Katholiken in Frankreich spüren. „In was für einer Welt leben wir eigentlich?“, fragt Nicole, eine ältere Dame, nach der Messe.

„In einer Welt“, sagt Priester Tchonang trocken, „die das Christentum abgeschafft hat, welches das Abendland über Jahrhunderte geprägt hat.“ Er hat seine lilafarbene Soutane gegen eine braune Fleecejacke eingetauscht und empfängt im Pfarrhaus neben der Kirche.
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Frankreich schweigt über Vandalismus gegen Kirchen

Ist es schlicht Verachtung für alles Religiöse, sind die Attacken Ausdruck einer neuen „Christianophobie“, wie sich Laurent Wauquiez, Parteichef der Konservativen, ausdrückt? Oder handelt es sich um blindwütigen Vandalismus, der heute eine Kathedrale trifft, morgen eine Moschee, übermorgen einen jüdischen Friedhof?

Sicher ist, die Fälle häufen sich. Einschusslöcher in Kirchenfenstern, Brandspuren auf dem Altar, Raub liturgischer Gegenstände, geköpfte Jesusfiguren: Insgesamt 1063 „antichristliche Attacken“ wurden vergangenes Jahr in Frankreich registriert. Die Zahl ist im Vergleich zu 2017 gestiegen, da waren es auch schon 1038.

Unter diesen „antichristlichen Attacken“ verzeichneten die französischen Behörden 2017 878 Fälle von Vandalismus gegen Kirchen. Im Vergleich dazu wurden 2017 rund hundert Synagogen und Moscheen geschändet. Doch der Vandalismus gegen Kirchen ist ein Skandal, über den in Frankreich lieber geschwiegen wird.
„Wir spüren im Elsass eine starke Welle von Antisemitismus, Rassismus und Christianophobie“, sagt Didier Muntzinger, Bischofsvikar von Straßburg. Der Stellvertreter des Bischofs sitzt in seinem Pfarrhaus in der Rue Jeanne d’Arc im gutbürgerlichen Bezirk Robertsau. Gegenüber liegt seine Kirche, die Église Saint-Louis, ganz in der Nähe des Europaparlaments. Der Blick aus dem Fenster fällt auf den Schulhof einer Mittelschule, das Collège de Robertsau.

Muntzinger will nicht länger schweigen. Wenige Wochen, bevor am Montag vergangener Woche der Inhalt von Feuerlöschern auf den Kirchenbänken geleert, Wachs auf dem Sandsteinboden vergossen und eine hölzerne Figur des Joseph umgestoßen wurde, hatte er Schüler in der Kirche erwischt, die rauchten und hinter den Altar pinkelten. Als er ihnen ankündigte, die Polizei zu holen, schubsten sie den Priester beiseite.
...
An diesem Sonntag werden in Straßburg 60 Gemeindemitglieder beim Frühjahrsputz der Église Saint-Louis helfen. Die Tür der Kirche soll tagsüber weiter offen bleiben, darauf legt Muntzinger Wert. Dann schwärmt er noch über seine Region, die „Heimat des Humanismus“, wo die Kirchen immerhin vom Staat in Stand gehalten werden. Und Frankreich insgesamt? Er antwortet mit dem Hirtenpsalm und sagt nur kurz: „Ein Tal der Finsternis“.
charlie
schrieb am 27.03.2019, 14:43 Uhr (am 27.03.2019, 14:44 Uhr geändert).
Verdammenswert! Und ein grottenschlechter Artikel zu einem viel zu ernsten Thema. Warum grotten schlecht? Darum:

Christus enthauptet, die Kirche geschändet
Dem Weltleser wurde oft genug erklärt, wo das Böse haust und jetzt kann er das Gelernte anwenden und sofort deuten, wer hier gemeint ist. Shimon, du weisst doch sicher, wer köpft und wer schändet.

Ist die Angst vor einer ehrlichen Debatte über Ursachen und Täter zu groß?
Tja, ist das eine Suggestivfrage? Am Ende sogar plattestes Framing? Oder hatte die Autorin gar nicht die Absicht, die Leser zu informieren?

„In einer Welt“, sagt Priester Tchonang trocken, „die das Christentum abgeschafft hat, welches das Abendland über Jahrhunderte geprägt hat.“
Das sagt zwar der Prieser, aber die Autorin hat einen von viele Sätzen, die der Priester gesagt hat, herausgepickt und wahrscheinlich nicht gemerkt, dass der aufmerksame Leser sich überlegen könnte, welche Jahrhunderte das waren und ob es gute Jahrhunderte waren.

Ganz Frankreich schweigt darüber, in Frankreich wird geschwiegen, es ist dieses Tal der Finsternis, in dem Behörden im Jahr 2017 ganze 878 Fälle von Vandalismus gegen Kirchen verzeichnen. Ob diese Behörden, die Autorin oder der Priester diese Fälle als >>„antichristlichen Attacken“<< bezeichnet weiss man nicht. Schüler hingegen, die Religionskritik durch Rauchen und Pinkeln ausüben, werden es uns erklären.




Shimon
schrieb am 27.03.2019, 15:51 Uhr
charlie - das ist Vandalismus und keine Religionskritik!

Würdest du das auch als Charlieskritik nennen, wenn diese Schüler in dein Wohnzimmer pinkeln, scheißen und rauchen würden?
charlie
schrieb am 27.03.2019, 16:20 Uhr
War nicht zu erwarten, dass Bots Ironie verstehen.
Brombeer
schrieb am 02.04.2019, 19:36 Uhr (am 02.04.2019, 19:37 Uhr geändert).
Merkel: „ Deutschland geht es gut und ich will, dass das so bleibt“.

Wettstreit um Europas Superreiche

Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/steuerrabatte-superreiche-101.html

Die EU-Staaten buhlen um besonders reiche Bürger und unterbieten sich gegenseitig bei der Besteuerung. Dabei verzichten sie auf Einnahmen in Millionenhöhe. Europa droht in einen Wettbewerb um die günstigsten Steuerregelungen für Superreiche zu geraten. Immer mehr Staaten bemühen sich mit Ausnahmen und Sonderregelungen um eine kleine Gruppe besonders einkommensstarker Bürger. Man agiert nach der Devise: Lieber einen Rabatt gewähren oder einen Sonderweg anbieten, als dass der Steuerzahler sich in einem anderen Land niederlässt.
Die Autoren einer Studie zeigen, dass zahlreiche EU-Länder an Regelungen gearbeitet haben, die es ausgerechnet den Superreichen ermöglichen, ihre Steuersätze ganz legal zu drücken. 15 EU-Länder bieten demnach Modelle an, mit denen besonders hohe persönliche Einkommen steuerlich besser gestellt werden können, wenn Privatpersonen ihren Wohnsitz wechseln oder sich als sogenannte Steuerausländer eines Landes registrieren lassen. Dazu bedarf es meist mehrerer Wohnsitze innerhalb verschiedener Länder. Deshalb profitieren von diesen Regeln nur sehr wenige Menschen. Europaweit sollen rund 160.000 Menschen von solchen Schlupflöchern profitieren. Frankreichs Regierung hatte mitgeteilt, dass man Sonderregelungen eingeführt habe, um wohlhabende Banker aus London zur Umsiedlung zu bewegen. Weiterhin kommt man zu dem Ergebnis, dass Reiche auch indirekt in den meisten EU-Staaten steuerlich besser gestellt werden. Einkommen aus Erbschaften und Kapitalerträgen oder Vermögen werden demnach deutlich geringer besteuert als Arbeits-einkommen. Deutschland rangiert in den Bedingungen für Superreiche im europäischen Mittelfeld.

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Unter solchen Vorzeichen kann sich eigentlich niemand wundern, wenn sich die Wählerschaft mehr und mehr von Europa abwendet.

kokel
schrieb am 07.04.2019, 15:43 Uhr (am 10.04.2019, 17:09 Uhr vom Moderator geändert).
Ein sehr interessanter Artikel, der uns zu denken geben müsste.

[Beitrag gelöscht, Quelle nicht angegeben]
charlie
schrieb am 07.04.2019, 17:58 Uhr
Wo ist der Text erschienen?
charlie
schrieb am 08.04.2019, 08:12 Uhr
Kokel, ich habe den Verdacht, dass es sich um ein Fake handelt. Falls du diesen Verdacht nicht mit einer Quellenangabe zerstreuen kannst, werde ich den Artikel als Fake melden und um Löschung bitten.
Hugo L.
schrieb am 08.04.2019, 09:25 Uhr (am 08.04.2019, 09:26 Uhr geändert).
Kokel, Du Kosmopolit, Dein Französisch reicht sicher aus, um das da zu lesen.


Es handelt sich um die Anti-Fake-News-Stelle von Agence France Presse.
Orbán lässt - auch in diesem Fall - grüßen. Mehr ist dazu nicht zu sagen.
Außer vielleicht: schäm Dich Kokel, mit Deinen Ansprüchen als Weltenbummler und Intellektueller solltest Du Dich nicht vor diesen Karren spannen lassen.
Post wird umgehend gemeldet.
gerri
schrieb am 08.04.2019, 09:29 Uhr (am 08.04.2019, 09:30 Uhr geändert).
(=)Nun glaube ich wirklich, bei den Fragen von charlie,das wir unser Schicksal in Europa wert sind.Obwohl die Mehrheit nicht so denkt,Gott sei Dank.
Hugo L.
schrieb am 08.04.2019, 09:41 Uhr (am 08.04.2019, 09:42 Uhr geändert).
Gerri, die Mehrheit schaut sich nach ihrer Arbeit. Was ich auch Dir und anderen empfehlen würde, die immer noch an den Bau-bau glauben, weil es halt immer noch und immer wieder Arschlöcher gibt, die anderen Leute gerne etwas von Schicksal und Volk und Überfremdung und sonstigem Mist erzählen, um daraus Kapital zu schlagen.
Charlie hat Zweifel angemeldet, ich hab ausnahmsweise Zeit genug gehabt, um die nötigen 2 Minuten zu investieren, um den von Kokel geposteten Text als rechtsverdrehte Falschmeldung zu identifizieren.
Lass also die schicksalhaften Fragen, gerri, und geh in den Garten. Du wirst Dich wundern: dort stehen wahrscheinlich keinerlei Muslims, bereit zur Invasion des Kartoffelbeetes, sondern im Idealfall ein paar Narzissen & Co. Freu Dich daran und lass die Hetze.
kokel
schrieb am 08.04.2019, 13:11 Uhr (am 08.04.2019, 13:27 Uhr geändert).
"Die Golfstaaten und Saudi-Arabien stellen sich taub gegenüber ihren muslimischen Glaubensbrüdern aus den Bürgerkriegsstaaten. Riad möchte lieber für die syrischen Flüchtlinge in Deutschland 200 Moscheen bauen." (Quelle FAZ)

Verständlich. Die Aufnahme eigener Glaubensbrüder - Schwestern spielen bei denen wohl kaum eine Rolle - würde doch nicht zur Expansion des Islam beitragen...

P.S. Leider wurde nicht erwähnt, wie viele christliche Kirchen Saudi - Arabien im eigenen Land zulassen würde...


Shimon
schrieb am 08.04.2019, 14:47 Uhr
Hugo L.
schrieb am 08.04.2019, 14:52 Uhr
Fast alles richtig gemacht, Kokel. Allerdings ist der zweite Satz leicht aus dem Kontext gerissen, und dem werten Leser werden ein paar durchaus relevante Infos vorenthalten. So z.B., dass Jordanien und der Libanon eine enorme Anzahl Flüchtlinge aufgenommen haben (das UNHCR sprach letzten Sommer von 650 000 Syrern in Jordanien und sogar 1 Million im Libanon. Dazu kommen die 3,6 Millionen, die in der Türkei aufgenommen wurden. Und dann haben wir noch: Saudi-Arabien 500000, Vereinigte Arabische Emirate 242000, Irak 230000, Kuwait 155000 (Stand 2015!), Ägypten 126688 (alle Zahlen vom UNHCR, Stand 2017-2018).
Der von Dir zitierte Text stammt vom 8. September 2015. Du hättest korrekterweise den Link hinzufügen können, damit man das Ganze zeitlich einordnen kann.
Voilà: https://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/die-golfstaaten-schotten-sich-gegenueber-fluechtlingen-ab-13789932.html.
Aus welchem Holz die Jungs in Riad gestrickt sind, weiß man ja. Will man das belegen, so kann man wahrlich bessere Beispiele als dieses nicht ganz taufrische FAZ-Zitat bringen. Warum fragst Du Dich (und uns, hier im Forum) nicht lieber, wieso die Bundesregierung jahrelang so gerne Waffen dahin geliefert hat und dies liebend gerne wieder tun möchte?
Bis dahin jedoch, lieber Kokel, lies den Text aus der FAZ komplett und ziehe die Schlüsse, die sich daraus anbieten, nicht die verkürzte Schlussfolgerung, die so gerne auf allen möglichen rechtsbraun dampfenden Blogs und Plattformen wiedergekäut werden - und von wo Du das Zitat wahrscheinlich aufgegabelt hast.
charlie
schrieb am 08.04.2019, 15:37 Uhr
bei den Fragen von charlie,das wir unser Schicksal in Europa wert sind.
Gerri, genau. Weil es Menschen gibt, die auch mal nachfragen, ob Behauptungen auch wirklich stimmen, ist Europa eine Region, in der man gerne lebt.

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